globale° Festival für grenzüberschreitende Literatur in Bremen und Bremerhaven

globale Logoglobale° Festival für grenzüberschreitende Literatur

Zum dritten Mal findet in Bremen und Bremerhaven das globale° Festival für grenzüberschreitende Literatur statt.

Die Festivalleitung, zu der Libuse Cerna, Immacolata Amodeo, Radio Bremen und die Jacobs University Bremen gehören, fühlt sich durch den Zuspruch des Publikums ermutigt, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. So findet vom 20.10. bis 25.10.2009 unter dem Schwerpunkt der interkulturellen Gegenwartsliteratur das Literaturfestival mit neuen Themen und ungewöhnlichen Perspektiven statt.

Literatur ist bei der globale° ein Ort der Begegnung: Schriftsteller diskutieren miteinander und mit dem Publikum; in einem englischsprachigen Creative Writing-Projekt formen Studierende unter Anleitung ihre Ideen zu literarischen Texten; Schülerinnen und Schüler machen ihre ersten Schritte auf dem literarischen Terrain; Jugendliche entwickeln in einem anderen Seminar ihre Drehbücher und setzen sie filmisch um; Studierende moderieren Veranstaltungen.

Die Ergebnisse dieser vielschichtigen Produktion bilden einen bedeutenden Teil des Festivalprogramms. Die globale° bietet neben Lesungen auch Ausstellungen, Filmvorführungen, Vorträge und Performances. Selbstverständlich gehören auch die mediale Aufarbeitung und die wissenschaftliche Analyse zum Konzept. Dafür stehen die Jacobs University Bremen und Radio Bremen im Wort.

Das Programm vom 20. bis 25. Oktober 2009:

Dienstag, 20 Oktober  um 19.00 Uhr

Vortrag: Deutschsprachige Literatur in Prag
FrantiŠ¡ek Cerný, Botschafter a.D. (Mitbegründer des Prager Literaturhauses deutschsprachiger Autoren)
Filmvorführung: Lenka Reinerová †“ Prags letzte deutschsprachige Autorin. Ein Film von Frank Gutermuth
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Schlott (Exil P.E.N.)
Weserburg /Studienzentrum für Künstlerpublikationen, Teerhof 20,28199 Bremen

Mittwoch, 21. Oktober um 19.30 Uhr

SaidMaria C. BarbettaJosé F. A. Oliver

Eröffnung: Jan Metzger, Intendant von Radio Bremen, und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Joachim Treusch, Präsident der Jacobs University
María Cecilia Barbetta und SAID: Lesung
Präsentation der Ergebnisse der Globale°-Drehbuch-und Filmworkshops mit Jugendlichen Musik: Marja Seidel (Saxofon) und Ognyan Seizov (Klavier), Jacobs University
Moderation: José F.A. Oliver in Kooperation mit dem Instituto Cervantes Bremen
Radio Bremen, Café Weserhaus, Kurt-Hübner-Platz 1 (Hinter der Mauer 5), 28195 Bremen

Donnerstag, 22. Oktober um 14.00 Uhr

Maria C. BarbettaArtur BeckerJosé F. A. Oliver

María Cecilia Barbetta, Artur Becker, José F.A. Oliver Autorenwerkstatt (öffentlich)
Moderation: Prof. Dr. Immacolata Amodeo (Jacobs University) in Kooperation mit dem Instituto Cervantes Bremen
Jacobs University, Campus Ring 1, Gebäude: Campus Center, Conference Room, 28759 Bremen

Donnerstag, 22. Oktober um 18.00 Uhr

Eröffnung der Ausstellung
Gebetene Gäste (Kurator: Tilman Rothermel)
Begrüßung: Rose Pfister (Senator für Kultur)
Einführung: Tilman Rothermel
Senator für Kultur, Altenwall 15-16, 28195 Bremen

Donnerstag, 22. Oktober um 20.00 Uhr

Yadé Kara

Yadé Kara Lesung. Moderation: Ursel Bäumer
in Kooperation mit „Workshop literatur e.V.“ und „Bremen Stadt der vielen Kulturen“
Zentralbibliothek Bremen, Am Wall 201,28195 Bremen

