Apple verschiebt internationale Markteinführung des iPads auf Ende Mai

Apple verschiebt internationale Markteinführung des iPads um einen Monat auf Ende Mai 2010.

„Obwohl wir mehr als 500.000 iPads in der ersten Woche ausgeliefert haben, ist die Nachfrage deutlich stärker als wir erwartet haben und wird voraussichtlich weiterhin unsere bereitgestellten Mengen in den nächsten Wochen übertreffen, da mehr und mehr Leute das iPad sehen und ausprobieren. Wir haben außerdem eine große Stückzahl an Vorbestellungen für das iPad 3G zur Auslieferung Ende April entgegen genommen. Konfrontiert mit dieser überraschend starken Nachfrage in den USA, haben wir die schwierige Entscheidung getroffen die internationale Markteinführung des iPad um einen Monat auf Ende Mai zu verschieben. Wir sind uns bewusst, dass viele Kunden auf der Welt, die auf den Kauf eines iPad warten über diese Nachricht enttäuscht sein werden, aber wir hoffen, dass sie zumindest über den Grund erfreut sind – das iPad ist bislang in den USA ein überwältigender Erfolg“, so Apple.

Zunächst sollte das so sehnsüchtig erwartete iPad bereits Ende April in den Handel kommen. Am 10. Mai will Apple die internationalen Preise bekanntgeben, dann soll auch die Vorbestellung möglich sein, berichtet Kress.de

Apple iPad – der neue Online-Buchladen bald mit deutschen Titeln?

Apple iPadMit dem iPad führt Apple einen Online-Buchladen namens iBooks ein

Gestern wurde der neue Tablet-Computer iPad von Apple der Öffentlichkeit präsentiert. Der Medienhype war erwartungsgemäß enorm groß. Die Computerbranche versucht schon seit Jahren vergeblich Tablet-Computer am Markt zu etablieren, bislang vergeblich. Kann Apple alle Erwartungen erfüllen und den Durchbruch für die neue Geräteklasse schaffen?

Apple-Chef Steve Jobs gab bei der Präsentation das Gewicht des „magischen und revolutionären“ iPad mit 1,5 Pfund und die Dicke mit 1,2 Zentimeter an. Die Batterielaufzeit soll zehn Stunden betragen und die Standby-Zeit mehr als einen Monat.

Apple iPad1Die Preise für die unterschiedlichen Modelle sind erstaunlich niedrig. Es geht los bei 499 $ und reicht bis 829 $ für das Modell mit Mobilfunk und 64 GB Datenspeicher.

Mit dem iPad führt Apple einen Online-Buchladen namens iBooks ein. Er wird eine neue Abteilung im Online-Shop iTunes-Store sein, der in jüngster Zeit rasant gewachsen und ein wichtiger Grund für Apples Erfolg ist. Bisher gibt es in dem Store Musik, Spielfilme, TV-Sendungen und Software für spezielle Online-Anwendungen, die sogenannten Apps.

Im iBook-Store stellen zunächst fünf Verlagsgruppen ihr Angebot an E-Books bereit: Penguin, Simon & Schuster, HarperCollins, die Hachette Book Group und Macmillan. Das werden zunächst vor allem englischsprachige Titel sein. Doch ist damit zu rechnen, dass schon bald auch deutsche Verlage ihre Titel in dem neuen Apple-Shop bereitstellen werden.

Apple iPad4Begünstigt wird dies dadurch, dass sich Apple im Unterschied zu Amazon für das verbreitete EPUB-Format entschieden hat. Dieses XML-Format ist ein offener Standard, der auch einen DRM-Kopierschutz ermöglicht, so dass die Bücher nur auf einer begrenzten Zahl von Geräten gelesen und nicht frei kopiert werden können.

Die Vorstandschefin von Simon & Schuster, Carolyn Reidy, bezeichnete das iPad als ein „grandioses Gerät“. Der Leser könne mit dem Finger die Schriftart ändern und intuitiv umblättern.

Apple tritt mit iPad und Online-Buchshop gegen Anbieter wie Amazon oder Sony an. Bisher sind die „E-Book-Reader“ hoch spezialisierte kleine Geräte, die ihre Texte auf einem besonderen Bildschirm anzeigen.

Dabei kommt meist eine als E-Ink – also „elektronische Tinte“ – bezeichnete Technik zum Einsatz, die kaum Strom verbraucht. Für die Darstellung von Fotos oder gar Videos ist dieses Display weniger gut oder gar nicht geeignet, zumal es bislang nur Graustufen anzeigen kann.

