Strandlektüre: Grimmelshausens Simplicissimus als Hörbuch

simplicissimusoriginalcovergrimmelshausenSprechende Bücher sind im Urlaub sehr nützlich, sie sind nicht schwer, werden nicht sandig, fettig und nass und erlauben es zudem, die Umgebung im Auge zu behalten. Wenn die Buchstaben, serviert wie das Essen, im Zusammenhang deftig, schräg, amüsant und auch tragisch erscheinen, handelt es sich zwar nicht um leichte Kost, sondern hier um die Abenteuer des Underdog und Womanizer Melchior Sternfels von Fuchshaim.

Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens Schelmenroman Der abenteuerliche Simplicissimus ist das wichtigste Werk seiner Art im 17. Jahrhundert, erschienen 1668, datiert auf 1669.

der-abenteuerliche-simplicissimus1„Ach“, sagte ich zu mir selbst, „Simplici was tust du? Du liegst hier auf der faulen Bärenhaut und dienest weder Gott noch den Menschen!“

Also zieht er los, der Bauerntölpel und Waisenknabe. Die Zeitumstände sind übel, die Mächte Europas befinden sich im Dreißigjährigen Krieg. Der Umgang unter den Menschen ist rau und die Sitten sind derb. Als Reaktion darauf beschließt Simplicissimus, als Narr durch die Welt zu gehen. Simplici gerät in die unglaublichsten Abenteuer und Geschichten und Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (um 1622†“1676) erzählt sie in einem faszinierend-abenteuerlichen, derb-drastischen und von hintergründigem Humor zeugenden Zeitroman.

Dank seiner direkte Sprache und präzisen Schilderungen der damaligen Lebensverhältnisse ist er auch ein kulturhistorisch wertvolles Zeugnis der damaligen Gesellschaft. Die knapp 18-stündige Lesung von Roberto Gaspard ist die derzeit einzige, vollständige Hörbuch-Fassung.

Die lebendige Erzählweise ermöglicht einen leichten und amüsanten Zugang zu diesem Klassiker der Weltliteratur.

Erschienen 2006 im Christoph Merian Verlag, Spieldauer 17 Std. 44 Min. Regulär kostet das Hörbuch 74,00 Euro, bei Audible.de als Download 51,95 Euro und im Abo (monatlich kündbar) nur 9,95 Euro!

Der letzte Roman von Alexandre Dumas: Der Graf von Sainte-Hermine

„Da wären wir also in den Tuilerien“, sagte der erste Konsul zu seinem Sekretär Bourrienne, als sie den Palast betraten, der die vorletzte Station Ludwigs XVI. zwischen Versailles und dem Schafott gewesen war. „Jetzt liegt es an uns dort zu bleiben“. (Link zur Leseprobe im Verlag Blanvalet)

der-graf-von-sainte-hermineMit diesen Zeilen beginnt Alexandre Dumas (pére) unwiderruflich letzter Roman Der Graf von Sainte-Hermine. Er war lange verschollen und ist jetzt im Blanvalet Verlag als literarische Sensation angekündigt und in einer Übersetzung von Melanie Walz erschienen. Er umfasst 1040 Seiten und kostet 24,95 Euro.

Dumas Welterfolg Die drei Musketiere spielt im 17. Jahrhundert, Der Graf von Monte Christo nach der französischen Revolution und Napoleons Untergang.

Hector, der Graf von Sainte-Hermine und Protagonist, begeht seine Heldentaten dazwischen. Er schlägt Schlachten, erschießt Admiral Nelson, reist rettend und jagend durch die Welt, ist reich, allmächtig, gelenkig, gebildet und natürlich keusch, denn was wäre ein Abenteuerroman ohne eine Liebesgeschichte mit einer schönen jungen Dame. Die Schauplätze sind Paris, die Bretagne, die Weltmeere, Birma, Trafalgar, Irland, Italien. Bevor Alexandre Dumas Der Graf von Sainte-Hermine beenden konnte, starb er 1870 in Puys, Seine-Maritime.