Freitag, 23. Oktober um 19.00 Uhr

Frank Albers (Robert Bosch Stiftung) Vortrag: Viele Kulturen – eine Sprache – 25 Jahre Adelbert-von-Chamisso-Preis
Buchpremiere:†œLiteratur ohne Grenzen† (Herausgeberinnen: Immacolata Amodeo, Heidrun Hörner und Christiane Kiemle)
Eröffnung des dritten Teils der Ausstellung Gebetene Gäste (Kurator: Tilman Rothermel)
Jacobs University, Campus Ring 1, Gebäude: University Club, 28759 Bremen

Samstag, 24. Oktober um 16:00 Uhr

Alina BronskyArtur Becker

Deutsches Auswandererhaus, Columbusstr. 65, 27568 Bremerhaven
Artur Becker und Alina Bronsky Lesung zum Thema: „Wert – Örtliches“
Moderation: Dr. Lore Kleinert (Radio Bremen)
In Kooperation mit dem Kulturamt Bremerhaven und dem Deutschen Auswandererhaus

Sonntag, 25. Oktober um 11.00 Uhr

Lingyan LuoJaroslav Rudis

Deutsches Auswandererhaus, Columbusstr. 65, 27568 Bremerhaven
Lingyuan Luo und Jaroslav RudiŠ¡ Lesung zum Thema: „In der Welt zuhause“
Moderation: Karsten Binder (Radio Bremen)
in Kooperation mit Porta Bohemica e.V., dem Kulturamt Bremerhaven und dem Deutschen Auswandererhaus
Deutsches Auswandererhaus, Columbusstr. 65, 27568 Bremerhaven

Sonntag, 25. Oktober um 14.00 Uhr

Jaroslav Rudis

Filmvorführung Grandhotel (Tschechische Republik 2006), Buch: Jaroslav RudiŠ¡, Regie: David Ondrícek
in Kooperation mit Porta Bohemica e.V.
Deutsches Auswandererhaus, Columbusstr. 65, 27568 Bremerhaven

Sonntag, 25. Oktober um 15.00 Uhr

Gespräch mit Madjid Mohit: Von Teheran nach Bremen †“ Majid Mohit und sein Sujet-Verlag.
Einführung und Moderation: Angelika Sinn in Kooperation mit der Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen
Stadtwaage, Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen, Langenstr. 13, 28195 Bremen

Sonntag, 25. Oktober um 20.00 Uhr

Carmen- F. BanciuJohn Giorno

Finissage (in englischer Sprache)
Carmen-Francesca Banciu: Lesung und Präsentation des Creative Writing mit Studierenden
John Giorno: Performance
Moderation: Maaheen Ahmed, Heidrun Hörner, Christiane Kiemle (Jacobs University)
Jacobs University, Campus Ring 1, Gebäude: University Club, 28759 Bremen

Quelle: globale Literaturfestival

Harbour Front Literaturfestival vom 09. bis 19. September 2009 in Hamburg

„Viel Freude, gute Unterhaltung und wertvollen Kunstgenuss,“ wünscht Prof. Dr. h. c. Klaus-Michael Kühne, der Präsident der Klaus-Michael Kühne Stiftung, der das erstmals stattfindende Harbour Front Literaturfestival gemeinsam mit Senatorin Frau Prof. Dr. Karin von Welck aus der Taufe gehoben hat.

harbour-front Das Programm des ersten internationalen Literaturfestivals im Hamburger Hafen, Harbour Front, das in diesem Jahr vom 09. bis zum 19. September 2009 stattfindet, wurde am 22.09. in der Kühne+Nagel-Deutschlandzentrale in der HafenCity von den Festivalleitern Nikolaus Hansen, Heinz Lehmann und Peter Lohmann der Presse vorgestellt.

Harbour Front hat das aktuelle Festival-Plakat von dem Hamburger Künstler Ernst Kahl entwerfen lassen. Auch wenn das Festival-Plakat eher an Werbung für den Hamburger einer berühmten Fast-Food-Kette erinnert, ist das Programm wirklich sensationell. Rund um HafenCity, Speicherstadt und Reeperbahn werden ca. 85 Veranstaltungen angeboten.

Am 09. September wird das Festival von dem Literaten und Sänger Wolf Biermann eröffnet. Den Auftakt zum Kinder- und Jugendprogramm bestreitet der Schriftsteller Paul Maar.

Ebenfalls dabei sind:

Cornelia Funke, Daniel Kehlmann, Elke Heidenreich, Simon Beckett, Siegfried Lenz, Richard David Precht, Hellmuth Karasek (moderiert von Inka Schneider) und Daniel Hope.

