Caravaggio im Krimi: Die Farbe der Sonne von Andrea Camilleri

Die Farbe der Sonne: Ein Caravaggio-Roman von Andrea Camilleri

Der italienische Maler Michelangelo Merisi, nach dem Herkunftsort seiner Eltern kurz Caravaggio genannt, starb vor 400 Jahren im Alter von 39,  am 18.07.1610.

Caravaggio war zu Lebzeiten in viele Streitigkeiten, gewalttätige Auseinandersetzungen und Gerichtsprozesse verwickelt und war auch mehrfach in Rom und in Malta wegen Beleidigungen, unerlaubten Waffenbesitzes und körperlicher Attacken inhaftiert worden.

Nichts Ungewöhnliches für den Lebenswandel in der damaligen Zeit, fanden Historiker heraus, dennoch bildeten sich schon früh nach seinem Tod Legenden, die ihn zum „Archetypen des verruchten Künstlers†œ werden ließen. Seine Bilder sind mal blutrünstig, mal inbrünstig, aber immer von einer überwältigenden Sinnlichkeit.

Andrea Camilleri, Italiens bekanntester Krimi-Autor, hat jetzt im Jubiläumsjahr einen spannenden Caravaggio-Roman geschrieben, den Denis Scheck in seiner nächsten Sendung Druckfrisch am 25.04.2010 vorstellt.

„Die Texte klingen so authentisch, als würde tatsächlich Caravaggio aus ihnen sprechen †“ der Umgetriebene, der Besessene, das Genie. Jenseits aller kunsthistorischen Betrachtungen und doch kenntnisreich und detailgenau recherchiert, entwirft Camilleri das Lebensbild des Malers noch einmal neu. †œDie Farbe der Sonne† †“ wenn schon Künstlerroman, dann bitte so!“, urteilt Scheck über den Roman in der Vorankündigung zur Sendung.

Kurzbeschreibung
Ein hochorigineller Roman über die letzten Lebensjahre Caravaggios †“ mit Camilleri in der Hauptrolle! Andrea Camilleri reist in seine Heimat Sizilien, um sich die Aufführung einer griechischen Tragödie anzusehen. Doch auf der Insel geschehen seltsame Dinge. Während der Vorstellung steckt ihm ein Fremder einen Zettel zu. Am Tag darauf wird der Schriftsteller mit verbundenen Augen in ein abgelegenes Haus in die Campagna gebracht. Was soll das Spiel? Handelt es sich bloß um die übersteigerte Fantasie des berühmten Krimiautors? Aber nein. In dem Haus trifft Camilleri den Mann vom Vorabend wieder, der über ein bisher unveröffentlichtes Tagebuch des berühmten Malers Caravaggio verfügt. Und so steigt Camilleri ein in die packende Vita des vor vierhundert Jahren verstorbenen Künstlers †“ und entdeckt, dass dessen Leben bisher nie gekannte Geheimnisse birgt…

Die 128 Seiten umfassende gebundene Ausgabe ist am 16.01.2010 im Kindler Verlag erschienen und für 16,95 Euro im Buchhandel erhältlich.

Über den Autor
Andrea Camilleri wurde 1925 in Porto Empedocle, Sizilien, geboren. Er ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur. Seit 1998 stürmte jeder Titel des Autors die italienische Bestsellerliste. Mit seinem vielfach ausgezeichneten Werk hat Camilleri sich inzwischen auch einen festen Platz auf den internationalen Bestsellerlisten erobert. Andrea Camilleri ist verheiratet, hat drei Töchter, vier Enkel und lebt in Rom.

Druckfrisch mit Denis Scheck am 25.04. um 23.50 Uhr

Am Sonntag, den 24.04.2010, um 23:35 Uhr, heißt es wieder: Druckfrisch – Neue Bücher mit Denis Scheck.

