„Druckfrisch“ – neue Bücher mit Denis Scheck am 30.01.2011 um 23.30 Uhr

In der nächsten Ausgabe der Büchersendung „Druckfrisch“ am Sonntag, den 30. Januar 2011, spricht Denis Scheck um 23.30 Uhr im Ersten mit Kristin Rübesamen über Yoga als Lebenshaltung.

„Alle sind erleuchtet – Bekenntnisse einer Yoga-Lehrerin“ – erschienen im September 2010 im Berlin Verlag

Kurzbeschreibung
Es ist die Welt der Verdrehten. Jeden Tag schieben und schlängeln sich Menschen erwartungsvoll in Haltungen, die Tiernamen tragen wie Hund, Cobra, Fisch, stellen sich auf den Kopf und atmen durch ein Nasenloch. Was suchen sie in dieser schwindelerregenden Disziplin? Kristin Rübesamen unterrichtet seit zehn Jahren Yoga in New York, London, Berlin und hat dabei die Menschen und ihre Sehnsüchte sehr gut kennengelernt. Manchmal zu gut.Immer wenn etwas schiefläuft, tauchen Yogis auf. Noch nie war es so schick, Yoga zu üben, noch nie hat die Sehnsucht nach einem friedlichen Leben so sexy ausgesehen. Yoga ist im Westen zum Mittelstandsphänomen geworden und scheint die Antwort zu geben auf die Frage nach einem Halt in unwirtlichen Zeiten.

Yoga hat Kristin Rübesamen gelehrt, genau hinzuschauen. Yoga hat ihre Aufmerksamkeit geschärft, ihr Disziplin beigebracht und Kraft gegeben. Anderen nimmt es die Rückenschmerzen und lässt sie vielleicht zum ersten Mal mit erhobenem Kopf durchs Leben gehen. Bluthochdruck, Depressionen, Impotenz – modernes Yoga soll immer helfen.

Aber Genügsamkeit und Nähe zu Gott? Macht es die Nervösen nicht vielleicht empfindlicher, die Geknickten noch wehleidiger, die Sanften debil und die Aggressiven unerträglich? Materialisten sind auch im Yoga die größten Körperfetischisten. Hat der Westen Yoga ruiniert? Kann Yoga überhaupt das erschöpfte Selbst, wie es die Soziologen nennen, retten? Oder führt es doch zur stillen Revolution? Kristin Rübesamen erzählt von ihrem Weg von New York bis Berlin-Wedding: Warum sie anfing, im Studio um die Ecke zu üben, berichtet von ihren Lehrern und ihrer Erfahrung als Lehrerin. Sie führt uns einmal um die Welt, um dann wieder beim Geheimnis des nach unten schauenden Hundes zu landen – flüchtig, staunend und voller Respekt.
Yoga ist Entspannung? Nur was für Hippies? Falsch. Aufklärung statt Erleuchtung.

Über die Autorin
Kristin Rübesamen, geboren in München, studierte deutsche und russische Literatur und arbeitete für Spiegel-TV und das ZDF. nach einem Jahrzehnt in New York und London lebt sie nun mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Berlin. Sie schreibt für die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, veröffentlichte zwei Romane und zuletzt mit Angelika Taschen Great Yoga Retreats. Sie unterrichtet Yoga in Berlin und auf der ganzen Welt.

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Außerdem trifft Denis Scheck in dieser Sendung die holländische Schriftstellerin Margriet de Moor. Im Februar 2011 erscheint im Hanser Verlag ihr neuer Roman unter dem Titel „Der Maler und das Mädchen„. Darin geht es um Rembrandt und sein dunkles Geheimnis.

Kurzbeschreibung
Warum erschlug die achtzehnjährige Elsje, gerade erst nach Amsterdam gekommen, ihr Zimmermädchen mit einem Beil? Und was veranlasste den Maler Rembrandt, dessen Name nicht genannt wird, sich zu dem Leichnam zu begeben und ihn mit wenigen Strichen für immer festzuhalten? Margriet de Moor schreibt einen großen Roman über die Malerei, die Liebe und den Tod im Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Wie eine Malerin wechselt sie in diesem Krimi zwischen Hell und Dunkel und verschränkt die gegensätzlichen Geschichten zu einer spannenden, ergreifenden Erzählung.