Für literarische Leckerbissen sorgen Autoren wie:

Tim Parks (den deutschen Text liest Peter Lohmeyer), John Wray, Colum McCann, Jakob Arjouni oder Judith Herrmann.

Freunde des Kriminalromans können während des Festivals unter anderem Liza Marklund und Nina Petri, Peter James und Hans Jürgen Stockerl sowie Håkan Nesser zusammen mit Dietmar Bär erleben.

Sebastian Fitzek, Ursula Krechel, Leon de Winter, Thomas Glavinic, Neil Gaiman, Elke Heidenreich, Marc Levy und noch viele andere werden ebenfalls erwartet. Das vollständige Programm folgt hier in Kürze,  kann als PDF gedruckt oder als Katalog bestellt werden.

Quelle und Tickets: Harbour Front

Wortspiele – Literaturfestival im Muffatwerk München – Programm 27.03.

wortspiele1Die neunten internationalen Wortspiele finden vom 26. bis 28. März im Münchner Muffatwerk im Club Ampere statt. Viele Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland stellen auf diesem Literaturfestival ihre neuen Bücher vor.

Hans Pleschinski wird die Veranstaltung am Freitag, den 27. März, ab 20 Uhr, moderieren.

20.00 Uhr – Begrüßung

20.10 Uhr – Der letzte Dieb von Steffen Kopetzky
Kurzbeschreibung
Der Meisterdieb Alexander Salem taucht im Berliner Bezirk Neukölln unter. Hier begegnet er Johanna Meister, einer früheren Stasi-Agentin. Sie besitzt einen Plan und Fotos von Kunstgegenständen, die von den Nazis geraubt wurden. Nur weiß Johanna nicht, zu welchem Gebäude in Berlin der Plan gehört. Eine spannende Suche voller Irrungen und Wirrungen nimmt ihren Lauf.
In seinem neuesten Roman Der letzte Dieb (Luchterhand Literaturverlag, 2008) hat Steffen Kopetzky neben einem Abenteuer- und Kriminalroman eine Kulturgeschichte der Schließtechnik und des Stehlens geschrieben. Der Autor changiert zwischen Thomas Pynchon und Dan Brown, hat aber die Geschichte fest im Griff.
Über den Autor
Steffen Kopetzky, 1971 in Pfaffenhofen geboren, veröffentlichte u.a. Theaterstücke, Opernlibretti, Radiofeatures und Erzählungen und wurde vielfach ausgezeichnet. Der letzte Dieb ist sein vierter Roman.

20.30 Uhr – Das Zimmermädchen von Markus Orths
Kurzbeschreibung
Markus Orths‘ neuester Roman Das Zimmermädchen (Schöffling & Co., 2008) ist ein Poträt einer eigenwilligen, obsessiven Frau. Es ist die intime Geschichte einer Suchenden, die wissen will, was anderen gelingt und ihr so schwer fällt – das Leben. Lyn Zapatek ist Zimmermädchen im Hotel Eden. Immer länger bleibt sie in den Zimmern der Gäste. Zuerst beschnuppert sie die Kleider, dann zieht sie sie an. Sie will den anderen auf den Leib rücken, ihren Leben nachspüren. An ihrem freien Tag, an jedem Dienstag, liegt sie unter den Betten der Gäste und lauscht auf das, was über ihr geschieht.
Nach der Lektüre des Zimmermädchens wird man nie wieder in einem Hotel übernachten, ohne vorher unter das Bett zu schauen.
Über den Autor
Markus Orths, 1969 in Viersen geboren, lebt in Karlsruhe. Seine Romane wurden vielfach ausgezeichnet. Bei Schöffling & Co. sind erschienen: Wer geht wo hinterm Sarg (2001), Corpus (2002), Lehrerzimmer (2003), Catalina (2005) und Fluchtversuche (2006). Für Das Zimmermädchen bekam er den Telekom-Preis des Bachmann-Wettbewerbs.