Denis Scheck trifft Arno Geiger und Andrea Camilleri, empfiehlt aufregende Bücher und kommentiert leidenschaftlich und zugespitzt die aktuelle Spiegel-Bestenliste.

Alles über Sally von Arno Geiger (Hanser Verlag)

Es sind die großen Themen der Literatur †“ aber man kann sie immer neu erzählen: Partnerschaft, Ehebruch, Sinnkrise. Der Wiener Autor Arno Geiger hat mit „Alles über Sally“ ein großartiges Porträt einer Frau Anfang fünfzig gezeichnet, deren Leben aus den Fugen gerät. Sie fragt sich, warum sie jenen Alfred, neben dem sie jeden Morgen aufwacht, vor 25 Jahren überhaupt geheiratet hat; sie fängt eine Affäre mit dem besten Freund ihres Mannes an; sie hofft auf ein aufregenderes Leben †“ und wird bitter enttäuscht, aber auch das ist noch nicht das Ende der Geschichte.

Geigers Roman fragt nach den Lebensentwürfen einer Generation, die sich einmal als progressiv empfand und längst im bürgerlichen Alltag angekommen ist †“ in der aber die Frauen auch mit fünfzig noch Abenteuer riskieren, die für ihre Vorgängerinnen unvorstellbar waren. Und obwohl unsere Zeit sich so frei wähnt wie keine zuvor, geht es um Moral, um Treue, Verrat und Betrug. Von all dem erzählt Arno Geiger, ernst, aber in einem leichten Tonfall. „Alles über Sally“ †“ einer der gelungensten deutschsprachigen Romane des Frühjahrs!

Die Farbe der Sonne:  Ein Caravaggio-Roman von Andrea Camilleri(Kindler Verlag)

Vor 400 Jahren ist ein Maler gestorben, den wir heute zu den faszinierendsten Gestalten der Kunstgeschichte zählen: Caravaggio. Meister der dramatischen Lichteffekte, seine Bilder mal blutrünstig, mal inbrünstig, aber immer von einer überwältigenden Sinnlichkeit. Auch sein Leben war reich an Dramatik: des Mordes verdächtig, musste der erfolgreiche Künstler bei Nacht und Nebel aus Rom fliehen, verbrachte seine letzten Jahre auf Malta und Sizilien und starb mit nur 39 Jahren. Wenn das kein Stoff für einen Krimi ist! Das hat sich auch Andrea Camilleri gedacht.

Italiens bekanntester Krimi-Autor legt im Jubiläumsjahr einen spannenden Caravaggio-Roman vor, in dem er in seiner sizilianischen Heimat auf ein unbekanntes Tagebuch des Malers stößt, das ihm und uns endlich die Rätsel der späten Jahre löst. Ist das Tagebuch echt? Oder wird ihm eine Fälschung angeboten? Die Texte klingen so authentisch, als würde tatsächlich Caravaggio aus ihnen sprechen †“ der Umgetriebene, der Besessene, das Genie. Jenseits aller kunsthistorischen Betrachtungen und doch kenntnisreich und detailgenau recherchiert, entwirft Camilleri das Lebensbild des Malers noch einmal neu. „Die Farbe der Sonne“ †“ wenn schon Künstlerroman, dann bitte so!

Menschen am Berg: Geschichten vom Leben ganz oben von Melanie Mühl (Verlag Nagel & Kimche)

Nur an wenigen Orten in unserer zentralbeheizten, durchorganisierten, technischen Zivilisation treffen Mensch und Natur noch unmittelbar aufeinander. Die Frankfurter Journalistin Melanie Mühl hat solche Orte gesucht und gefunden: im Gebirge. Dem Alltag von Bergdörflern, Bergführern, von Tunnel- und Brückenbauern widmet sie eindringliche Reportagen; sie zeigt Menschen, die sich mit Respekt, manchmal auch mit Ehrfurcht, auf die Natur einlassen.