Kurzbeschreibung
Ein hinreißendes Lesevergnügen – vom Meister des Abenteuerromans: Alexandre Dumas.
Hector de Sainte-Hermine, letzter Nachfahre einer adeligen Familie, die von der Französischen Revolution ausgelöscht worden war, hatte bei seinem Leben geschworen, Rache zu nehmen und den Royalisten treu zu dienen. Hin und her gerissen zwischen seinem Eid und seiner Begeisterung für Napoleon, wird ihm beides zum Verhängnis. Als er seine große Liebe verliert, sucht er verzweifelt den Tod, schmachtet Jahre im Kerker, bevor er als Korsar und Freibeuter die Meere zwischen Mauritius und Birma besegelt. Jedoch immer wieder taucht er als Held wider Willen aus seinen Abenteuern auf.Hector weiß sich wohl durch Tapferkeit und Mut auszuzeichnen. Er ist der Retter adeliger junger Damen, kämpft im Seekrieg gegen England und wird gar zum Helden der Nation, als ihm in der Schlacht von Trafalgar der tödliche Schuss auf Admiral Nelson gelingt. Napoleon will ihn ehren, doch als er Hector erkennt, fällt dieser erneut in Ungnade und wird nach Italien verbannt. Dort warten neue Abenteuer auf den mutigen Grafen …Die literarische Sensation – Alexandre Dumas‘ letzter Roman: nach 135 Jahren entdeckt!

alexandre_dumasKlappentext
„Absolut wunderbar! Dumas ist und bleibt der ‚Napoleon unter den Erzählern‘!“ Washington Post

Über den Autor
Alexandre Dumas père (1802-1870) genoss nur eine dürftige Schulbildung. Bereits vierzehnjährig arbeitete er als Schreiber, 1822 wurde er Sekretär des Herzogs von Orléans und späteren Bürgerkönigs Louis-Philippe. Ein romantisches Historienstück machte ihn 1829 als Dramatiker berühmt. Nach weiteren Bühnenerfolgen erschien eine große Anzahl meist historischer Abenteuerromane, darunter so zeitlos populäre wie „Die drei Musketiere“ und „Der Graf von Monte Christo“. Als Enkel einer schwarzen Sklavin, dessen Vater selbst noch in der Sklaverei geboren worden war, sah sich Dumas zeitlebens rassistischen Angriffen ausgesetzt. Im Jahr 2002 wurden anlässlich seines 200. Geburtstages seine Gebeine ins Pariser Pantheon überführt.

Quellen: Spiegel Online, Blanvalet, Wikipedia

Ursula Krechel erhält Joseph-Breitbach- und Jeanette-Schocken-Preis 2009

ursula-krechel1In der letzten Woche erhielt die 61- jährige Schriftstellerin Ursula Krechel gleich zwei Auszeichnungen. Zum einen wurde sie mit dem höchst dotierten (50 000 Euro)  deutschen Literaturpreis, dem Joseph-Breitbach-Preis 2009 ausgezeichnet, und weiterhin erhielt Ursula Krechel den mit 7 500 Euro dotierten Bremerhavener Jeanette-Schocken-Literaturpreis 2009.

Die Jury des Joseph-Breitenbach-Preises würdigte Ursula Krechel für ihr literarisches Gesamtwerk, teilte die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur mit. Sie sei eine politisch und ästhetisch hoch reflektierte Autorin, dabei vertraue sie stets der Eigendynamik der Sprache und dem poetischen Klangsinn.

