Kein voyeuristischer Einblick in Intimes: Tod einer Untröstlichen von David Rieff

Tod einer Untröstlichen. Die letzten Tage von Susan Sontag beschrieben von ihrem Sohn David Rieff.

„Das ist alles andere als ein voyeuristischer Einblick in Intimes, da ist nichts peinlich und undezent. Da sitzt ein kluger Mann am Sterbebett einer klugen Frau und sieht, wie verzweifelt, untröstlich und ungläubig sie sich dagegen wehrt, dass es wirklich vorbei sein soll“, sagt Elke Heidenreich auf  litCOLONY über David Rieffs Roman.

tod-einer-untrostlichenKurzbeschreibung
Im März 2004 wurde bei Susan Sontag Leukämie in der schlimmsten Form diagnostiziert. Die Frau, die schon zweimal den Krebs überlebt und einen berühmten Essay darüber geschrieben hatte, beschloss, den Kampf gegen die Krankheit auch dieses Mal aufzunehmen. Ihr Sohn David Rieff beschreibt in seinem Erinnerungsbuch, was es für ihn bedeutete, einer wahrheitshungrigen Mutter in ihrem letzten Lebensjahr Lügen erzählen zu müssen. Sein Porträt ist zutiefst ergreifend und wirft Fragen auf, die jedermann angehen: Wie verhalten sich Angehörige, wenn der Kranke belogen werden will? Wie wird man mit Schuldgefühlen fertig? Was bedeutet es, in einer Kultur zu leben, die den Tod leugnet?
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten, erschienen im Hanser Verlag am 4. März 2009 – 17,90 Euro

Über den Autor
David Rieff schreibt für Harper’s, The New Republic, The New Yorker und die Washington Post. Er veröffentlichte 1995 „Schlachthaus – Bosnien und das Versagen des Westens“.Reinhard Kaiser, geboren 1950 in Viersen. 1968 Beginn des Studiums der Germanistik, Romanistik, Sozialwissenschaften und Philosophie. Seit 1975 Übersetzer und Lektor für verschiedene Verlage. Seit 1989 Arbeit als freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitungen und Rundfunkanstalten. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u. a. Ernst Maria Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis 1993, Deutscher Jugendliteraturpreis 1997, Geschwister-Scholl-Preis 2000. Der Autor lebt mit seiner Familie in Frankfurt/Main.

Quelle: litCOLONY

Lesen! mit Elke Heidenreich jetzt wöchentlich auf litCOLONY

Elke Heidenreichs Buchempfehlungen werden ab sofort wöchentlich auf litCOLONY.de und Thalia.de zu sehen sein. Bislang wurde die Fortsetzung von „Lesen! im ZDF“ in der Kölner Kneipe Backes aufgezeichnet, dauerte ca. 30 Minuten und wurde monatlich online gestellt, jetzt präsentiert Elke Heidenreich ihre Empfehlungen aus dem Arbeitszimmer. Das Buch der Woche der Folge 1 ist Jorge Volpis „Zeit der Asche“, von dem Elke Heidenreich sagt, es sei das klügste Buch, das sie seit langem gelesen habe.

Ca. 5 Minuten lang geht Elke Heidenreich bei dem neuen  Konzept auf  das jeweilige Buch der Woche ein,  die Sendung kann nun neben dem Portal www.litcolony.de zeitgleich auch auf www.thalia.de angesehen werden. Vervollständigt wird die neue „Lesen!“-Kooperation durch Sonderpräsentationen in den rund 230 deutschen Thalia-Buchhandlungen und durch spezielle Werbemittel, die in den Häusern auf das „Lesen!-Buch der Woche“ hinweisen.
Buch_der_Woche_1_Volpi from litCOLONY.de on Vimeo.