20.50 Uhr – Verlangen nach Drachen von Verena Rossbacher
Kurzbeschreibung
Das Epizentrum des schillernden Debütromans Verlangen nach Drachen (Verlag Kiepenheuer & Witsch, 2009) von Verena Rossbacher ist das Kaffeehaus Neugröschl. Der Inhaber schließt und öffnet sein Lokal nach Lust und Laune und erklärt es gerne auch mal zur Autowerkstatt. Diese Gegebenheiten ziehen natürlich die Originale der Stadt magisch an. Die Aushilfekellnerin Klara hat eine faszinierende Wirkung auf die unterschiedlichsten Männer und bewirkt die erstaunlichsten Metamorphosen. Am Ende des Romans sind sie alle da – der Gärtner, der zum Leidwesen des Vaters, Erfinder und Hochstapler, auch noch Vegetarier ist; der Cellist Stanjic, Großtstadt-Cowboy und Plattenladeninhaber; der Steinsammler, Florist und Universalautodidakt Lenau und der Pianist für Bar und Orchester Werlich. Nur Klara fehlt.
Über die Autorin
Verena Rossbacher besticht durch ihre Fabulierkunst und durch ihren Humor. Verena Rossbacher wurde 1979 geboren, ist aufgewachsen in Österreich und in der Schweiz. Sie hat am deutschen Literaturinstitut in Leipzig studiert.

21.10 Uhr – Pause

21.30 Uhr – Das Herz der Leopardenkinder von Wilfried N’Sondé
Kurzbeschreibung
Zusammengeschlagen und eines Verbrechens angeklagt, an das er sich kaum erinnert, findet sich ein junger Farbiger auf einer Polizeiwache wieder. In der Verlassenheit der Gefängniszelle erinnert er sich an seine Liebe zu Mireille, der weiß-algerischen Jüdin, die ihn verlassen hat, um aus der Hoffnungslosigkeit der Vorstadt zu fliehen, an Kamel, der zum Fanatiker geworden ist, und an Drissa, seinen Blutsbruder, der die Gewalt gegen sich und seine Umgebung richtet. Immer wieder werden die Stimmen der Ahnen lebendig, die von Ehre, Stolz und magischen Kräften künden. Für die „Leopardenkinder“, die an der Bruchlinie zweier Kulturen aufgewachsen sind, ist dieses Afrika nur noch ein ferner Mythos.
Der Debütroman Das Herz der Leopardenkinder (Antje Kunstmann Verlag, 2008) von Wilfried N’Sondé gibt den Erfahrungen einer neuen Generation von Migranten eine literarische Stimme.
Über den Autor
Wilfried N’Sondé, 1968 in Brazzaville (Kongo) geboren, kam mit fünf Jahren samt Familie nach Frankreich. Nach seinem Studium zog er nach Berlin, wo er Sozialprojekte mit türkischen Jugendlichen betreut und als Musiker, Autor und Komponist arbeitet. Sein Roman wurde mit dem ‚Prix des cinq continents de lan Francophonie‘ und dem Senghor-Preis für Literator ausgezeichnet.

21.50 Uhr – Unter Einzelgängern von Christopher Kloeble
Kurzbeschreibung
Christopher Kloebles Romandebüt Unter Einzelgängern (dtv, 2008) beginnt mit den Sterbeminuten der Mutter. Die Einkäufe für das anstehende Familientreffen noch in der Hand, stürtzt sie im Flur. Ein banaler Haushaltsunfall – schießt ihr noch durch den zertrümmerten Schädel. Eine über ihr Gesicht schwebende Wollmaus flüstert ihr letzte unangenehme Wahrheiten ins Ohr. Nach dem Tod der Mutter flüchtet sich der Vater in ein irrwitziges Fitnessprogramm, die Tochter hält an einer selbstzerstörerischen Beziehung fest, nur Simon, der gerade sein Studium am Literaturinstitut begonnen hat, erfindet sich noch eine ganz andere Familiengeschichte.
Christopher Kloeble schildert das Seelenleben einer Familie, die reich ist an verdrängten Konflikten und doch zusammenhält.
Über den Autor
Christopher Kloeble, 1982 in München geboren, lebt heute in Berlin. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und veröffentlichte Kurzgeschichten, verfasste Drehbücher und Theaterstücke. Er erhielt zahlreiche Stipendien. Unter Einzelgängern wurde 2008 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto Stiftung ausgezeichnet.