Ihr Buch beginnt mit den Sätzen: „Ich verabscheute die Berge. Als ich Kind war, fuhren wir jedes Jahr dorthin.“ Irgendetwas haben diese frühen Aufenthalte aber offenbar doch bewirkt: neugierig und einfühlsam erzählt Melanie Mühl aus einer Welt, die gar nicht weit weg ist, für den modernen Großstadtmenschen aber exotischer als jeder Palmenstrand, an dem er seinen Urlaub verbringt. „Menschen am Berg“ †“ eindrucksvolle Geschichten vom Leben ganz oben!

… und außerdem, wie immer, Denis Schecks Parforceritt durch die aktuelle SPIEGEL-Bestsellerlliste: Was lohnt sich zu lesen und was ist pure Zeitverschwendung?

Quelle: DasErste

Druckfrisch mit Denis Scheck am 28.02.10 um 23.35 Uhr

Am Sonntag, den 28.02.2010, um 23:35 Uhr, heißt es wieder: Druckfrisch – Neue Bücher mit Denis Scheck.

Druckfrisch

Denis Scheck trifft Herta Müller und Javier Marías, empfiehlt aufregende Bücher und kommentiert leidenschaftlich und zugespitzt die aktuelle Spiegel-Bestenliste der Sachbücher.

Herta Müller: Niederungen
Das Debüt einer Nobelpreisträgerin, erschütternde Geschichten von den Abgründen der menschlichen Natur und ein von der Ceaucescu-Diktatur zensierter Text †“ das alles in einem ist der Prosaband „Niederungen“, der 1982 zuerst in Rumänien veröffentlicht wurde und nun endlich in der unzensierten Fassung in Deutschland erscheint.

Kurzbeschreibung
„Niederungen“ ist das Buch, mit dem Herta Müller auf einen Schlag bekannt wurde: In eindringlichen Szenen beschreibt die Nobelpreisträgerin das Leben der deutschsprachigen Banatschwaben im kommunistischen Rumänien, und sie beschreibt es als düstere Anti-Idylle in einer Enklave, die von Angst und Hass geprägt ist, von Intoleranz und Unbeweglichkeit. Diese schonungslose Chronik einer untergehenden Welt ist bereits die Grundlage eines Werkes, das sich seither immer breiter entfaltet hat. „Niederungen“ erschien 1984 in Deutschland in einer gekürzten Form. Die Neuausgabe bringt Herta Müllers Debüt zum ersten Mal in der originalen Fassung.

Javier Marías: Dein Gesicht morgen
Was bedeutet es, wenn man vorhersehen kann, wie sich ein Mensch verhalten wird? Javier Marías erzählt in seiner 1600-Seiten starken Romantrilogie eine packende Geheimdienststory im Zeitlupentempo und gibt auf diese Weise Einblicke in die Unergründlichkeit der menschlichen Psyche.
Dein Gesicht morgen. Bd. 1: Fieber und Lanze, Bd. 2: Tanz und Traum, Bd. 3: Gift und Schatten und Abschied
Kurzbeschreibung
„Man sollte niemals etwas erzählen …“, beginnt Jaime seine Geschichte. Aber er wird genau das Gegenteil tun: Er wird alles erzählen. Er wird vom britischen Geheimdienst erzählen und von dessen Sondereinheit MI6. Jaime Deza, der vor vielen Jahren in Oxford unterrichtet hat, kehrt nach England zurück. Dort entdeckt er, daß sein ehemaliger Mentor, Sir Peter Wheeler, Mitglied dieses Geheimdienstes ist und daß er ebenfalls über eine bestimmte Gabe verfügt: Er kann sehen, wie ein Mensch sich später verhalten wird, er kann erkennen, wie das Gesicht morgen sein wird, er weiß, wer ein Verräter sein wird und wer loyal.

Javier Marías verfolgt hier mehr denn je einige seiner bereits klassischen Themen: das unergründliche Wesen der Menschen, Segen und Fluch von Reden und Schweigen, und was wir alle vom ersten Augenblick an in anderen erkennen können.