Apple iPad2Apple-Vorstandschef Jobs würdigte zwar die „großartige Pionierleistung“ von Amazon mit seinem vor allem in den USA erfolgreichen E-Book-Reader Kindle. Das für Ende März angekündigte iPad geht aber einen anderen Weg. Es ist mit einer Bildschirm-Diagonalen von 9,7 Zoll ebenso groß wie der Kindle DX von Amazon, übernimmt jedoch vom iPhone das „kapazitive Multi-Touch Display“ mit der vollen farbigen Darstellung.

Ein weiterer Vorteil könnte der schnelle Ein-Gigahertz-Prozessor sein, eine neuartige Eigenentwicklung mit der Bezeichnung Apple A4.

Dieser verspricht ein deutlich schnelleres Umblättern von Buchseiten als mit den bisherigen Geräten etwa des Amazon-Konkurrenten Sony. Ein Nachteil gegenüber den bisherigen E-Book-Readern ist die kürzere Batterielaufzeit – Apple nennt eine Betriebszeit von zehn Stunden und verspricht „eine typische Lebensdauer“ des fest eingebauten Akkus von fünf Jahren.

Apple iPad3E-Book-Reader werden auch von Zeitungsverlagen mit Interesse beobachtet. Der regelmäßige Download der aktuellen Tageszeitung eröffnet eine dritte Schiene zwischen den unter Absatzschwund leidenden Print-Ausgaben und dem zumeist kostenlosen Angebot in Internet.

Bei der Präsentation in San Francisco zeigte Martin Nisenholtz von der „New York Times“, wie seine Zeitung auf dem iPad gelesen werden kann. „Wir denken, wir haben das Wesen der Zeitungslektüre eingefangen“, sagte Nisenholtz.

So entspricht das Bildschirm-Layout weitgehend dem der gedruckten Ausgabe, ergänzt um interaktive Möglichkeiten. Dazu gehört auch die Einbindung von Videos in einen Zeitungsartikel.

Bücher und Zeitungen können mit dem iPad heruntergeladen werden, wenn sich das Gerät in einem W-Lan-Netz befindet. Sie werden auf einem robusten Flash-Speicher abgelegt, der je nach Ausführung 16, 32 oder 64 Gigabyte umfasst. Modelle, die wie der Kindle auch den Download im Mobilfunknetz ermöglichen, sind in den USA für April angekündigt. Für Europa steht noch nicht fest, ob es dort ebenfalls die Mobilfunk-iPads geben wird.

Die IT-Branche vermisst einen superbrillanten Bildschirm mit OLED-Technologie, eine Videokamera auf Vorder- und Rückseite und die Unterstützung für die Flash-Technologie von Adobe. So werde Apple vor allem auf den Nutzwert und den Spaßfaktor seiner Apps setzen müssen, meinen Kritiker.

Dicke Minuspunkte bekommt Apple auch für die wenigen Anschlüsse des iPad. Daten können nur mit einem speziellen Kabel zwischen iPad und einem Computer synchronisiert werden, der Anschluss von externen Geräten, wie Digitalkamera oder Festplatte per USB oder etwa ein SD-Speicherkarten-Slot fehlen leider.

Auch Multitasking unterstützt das iPad nicht. Mehrere Anwendungen können nicht parallel laufen. Der Nutzer muss naturgemäß auf eine echte Tastatur verzichten, aber auch der interne Speicher ist mit maximal 64 Gigabyte deutlich geringer als bei herkömmlichen Laptops oder Netbooks. Gelöst wird das Problem der fehlenden Anschlüsse Presseberichten zufolge mit einer Reihe von Adaptern, die Apple mit dem Gerät mitliefern kann. Auch eine externe Tastatur soll sich anschließen lassen.

Das iPad ist kein Telefon. Wie auf einem normalen Computer kann man aber Internettelefonie nutzen, beispielsweise Skype. Ähnlichkeiten mit dem iPhone bestehen dennoch – vor allem beim Aussehen.

Wie Apples Handy kann das iPad außerdem mit Videos, Musik und kleinen Programmen („Apps“) bestückt werden. Für das iPhone sind nach den Worten von Jobs inzwischen mehr als 140.000 Anwendungen verfügbar, dazu zählen Spiele, Navigationshilfen, Stadtpläne aber auch digitale Ausgaben von Zeitschriften und Zeitungen.

