Blogger schenken Lesefreude: Aktion zum Welttag des Buches am 23.04. 2013

Blogger schenken LesefreudeDie Geschichtenagentin Dagmar und Christina von Pudelmützes Bücherwelten haben sich eine sehr schöne Aktion zum Welttag des Buches 2013 einfallen lassen und  alle „buchbegeisterten Blogger“ aufgerufen, ein Buch zu verschenken.  Mitmachen dürfen nicht nur Literaturblogs, sondern ebenfalls Autoren-Alltags- und Tech-Blogs oder Facebook-Fanpages, die die Begeisterung für Bücher teilen und an diesem besonderen Tag jemanden durch ein Buchgeschenk anstecken wollen.

Zunächst melden sich alle Teilnehmer hier beim „Blog den Welttag des Buches – Blogger schenken Lesefreude“ an und teilen mit, welches Buch verschenkt werden soll.  Am 23.4.2013, dem Welttag des Buches, veröffentlichen alle teilnehmenden Blogger einen Beitrag, in dem sie ihr Buch verlosen und kurz erklären, wie es zu der Auswahl kam. Leser, die diese Bücher gewinnen möchten, kommentieren eure Beiträge. Die Gewinner werden am 30. April 2013 ermittelt.

Dagmar und Christina sammeln alle teilnehmenden Blogs und veröffentlichen auf Twitter und Facebook, welcher Blog welches Buch verschenkt. Wer so spontan noch keinen Titel angeben möchte, kann noch bis zum 20. April nachmelden.

Für Fragen stehen die beiden Initiatorinnen auf ihrer Facebook-Seite zur Verfügung.

Lasst uns den Welttag des Buches gemeinsam feiern: wir Blogger, wir Leser, wir Buch-Fans – ein schönes Motto und eine großartige Aktion!

Opfer-Abo: Jörg Kachelmanns frauenfeindliches Unwort des Jahres 2012

Entschuldigung, was ist ein Opfer-Abo? Dass Jörg Kachelmann dieses Wort im letzten Jahr in diversen Interviews verwendet und damit Frauen gemeint hat, die ein „Opfer-Abo“ hätten und so ihre Interessen in Form von Falschbeschuldigungen †“ unter anderem der Vergewaltigung †“ gegenüber Männern durchsetzen, ist völlig an mir vorbeigegangen.

In einem Interview im Spiegel vom 8. Oktober 2012 sagte Jörg Kachelmann zum Beispiel: „Das ist das Opfer-Abo, das Frauen haben. Frauen sind immer Opfer, selbst wenn sie Täterinnen wurden. Menschen können aber auch genuin böse sein, auch wenn sie weiblich sind.

Kachelmanns PR für sein Buch, das im Jahr 2012 mit großem Medienrummel auf den Markt kam, fand ich einfach unerträglich. Umso mehr freut es mich, dass die unabhängig und ehrenamtlich arbeitende Jury, die seit 1994 das „Unwort des Jahres“ wählt, nun darauf hinweist.

Das Wort „Opfer-Abo“ stelle Frauen pauschal und in inakzeptabler Weise unter den Verdacht, sexuelle Gewalt zu erfinden und somit selbst Täterinnen zu sein. Das hält die Jury angesichts des dramatischen Tatbestands, dass nur 5 bis 8 Prozent der von sexueller Gewalt betroffenen Frauen tatsächlich die Polizei einschalten und dass es dabei in nur bei 3 bis 4 Prozent der Fälle zu einer Anzeige und einem Gerichtsverfahren komme, für sachlich grob unangemessen. Das Wort verstoße damit nicht zuletzt auch gegen die Menschenwürde der tatsächlichen Opfer, lautet die Jurybegründung.

Weitere Unwörter für das Jahr 2012 sind Pleite-Griechen und Lebensleistungsrente.

Insgesamt waren für die Wahl zum „Unwort des Jahres 2012“ 2232 Einsendungen mit 1019 verschiedenen Vorschlägen eingegangen. Am häufigsten vorgeschlagen wurde das Wort „Schlecker-Frauen„, ein Begriff aus der Krise der Drogeriemarktkette Schlecker.

Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Unwort des Jahres.
Quelle Logo: © Unwort des Jahres – Webseite

 

Mein literarischer Jahresabschluss 2012 [Blogparade]

Die Musikstudentin Katrin veröffentlicht seit 2009 auf BuchSaiten Rezensionen und Buchtipps – insbesondere aus den Bereichen Musik, Frauenliteratur und Jugendfantasy. Bereits zum vierten Mal ruft Frau von Saiten Kultur- und Literaturblogs zum literarischen Jahresabschluss auf und stellt folgende Fragen:

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat?