22.10 Uhr – Der afrikanische Freund von Johannes Gelich
Kurzbeschreibung
Der namenlose Ich-Erzähler ist in seiner Geburtststadt Saltzburg angekommen, um sich um die Beerdigung seines Vaters zu kümmern. Er trifft zufällig Max, einen alten Schulkameraden. Der lädt ihn auf seine Burg ein, wo ein kleiner Freundeskreis das alljährige „Weekend“ vor Beginn der Festspiele begeht. Im Kellergewölbe hebt das große Fressen an. Der Alkohol fließt in Strömen, Prostituierte werden bestellt und Hugo, ein Starkoch aus Reykjavik, serviert obszöne mittelalterliche Speisen. Plötzlich klingelt es. Ein Mann mit dunkler Hautfarbe steht vor der Tür. Die Feiernden halten ihn für einen Drogendealer und laden ihn ein. Als sich der Fremde als Bibelverkäufer entpuppt, eskaliert die Situation.
In seinem neuen Roman Der afrikanische Freund (Wallstein Verlag, 2008) hat Johannes Gelich ein morbides Kammerspiel im Stil von Albert Camus inszeniert, das unser Selbstverständnis grundsätzlich in Frage stellt.
Über den Autor
Johannes Gelich, 1969 in Salzburg geboren, lebt in Wien. Er war zwei Jahre Auslandslektor in Rumänien, 2006 bekam er den österreichischen Buchpreis. Veröffentlichungen: Die Spur des Bibliothekars (2003), Chlor (2006).

22.30 Uhr – Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets

Büchertisch: Buch in der Au

Wortspiele – Literaturfestival im Muffatwerk München – Programm 26.03.

wortspieleDie neunten internationalen Wortspiele finden vom 26. bis 28. März im Münchner Muffatwerk im Club Ampere statt. Viele Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland stellen auf diesem Literaturfestival ihre neuen Bücher vor.

Tanja Dückers wird die Veranstaltung am Donnerstag, den 26. März, ab 20 Uhr, moderieren.

20.00 Uhr – Begrüßung

20.10 Uhr – Etwas Kleines gut versiegeln von Svealena Kutschke

etwas-kleines-gut-versiegelnKurzbeschreibung
Lisa, die Protagonistin des Debütromans Etwas Kleines gut versiegeln (Wallstein Verlag, 2009) von Svealena Kutschke, bricht ihr Fotografiestudium ab und fliegt nach Australien. Sie findet in Sidney Unterschlupf bei dem fürsorglichen Exfreund ihres Bruders. Das einzige Gepäck, was sie dabei hat, ist ein wenig Wäsche und sechs unentwickelte Filmrollen. Ihre Kamera hat sie daheim auf die Bahngleise geworfen. Sie stürtzt sich ins rauschende Leben und sucht sich schillernde Bekanntschaften. Ein seltsames Spiel beginnt, als sie ein einzelnes Foto findet, auf dem sie selbst in einer ihr vollkommen unbekannten Umgebung zu sehen ist.
Mit viel Sprachkraft und Witz lässt die Autorin die Grenzen des Realen und die Polaritäten der Geschlechterfestlegung verschwimmen.
Über die Autorin
Svealena Kutschke, 1977 in Lübek geboren, lebt in Berlin. 2006/2007 Werkstatt-Stipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung, 2008 Preisträgerin beim open mike der Literaturwerkstatt Berlin.

20.30 Uhr – Änderungsschneiderei Los Milagros von Maria Cecilia Barbetta

anderungsschneidereiKurzbeschreibung
Änderungsschneiderei Los Milagros, in Buenos Aires: Hier arbeitet die junge Protagonistin Mariana Nalo bei ihrer Tante Milagros. Sie liebt die unzähligen bunten Garne, die Knöpfe, die Stoffe und Gerardo, der bis auf drei Postkarten spurlos in die USA verschwunden ist. Eines Tages kommt die junge Amalia Moran in die Änderungsschneiderei. Sie will das Brautkleid ihrer Mutter für ihre eigene Hochzeit ändern lassen. Von diesem Augenblick an ist nichts mehr, wie es war.
Maria Cecilia Barbetta spielt in ihrem Debütroman Änderungsschneiderei Los Milagros (S. Fischer Verlag, 2008) mit den großen lateinamerikanischen Traditionen des fantastischen Erzählens und der Telenovela. Sie lotet in ihrem Buch die Möglichkeiten der Kombination von Text, Foto und Grafik aus.
Über die Autorin
Maria Cecilia Barbetta, 1972 in Buenos Aires geboren, lebt seit 1996 in Berlin. 2007 bekam sie das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste, 2009 erhielt sie den Förderpreis des Albert-von-Chamisso-Preises.