„Jorge Volpis Zeit der Asche ist das klügste Buch, das ich seit langem gelesen habe, und da fragt man sich ja sofort: kann oder muss ein Buch klug sein? Ach was, es muss gut geschrieben sein, eine gute Geschichte erzählen, es muss uns unterhalten, und wenn wir dabei auch noch klüger werden und uns das Hirn nicht mit Rosamunde Pilchers Zuckerguss verkleben lassen, kann das doch wohl nicht schaden.†œ Elke Heidenreich

zeit-der-ascheKurzbeschreibung
„Ein Roman, der keine Sekunde an Spannung verliert und den Leser bis spät in die Nacht fesselt.“ Lire

Drei Frauen – drei Schicksale in den Wirren des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Ein globales Gesellschaftsepos, orchestriert wie ein Krimi, in dem sich die Ereignisse auf den Kontinenten überstürzen. Vom Amerika der Wallstreet bis hin zu Tschernobyl und den russischen Oligarchen inszeniert Volpi virtuos die Hoffnungen und Ängste einer Epoche.

Klappentext
Im Wirbel der Weltgeschichte überlagern sich drei Frauenschicksale. Eine sowjetische Biologin bezeugt aus nächster Nähe den Zusammenbruch des Kommunismus und den Tod ihrer Tochter. Am anderen Ende der Welt hat eine amerikanische Ökonomin mit ihrem skrupellosen Mann und ihrer globalisierungskritischen Schwester zu kämpfen. Und schließlich ist da eine begnadete Computerwissenschaftlerin, entschlossen, das Geheimnis der Intelligenz zu lüften. Alle drei finden sich im Fadenkreuz eines sonderbaren Söldners wieder … Kriminalgeschichte, Wissenschaftsthriller und schillerndes Panorama der Zeitgeschichte in einem. Virtuos und schwungvoll erzählt Zeit der Asche von den großen Umbrüchen des ausgehenden 20. Jahrhunderts: von Tschernobyl, dem Fall der Berliner Mauer, dem Niedergang des Sowjetreiches, von bakteriologischer Kriegsführung und dem Humangenom projekt. Und erforscht dabei die allzu menschlichen Leidenschaften und Abgründe.

Über den Autor
Jorge Volpi wurde 1968 in Mexiko Stadt geboren, studierte dort Jura und Literatur und promovierte im spanischen Salamanca. Seit 1992 Schriftsteller, ist er Gründungsmitglied von „Crack“, einem literarischen Zirkel von Autoren, deren Manifest eine Abkehr vom magischen Realismus fordert. Volpi war Kulturattaché in Paris und ist jetzt Programmdirektor des mexikanischen Kulturfernsehens.

Quelle: Börsenblatt

Lesen! im ZDF: Amelie Fried und Ijoma Mangold sind Heidenreichs Erben

Wie die Süddeutsche heute berichtet, werden die Moderatorin Amelie Fried und der Jouranlist Ijoma Mangold das neue Literaturmagazin des ZDF präsentieren.
Der öffentlich-rechtliche Sender bestätigte beide Personalien am Montag dieser Woche, Fried und Mangold waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Noch im Mai will das ZDF mit dem Nachfolger von „Lesen!“ ins Programm. Wie bisher wird die neue, zunächst 30-minütige Sendung offenbar sechs- bis achtmal im Jahr am Freitagabend statt des Kulturmagazins „Aspekte“ um 22.30 Uhr ausgestrahlt. Einen Titel gibt es derzeit nicht. Mit Gästen aus dem Literaturbetrieb sollen Mangold und Fried vor kleiner Studiokulisse mit Publikum über Bücher diskutieren und Empfehlung wie Kritik aussprechen.

Amelie Fried, 50, ist seit 1998 gemeinsam mit dem Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit, Giovanni di Lorenzo, Gastgeber der Talkshow „3 nach 9“ von Radio Bremen. Die Tochter eines Publizisten und Verlegers aus Ulm studierte Theaterwissenschaft, später besuchte sie die Hochschule für Fernsehen und Film in München und schloss in den Fächern Fernsehpublizistik und Dokumentarfilm ab. 1984 begann sie mit TV-Moderationen, zunächst bei „Live aus dem Alabama“, der so erfolgreichen ehemaligen Jugendsendung des Bayerischen Rundfunks. Schon damals war di Lorenzo ihr Kollege, auch Günther Jauch und Sandra Maischberger sammelten bei „Live aus dem Alabama“ erste Talkshow-Erfahrung.