Den Jeanette-Schocken-Literaturpreis 2009 erhielt Ursula Krechel für ihren 2008  im österreichischen Jung & Jung Verlag erschienen Roman „Shanghai fern von wo„. Die Autorin habe sich in dem Roman über das Schicksal von Juden, die vor dem Nationalsozialismus nach China flüchteten, einem Thema gewidmet, das bisher in Literatur kaum eine Rolle gespielt habe, begründete die Jury ihre Entscheidung.

shanghai-fern-von-woKurzbeschreibung
Ein grandioses Erzählpanorama: die jüdischen Emigranten in der internationalen Stadt Shanghai 1938.Da steht sie mitten in einer Restaurantküche in Shanghai und walkt den Teig, als ginge es um ihr Leben, und das tut es auch. Ein Strudel soll es werden, ein süßer natürlich, aber dann füllt sie, was noch übrig ist, mit zartem Gemüse, und auf einmal hat sie der chinesischen Küche etwas hinzuerfunden, was niemand mehr missen möchte: die Frühlingsrolle. Franziska Tausig ist eine von vielen, der Berliner Buchhändler Ludwig Lazarus ist ein anderer, und am Ende waren es achtzehntausend Juden, die seit 1938 eines der letzten Schlupflöcher noch nutzen konnten und so im fernen fremden Shanghai überlebten. Sie kamen ohne Visum und Illusionen mit einem Koffer und zehn Reichsmark in der Tasche, Anwälte, Handwerker, Kunsthistoriker, und wenn sie in dieser überfüllten Stadt und dem feucht drückenden Klima zurechtkommen wollten, dann waren Erfindungsgabe und Tatkraft gefordert. Nicht jeder war, nach dem, was hinter ihm lag und vor ihm, dazu imstande. Atemberaubend vielstimmig und vielschichtig erzählt Ursula Krechel davon. Aus langjährigen Recherchen entstand so der Stoff zu einem weitgespannten erzählerischen Bogen, der den Leser in eine Welt bringt, die einem näher ist als erwartet.

Gebundene Ausgabe: 500 Seiten, erschienen 2008 im Jung & Jung Verlag, 3. Auflage (11. Februar 2009) – 29,90 Euro

Über Ursula Krechel
Ursula Krechel studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Köln. Bereits während ihres Studiums, das sie 1972 mit der Promotion abschloss, hatte sie Beiträge für den Westdeutschen Rundfunk und den Kölner Stadt-Anzeiger geliefert. Von 1969 bis 1972 war sie Dramaturgin an den Städtischen Bühnen in Dortmund und leitete Theaterprojekte mit jugendlichen Strafgefangenen. Ab 1972 lebte sie als freie Schriftstellerin in Frankfurt am Main. Die Lyrik, anfangs noch von Frauenbewegung und neuer Subjektivität, später dann häufig vom Surrealismus beeinflusst, bildet den Schwerpunkt von Ursula Krechels Werk. Darüber hinaus hat sie Prosa, Theaterstücke und Hörspiele veröffentlicht. Ursula Krechel ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland. Sie lebt in Berlin.

Veröffentlichungen u. a.“Erika“, Theaterstück, 1974 „Selbsterfahrung und Fremdbestimmung“, Essay, 1975 „Nach Mainz!“, Gedichte, 1977 „Verwundbar wie in den besten Zeiten“ Gedichte, 1979 „Zweite Natur“, Szenen eines Romans, 1981 „Vom Feuer lernen“, Gedichte, 1985 „Kakaoblau. Gedichte für Erwachsende“, 1989 „Die Freunde des Wetterleuchtens“, Prosa, 1990 „Technik des Erwachens“, Gedichte,1992 „Mit dem Körper des Vaters spielen“, Essays, 1992 „Sizilianer des Gefühls“, Erzählung, 1993 „Landläufiges Wunder“, Gedichte, 1995 „Verbeugungen vor der Luft“, Gedichte, 1999.

Einen sehr beeindruckenden Einblick in Ursula Kerchels letzten Roman Shanghai fern von wo findet man auf ZehnSeiten.de. Die Autorin stellt sich der Kamera und liest persönlich vor.