Pandora im Kongo von Albert Sánchez Piñol
Erscheinungstermin: 8. April 2009 im Fischer Taschenbuchverlag

Pandora im Kongo war im Mai 2012 das dritte Buch in unserem Lesekreis im letzten Jahr. Bei der Wahl wurde ich überstimmt und so habe ich mir den Roman mit sehr gemischten Gefühlen gekauft, da mich die Kurzbeschreibung so gar nicht angesprochen hat. Umso überraschender war das Lesevergnügen. Pandora im Kongo ist ein geschickt konstruiertes Märchen um einen jungen Autor, einen ehrgeizigen Anwalt und einen skrupellosen Mörder in einer fiktiven Welt während des Ersten Weltkrieges. Das Buch ist ungeheuer spannend und ebenso humorvoll – denke gerade an die gerissene Schildkröte Miss Antoinette – und wartet immer wieder mit überraschenden Wendungen auf.

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat?

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel Joyce
Erscheinungstermin: 14. Mai 2012 bei Fischer Krüger

Der Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt und ich habe den Protagonisten Harold zu Beginn seines Fußmarsches von Südengland nach Schottland mit viel Enthusiasmus und Energie begleitet. Aber ich glaube, wir hatten Südengland noch nicht verlassen, als ich bereits gerne wieder umgekehrt wäre. Diese Pilgerreise war mir eindeutig zu klischeehaft, spirituell und vorhersehbar. Harold bringt seinen Brief bestimmungsgemäß zu seiner ehemaligen sterbenden Arbeitskollegin an die schottische Grenze, unterwegs stellt er sich seinen Erinnerungen – letztendlich findet er Klarheit und ganz zum Schluss sogar seine Ehefrau. Vielleicht war meine Erwartungshaltung aufgrund des enormen Werberummels einfach zu hoch.

Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?

Fegefeuer von Sofi Oksanen
Erscheinungstermin: 19. August 2010 bei Kiepenheuer & Witsch

Die Antwort fällt mir leicht. Die 35-jährige finnisch-estnische Autorin und Dramaturgin Sofi Oksanen hat mich in diesem Jahr eindeutig am meisten beeindruckt. Fegefeuer hat mir eine Freundin im Januar 2012 zum Geburtstag geschenkt und der Roman ist bis zum Jahresende mein absolutes Highlight geblieben. Die Story ist hochspannend und äußerst dramatisch. Die Familiengeschichte beginnt vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und endet in den 1990er Jahren in Estland, wo die Menschen wirtschaftlich, gesellschaftlich und moralisch unter der diktatorischen Gewaltherrschaft Stalins gelitten haben. Die alte Aliide Truu und die junge Zara sind Frauen, die sich wie zufällig begegnen und die doch eine gemeinsame Geschichte verbindet.

Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?

Die Tigerfrau von Téa Obreht
Erscheinungstermin: 9. März 2012 im Rowohlt Verlag

Eigentlich achte ich nie besonders auf Cover. Wenn ich das Jahr 2012 in dieser Hinsicht Revue passieren lasse, fällt mir aber spontan Téa Obrehts Die Tigerfrau ein. Vielleicht deshalb, weil ich es in Italien am Strand gelesen habe und das Gelb gerade im Sonnenlicht besonders intensiv leuchtete. Der hochgelobte und vielfach ausgezeichnete Debütroman der 27-jährigen Autorin handelt vom ehemaligen Balkankrieg. Eine junge Ärztin reist mit Impfstoff für ein Waisenhaus in das Grenzgebiet und erfährt unterwegs vom Tod ihres Großvaters, der ganz in der Nähe plötzlich gestorben ist. Die Protagonistin macht sich auf den Weg dorthin und erinnert sich an die Zeit mit ihm.

Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2013 lesen und warum?

Herr der Krähen von NgŠ©gÄ© wa Thiong†™o
Erscheinungstermin: 24. August 2011 im A1 Verlag

Der charismatische kenianische Schriftsteller NgŠ©gÄ© wa Thiong†™o war im letzten Jahr zu Gast im Literaturhaus München. Spontan habe ich mir seinen 1000 Seiten umfassenden Roman Herr der Krähen gekauft.
„Der Roman ist eine lebendige, ausdrucksstarke Satire über den Prototyp des afrikanischen Despoten, die mit tiefgründigem Humor die Lebensbedingungen in einer zunehmend globalisierten Welt thematisiert. Ngugi wa Thiong o gelingt mit diesem Roman eine umfassende Parabel auf die sozialen, politischen und kulturellen Verhältnisse auf dem afrikanischen Kontinent und dessen Beziehung zum Westen“, heißt es in der Kurzbeschreibung. In diesem Jahr werde ich hoffentlich erfahren, ob das zutrifft. 😉

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Die Blogparade endet heute Nacht um 23.59 Uhr. Wer also noch mitmachten möchte, hat nicht mehr allzu viel Zeit. Inzwischen haben sich zirka 100 Blogs eingetragen – Tendenz steigend… Einige habe ich nachfolgend verlinkt und wünsche allerseits viel Spaß beim Stöbern, Lesen, Leseempfehlungen einholen. Es lohnt sich! Vielen Dank an Katrin für die gelungene Aktion!