Über die Autorin
Margriet de Moor, geb. 1941, studierte in Den Haag Gesang und Klavier. Nach einer Karriere als Sängerin, vor allem mit Liedern des 20. Jahrhunderts, studierte sie in Amsterdam Kunstgeschichte und Architektur.

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Der letzte Grieche“ lautet der Titel des Schriftstellers Aris Fioretos, der im Februar 2011 im Hanser Verlag erscheint. Denis Scheck spricht mit dem Autor über Glück und Fluch der Migration.

Kurzbeschreibung
Jannis Georgiadis, Sohn eines Bauern aus Griechenland, verlässt seine Heimat Mitte der sechziger Jahre, um seiner Jugendliebe nach Schweden zu folgen. Vorübergehend findet er dort das Paradies: Er träumt von einem Studium der Hydrologie und verliebt sich in das schwedische Kindermädchen. Doch als sich viel zu früh ein Kind einstellt, scheitert nicht nur eine der Zukunftsvisionen des griechischen Gastarbeiters. Aris Fioretos‘ Geschichte über Familie, Migration, Erinnerungen und Lebenslügen ist ein virtuoser Roman über das 20. Jahrhundert in Europa.

Über den Autor
Aris Fioretos, geboren 1960 als Sohn griechisch-österreichischer Eltern im schwedischen Göteborg. Nach Studien- und Forschungsjahren im Ausland Arbeit nun als Schriftsteller in Stockholm und Berlin. Veröffentlichung mehrerer Prosa- und Essaybände sowie Romanen; Übersetzungen von u. a. Paul Auster, Friedrich Hölderlin und Vladimir Nabokov ins Schwedische.

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In der ganz persönlichen Empfehlung von Denis Scheck geht es um John Ashberrys „Ein weltgewandtes Land: Gedichte. Zweisprachig†œ (erschienen im Oktober 2010 bei Luxbooks)

Kurzbeschreibung
Der jüngste und 27. Band des derzeit wohl wirkungsmächtigsten US-amerikanischen Lyrikers zeigt den 1927 in Rochester geborenen John Ashbery erneut als den unangefochtenen Meister des doppelbödigen Versteckspiels. Die Bedeutung des schon zu Lebzeiten zur Legende gewordenen New Yorker Weltbürgers ist hierzulande höchstens mit jener Friederike Mayröckers zu vergleichen. Für die Übersetzung wurden viele der wichtigsten deutschen Lyriker und Übersetzer gewonnen: Dichter wie Gerhard Falkner, Matthias Göritz, Alexander Gumz, Norbert Lange, Léonce W. Lupette, Jan Volker Röhnert, Hendrik Rost, Andre Rudolph, Daniela Seel, Ron Winkler, Jan Wagner, Uljana Wolf, die renommierten Ashbery-Übersetzer Erwin Einziger und Joachim Sartorius wie auch weitere angesehene Übersetzer anglo-amerikanischer Lyrik wie Iain Galbraith, Margitt Lehbert und Lars Vollert haben jeder für sich Gedichte ausgewählt und übersetzt. So lässt sich in diesem Band vielfach an verschiedenen Fassungen die Bedeutungsvielfalt, die Schwierigkeiten und die Schönheit des Lyrikübersetzens nachvollziehen. Die Sammlung ist mit einem Nachwort der Literaturkritikerin und Ashbery-Spezialistin Marjorie Perloff versehen. Illustriert ist der Band mit Gemälden Jane Freilichers, die zu dem engsten Zirkel der New York School um Frank O†™Hara, Kenneth Koch, Barbara Guest und eben John Ashbery gehört. John Ashbery (*1927) gilt vielen neben Frank O†™Hara als der bedeutendste Vertreter der New York School, die das literarische und künstlerische Leben im New York der 50er Jahre maßgeblich prägte. Während das literarische Establishment seine Arbeit erst ab Mitte der 70er Jahre für sich entdeckte, hat Ashbery dennoch einen bald sechzigjährigen Triumphmarsch durch die US-amerikanische Lyrikgeschichte absolviert: Bereits 1956 wählte ihn W. H. Auden für den Yale Younger Poets Prize, 1976 wurden ihm für sein berühmtestes Buch Self Portrait in a Convex Mirror zeitgleich der Pulitzer Prize, der National Book Award sowie der National Book Critics Circle Award verliehen. Mit dem Bollingen Prize 1985 für A Wave waren ihm somit bereits Mitte der 80er Jahre die wichtigsten Preise seines Landes verliehen worden. 1995 folgte die Frost Medal, 2001 der hoch dotierte Wallace Stevens Award. Außerdem ist er einer von nur drei lebenden Lyrikern, die die Gold Medal for Poetry der American Academy of Arts and Letters bekamen. John Ashbery lehrt am Bard College.

