Günter Grass & Co auf politischer Lesereise für die SPD

Wie schon in den 60er Jahren, als Günter Grass sich für Willy Brandt und die „EsPeDe“ stark machte, zieht er auch jetzt wieder in den Wahlkampf.

Der 81-jährige Literaturnobelpreisträger will neben Berlin fünf ostdeutsche Städte besuchen – Neuenhagen, Eberswalde, Stralsund, Halle und Dresden stehen auf dem Programm. So namhafte Autoren wie Steffen Kopetzky, Michael Kumpfmüller, Tilmann Spengler, Thomas Rosenlöcher, Friedrich Christian Delius und Jens Sparschuh unterstützen Grass und gehören zu den Teilnehmern seiner „politischen Lesereise“.

„Presseauftakt“ ist am 08.09.09 in der Berlinischen Galerie in Berlin-Kreuzberg, wo Grass mit dem SPD-Kanditdaten im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg/Penzlauer Berg Ost, Björn Bähning, auftreten wird, teilte die SPD am Dienstag mit. Weiterhin sei ein öffentliches Gespräch mit dem Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse, dem Vorsitzenden des Kulturforums der Sozialdemokraten,  geplant.

Ob SPD-Wähler oder nicht, spielt keine Rolle, dieses Urgestein der deutschen Literatur sollte man nach Möglichkeit erleben.

Quelle: Süddeutsche Zeitung am 02.09.09

Christa Wolf und Günter Grass zu Ehrenpräsidenten des P.E.N. ernannt

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Die Mitgliederversammlung des P.E.N.-Zentrums Deutschland hat auf seiner Jahrestagung in Görlitz seine Mitglieder Christa Wolf und Günter Grass zu Ehrenpräsidenten des P.E.N. ernannt.

Johano Strasser wurde in seinem Amt als Präsident bestätigt, ebenso der Schatzmeister Hermann-Anders Korte. Herbert Wiesner wurde als Generalsekretär des P.E.N. gewählt, nachdem Wilfried F. Schoeller nicht mehr kandidiert hatte. Dirk Sager wurde als Writers in Prison-Beauftragter, die Übersetzerin Christa Schuencke als Writers in Exile-Beauftragte gewählt. Beide sind somit auch Vizepräsidenten des deutschen P.E.N.-Zentrums. Petra Morsbach, Monika Rinck, Hans Thill und Jan Wagner wurden als neue Beisitzer in das Präsidium gewählt.

Wie es in einer Mitteilung zur Mitgliederversammlung heißt, schließt sich das deutsche P.E.N.-Zentrum der Heidelberger Erklärung gegen die Verletzung des Urheberrechts durch das Scan-Programm von Google an. Das Präsidium habe in Briefen an drei Brüsseler Kommissare und den Präsidenten dazu aufgefordert, dass auch die Europäische Kommission tätig wird.

Quellen: Börsenblatt, Fotos: Wikipedia

Lesung mit Günter Grass am 23.04.09 in der Münchner LMU

Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass liest am Donnerstag, den 23. April 2009, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „LMU im Dialog“ in Zusammenarbeit mit der Münchner Buchhandlung Lehmkuhl aus seinem neuen Buch „Unterwegs von Deutschland nach Deutschland. Tagebuch 1990.“ Die Lesung beginnt um 20.00 Uhr im Audimax im Hauptgebäude der LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1.

Unterwegs von Deutschland nach Deutschland“ heißt das Tagebuch von Günter Grass aus dem Jahr 1990. Seine Aufzeichnungen sind ein sehr persönliches Protokoll einer dramatischen Zeit, in der nach dem Mauerfall die Zukunft unseres Landes neu zu gestalten war. Grass war viel unterwegs in der Noch-DDR und war präsent, wo über den Prozess der Wiedervereinigung gesprochen wurde. Sein Tagebuch gibt Einblick in den Alltag eines Zeitgenossen, der im Bewusstsein des historischen Moments leidenschaftlich lebt und streitet.

unterwegs-von-und-nach-deutschlandKurzbeschreibung
Ein sehr persönliches Dokument wird zur spannenden Zeitreise: Seit fast zwanzig Jahren bekommt Günter Grass von seinem Verleger Blindbände geschenkt, Bücher mit leeren Seiten, die er per Hand mit ersten Fassungen seiner Texte füllt. Und er nutzt sie als Tagebuch und damit als Nährboden für seine Ideen. Mit dem Jahr 1990 begann Grass sein bis heute anhaltendes intensives Notieren.
Nach dem Mauerfall war Deutschland im Umbruch, und Günter Grass wollte nah dran sein an der Stimmung unter den Menschen und den politischen Debatten. Er war viel unterwegs in der Noch-DDR, war präsent, wo über die Zukunft und den Prozeß der Wiedervereinigung gesprochen wurde, pflegte einen regen Austausch mit seinen Kindern und Freunden.
Das Tagebuch von Günter Grass gibt Einblicke in den Alltag eines Zeitgenossen, der im Bewußtsein des historischen Moments leidenschaftlich lebt und streitet. Es steckt voller Begegnungen, Beobachtungen und Gedanken; Ideen zu späteren Erzählwerken keimen hier auf und entfalten sich. Das Tagebuch ist ein erzählerisches Protokoll aus einer Zeit, da die Geschichte wieder mächtig in Bewegung geraten war.

Über den Autor

Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Steinmetzlehre, studierte dann Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin. 1956 erschien der erste Gedichtband mit Zeichnungen, 1959 der erste Roman „Die Blechtrommel„. 1965 erhielt der Autor den Georg-Büchner-Preis. 1994 erhält er den Karel-Capek-Preis. 1999 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Grass lebt in der Nähe von Lübeck. Zuletzt erschienen seine autobiographischen Bücher „Beim Häuten der Zwiebel“ und „Die Box„.

Der Eintritt für die Veranstaltung in der Münchner LMU beträgt 10 Euro, für Studierende und Schüler 5 Euro. Karten sind nur über die Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr. 45, erhältlich.

Dunkelkammergeschichten – Die Box von Günter Grass

Ein neuer Roman von Günter Grass mit dem Titel „Die Box“ erscheint Ende August.

Eine Sprecherin des Steidl Verlags bestätigte Zeitungsberichte, wonach der Autor bereits am Donnerstag die ersten beiden Kapitel in einer nicht öffentlichen Lesung Buchhändlern vorgestellt habe.

Der Nobelpreisträger bezeichnet das Buch als „Dunkelkammergeschichten in Fortsetzung meines autobiographischen Schreibens“.

In neun Kapiteln beschreibt er seine Schaffensjahre von der frühen Nachkriegszeit bis zum Erscheinen des Romans „Ein weites Feld“ (1995).

Quelle: Süddeutsche Zeitung