Denis Scheck empfiehlt: Unterm Schnurbaum: Deutsch-Chinesische Wahlverwandtschaften. Essays von Wolfgang Kubin
„Ich möchte Ihnen ein sehr besonderes Buch vorstellen: ein verrücktes, ein verqueres, ein ganz und gar hinreißendes Buch, das messerscharf die richtigen Fragen stellt. Zum Beispiel: Wie kann man bloß nach China reisen, da herrscht doch eine Diktatur? „Unterm Schnurbaum“ heißt dieses Buch, das einen neugierig auf China macht.
Kurzbeschreibung
„Bei den Kirgisen hat sich noch die Sitte erhalten, Gäste am Ortseingang mit Schnaps und Gebäck zu begrüßen. Man nennt dieses „Xiamajiu“, eine feuchte Bewirtung. Der 52prozentige Schnaps wird in kleinen Bechern ausgeschenkt und dient der Einstimmung auf die kommende Rezitation des kirgisischen Epos ‚Manas‘. Wer bei Kirgisen „von einem Pferd absteigt“, hat auch von Kirgisen beköstigt zu werden. Wir wissen, was das bedeutet. Während des Essens sollen wir mit den Herren des Hauses im Wechsel große Schnapsschalen leeren. Jede Schale, gefüllt mit zwei Liang, das sind 100 ml, ist auf einem Tablett in Empfang zu nehmen, ex zu trinken und wieder auf das Tablett zurückzustellen. Ich bin der einzige, der in kleinen Schlucken trinkt. Bei der zweiten Runde geben die ersten auf und müssen sich verziehen. Wer jetzt noch keine Probleme hat, wird diese bald bekommen. Nach der dritten Runde meinen wir, noch eher nüchtern als trunken, zunächst Gesang und Tanz auf dem Großen Platz in praller Sonne und dann dem Polospiel mit totem Lamm unter verhangenem Himmel am Stadtrand beizuwohnen. Im ersten Fall sitzen wir auf Stühlen und langweilen uns im Anblick sowjetischer Architektur; im zweiten Fall sitzen wir zu Pferde und genießen das wilde Treiben der Reiter, die, in zwei Mannschaften aufgeteilt, ein Tier statt einer Kugel mit den Händen von einem Tor zum anderen zu bringen haben. Dabei fliegt das Lamm immer wieder von Mitspieler zu Mitspieler durch die Lüfte.“ – Wenn der Sinologe, Übersetzer und Dichter Wolfgang Kubin zu einer seiner vielen China-Reisen aufbricht, rüstet er sich für sinnliche Abenteuer. Diese literarischen Treffen zwischen Asien und Europa verlaufen alles andere als akademisch. Da schaffen sich Poeten aus Leibeskräften neues poetisches Material. Daß die starken Bilder in den fesselnden Versen aus solch wilden Momenten rühren, hat sich manch Lyrik-Freund nicht selten ausgemalt – dieser Essayband nun läßt teilhaben am dionysischen Ursprung aller Dichtung.

Quelle: DasErste.de

Druckfrisch mit Denis Scheck am 31.01.10 um 23.35 Uhr

Am Sonntag, den 31.01.2010, um 23:35 Uhr, heißt es wieder: Druckfrisch – Neue Bücher mit Denis Scheck.