Über den Autor
John Ashbery, geboren 1927 in Rochester, studierte Anglistik und französische Literatur. Kunsthistoriker von Art News. Seit 1974 ist er Professor für Creative Writing am Brooklyn College in New York. Er schrieb auch : Ein Haufen Idioten und Hotel Lautreamont.

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Dieses Mal zerpflückt Denis Scheck mit seinen bissigen Kommentaren die Sachbücher der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste.

Die nächste Sendung wird am 27.02.2011 um 23.35 Uhr ausgestrahlt.

Die Vorleser gehen – Denis Scheck bleibt uns erhalten…

… zumindest so lange, bis er reich ist und es weiterhin schafft, die Erwartungen seiner Mutter von Sendung zu Sendung zu übertreffen, sagte Denis Scheck in einem Interview, das das Börsenblatt am 03.01.2011 veröffentlichte.

Die Frage lautete: „Wie lange machen Sie das noch, Herr Scheck„? Gemeint ist die Literatursendung „Druckfrisch – Neue Bücher mit Denis Scheck„, die seit dem 09.02.2003 ohne Unterbrechung in der ARD läuft. Viele andere Literatursendungen wurden inzwischen eingestellt.

Elke Heidenreichs „Lesen! im ZDF“ endete am 23.10.2008 nach ihrer Kritik zur Fernsehpreis-Verleihung an Marcel Reich-Ranicki abrupt.

Götz Alsmann und Roger Willemsen waren als mögliche Nachfolger für die Moderation einer Literatursendung  im ZDF im Gespräch. Im Juli 2009 kamen dann aber „Die Vorleser“ Amelie Fried und Ijoma Mangold als Moderatoren-Duo.

Zwei sympathische Figuren, die laut Spiegel Onlineunter dem Gähn-Titel „Die Vorleser“ antraten, aber eben auch die letzten, die man irgendwie schrill finden könnte. Müde streuselten sie ihre Feuilleton-Floskeln wie Zucker über die Neuerscheinungen des Jahres. Mit dem Spielzeug Fernsehen wussten beide im Grunde nichts anzufangen. Sie lächelten viel. Aber das reichte nicht.“

Am 03.12.2010 wurde die letzte Sendung „Der Vorleser“ ausgestrahlt. „Die Sendung vom 3. Dezember war die letzte„, bestätigt Programmdirektor Thomas Bellut dem „Spiegel“. Ein neues Literaturformat mit dann neuen Moderatoren werde nicht vor dem Sommer starten. Bellut räumt ein: „Es war sicher auch unser Fehler, dass wir auf eine Doppelmoderation gesetzt hatten.“

Eine weitere Doppelmoderation scheiterte im WDR mit Christine Westermann und Werner Köhler schon Ende 2009. Unter dem Titel „west.art“ liefen lediglich drei Sendungen (Oktober bis Dezember 2009), bevor auch dieses Format eingestellt wurde.

Mir wäre es sehr recht, wenn das ZDF und Elke Heidenreich eine Friedenspfeife rauchen und einen Neuanfang wagen würden. Bis dahin bleibt uns, vorausgesetzt die ARD zahlt weiterhin Honorare die nicht reich machen, wenigstens Denis Scheck und „Druckfrisch“ erhalten.

Druckfrisch mit Denis Scheck am 28.11.2010 um 23.35 Uhr in der ARD

Am Sonntag, den 28.11.2010, um 23:35 Uhr, heißt es wieder: Druckfrisch †“ Neue Bücher mit Denis Scheck.

Denis Scheck trifft Jonathan Franzen und Heinrich Steinfest, empfiehlt neue Bücher und kommentiert leidenschaftlich und zugespitzt die aktuelle Spiegel-Bestenliste.