1987 übernahm Fried die ZDF-Talkshow „Live aus der Alten Oper in Frankfurt“. Anfang der neunziger Jahre sah man sie dann bei RTL als Vertretung von Günther Jauch bei „Stern TV“. Sie hatte zu dieser Zeit bereits den Adolf-Grimme-Preis gewonnen und begann, Kinderbücher zu verfassen. 1996 erschien ihr erster Roman, „Traumfrau mit Nebenwirkungen“, der später wie vier andere Bücher für das ZDF, die ARD und Sat 1 verfilmt wurden.

ZDF-intern hat wohl Frieds starke berufliche Bindung an die Literatur eine große Rolle gespielt neben ihrer TV-Erfahrung. Ihre Berufung ist daher nicht überraschend, die von Mangold allerdings schon.

Der 37-Jährige ist Jurymitglied des Ingeborg-Bachmann-Preises, er hat für 2009 eine Gastprofessur für Literaturkritik in Göttingen und war seit 2001 Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Von April an †“ nach einer kurzen Einarbeitung †“ soll er Stellvertreter des von Florian Illies und Jens Jessen verantworteten neuen Feuilletons der Zeit werden, in dem die bisherigen Teile Literatur und Feuilleton zusammenfließen.

Mangold arbeitet also mit der langjährigen ARD-Talkshow-Partnerin seines Chefredakteurs fürs ZDF. Amelie Fried wird erst einmal weiter mit di Lorenzo bei „3 nach 9“ Gespräche führen, die nächsten schon an diesem Freitagabend. Es wird, sofern sie sich mit dem neuen Literaturformat durchsetzt, der Anfang vom Abschied aus Bremen.

Quellen: Süddeutsche Zeitung

Stefan Aust am 12.01. zu Gast bei Elke Heidenreich auf litColony.de

Nachdem Ende letzten Jahres Campino (28.11.) und Richard David Precht (16.12.) sich mit Elke Heidenreich in ihrem neuen Domizil, im Backes in der Kölner Südstadt, getroffen haben, ist nun Stefan Aust dort zu Gast.

Ab 12. Januar wird die Aufzeichnung des Treffens auf der neuen Internetplattform von Elke Heidenreich, auf litColony.de, online zu sehen sein.

Für die 4. „Weiterlesen!“-Sendung, die dann im Februar online geht, wurde bereits Charlotte Roche als Gast angekündigt.

Ein großes Staraufgebot ist also bemüht den neuen Sendeplatz von Elke Heidenreich auf litColony.de bekannter zu machen. Das scheint nötig zu sein, denn bislang haben die durchschnittlich 1 Millionen Zuschauer ihrer Literatursendung „Lesen! im ZDF“ sie im Internet noch nicht gefunden.

Während die erste Sendung mit Campino bis heute etwa 160.000 mal aufgerufen wurde, fand die Dezember-Sendung nicht einmal halb so viel Zuspruch (seit 16. Dezember rund 65.000 Aufrufe).

Trotzdem sei „Weiterlesen!“ alles andere als ein Flop, meint litcolony.de-Macher Werner Köhler. „Egal was andere sagen: Wir sind vollauf zufrieden und sogar besser gestartet als erwartet †“ mit insgesamt zwei Millionen Nutzern.“ Der Buchverkauf (Partner: libri.de) komme zwar nur schleppend in Gang, so Köhler: „Aber das stand für uns auch nie im Vordergrund.“

Online-Marketing soll künftig für neue Aufmerksamkeit sorgen: Die Kölner arbeiten ab sofort mit dem Portal stern.de zusammen. Elke Heidenreich werde dort zeitgleich mit jeder neuen Sendung eine Kolumne veröffentlichen, die auch auf litcolony.de verweise, erklärt Köhler. Zudem will er die Verlage stärker einbinden, „zum Beispiel indem sie in ihren Newslettern und auf ihren Internetseiten auf uns hinweisen.“