Druckfrisch

Der Literaturkritiker trifft außergewöhnliche Autoren, empfiehlt aufregende Bücher und kommentiert leidenschaftlich und zugespitzt die aktuelle Spiegel-Bestenliste Belletristik. Dank Herta Müllers „Atemschaukel“ (KW 04 auf Platz 2) ist zumindest ein Buch vertreten, dass Denis Scheck mit Sicherheit nicht in die Tonne treten wird. Ansonsten, wer weiß,  kann es passieren, dass die Kiste am Ende des Förderbandes dieses Mal ziemlich voll wird.  😉

Blut will fließenJames Ellroy: Blut will fließen
Die Romane von James Ellroy erzählen meist von Gräueltaten, die wirklich passiert sind. „Blut will fließen“ spielt in den USA von 1968. Das Land ist aufgewühlt von den Morden an Martin Luther King und Robert Kennedy, vom Vietnamkrieg, von den Protesten der Studenten und Schwarzen.
Kurzbeschreibung
Böse Ex-Cops, intrigante Killer, feige FBI-Informanten und gefährliche Frauen im Spiel um Macht, Millionen und Sex sind sie alle willfährige Marionetten, gelenkt von Politikern und ihren zweifelhaften Freunden. James Ellroys Abschluss der Underworld-Trilogie ist ein gnadenlos spannender Thriller und ein literarisches Ereignis.USA, 1968: Nixon und Humphrey kandidieren für das Präsidentenamt. Der Wahlkampf ist hart und geprägt von Verleumdung und Korruption. Die Ermordung von Martin Luther King und Robert Kennedy, die Proteste von Schwarzen und Studenten wie auch der Vietnamkrieg bringen Unruhe in das Amerika jener Tage. In Los Angeles beschäftigt Scotty Bennett vom LAPD der ungeklärte brutale Überfall auf einen Geldtransporter, bei dem mehrere Millionen Dollar und eine größere Menge Smaragde verschwanden. Je mehr er bei den Ermittlungen in die Nähe der Machtzentren gerät, desto gefährdeter ist seine Mission – und auch sein Leben. Steckte das FBI hinter dem Überfall? Flossen die Millionen in Nixons Wahlkampf? Was hat Howard Hughes Nixon versprochen? James Ellroy führt zu den Hintertreppen der Macht und besticht mit seiner radikalen Gesellschaftskritik, einer explosiven Mischung aus Verschwörung und Gewalt, Besessenheit, Sex und Drogen.

Ich war Hitler SchutzengelDieter Kühn: Ich war Hitlers Schutzengel: Fiktionen: Vier Szenarios
Dieter Kühn hat die Kunst des historischen Erzählens in seinen großen Biographien für die Gegenwart neu erfunden. Mit „Ich war Hitlers Schutzengel“ legt er jetzt allerdings ein Gedankenspiel gegen jede historische Überlieferung vor. Dieter Kühn erzählt von Hitlers Ende in verschiedenen fiktiven Versionen, parallel geschaltet zur historischen Realität.
Kurzbeschreibung
Hatte Hitler einen Schutzengel? Ausgerechnet Hitler? In Dieter Kühns ebenso provozierenden wie brillanten historischen Szenarios über das Ende Adolf Hitlers wird der Lauf der Geschichte umgekehrt: die Attentate von Georg Elser, Graf Stauffenberg und Henning von Tresckow gelingen, der Krieg kommt zum Stillstand und Hitlers Schutzengel ins Grübeln. Vier sehr verschiedene Varianten von Geschichte und ein faszinierendes Gedankenspiel gegen alle historische Überlieferung
Über den Autor
Dieter Kühn, 1935 geboren, lebt heute in Brühl bei Köln. Für seine Biographien, Romane, Erzählungen, Hörspiele und Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen (das Mittelalter-Quartett) erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Hermann-Hesse-Preis und den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zuletzt erschienen der Roman Geheimagent Marlowe, die biographischen Studien Ein Mozart in Galizien und die große Biographie Gertrud Kolmar.