Die iPhone-Apps sollen alle auch auf dem iPad laufen. „Das wird einen neuen Goldrausch für Entwickler auslösen“, sagte Jobs bei der Vorstellung des neuen Gerätes am Mittwoch.

Passend zum iPad wird Apple eine Variante des Office-Pakets „iWork“ auf den Markt bringen, das aus einer Textverarbeitung, Tabellenkalkulation sowie einem Präsentationsprogramm besteht. Die drei iWorks-Anwendungen werden für jeweils 10 $ im iTunes-Store verkauft. Dieses Angebot wird als klare Attacke auf die Office-Programme von Microsoft gewertet.

Eine wichtige Premiere ist auch, dass das iPad mit einem eigenen Chip von Apple arbeitet, statt Prozessoren von Herstellern wie Intel oder ARM zu nutzen.

Apple hatte im Frühjahr 2008 den kleinen Chip-Hersteller PA Semiconductor gekauft, der leistungsstarke und sparsame Prozessoren unter anderem für das US-Militär entwickelte. Apple verspricht mit dem neuen Chip eine iPad-Laufzeit von bis zu zehn Stunden. „Ich kann von San Francisco nach Tokio fliegen und die ganze Nacht Videos schauen“, sagte Jobs bei der Präsentation am Mittwoch.

Quelle: Wissen.de

Google Book Settlements ohne Deutschland

google-logo

Google scannt seit Jahren Bücher ein, die im Handel nicht mehr erhältlich sind. Ungefähr sieben Millionen Werke sind bereits teilweise oder vollständig online gestellt. Amerikanische Verleger und Autoren hatten gegen Google geklagt und heftige Kritik und Empörung kam aus Europa.

So hatte sich zuletzt sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel dagegen ausgesprochen: „Für die Bundesregierung ist klar: Das Urheberrecht muss auch im Internet seinen Platz finden. Deshalb lehnen wir es ab, dass ohne jeden urheberrechtlichen Schutz die Bücher einfach eingescannt werden, wie dies von Google gemacht wird.“

Jetzt haben Google und die US-Verleger eine neue Vereinbarung mit eingeschränktem Geltungsbereich für das Bücher-Abkommen zur geplanten Online-Bibliothek getroffen. Mit der abgemilderten Version der umstrittenen Vereinbarung für die Bereitstellung von digitalisierten Büchern im Internet reagierte Google auf die Kritik aus Europa und auf die Einwände des US-Justizministeriums.

Das „Google Book Settlements“ gilt nur für Bücher, die urheberrechtlich in den USA, Kanada, Großbritannien oder Australien registriert sind.

Damit wären mehr als 95 Prozent der Bücher, die in Deutschland oder anderen Ländern außerhalb dieses Geltungsbereiches verlegt wurden, nicht mehr Bestandteil der Vereinbarung. Zudem sollen Google-Konkurrenten wie Amazon oder Microsoft der Zugang zu eingescannten Büchern erleichtert werden.

Über den neuen Vorschlag muss nun ein New Yorker Richter entscheiden.

Quelle: ZEIT Online

Micropayment: Shanda Ltd revolutioniert den Buchmarkt in China

680 Millionen Chinesen besitzen ein Handy, es gibt 32 Millionen Blogger und bislang 340 Millionen Internetnutzer. Man geht davon aus, dass sich die Zahl der Internetnutzer, gerade durch die neuen Handys mit der internetkompatiblen Technik, bald verdoppeln wird.

Auch in Sachen E-Publishing werden die Chinesen enorme Sprünge machen. Luc Kwanten, ein ehemaliger amerikanischer Universitätsprofessor, der heute amerikanische Literatur nach Asien verkauft, sieht China als weltweiten Vorreiter für das E-Publishing: „Nirgends wächst das Netz in solch einem Tempo, China wird in Sachen E-Books allen davon galoppieren.“

Die Firma Shanda Interactive Entertainment Limited allen voran. Shanda publiziert 80 Prozent aller chinesischen Internetliteratur. Laut dem Geschäftsführer Hou Xiaoqiang  sind auf der eigenen Seite 400 000 Bücher erhältlich, täglich werden 8000 weitere kapitelweise freigeschaltet. Zehn Millionen Nutzer besuchen die Seite täglich.