Mit Stefan Aust werden am 12.01. folgende Bücher vorgestellt:

Alles Glück kommt nie von Anna Gavalda
Kurzbeschreibung
Charles Balanda, 47, ist ein erfolgreicher Architekt und glücklich mit seinem Leben. Bis er einen Brief bekommt, in dem nur drei Worte stehen: „Anouk ist tot.“ Nichts ist mehr, wie es war. Anouk ist seine große Liebe gewesen. Sie war eine wunderbare Frau, und ihr Sohn, der hochbegabte Alexis, war sein Freund, bis … Was damals geschah, lässt Charles nicht mehr los. Er begibt sich auf Spurensuche und merkt, dass er sich nach einem ganz anderen Leben sehnt, als er es führt. Wieder beglückt die Bestseller-Autorin aus Frankreich ihre Leser mit einer wunderbaren Geschichte von atemberaubendem Realismus – ein Feuerwerk an witzigen Dialogen und unvergesslichen Szenen.

Paare von Alison Lurie
Kurzbeschreibung
Nach Jahren glücklicher Ehe erkennen Jane und Alan sich selbst kaum wieder. Als Delia und Henry auf dem Campus auftauchen, geht alles drunter und drüber. Paare ist eine Geschichte darüber, dass Fremdgehen auch für frischen Wind sorgen kann.

Über den Autorin
Alison Lurie, geboren 1926, Kindheit in New England, heute Englischprofessorin an der Cornell University in Ithaca/New York, wohnt abwechselnd in New York, Florida und London.

Marionetten von John Le Carré
Kurzbeschreibung
Hamburg nach 9/11. Ein muslimischer Terrorverdächtiger ist die Schlüssel -figur im gnadenlosen Wettlauf internationaler Geheimdienste. Der neueRo man von John le Carré erzählt von einer durch den Terror verändertenGesellschaft, in der jeder Unschuldige und Schuldige gleichermaßenStatist in einem undurchschaubaren Marionettenspiel ist.

„Marionetten erzählt davon, wie eine Politik, die mit der Angst spielt, ihre rechtsstaatliche Balance verliert… Dieser Roman führt meisterhaft vor, wie sich um ein Schlagwort eine ganze Sicherheits-Bürokratie bildet, ja sich aus dem Begriff heraus eine eigene Handlungslogik entfaltet.“ Süddeutsche Zeitung / 25.11.08/Ijoma Mangold