Denis Scheck empfiehlt …

Atlas der abgelegenen InselnJudith Schalansky:  Atlas der abgelegenen Inseln: Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde

Denis Scheck möchte ein Buch vorstellen, das die Verhältnisse auf unseren Weltkarten zum Tanzen bringt und eine Art federleichtes und hochpoetisches Gegengewicht zu all den trümmerschweren Atlanten (…) in unseren Regalen bildet.
Kurzbeschreibung
Dass es immer noch Orte gibt, die schwer zu erreichen sind, erscheint uns heute nicht mehr vorstellbar. Judith Schalansky aber hat sie gesammelt: fünfzig entlegene Inseln, die in jeder Hinsicht weit entfernt sind, entfernt vom Festland, von Menschen, von Flughäfen und Reisekatalogen. Aus historischen Begebenheiten und naturwissenschaftlichen Berichten spinnt die Autorin zu jeder Insel eine Prosaminiatur, absurd-abgründige Geschichten, wie sie nur die Wirklichkeit sich auszudenken vermag, wenn sie mit wenigen Quadratkilometern im Nirgendwo auskommen muss. Sie handeln von seltenen Tieren und seltsamen Menschen von gestrandeten Sklaven und einsamen Naturforschern, verirrten Entdeckern und verwirrten Leuchtturmwärtern, meuternden Matrosen und vergessenen Schiffbrüchigen, braven Sträflingen und strafversetzten Beamten, kurzum: von freiwilligen und unfreiwilligen Robinsons. Nicht zuletzt fasziniert dieser außergewöhnliche Atlas durch seine aufwendige und besonders schöne Gestaltung. Kunstvoll illustriert und durchgehend in fünf Sonderfarben gedruckt, zeigt er nach Ozeanen geordnet alle Inseln im jeweils identischen Maßstab. Damit entführt uns Judith Schalansky zu fünfzig entlegenen Orten von Tristan da Cunha bis zum Clipperton-Atoll, von der Weihnachts- bis zur Osterinsel und beweist, dass die abenteuerlichsten Reisen immer noch im Kopf stattfinden: mit dem Finger auf der Landkarte.

Der Fänger im RoggenJ. D. Salinger: Der Fänger im Roggen
J. D. Salinger, Autor des „Fänger im Roggen“, starb am 27.01.2010. Dieses Buch hat wahrscheinlich mehr junge Menschen im 20. Jahrhundert begeistert als irgendein anderes. Holden Caulfields rotzige Verweigerung, sich anzupassen, liest sich auch heute noch aufregend. Tipp: die rundum entstaubte neue Übersetzung von Eike Schönfeld.
Kurzbeschreibung
Holden ist ein ganz normaler amerikanischer Jugendlicher, der Schulstreß hat und schließlich vom Internat fliegt. Nebenbei liest er gerne Bücher und macht die ersten Erfahrungen mit der Liebe.
Ein amüsant zu lesender Roman über das Erwachsenwerden.

Quelle: Druckfrisch – DasErste.de

Druckfrisch mit Denis Scheck am 01.11. um 23.35 Uhr in der ARD

Druckfrisch

Am 01. November 2009 strahlt DasErste um 23.35 Uhr eine neue Folge der Literatursendung Druckfrisch mit Denis Scheck aus.

Herr AdamsonDenis Scheck spricht mit dem Schweizer Schriftsteller Urs Widmer über seinen neuen Roman Herr Adamson.

Das Glück begreift, wer dem Tode entronnen ist: Die Macht der Liebe, die Schönheit der Natur und das Geschenk des Lebens. Urs Widmer erzählt vom 94. Geburtstag eines Mannes, dem letzten Tag seines Lebens, der Tag, an dem er sich an seine Kindheit erinnert.

Kurzbeschreibung
Es ist Freitag, der 22. Mai 2032. Einen Tag nach seinem vierundneunzigsten Geburtstag sitzt ein Mann in einem üppig blühenden Garten – es ist der Paradiesgarten seiner Kindheit -, neben sich einen Rekorder, und spricht seine Geschichte mit Herrn Adamson auf Band.

Kindlers LiteraturlexikonDenis Scheck empfiehlt Kindlers Literaturlexikon. (alle 18 Bände kosten übrigens 1950 Euro)

Kindlers Literaturlexikon: Die Neuauflage von Kindlers Literatur Lexikon umfasst rund 13.000 Werke, die die Kulturgeschichte nachhaltig geprägt haben: von den ersten schriftlichen Zeugnissen der Menschheit bis zur Gegenwart, von der Belletristik bis zur Sachliteratur †“ aus allen Literatursprachen der Welt.