Freiheit von Jonathan Franzen

Kurzbeschreibung
Patty und Walter Berglund – Vorzeigeeltern und Umweltpioniere, fast schon ideale Nachbarn in ihrer selbst renovierten viktorianischen Villa in St. Paul – geben plötzlich Rätsel auf: Ihr halbwüchsiger Sohn zieht zur proleten­haften repub­likanischen Familie nebenan, Walter lässt sich zum Schutz einer einzigen Vogelart auf einen zwielichtigen Pakt mit der Kohleindustrie ein, und Patty, Exsportlerin und Eins-a-Hausfrau, entpuppt sich als wahrlich sonderbar. Hat Walters bester Freund, ein Rockmusiker, damit zu tun? Auf einmal lebt Patty ihre kühnsten Träume, führt sie ein Leben ohne Selbstbetrug.

In diesem Roman einer Familie, der zugleich ein großes Epos der letzten dreißig Jahre ame­rika­nischer Geschichte ist, erzählt Jonathan Franzen von Freiheit – dem Lebensnerv der westlichen Kulturen – und auch dem Gegenteil von ihr, zeigt die tragikomischen Verwerfungen zeitgenössischer Liebe und Ehe, Freundschaft und Sexualität. Freiheit ist ein bedeutsames Buch über unser Leben in einer immer unübersichtlicher und fragiler werdenden Welt.

Pressestimmen
Jonathan Franzen ist ein Meister des Hinhörens, ein Mann mit einem absoluten Gehör für die zurückgehaltene Aggressivität in Familiengesprächen, für die Zwischentöne des liebevollen Erpressens und des offenbarenden Verbergens. Sein Roman Die Korrekturen ist einer der größten und wichtigsten Romane der jüngsten Zeit. Ein Denkmal des Humanen.“ (Thomas Steinfeld Süddeutsche Zeitung)

„Batmans Schönheit“ und „Wo die Löwen weinen“ von Heinrich Steinfest

Kurzbeschreibung „Batmans Schönheit“
Der Privatdetektiv Markus Cheng hat glücklich privatisiert. Er lebt jetzt zufrieden mit Frau und Stieftochter. Doch als er dem Wunsch der kleinen Lena nach einem Haustier nachgibt – man einigt sich auf Krebse -, fangen die Probleme an. Denn mit dem Zucht-Set Urzeitkrebse ist es nicht getan. Bald zucken zwar Larven durchs Wasser, und irgendwann gibt es auch kleine Krebstiere. Doch nach ein paar Wochen sind alle tot – bis auf einen, den Cheng Batman tauft. Die faszinierende Langlebigkeit Batmans basiert auf einem Verbrechen. Als Cheng das erkennt, ist es schon fast zu spät.

Kurzbeschreibung zu „Wo die Löwen weinen“
Der Kriminalroman zu Stuttgart 21
Drei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und ein Hund in einer Stadt, in der sich die Tragödie der Welt zur grandiosen Posse verdichtet. Sie alle führt das Schicksal mitten hinein in die Bodenlosigkeit eines umkämpften Großprojekts.
Ein Archäologe wird auf eine geheimdiensthaft-kryptische Weise nach Stuttgart gerufen und wittert seine große Chance: Bei Probebohrungen im Schlossgarten wurde eine rätselhafte antike Apparatur gefunden.
Ein Durchschnittsbürger, den die Wut über das Leben, seine Ungerechtigkeiten, der Zorn über die Willkür der Mächtigen zum Scharfrichter und Scharfschützen macht: präzise, geduldig, gefährlich.
Der Münchner Kommissar Rosenblüt, der auf der Spur eines Falles in seine schwäbische Heimatstadt zurückkehren muss, wo er bereits einmal den hohen Herren zu nahe getreten ist und daher die Stadt eigentlich für immer hinter sich lassen wollte.
Und ein Hund, ein rätselhafter, etwas verfetteter Streuner, dessen größtes Talent Heinrich Steinfest in seiner exzellenten, witzigen Sprache so beschreibt: „Niemand konnte so gut sitzen wie er. Eigentlich war es ein ästhetisches Verbrechen, diesen Hund zur Bewegung zu zwingen.“

Die nächste Sendung wird am 19.12.2010 um 23.35 Uhr ausgestrahlt.