Payback von Margaret Atwood
Kurzbeschreibung
Der aktuelle Essay »Payback« von Margaret Atwood. Ein pointierter, literarischer, persönlicher Beitrag zur Debatte um die Banken- und Finanzwelt.
Als stille Matahari hat Michael Ondaatje die große Margaret Atwood einmal bezeichnet. Ist sie eher eine Kassandra? Wie sonst wäre es zu erklären, dass sie punktgenau zum weltweiten Platzen der Finanzblase ein Buch vorlegt, das sich mit der Voraussetzung dieser Krise auseinandersetzt: dem Prinzip von Schuld und Verschuldung, Ausgleich und Gerechtigkeit, auf dem unsere Gesellschaft gründet. Während wir in Panik ausbrechen, hektisch nach den Schuldigen für den Zusammenbruch dieses aus den Fugen geratenen Schuldensystems fahnden, erklärt uns Margaret Atwood mit faszinierender Klarheit, wie maßgeblich das Konzept der Schuld im ökonomischen und im moralischen Sinn – unser Denken und Verhalten seit Anbeginn der menschlichen Kultur prägt und bestimmt. In einer Mischung aus souveräner Lässigkeit und akribisch enzyklopädischem Ansatz verfolgt sie ihr Thema quer durch Zeiten und Disziplinen mit unwiderstehlichen Witz und beeindruckender Sachkenntnis. Nach einer so unterhaltsamen wie erhellenden Lektüre entlässt uns diese großartige Erzählerin als Philosophin mit einer zentralen Frage: Was sind wir Menschen einander, was sind wir unserem Planeten schuldig?
Draußen scheint die Sonne von Alexander Gorkow
Kurzbeschreibung
Alexander Gorkow: Seine besten Interviews aus der legendären Reihe in „SZ Wochenende“. Wer auch nur eines von ihnen liest, bemerkt sofort: Diese Interviews sind anders als andere – intensiver, lustiger, inniger, überraschender, offener. Seine Auswahl ist total subjektiv, aber dann wagt Alexander Gorkow alles. Wo andere mit vollgeschriebenen Notizblöcken anrücken, paukt sich der Leiter des ‚SZ WOCHENENDE‘ die Biographien seiner Gesprächspartner ein und rückt dann mit einem Notfall-Zettel an, auf dem höchstens fünf Fragen stehen – für den Fall peinlicher Pausen. Sein Credo lautet: ‚Wenn ich ständig auf meine Fragen schaue statt in die Augen meiner Gesprächspartner, ergibt sich kein Gespräch.‘ Der Verlauf seiner Interviews gibt ihm recht: Entweder geht alles flamboyant in die Hose (wie mit Lou Reed), oder Weltstars wie Jeanne Moreau, Sylvester Stallone oder Eric Clapton reden so offen wie selten zuvor. Oft färbt Gorkows Spontaneität auf die Interviewpartner ab, so dass plötzlich Dinge gesagt werden, die sonst der inneren Selbstzensur zum Opfer fallen: wie im Interview mit Steve Martin, bei dem Gorkow kurzfristig als Ersatz für eine Kollegin einsprang und ganz ohne Fragen dastand. Dieser Band versammelt eine Auswahl seiner besten Interviews. Gorkow redet mit der hinreißenden Amira Casar über Europa, mit Lou Reed über Hass, mit der Underground-Filmikone Klaus Lemke über Jungs und mit dem Konzertagenten Marek Lieberberg über Ereignisse. Mit David Gilmour geht es um Erfolg, mit Louis Begley ums Schreiben, mit Sylvester Stallone um Werte und mit Mick Jagger um Klasse. Auch seine jüngsten Interviews finden sich hier: mit Helen Mirren, die über Image spricht, mit Neil Diamond, den Gorkow in seinem Studio in L.A. besuchte, und mit dem Ex-Monty-Python und ‚Herzens-Londoner‘ Michael Palin. Eines ist dabei immer klar: Während Gorkow und seine Auserwählten drinnen über den Ernst des Lebens sprechen, macht die Welt draußen weiter, was sie will. Oder, wie Gorkow vor dem Studio in L.A. seufzt: ‚Und draußen scheint die Sonne.‘

Auch wenn es nicht explizit in der Vorankündigung steht, wird Stefan Aust sicherlich auch über sein aktualisiertes, mit Fotos versehenes, Buch „Der Baader-Meinhof-Komplex“ mit Elke Heidenreich sprechen.

Der Baader-Meinhof-Komplex von Stefan Aust
Kurzbeschreibung
Viele neue – oft frappante und mysteriöse – Fakten sind dank Stefan Austs Recherchen ans Tageslicht gekommen. Gab und gibt es ein Interesse staatlicher Instanzen, sie unter Verschluss zu halten? Brisanter denn je: die revidierte Ausgabe 2008, erweitert um über 200 Seiten voller überraschender Informationen aus bislang unzugänglichen Quellen. Der Baader Meinhof Komplex hat Geschichte gemacht, und das nicht nur in der Publizistik. Das Buch hat wie kein anderes das heutige Bild vom Krieg der »Rote Armee Fraktion« gegen den Staat geprägt und tut dies weiterhin, indem es immer wieder frisch gewonnene Erkenntnisse präsentiert. Es ist keine Anklageschrift und kein Plädoyer eines Verteidigers. Es ist auch kein Urteil, weder in juristischer noch in moralischer Hinsicht. Es ist ein Protokoll, eine Chronik der Ereignisse, die ihren Höhepunkt im Deutschen Herbst hatten, in der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer und der Entführung und Befreiung der Passagiere und der Crew der Lufthansa-Maschine »Landshut«.