Kurzbeschreibung
Kindlers Literatur Lexikon auf dem Kenntnisstand des 21. Jahrhunderts
Die wichtigsten literarischen Werke aller Zeiten, aller Regionen, aller Kulturen
Rund 8.300 Einträge mit ca. 21.200 Einzelartikeln
Optimierte Gliederung: Autoren von A bis Z und Einzelwerke in chronologischer Reihenfolge
17 Bände und 1 Registerband erscheinen zeitgleich im September 2009
Ein Muss für Bibliotheken und LiteraturinteressierteDarauf haben Interessierte und Kenner gewartet: Kindlers Literatur Lexikon neu aufgelegt. Von den ersten schriftlichen Zeugnissen bis zur Gegenwart versammelt das epochale Nachschlagewerk rund 13.000 Werke aus allen Literaturen der Welt. Völlig neu bearbeitet und um eine Fülle von Einträgen ergänzt, erschließt das Werklexikon in 17 Bänden und einem Registerband Belletristik, Briefe, Tagebücher und Memoiren, Populär, Kinder- und Jugendliteratur sowie Sachtexte vielfältiger Disziplinen.
Neu: Einleitende Biogramme (biografische Kurzinformationen) skizzieren die zentralen Lebensdaten der Autoren. Eine Vielzahl zusätzlicher Werkgruppenartikel eröffnet kompakte Einblicke in das Gesamtwerk einzelner Schriftsteller. Die komplett überarbeitete Bibliografie schafft mit Hinweisen auf die wichtigste weiterführende Literatur eine fundierte wissenschaftliche Basis. Rund 600 anonyme Werke und Artikel zu Stoffen der Weltliteratur runden das Lexikon ab. Ein unentbehrlicher Wissensfundus und ein einzigartiges Memorandum.

Tokio im Jahr null Denis Scheck stellt Tokio im Jahr Null von David Peace vor.

Ein Serienmörder, ein korrupter Polizist und eine Stadt, die beherrscht wird vom organisierten Verbrechen. Die Religion, der Staat, die allgemeine Ordnung †“ alles befindet sich in der Auflösung. In seinem neuen historischen Kriminalroman seziert David Peace verwüstete Seelen und die düsteren Seiten des Menschen.
Kurzbeschreibung
Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Vor der Nachkriegskulisse Tokios, zwischen Häuserruinen und zerbombten Straßenzügen, jagt ein Polizist von zweifelhafter Identität einen eiskalten Serienmörder. Der spektakuläre Auftakt zu David Peaces lang erwarteter Tokio-Trilogie.Tokio, 1946: die Hölle auf Erden. Die Stadt liegt in Trümmern, ebenso wie die Seelen ihrer Bewohner. Es herrschen Angst und Korruption, niemand ist der, der er zu sein vorgibt. Inmitten der Schuttberge geht ein brutaler Serienmörder um, der junge Frauen missbraucht und erdrosselt. Die Polizei verhaftet schnell einen Verdächtigen, der aber nur einen der Morde gesteht. Inspektor Minami ist gezwungen, ältere Fälle neu aufzurollen, um den Täter zur Strecke zu bringen. Doch dabei verstrickt er sich in einem Netz aus Lügen und nackter Gewalt. Die Machenschaften des organisierten Verbrechens werden für ihn zur tödlichen Gefahr, genau wie die Intrigen innerhalb des Polizeiapparats. Langsam zerfließen die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit, und die Taten der Vergangenheit kommen ans Tageslicht. Denn auch auf Minamis Schultern lastet eine schwere Schuld …

Denis Scheck kommentiert die Sachbücher der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste.

Quelle: Druckfrisch