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Quellen: Süddeutsche Zeitung, Wikipedia

Wunderbare Literatur: Ein anderes Leben von Per Olov Enquist

„Es ist, als hätte er sich in diesem Buch und im Leben einen Ort geschaffen, an dem sich die Themen seines Lebens verdichten.“ Susanne Mayer, Die Zeit.

„Man hoffe ja immer auf ein Wunder, hatte es zu Beginn geheißen, mit einem Zitat aus dem rettenden Roman. Jetzt, da mit dessen Vollendung zugleich diese Lebens-Geschichte ans Ende gelangt ist, hat sich das Wunder ereignet. Es ist auch eines der Literatur.“ Heinrich Detering, Frankfurter Allgemeine Zeitung (04.04.09)

„Was autobiographisches Schreiben vermag, und welche schriftstellerische Größe Enquist hat!“ Jan Böttcher, Süddeutsche Zeitung (09.03.09)

ein-anderes-lebenKurzbeschreibung
Von einem, der als Sohn einer strenggläubigen Volksschullehrerin in einem Dorf in Schweden aufwuchs und zu einem der angesehensten europäischen Schriftsteller wurde. Per Olov Enquist erzählt seine Lebensgeschichte, als ob es die eines anderen wäre: Er studierte in Uppsala, erlebte die RAF-Zeit in West-Berlin, schrieb in München als Journalist über die Olympiade und debütierte mit seinem ersten Theaterstück am Broadway in New York. „Wenn alles so gut ging, wie konnte es dann so schlimm werden?“ – steht als Leitfrage über Enquists Biografie, die auch tief in die Alkoholabhängigkeit und an den Rand des Todes führte. Ein außergewöhnliches Buch, das sich liest wie ein zeitgenössischer Roman.

Leseprobe © Carl Hanser Verlag, München
[….] Er hat immer davon geträumt, sich im Zentrum zu befinden, wenn die Geschichte einen Wendepunkt erlebt. Aber wenn man sich zufällig wirklich dort befindet, sieht man nicht gut. Auf jeden Fall nicht in die Zukunft; dass die Olympischen Spiele in München den Anfang einer ganz neuen Form von Kriegführung markierten, bei der sich nicht mehr Armeen gegenüberstehen sollten, nein, dass der Kampf künftig von unüberwindlichen, aber zugleich hilflosen Armeen gegen Terroristen in unzugänglichen Löchern geführt werden sollte. Das konnte damals ja niemand absehen.

Aber so kam es. Das Zentrum ist ein überschätzter Platz. Siebzehn Jahre später befindet er sich im November 1989 in Prag in jener
Nacht, als die Mauer fällt und hunderttausend Menschen den Wenzelsplatz bevölkern, aber da versteht er nichts, befindet sich so nah am Zentrum, dass die Volksmassen die Geschichte verdecken, und möchte am liebsten schlafen. Jetzt versteht er auch nicht, kann nur Trauer empfinden. Es war doch alles so heiter. Er schrieb so gut. Er bewegte sich so leicht, spürte keine Erschöpfung; er hatte sein ganzes Leben davon geträumt, diese Sportspiele mitzuerleben, zu sehen und zu schreiben. Jetzt nur Trauer.
Ihm wird klar, dass die Rolle der Politik im Sport, das Hauptthema im Sekundanten, jetzt schonungslos bestätigt
werden würde.
Mehr denn jeder andere hätte er es wissen müssen. Man baut eine fantastische Theaterbühne in München. Die ganze Welt bewundert dieses Theater, alle sind da. Man erleuchtet die Bühne, richtet die Fernsehkameras darauf, setzt die Weltpresse auf die Tribünen. Man kündigt ein Spiel an, das nur vom Sport handeln soll. Für zwei Wochen soll die Wirklichkeit sich fernhalten.
Man täuscht sich. Dieses Theater und diese Bühne sind allzu gut beleuchtet, die Aufmerksamkeit allzu intensiv und
verlockend. Wenn die ganze Welt diese Bühne betrachtet, wollen viele sie betreten, eiskalte Akteure mit anderen Absichten als der zu spielen. Dann kommen sie. Sie springen auf die Bühne und führen ein Stück auf, das von der Welt da draußen handelt. Männer in schwarzen Masken treten ins Rampenlicht und spielen ein Spiel anderer Art, das man den Palästinakonflikt nennen kann. Im nachhinein war es ja so leicht zu verstehen. Die Politik sollte sich dieses Sportspiel einverleiben und es in einem Happs schlucken. Und das Spiel würde vorbei sein. Was hatte Frau Meckel gesagt? Hatte sie nicht zum Erlöser Jesus Christus gebetet, dass er vom Gift der Politik verschont bliebe?
Er fragt sich, was sie jetzt denkt.[…] Fortsetzung der Leseprobe hier beim Hanser Verlag