Coffee and Books, Libromanie, Umblättern, Zeilenkino, Paperthin, Buzzaldrins, Alles nicht so wichtig, Kiya liest, Wortsammlung, Leselurch, Armariumnostrum, Parallele Welten, amoureux des livres, Ada Mitsou, Heiter bis Wolkig, Mein Bücherreich, Am Lesestrand, Buchpost, buchstapelweise, Lesemomente, Gretchenfrage, Méditerranée Books Blog, Dreamcatchers Rezensionen, Bücher(p)lausch, lesen, schreiben, hören, Im Wunderland der Bücher, Pop Culture and Its Discontents, Mairegen, Buch-Blog um die Ecke, Büchermonster, Mimimiau, Sue´s Welt, Primeballerina´s Books, Serendipity, Dark Angel Mirasun, Selbstbewusst Leben, The Mortal Bookshelf, Lettersalad, Literatur und Internet, Philips Welt, Ina kzeptabel(t), Little Dhampirs, Es wird gelesen…, Bleisatz, Wolke Sieben, LanaBo´s Blog, 35QM, Katties Books, Buchgedanken, Literary Walk, Pimis Bücher, Büchercafé, Paperbackworld, Bücherblog, Winterkatzes Buchblog, Lesewelle, Lesemanie, Stories Dreams Books, Puzzlekind, Natiras Zeit, Susanne Haun, Bücher und mehr…, Kleinbrinas Bücherblog, Gegen den Wind, Lese.Zeichen, Donatas Bücher, Nightingale´s Blog, Seite um Seite, diversionforyou, lesenswert, empfehlenswert, Camellias Kleine Welt, Bücher.Dramen.Leben, Schmetterlings Literaturreise, Bookish, …just another bookaholic…, Bibliomanie, LeseLust & LeseLiebe, Buchkolumne

Wo mag wohl unsere Süddeutsche Zeitung sein?

Schon im letzten Jahr fing es an. Immer wieder fehlte am Morgen unsere Süddeutsche. So manches Mal brachte die Zustellerin, wenn überhaupt, die Zeitung erst mittags. Mit eingezogenen Schultern und gesenktem Blick kam sie dann in unsere Einfahrt, steckte sie in den Briefkasten und verschwand schnell wieder. „Wir haben Probleme mit den Zustellern“, lautete die knappe Antwort als ich sie eines Tages abfing und nach dem Grund für die Verspätung fragte.

Eine nicht gelieferte, aber bestellte und bezahlte Tageszeitung ist ärgerlich, eine, die erst mittags kommt genauso, denn sie passt nicht mehr in den Tagesablauf und bleibt ungelesen liegen. Seit über 20 Jahren haben wir die Süddeutsche Zeitung abonniert und ich kann mich kaum an Probleme bei der Zustellung erinnern. Seit dem letzten Jahr ist anders und gestern ist es schon wieder passiert. Keine Zeitung in der Früh und ich weiß immer noch nicht, wie das Getreideunkraut mit acht Buchstaben und das Küchengerät mit sieben Buchstaben im Kreuzworträtsel vom 2. Januar heißt. Ärgerlich! 😉 – vor allem auch die Diskussionen mit meinem Mann, der eh alles online liest und schon längst die Zeitung abbestellen will.

Trauriger Rekord: 88 Journalisten und 47 Blogger wurden im Jahr 2012 getötet

© McCann Erickson
Wie die Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ mitteilte, wurden in diesem Jahr 88 Journalisten sowie 47 Blogger und Bürgerjournalisten bei ihrer Arbeit getötet. Das sind mehr als je zuvor, seit Reporter ohne Grenzen 1995 die erste Jahresbilanz veröffentlichte. Des Weiteren wurden in diesem Jahr 879 Journalisten festgenommen, 1993 Journalisten angegriffen oder bedroht, 38 Journalisten entführt, 6 Medienmitarbeiter getötet und 144 Blogger und Internetaktivisten festgenommen. 193 Journalisten sind derzeit im Gefängnis und 73 aus ihrem Heimatland geflohen zeigt die neueste ROG-Bilanz für das Jahr 2012.

Zu den enorm hohen Opferzahlen haben vor allem der Syrien-Konflikt, die Gewalt der Taliban in Pakistan und der Bürgerkrieg in Somalia beigetragen„, sagte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske in Berlin.

Die Bürgerkriegsländer Syrien und Somalia, das von den Taliban und Stammesrivalitäten destabilisierte Pakistan sowie Mexiko und Brasilien, wo Drogenkartelle die Macht des Staates in Frage stellen, gehörten 2012 zu den gefährlichsten Orten für Journalisten.

In der Türkei, wo sich die Zahl der Festnahmen seit der Verschärfung des Kurdenkonflikts verdoppelte, zählte die Menschenrechtsorganisation die meisten inhaftierten Journalisten und Blogger. Weiterhin in China, wo die Regierung die Zensur vor dem Parteitag enorm verschärfte, sowie in Syrien, im Iran und in Eritrea, das seit Jahren den letzten Platz auf der ROG-Rangliste einnimmt.

Quelle: Reporter ohne Grenzen
Quelle Foto: © McCann Erickson