Quelle: Druckfrisch

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Druckfrisch mit Denis Scheck am 29.08.2010 um 23.35 Uhr in der ARD

Zum Auftakt nach der Sommerpause trifft Denis Scheck in seiner Literatursendung „Druckfrisch“ am 29.08.2010 um 23.25 Uhr in der ARD zwei literarische Giganten.

Mit Håkan Nesser, einem der größten und erfolgreichsten skandinavischen Krimi-Autoren, spricht er über dessen neuen Thriller „Die Perspektive des Gärtners„, Nobelpreisträger Günter Grass stellt im Gespräch mit Denis Scheck  sein wohl eigenwilligstes Buch, das unter dem Titel „Grimms Wörter“ Anfang August im Steidl Verlag erschienen ist, vor.

Die Perspektive des Gärtners Håkan Nesser

Ihre kleine Tochter wurde entführt, keine Spur nach mehr als einem Jahr. Um Abstand zu gewinnen, ziehen Winnie und Erik in die USA, nach New York †“ doch der Wunsch, hier ein „normales“ Leben anzufangen, bleibt Illusion. Denn am Grund der Beziehung selbst liegt ein dunkles Geheimnis. Nach den Mehrteilern mit den Komissaren Van Veeteren und Barbarotti legt Erfolgsautor Håkan Nesser (allein in Deutschland mehr als fünf Millionen Bücher) einen neuen spannenden Thriller vor.

Kurzbeschreibung
Der neue Nesser †“ Tatort New York
Wo ist Sara? Vierzehn Monate ist es her, dass Erik und Winnie Steinbecks vierjährige Tochter verschwunden ist. Beim Spielen von einem fremden Mann auf der Straße angesprochen, in einem dunklen, großen Wagen mitgenommen. Das ist alles, was man weiß. Danach verliert sich die Spur. Kein Erpresserbrief, kein Hinweis auf mögliche Täter. Es ist nicht der erste Schicksalsschlag für Winnie †“ war doch ihr erster Mann zusammen mit der gemeinsamen Tochter tödlich verunglückt. Um Abstand zu gewinnen, schlägt Winnie Erik deshalb vor, in die USA zu ziehen. Die beiden lassen sich in New York nieder. Und zunächst scheint dies die rettende Idee. Winnie fängt wieder an zu malen, Erik geht jeden Tag in eine öffentliche Bibliothek, um dort zu schreiben. Schon bald jedoch kippt die Situation. Seltsame Dinge geschehen. Winnie behauptet zu wissen, dass Sara noch lebt. Sie malt ein Bild, das exakt die Situation der Entführung wiedergibt, alles ist fotogenau wiedergegeben †“ bis auf das Gesicht des Mannes. Erik ist beunruhigt. Durch Zufall entdeckt er, dass seine Frau heimlich aus dem Haus geht, wenn er fort ist. Dass sie obskure Bekanntschaften pflegt. Sie streitet es ab. Und dann erfährt er, dass Winnie ihm nicht die Wahrheit gesagt hat über ihre Vergangenheit …

Grimms Wörter – Eine Liebeserklärung von Günter Grass

Der neue Grass ist zugleich der eigenwilligste. In „Grimms Wörter“ setzt Günter Grass seinen autobiographischen Rückblick fort (nach „Beim Häuten der Zwiebel“) †“ aber er verknüpft ihn mit der Geschichte der Brüder Grimm. Er nennt sein Buch eine „Liebeserklärung“ an die beiden Sprachforscher, die unermüdlich am Material der Wörter arbeiteten und sich auch heftig mit der Obrigkeit stritten †“ und erkennt in ihnen entfernte Verwandte. Die Verbindung von Gegenwart und Vergangenheit gießt Grass in eine originelle Form: Als Hommage an das Grimmsche Wörterbuch wird jedes Kapitel von einem Buchstaben des Alphabets geprägt. So hat noch kein Grass geklungen.