20.50 Uhr – Böse Spiele von Michael Stavaric

bose-spieleKurzbeschreibung
Vier Menschen und ihre Liebe stehen zentral in Michael Stavarics Roman Böse Spiele (C.H. Beck Verlag, 2009). Alle Figuren spielen gemeinsam das Spiel von Liebe und Begehren, Lüge und Verrat – mit allen möglichen Tricks von beiden Seiten. Es ist ein archaisches blutiges Spiel, das uns in die Abgründe der liebe führt, mitten im ewigen Geschlechterkrieg. Die Aufhebung der gesellschaftlichen Konvention und ihrer Regeln sowie die Konsequenzen für das Zusammenleben der Geschlechter in unserer modernen Gesellschaft stehen im Mittelpunkt dieses klugen und gleichzeitig emotionalen Romans.
Über den Autor
Michael Stavaric, 1972 in Brno geboren, lebt als Schrifsteller, Übersetzer, Kolumnist und Kritiker in Wien. Er veröffentlichte u.a. die Romane stillborn (2006), Terminifera (2007) und Magma (2008) sowie den Essay Europa – eine Litanei (2005) und Kinderbücher. Er erhielt u.a. den Förderungspreis der Stadt Wien, den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis und das Projektstipedium des österreichischen Bundesministeriums für Kultur.

21.10 Uhr – Pause

21.30 Uhr – Illegal. Wir sind viele. Wir sind da von Björn Bicker

illegalKurzbeschreibung
„Wir arbeiten, wir sind ordentlich, wir sind fleißig, wir haben einen Traum.“ – Wie ein Song beginnt das Buch Illegal. Wir sind viele. Wir sind da. von Björn Bicker (Verlag Antje Kunstmann, 2009). Wir wissen alle, dass sie da sind. Dass sie viele sind. Dass sie für uns arbeiten. Und keine Papiere haben. Illegal sind. Einer kommt aus der Ukraine. Er hat studiert und spricht vier Sprachen. Er macht Umzüge und Gartenarbeit. Einer kommt aus Kurdistan. Er ist gefoltert worden. Dafür wollten sie hier eine Quittung. Eine kommt aus Equador. Dort war sie Sekretärin, hier putzt sie und macht Babysitting. Ihr Freund ist ausgewiesen worden, sie behält das Kind und bleibt. Die Mutter und die Schwester brauchen das Geld, sie wissen von nichts.
Björn Bicker gibt diesen Leuten eine Stimme, ein Gesicht. Sie erzählen unsentimental von Abhängigkeit und Ausgeliefertsein, aber auch von unbändigem Lebensmut.
Über den Autor
Björn Bicker, geboren 1972, arbeitet seit 2001 als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen. Er schreibt Theaterstücke und Hörspiele. Illegal ist sein erstes Buch.

21.50 Uhr – Die durchsichtigen Hände von Xaver Bayer

die-durchsichtigen-handeKurzbeschreibung
Eine der schönsten Texte in Xaver Bayers Erzählband Die durchsichtigen Hände (Jung & Jung, 2008) ist Henry Kissinger und ich teilen ein Taxi. Er handelt von einer toten Libelle, die durch das Fenster eines Taxis fliegt, in dem der Erzähler sich befindet – unfähig, den zufällig neben ihm sitzenden Henry Kissinger anzusprechen. Beim Verlassen des Taxis legt er die tote Libelle heimlich auf Kissingers Bein.
Bei Xaver Bayer kann man sich nicht unbedingt auf seine Wahrnehmung und Gefühle verlassen. Mit ironischer Distanz, voller Esprit und überraschender Einfälle und Wendungen führt uns der Autor durch sein Universum.
Über den Autor
Xaver Bayer, geboren 1977 in Wien, wo er auch lebt. Er hat drei Romane veröffentlicht: Heute könnte ein glücklicher Tag sein (2001), Alaskastraße (2003) und Weiter (2006). 2008 bekam er den Hermann-Lenz-Preis.