Quelle: Börsenblatt

Lesen! mit Elke Heidenreich – Buchtipps zu Weihnachten am 16.12. auf litColony.de

Ab Dienstag, den 16. Dezember, steht auf dem Literturportal litColony.de eine Weihnachtssondersendung von Lesen! mit Elke Heidenreich online. Elke Heidenreich präsentiert folgende Bücher als Geschenktipp:

Richard David Precht: Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?

Kurzbeschreibung
„Fragen zu stellen ist eine Fähigkeit, die man nie verlernen sollte.“ (Richard David Precht)
Eine faszinierende Reise in die Welt der Philosophie – Richard David Prechts Buch bietet Antworten auf die großen Fragen des Lebens Was ist Wahrheit? Woher weiß ich, wer ich bin? Warum soll ich gut sein? Bücher über Philosophie gibt es viele. Doch Richard David Prechts Buch „Wer bin ich?“ ist anders als alle anderen Einführungen. Niemand zuvor hat den Leser so kenntnisreich und kompetent und zugleich so spielerisch und elegant an die großen philosophischen Fragen des Lebens herangeführt. Ein einzigartiger Pfad durch die schier unüberschaubare Fülle unseres Wissens über den Menschen. Von der Hirnforschung über die Psychologie zur Philosophie bringt Precht uns dabei auf den allerneusten Stand. Wie ein Puzzle setzt sich das erstaunliche Bild zusammen, das die Wissenschaften heute vom Menschen zeichnen. Eine aufregende Entdeckungsreise zu uns selbst: Klug, humorvoll und unterhaltsam! · Eine ebenso kompetente wie spielerische Annäherung an die großen philosophischen Fragen · Ein Buch, das die Lust am Denken weckt!

Hugo Hamilton: Legenden

Kurzbeschreibung

Ein Mann voller Geheimnisse auf der Suche nach der Wahrheit über sich selbst

Zeit seines Lebens fragt sich Gregor Liedmann, ob er der leibliche Sohn seiner Eltern ist oder eine Flüchtlingswaise, an Kindes statt angenommen in den Wirren des Zweiten Weltkriegs. Diese Unsicherheit hat sein Leben geprägt, ihn zum Einzelgänger gemacht, ihn von Frau und Kind fort- und in die Welt hinausgetrieben.
Gregor Liedmann, Musiker in Berlin, ist ein verschlossener Mensch, von vielen Geheimnissen umhüllt. Er sei Jude, heißt es, irgendwo im Osten geboren, ein Findelkind. Der wahre Gregor Liedmann, heißt es, sei im Bombenhagel mit drei Jahren umgekommen. Später, 1968, habe Liedmann mit Steinen geworfen, in einer Kommune gelebt und bald darauf Mara geheiratet, eine anarchistische Künstlerin und seine große Liebe. Und trotzdem habe er sie und den gemeinsamen Sohn Daniel nach ein paar Jahren verlassen. Als Trompeter hätte er Weltkarriere machen können, heißt es, er habe in Kanada und in Irland gelebt, aber nirgendwo lange. So viele Legenden umranken ihn, dass keiner mehr weiß, was wahr und was erfunden ist. Jetzt, mit gut sechzig Jahren, erkennt er, wie wichtig ihm Mara und Daniel sind. An einem Tag im späten September fährt er zur Apfelernte auf ein Landgut südlich von Berlin, wo er die beiden wieder trifft und nach der verschütteten Wahrheit, nach sich selbst, nach seiner großen Liebe sucht.

