Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass liest am Donnerstag, den 23. April 2009, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „LMU im Dialog“ in Zusammenarbeit mit der Münchner Buchhandlung Lehmkuhl aus seinem neuen Buch „Unterwegs von Deutschland nach Deutschland. Tagebuch 1990.“ Die Lesung beginnt um 20.00 Uhr im Audimax im Hauptgebäude der LMU, Geschwister-Scholl-Platz 1.
„Unterwegs von Deutschland nach Deutschland“ heißt das Tagebuch von Günter Grass aus dem Jahr 1990. Seine Aufzeichnungen sind ein sehr persönliches Protokoll einer dramatischen Zeit, in der nach dem Mauerfall die Zukunft unseres Landes neu zu gestalten war. Grass war viel unterwegs in der Noch-DDR und war präsent, wo über den Prozess der Wiedervereinigung gesprochen wurde. Sein Tagebuch gibt Einblick in den Alltag eines Zeitgenossen, der im Bewusstsein des historischen Moments leidenschaftlich lebt und streitet.
Kurzbeschreibung
Ein sehr persönliches Dokument wird zur spannenden Zeitreise: Seit fast zwanzig Jahren bekommt Günter Grass von seinem Verleger Blindbände geschenkt, Bücher mit leeren Seiten, die er per Hand mit ersten Fassungen seiner Texte füllt. Und er nutzt sie als Tagebuch und damit als Nährboden für seine Ideen. Mit dem Jahr 1990 begann Grass sein bis heute anhaltendes intensives Notieren.
Nach dem Mauerfall war Deutschland im Umbruch, und Günter Grass wollte nah dran sein an der Stimmung unter den Menschen und den politischen Debatten. Er war viel unterwegs in der Noch-DDR, war präsent, wo über die Zukunft und den Prozeß der Wiedervereinigung gesprochen wurde, pflegte einen regen Austausch mit seinen Kindern und Freunden.
Das Tagebuch von Günter Grass gibt Einblicke in den Alltag eines Zeitgenossen, der im Bewußtsein des historischen Moments leidenschaftlich lebt und streitet. Es steckt voller Begegnungen, Beobachtungen und Gedanken; Ideen zu späteren Erzählwerken keimen hier auf und entfalten sich. Das Tagebuch ist ein erzählerisches Protokoll aus einer Zeit, da die Geschichte wieder mächtig in Bewegung geraten war.
Über den Autor
Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Steinmetzlehre, studierte dann Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin. 1956 erschien der erste Gedichtband mit Zeichnungen, 1959 der erste Roman „Die Blechtrommel„. 1965 erhielt der Autor den Georg-Büchner-Preis. 1994 erhält er den Karel-Capek-Preis. 1999 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Grass lebt in der Nähe von Lübeck. Zuletzt erschienen seine autobiographischen Bücher „Beim Häuten der Zwiebel“ und „Die Box„.
Der Eintritt für die Veranstaltung in der Münchner LMU beträgt 10 Euro, für Studierende und Schüler 5 Euro. Karten sind nur über die Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr. 45, erhältlich.