Über den Autor
Per Olov Enquist, 1934 in einem Dorf im Norden Schwedens geboren, lebt in Stockholm. Er studierte Literaturwissenschaften an der Universität von Uppsala. Von 1965 bis 1976 arbeitete er als Kolumnist für Zeitungen und als Fernsehmoderator. Außerdem gehörte er schon da literarischen Führungszirkeln in Schweden an. Von 1970/71 hielt er sich mit einer Förderung des DAAD in Berlin auf. 1973 war er als Gastdozent in Kalifornien tätig. Seit 1977 ist er freier Schriftsteller und setzt sich nach wie vor für die gewerkschaftliche Organisation von Schriftstellern ein. Aus dem schwedischen Schriftstellerverband, dessen Vorstand er zeitweilig angehörte, ist er nach einer Kontroverse inzwischen ausgetreten.

In seinem Werk erkennt man eine eher melancholische Weltsicht. Immer wieder schildert der Autor auch die Einschränkungen, die eine pietistische Lebensweise auferlegt, vor allem in Auszug der Musikanten und Lewis Reise. Sein im deutschen Sprachraum bekanntestes Werk ist der historische Roman Der Besuch des Leibarztes, in dem er das Verhältnis des Arztes und Politikers Struensee zu der dänischen Königin Caroline darstellt. Für seinen ersten Kinderroman Großvater und die Wölfe, der auf einem Ausflug mit seinen Enkeln basiert, wurde er mit dem LUCHS des Jahres 2003 ausgezeichnet. In seinem 2008 auf schwedisch und 2009 in deutscher Übersetzung von Wolfgang Butt erschienenen, in der dritten Person geschriebenen autobiografischen Buch Ein anderes Leben schreibt er u. a. über seine Kindheit in einem nordschwedischen Dorf, die Entstehungsumstände einiger seiner Werke, besonders des Dokumentarromans Die Ausgelieferten, sowie über sein zeitweiliges „Leben im Alkohol“ und die Überwindung seiner jahrelangen Alkoholkrankheit. Er arbeitete als Theater und Literaturkritiker und zählt zu den bedeutendsten Autoren Schwedens. Der internationale Erfolg seines „glanzvollen, hinreißend erotischen, politischen Großwerks“ („Ekstra Bladet“) bei Presse und Publikum war das Ereignis des literarischen Bücherfrühlings 2001.

Per Olov Enquist ist mit seinem Buch „Ein anderes Leben“ vom 11. bis 13. Mai auf Lesereise in Berlin, Hamburg und München. Im Literaturhaus München ist er am 13.05. zu Gast.