Siegfried Kracauer: Ginster, Suhrkamp Verlag, vergriffen

Siegfried Kracauer, geboren am 8. Februar 1889 in Frankfurt am Main, gestorben am 26. November 1966 in New York, war ein deutscher Journalist, Publizist, Schriftsteller, Soziologe und Filmwissenschaftler, Begründer der Filmsoziologie.
Zwischen 1907 und 1913 studierte Kracauer in Darmstadt, Berlin und München Architektur, daneben besuchte er Vorlesungen über Philosophie und Soziologie. 1914 promovierte er zum Doktor der Ingenieurswissenschaften mit einer Arbeit über preußische Schmiedekunst und arbeitete als Architekt in Osnabrück, München und Berlin bis 1920.
Von 1922 bis 1933 arbeitete er als leitender Film- und Literaturredakteur in der Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Zeitung zunächst in Frankfurt, ab 1930 in Berlin, wo er u. a. mit Walter Benjamin und Ernst Bloch zusammenarbeitete. Zwischen 1923 und 1925 verfasste er einen Essay mit dem Titel Der Detektiv-Roman, in dem er sich mit einem Alltagsphänomen der modernen bürgerlichen Gesellschaft (Rosenberg 1992) beschäftigte.
In der Folgezeit beschäftigte sich Kracauer in Form von kleinen Abhandlungen intensiv mit den Oberflächenerscheinungen des modernen Alltagslebens wie Revue, Zirkus, Sportveranstaltungen, Rummelplätzen, Fotografien, Filmen, Werbung, Stadtlandschaften und Interieurs, Tourismus, Tanz usw. Den theoretischen Hintergrund seiner Methode formulierte Kracauer programmatisch in einem seiner Schlüsselwerke, dem Ornament der Masse (1927). Die Aufsätze zeigen eine starke Beschäftigung mit Max Weber und seinem Lehrer Georg Simmel.
Kracauer korrespondierte u.a. mit dem marxistischen Philosophen Ernst Bloch und begann unter dessen Einfluss, sich ab etwa 1926 für die Schriften Karl Marx‘ zu interessieren, und auch seine eigenen Schriften spiegeln eine zunehmende Kapitalismuskritik.
1928 erscheint, vorerst anonym, sein Roman Ginster. Spätere Ausgaben z. B. im Suhrkamp Verlag 1972 werden unter seinem Namen veröffentlicht. In Ginster beschreibt Kracauer das Leben der gleichnamigen Hauptfigur zur Zeit des 1. Weltkriegs in Deutschland.

1930 veröffentlichte Kracauer sein zweites größeres Werk, den Essay Die Angestellten; er übernimmt die Feuilleton-Redaktion in Berlin und heiratet Lili Ehrenreich. Aufgrund seiner zunehmend kritischen Haltung nehmen die Differenzen mit der Chefredaktion der Frankfurter Zeitung zu. In dieser Zeit nehmen Filmkritiken immer größeren Raum im Schaffen Kracauers ein.

Matthew Johnstone: Mein schwarzer Hund: Wie ich meine Depression an die Leine legte

Kurzbeschreibung
Ein Trost für Betroffene und ein wunderbarer Weg für Angehörige und Freunde, ins Gespräch zu kommen
Ein schwarzer Hund läuft durch dieses Buch, von Seite zu Seite wird er größer, irgendwann ist er riesig, am Ende jedoch sitzt er brav und klein an der Leine: Der schwarze Hund, das ist die Depression, die Matthew Johnstone viele Jahre begleitete. In einer berührenden Bildergeschichte erzählt er davon, wie sie ihn fast umgebracht hätte und wie er es schließlich schaffte,sich Schritt für Schritt wieder von ihr zu befreien. Der schwarze Hund späht um die Ecke. Er legt sich einem auf die Brust und beherrscht die Gedanken. Er sitzt im Kopf und zerfetzt die Erinnerungen. Er lungert daneben, wenn man sich sinnlos betrinkt: Matthew Johnstone findet für den schwer fassbaren Zustand der Depression einfache, zwingende Bilder, die Betroffenen, deren Angehörigen und Freunden helfen können: Sich nicht alleine damit zu fühlen, sich mitteilen zu können, Verständnis zu entwickeln, miteinander darüber ins Gespräch zu kommen und nie die Hoffnung zu verlieren.