22.10 Uhr – Becks letzter Sommer von Benedict Wells

becks-letzter-sommerKurzbeschreibung
Der Lehrer Robert Beck wird in seiner Klasse auf den 17-jährigen Rauli aus Litauen aufmerksam. Er bemerkt eine extreme musikalische Begabung bei dem Jungen: Er singt und spielt E-Gitarre wie ein junger Gott. Beck wird sein Entdecker und Manager. Auf diese Weise könnte der 37-jährige Beck, dessen Karriere als Musiker gescheitert ist, doch noch zur Welt des Glamours zurückkehren. Zusammen mit seinem hühnenhaften deutsch-afrikanischen Freund und dem musikalischen Wunderkind aus Litauen macht er sich auf den Trip seines Lebens von München nach Osteuropa nach Istanbul.
Becks letzter Sommer (Diogenes Verlag, 2008) von Benedict Wells ist ein schräger, witziger und berührender Künstlerroman und Roadmovie.
Über den Autor
Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Zuletzt arbeitete er zwei Jahre lang als Redakteur beim Fernsehen. Becks letzter Sommer ist sein Debütroman.

22.30 Uhr – Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets

Büchertisch: Buchhandlung Lehmkuhl

LitCologne: Die Lust an sich – Onanie oh la la!

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Bei der Veranstaltung der LitCologne am 14.03. im Kölner Theater am Tanzbrunnen beschränkte sich die Lust an sich zunächst darauf, Hannelore Hoger und Richy Müller auf der Bühne zu erleben. Wahrscheinlich wusste niemand im Publikum der ausverkauften Veranstaltung so genau, was ihn erwarten würde. Es war zumindest keine Lesung im herkömmlichen Sinne, aber ein Event der besonderen Art.

Andreas Platthaus, Feuilleton-Redakteur der FAZ, führte souverän durch den Abend und spielte den ernsthaften Moralisten, wenn er Hannelore Hoger und Richy Müller abwechselnd aufforderte Texte zum Thema Onanie zum Besten zu geben.
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Die historische Reise begann mit Diogenes und endete mit John Harvey Kellogg (Kellogs-Frühstücksflocken), der noch im 20. Jahrhundert gegen das Übel der Masturbation folgendes empfahl:

„Ein Mittel gegen Masturbation, welches bei kleinen Jungen fast immer erfolgreich ist, ist die Beschneidung. Die Operation sollte von einem Arzt ohne Betäubung durchgeführt werden, weil der kurze Schmerz einen heilsamen Effekt hat, besonders, wenn er mit Gedanken an Strafe in Verbindung gebracht wird. Bei Mädchen ist die Behandlung der Klitoris mit unverdünnter Karbolsäure hervorragend geeignet, die unnatürliche Erregung zu mindern.“

Auch wenn bei derartigen Passagen so manches Mal das Lachen im Halse stecken blieb, überwog eindeutig der Humor wegen der Absurdität dieses Feldzugs unserer Vorfahren im 18. und 19. Jahrhundert gegen die Masturbation. Die römisch-katholische Kirche betrachtete sie als Sünde, Wissenschaftler machten sie für Gehirnerweichung, Rückenmarksschwund, Krebs, Wahnsinn oder Lepra verantwortlich.

Christian Gotthilf Salzmann (1744 †“ 1811), Leiter des Philanthropinums in Schnepfenthal, erstellte eine Liste mit

acht Signalen, die ein Leben retten können:

1. Die ehemals gesunde Gesichtsfarbe wird leichenblass.
2. Die Muskeln werden schlaff.
3. Die Haut um die Augen färbt sich auffallend braunrot bis schwärzlich, die Augen selbst wirken eingesunken, blicken trüb und scheu.
4. Die Lippen wirken blutleer und fahl.
5. Alle Bewegungen des Gesichts geschehen mühsam.
6. Der Betroffene ist leicht reizbar, neigt zu übler Laune und Zorn, nimmt leichter als gewöhnlich übel.
7. Im Schlaf wird man, besonders an den betreffenden Teilen, auch manches wahrnehmen können, vor allem des Morgens.
8. Auch das allzuhäufige Urinlassen ist verdächtig, so wie das Verunreinigen des Bettes damit.

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Es war ein sehr interessanter, kurzweiliger und humorvoller Abend dank der brillanten Hannelore Hoger, dem charmanten Richy Müller und dem großartigen Andreas Platthaus. Und natürlich war es ein zutiefst menschlicher Abend, abgerundet durch die Schlussworte von Hannelore Hoger:

Lieben Sie sich selbst! 😉