Die Vorleser gehen – Denis Scheck bleibt uns erhalten…

… zumindest so lange, bis er reich ist und es weiterhin schafft, die Erwartungen seiner Mutter von Sendung zu Sendung zu übertreffen, sagte Denis Scheck in einem Interview, das das Börsenblatt am 03.01.2011 veröffentlichte.

Die Frage lautete: „Wie lange machen Sie das noch, Herr Scheck„? Gemeint ist die Literatursendung „Druckfrisch – Neue Bücher mit Denis Scheck„, die seit dem 09.02.2003 ohne Unterbrechung in der ARD läuft. Viele andere Literatursendungen wurden inzwischen eingestellt.

Elke Heidenreichs „Lesen! im ZDF“ endete am 23.10.2008 nach ihrer Kritik zur Fernsehpreis-Verleihung an Marcel Reich-Ranicki abrupt.

Götz Alsmann und Roger Willemsen waren als mögliche Nachfolger für die Moderation einer Literatursendung  im ZDF im Gespräch. Im Juli 2009 kamen dann aber „Die Vorleser“ Amelie Fried und Ijoma Mangold als Moderatoren-Duo.

Zwei sympathische Figuren, die laut Spiegel Onlineunter dem Gähn-Titel „Die Vorleser“ antraten, aber eben auch die letzten, die man irgendwie schrill finden könnte. Müde streuselten sie ihre Feuilleton-Floskeln wie Zucker über die Neuerscheinungen des Jahres. Mit dem Spielzeug Fernsehen wussten beide im Grunde nichts anzufangen. Sie lächelten viel. Aber das reichte nicht.“

Am 03.12.2010 wurde die letzte Sendung „Der Vorleser“ ausgestrahlt. „Die Sendung vom 3. Dezember war die letzte„, bestätigt Programmdirektor Thomas Bellut dem „Spiegel“. Ein neues Literaturformat mit dann neuen Moderatoren werde nicht vor dem Sommer starten. Bellut räumt ein: „Es war sicher auch unser Fehler, dass wir auf eine Doppelmoderation gesetzt hatten.“

Eine weitere Doppelmoderation scheiterte im WDR mit Christine Westermann und Werner Köhler schon Ende 2009. Unter dem Titel „west.art“ liefen lediglich drei Sendungen (Oktober bis Dezember 2009), bevor auch dieses Format eingestellt wurde.

Mir wäre es sehr recht, wenn das ZDF und Elke Heidenreich eine Friedenspfeife rauchen und einen Neuanfang wagen würden. Bis dahin bleibt uns, vorausgesetzt die ARD zahlt weiterhin Honorare die nicht reich machen, wenigstens Denis Scheck und „Druckfrisch“ erhalten.

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