Kurzbeschreibung
Die Brüder Grimm erhalten im Jahr 1838 einen ehrenvollen Auftrag: Ein Wörterbuch der deutschen Sprache sollen sie erstellen. Voller Eifer machen sie sich ans Werk. Aberwitz, Angesicht, Atemkraft fleißig sammeln sie Wörter und Zitate, in wenigen Jahren sollte es zu schaffen sein. Barfuß, Bettelbrief, Biermörder sie erforschen Herkommen und Verwendung, sie verzetteln sich gründlich. Capriolen, Comödie, Creatur am Ende ihres Lebens haben Jacob und Wilhelm Grimm nur wenige Buchstaben bewältigt.
Günter Grass erzählt das Leben der Brüder Grimm auf einzigartige Weise als Liebeserklärung an die deutsche Sprache und die Wörter, aus denen sie gefügt ist. Er schreibt über die Lebensstationen der Märchen-Brüder, über ihre uferlose Aufgabe und die Zeitgenossen an ihrer Seite: Familie und Verleger, Freunde, Verehrer und Verächter.
Spielerisch-virtuos spürt Grimms Wörter dem Reichtum der deutschen Sprache nach und durchstreift die deutsche Geschichte seit der Fürstenherrschaft und den ersten Gehversuchen der Demokratie. Von der Vergangenheit mit ihren politischen Kämpfen und ganz alltäglichen Sorgen schlägt Günter Grass manche Brücke in seine eigene Zeit.

Und wie immer in „Druckfrisch“: Denis Scheck kommentiert, kritisiert und zerpflückt die aktuelle SPIEGEL-Bestsellerliste.

Quelle: Druckfrisch

Feuchtgebiete aus dem Jurrasic Park: Denis Scheck über Nacktbadestrand

Feuchtgebiete aus dem Jurrasic Park: Denis Scheck über Nacktbadestrand

Was lohnt sich zu lesen und was ist pure Zeitverschwendung, fragte sich Denis Scheck wieder in seiner Literatursendung „Druckfrisch“ am 25.04.10. und kommentierte die aktuelle Spiegel-Bestsellerliste aus der Kategorie Sachbuch. Nur drei der Top Ten fanden seine Gnade und landeten nicht in der Tonne:

Richard David Prechts „Wer bin ich – und wenn ja wie viele?“, „Unser Jahrhundert“ von Helmut Schmidt und Fritz Stern sowie „Nacktbadestrand“ von Elfriede Vavrik.

„Sicher das kurioseste Buch, seit ich diese Bestsellerliste bespreche. Eine Mischung aus harter Pornografie in Prosa und der autobiografischen erotischen Entwicklungsgeschichte einer 79-jährigen Frau, die seit 40 Jahren keinen Sex mehr hatte und dies nun kurz von Torschluss nachholen möchte. Als Literatur sind diese Feuchtgebiete aus dem Jurrasic Park ein schlichtes Grauen, als Dokument einer späten Selbstfindung nötigt mir das Buch aber einen gewissen Respekt ab“, urteilt Denis Scheck über den Nackbadestrand. 😉

Das Erste hat das vollständige Video mit den Bewertungen der Sachbücher  in seiner Mediathek online gestellt.

Kurzbeschreibung
Mit 79 gibt Elfriede Vavrik ihre kleine Buchhandlung auf, doch daheim fällt ihr die Decke auf den Kopf. Als sie wegen Schlafstörungen einen Arzt konsultiert, will der ihr kein Pulver verschreiben. Suchen Sie sich lieber einen Mann, rät er ihr. In ihrem Alter? Vavrik hat mit Männern abgeschlossen, als sie sich mit vierzig scheiden ließ. Mit Hilfe eines Inserats tastet sich die alte Dame anfangs schüchtern ins Liebesleben zurück, das bald turbulenter und intensiver wird, als es für sie je war. ‚Nacktbadestrand‘ ist eine ebenso überraschende wie provokante wahre Geschichte über Lust, Phantasien und Beziehungsängste im Spätherbst des Lebens. Ungezwungen leuchtet die Autorin die Veränderungen des Körpers und der Libido sowie bisher unbeschriebene Facetten der Männerseele aus.

Über die Autorin
Elfriede Vavrik, geboren 1929 und Mutter von drei Söhnen, betrieb bis 2006 eine kleine Buchhandlung in der Nähe von Wien. Nach ihrer zweiten Scheidung im Alter von vierzig Jahren blieb sie allein, um sich nur noch der Arbeit zu widmen. Die Kolumne Pandoras Box im Männermagazin Wiener inspirierte sie zum Schreiben von erotischen Kurzgeschichten und eines authentischen Berichts über ihren späten zweiten Start ins Liebesleben.