Donald Friedman: Und ich mischte die Farben und vergaß die Welt

Kurzbeschreibung
Viele Schriftsteller Männer wie Frauen hätten auch Anerkennung als Maler oder Musiker verdient, so begabt waren sie auf mehreren Gebieten. Für manche von ihnen gehörte das Malen von Anfang an dazu, andere entdeckten ihre Leidenschaft erst später im Leben. Wie viele schreibende Dichter Bilder von tiefer Ausdruckskraft und größtem Können hinterlassen haben, ist weitgehend unbekannt. Dieses Buch, das über 150 Gemälde und Zeichnungen berühmter Schriftsteller zeigt, füllt diese Lücke und präsentiert Kunstwerke von Goethe, Baudelaire, Stifter, Dostojewski,Grillparzer, den Brontës, Proust, Strindberg, Dürrenmatt, Lorca, Ionesco, Dylan Thomas, Grass, Sylvia Plath, Patricia Highsmith u.v.a.

Loriot: Gesammelte Werke und Gesammelte Bildergeschichten in Kassette

Kurzbeschreibung
„Wer glaubt, Humor bestehe darin, sich über andere Leute lustig zu machen, hat den Humor nicht verstanden. Um komisch zu sein, muss man vor allem sich selbst zur Disposition stellen.“ Loriot
Über den Autor
Loriot, eigentlich Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, kurz Vicco von Bülow, wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren. Sein Vater ist preußischer Offizier, seine Mutter starb früh. Von Bülow wuchs bei Großmutter und Urgroßmutter in Berlin auf, bis die Familie 1938 nach Stuttgart zog. Dort besuchte er ein humanistisches Gymnasium, das er 1941 mit Notabitur verließ.
Er begann in der Familientradition eine Offizierslaufbahn, es folgte ein dreijähriger Militäreinsatz an der Ostfront in Russland. Nach dem Krieg arbeitete er kurzzeitig als Holzfäller in Niedersachsen, 1946 legte er das Abitur ab. Von 1947 bis 1949 studierte er Malerei und Grafik an der Kunstakademie (Landeskunstschule) in Hamburg. Nach dem Abschluss legte er erste Arbeiten als Werbegrafiker vor und erfand das charakteristische „Knollennasenmännchen“.
Ab 1950 war von Bülow als Cartoonist zunächst für das Hamburger Magazin „Die Straße“, im Anschluss für den „Stern“ tätig. Seit dieser Zeit verwendet er den Künstlernamen Loriot, die französische Bezeichnung des Pirols, des Wappentiers der von Bülows. Es folgten weitere Arbeiten für „Weltbild“ und „Quick“.
1967 wechselte Loriot das Medium: Er moderierte zunächst die Fernsehsendung „Cartoon“, die er auch als Autor und Co-Regis

Lois H. Gresh und Robert Weinberg: Die Wissenschaft bei James Bond

Kurzbeschreibung
Tödliche Armbanduhren, unsichtbare Autos, Atombomben vor Miami: In James Bond Filmen ist schon was geboten. Oft phantastisch, gelegentlich seiner Zeit voraus und manchmal erschreckend realistisch bringen Schurken und Helden die Welt seit 1962 zum Schmunzeln und Grübeln. Was ist dran an den Erfindungen von Q und Konsorten? Welche technischen Spielereien gibt es wirklich, was würde passieren, wenn der eine oder andere Schurke seine Pläne verwirklichen könnte. Diesen Fragen und vielem mehr gehen Lois H. Gresh und Robert Weinberg nach und geben Ihnen so nicht nur einen Überblick über die Bond-Reihe, sondern auch über den Stand der Wissenschaft in einigen Gebieten.
Über den Autor
Lois H. Gresh ist Pressesprecher der naturwissenschafltichen Fakultät der Universität von Rochester, Robert Weinberg hat über 20 Bücher und Dutzende Kurzgeschichten verfasst. Zusammen haben Sie viele populärwissenschaftliche Bücher veröffentlicht.

Quelle: Börsenblatt