Als Leser darf man die erste Hälfte, manchmal auch die ersten zwei Drittel eines E-Books umsonst lesen. Danach zahlt man pro tausend Schriftzeichen einen verschwindend geringen Betrag, am Ende hat man meist nur ein Zehntel dessen bezahlt, was man im Handel für ein gedrucktes Buch ausgeben würde. So werden mit dem Micropayment-Modell Millionen verdient. Unter „Micropayment“ versteht man die Bezahlung  winziger Geldbeträge für das Herunterladen einzelner Musikstücke, Buchkapitel oder Artikel im Netz. In Europa und den USA ist die Debatte, ob Micropayments die Zukunft der Medien retten können, noch keineswegs entschieden.

Bislang beschränkt sich das Angebot von Shanda größtenteils auf „Teenie-Literatur“ und Actiongeschichten, bei deren Aufbau man eher an Videospiele denkt als an Romane. Die großen Geschäfte macht die Firma seit zehn Jahren mit Onlinespielen, die Literatur ist nur ein Nebengeschäft.

Zunehmend attraktiver wird Shanda für Autoren, Texte können relativ unkontrolliert veröffentlicht werden, die Tendenz, Bücher zu kaufen, nimmt bei den Chinesen ab. So bietet der Ausweg ins gelobte Netz vielen Autoren eine Chance.

Die Printverlage sehen hilflos zu, wie Shanda quasi über Nacht den Buchmarkt revolutioniert. Erst kürzlich hat das Unternehmen dem britischen Verlag Penguin tausende von Buchtiteln abgekauft. Sie werden über die Website von Shanda veröffentlicht, gedruckt wird allerdings nur, was auch häufig angeklickt wird.

Auf der vom 14. bis 18. Oktober 2009 stattfindenden Frankfurter Buchmesse ist China Ehrengast.

Am 14.10.2009 werden Hou Xiaoqiang (CEO Shanda Literatur Limited), Jianguo Liu (Generaldirektor, die General Office of GAPP, VR China), Jiao Yang (Director General, Shanghai Verwaltung für Presse und Publikationen, VR China), Zhou Hongli (CCO Shanda Literatur Limited) erwartet. Es geht um die Themen: Wie funktioniert das „Geschäftsmodell Shanda“? Wie wirkt es sich auf das traditionelle Verlagswesen aus? Der nächste Schritt: E-Books, Handys und gedruckte Bücher.

Laut der Süddeutschen Zeitung soll Hou Xiaoqiang übrigens geäußert haben, dass er gern die gesamte deutsche Literatur auf seiner Website verkaufen würde.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Kalifornien: Schwarzenegger setzt auf E-Books und verbannt Schulbücher

Schon im nächsten Schuljahr sollen die Schüler der oberen Klassen der Highschools in Kalifornien digitale Lehrbücher in mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern bekommen. In einer zweiten Phase sollen alle Klassenstufen mit digitalen Lehrmaterialien ausgestattet werden.

Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger will damit 350 Millionen US-Dollar einsparen, denn so viel habe der Staat im vergangenen Jahr für Unterrichtsmaterial ausgegeben. Schwarzenegger will aber nicht nur den Haushalt entlasten, sondern den Schülern auch eine bessere Ausbildung durch mehr Aktualität ermöglichen. Die gedruckten Exemplare werden nur alle sechs Jahre neu aufgelegt, digitale Bücher hingegen könnten permanent die technischen Fortschritte erfassen.

Nach Angaben von Schwarzenegger ist Kalifornien der erste Bundesstaat in den USA, der gedruckte Bücher aus Schulen verbannen und durch digitale Schulbücher ersetzen will.

Ganz nebenbei geht es Schwarzenegger auch um das Image seines Staates. Kalifornien sei der Sitz von Hochtechnologieunternehmen und erstklassigen Universitäten. Doch die Schüler, die es gewohnt seien, Informationen aus dem Internet auf mobilen Geräten zu lesen, schleppten immer noch „veraltete, schwere und teure Lehrbücher“ mit sich herum, schrieb Schwarzenegger am 07.06.2009 in einem Beitrag in der in San Jose erscheinenden Tageszeitung Mercury News.

Wer allerdings für die Anschaffungskosten aufkommt und welches Gerät verwendet werden soll,  erwähnt Schwarzenegger in seinem Beitrag nicht. Sollte der Bundesstaat Kalifornien die Geräte den Schülern zur Verfügung stellen, wird seine Rechnung wohl nicht aufgehen.  Ansonsten werden Schüler, Eltern, Kinderärzte und Orthopäden die Einführung der E-Books sicherlich begrüßen, denn die Abschaffung der veralteten, schweren und teuren Schulbücher ist in vielerlei Hinsicht ein Gewinn, und auch hierzulande wünschenswert.

Quelle: golem.de