Gebundene Ausgabe: 544 Seiten, erschienen am 04. März im Hanser Verlag, 24,90 Euro

Lesen! mit Elke Heidenreich jetzt wöchentlich auf litCOLONY

Elke Heidenreichs Buchempfehlungen werden ab sofort wöchentlich auf litCOLONY.de und Thalia.de zu sehen sein. Bislang wurde die Fortsetzung von „Lesen! im ZDF“ in der Kölner Kneipe Backes aufgezeichnet, dauerte ca. 30 Minuten und wurde monatlich online gestellt, jetzt präsentiert Elke Heidenreich ihre Empfehlungen aus dem Arbeitszimmer. Das Buch der Woche der Folge 1 ist Jorge Volpis „Zeit der Asche“, von dem Elke Heidenreich sagt, es sei das klügste Buch, das sie seit langem gelesen habe.

Ca. 5 Minuten lang geht Elke Heidenreich bei dem neuen  Konzept auf  das jeweilige Buch der Woche ein,  die Sendung kann nun neben dem Portal www.litcolony.de zeitgleich auch auf www.thalia.de angesehen werden. Vervollständigt wird die neue „Lesen!“-Kooperation durch Sonderpräsentationen in den rund 230 deutschen Thalia-Buchhandlungen und durch spezielle Werbemittel, die in den Häusern auf das „Lesen!-Buch der Woche“ hinweisen.
Buch_der_Woche_1_Volpi from litCOLONY.de on Vimeo.

„Jorge Volpis Zeit der Asche ist das klügste Buch, das ich seit langem gelesen habe, und da fragt man sich ja sofort: kann oder muss ein Buch klug sein? Ach was, es muss gut geschrieben sein, eine gute Geschichte erzählen, es muss uns unterhalten, und wenn wir dabei auch noch klüger werden und uns das Hirn nicht mit Rosamunde Pilchers Zuckerguss verkleben lassen, kann das doch wohl nicht schaden.†œ Elke Heidenreich

zeit-der-ascheKurzbeschreibung
„Ein Roman, der keine Sekunde an Spannung verliert und den Leser bis spät in die Nacht fesselt.“ Lire

Drei Frauen – drei Schicksale in den Wirren des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Ein globales Gesellschaftsepos, orchestriert wie ein Krimi, in dem sich die Ereignisse auf den Kontinenten überstürzen. Vom Amerika der Wallstreet bis hin zu Tschernobyl und den russischen Oligarchen inszeniert Volpi virtuos die Hoffnungen und Ängste einer Epoche.

Klappentext
Im Wirbel der Weltgeschichte überlagern sich drei Frauenschicksale. Eine sowjetische Biologin bezeugt aus nächster Nähe den Zusammenbruch des Kommunismus und den Tod ihrer Tochter. Am anderen Ende der Welt hat eine amerikanische Ökonomin mit ihrem skrupellosen Mann und ihrer globalisierungskritischen Schwester zu kämpfen. Und schließlich ist da eine begnadete Computerwissenschaftlerin, entschlossen, das Geheimnis der Intelligenz zu lüften. Alle drei finden sich im Fadenkreuz eines sonderbaren Söldners wieder … Kriminalgeschichte, Wissenschaftsthriller und schillerndes Panorama der Zeitgeschichte in einem. Virtuos und schwungvoll erzählt Zeit der Asche von den großen Umbrüchen des ausgehenden 20. Jahrhunderts: von Tschernobyl, dem Fall der Berliner Mauer, dem Niedergang des Sowjetreiches, von bakteriologischer Kriegsführung und dem Humangenom projekt. Und erforscht dabei die allzu menschlichen Leidenschaften und Abgründe.

Über den Autor
Jorge Volpi wurde 1968 in Mexiko Stadt geboren, studierte dort Jura und Literatur und promovierte im spanischen Salamanca. Seit 1992 Schriftsteller, ist er Gründungsmitglied von „Crack“, einem literarischen Zirkel von Autoren, deren Manifest eine Abkehr vom magischen Realismus fordert. Volpi war Kulturattaché in Paris und ist jetzt Programmdirektor des mexikanischen Kulturfernsehens.

Quelle: Börsenblatt