Konstantin Wecker und Oscar Maria Graf am 22. Juli in der LMU

ACHTUNG: NEUER SPIELORT für Konstantin Wecker am 22. Juli!!!

Das Literaturhaus München teilt mit:

Am 22. Juli, zum 114sten Geburtstag von Oskar Maria Graf, können wir in die Große Aula der LMU umziehen. Somit ist es 1. trocken, 2. warm und es gibt 3. wieder Plätze, trotz Regen können alle Fans von Oskar Maria Graf & Konstantin Wecker einen wunderbaren Abend genießen.

UND: Wir beginnen erst um 20:30 Uhr, damit alle, die sich gegebenenfalls doch an den Salvatorplatz verirren, noch in die Große Aula finden (z.B. mit der U-Bahn U 3/6 vom Odeonsplatz nur eine Haltestelle bis zur Universität).

Karten für die Veranstaltungen des Literaturhauses können unter Tel 089-29 19 34-27 reserviert oder ohne Vorbestellung (bis einen Tag vor der jeweiligen Veranstaltung) an der Bar der Brasserie OskarMaria gekauft werden.

Oska Maria Graf114ter Geburtstag von Oskar Maria Graf

„Warum ausgerechnet wohnhaft in … München?“ – Konstantin Wecker: Lesung, Lieder, Musik

Der Liedermacher und Tucholsky-Preisträger Konstantin Wecker bezieht sich in vielen seiner Konzerte auf Oskar Maria Graf. In München zu leben und sich dort dahoam zu fühlen wie Wecker, blieb für den Schriftsteller ein unerfülltes Sehnsuchtsziel. Aber auch sein Exilwerk zeigt ihn als großen Vertreter eines anderen Bayern †“ als einen beispielhaften Kämpfer gegen Denkträgheit und Anpassung. Nachdem Grafs Gedichte in neuer Ausgabe vorliegen und zur Vertonung reizen, erging die Einladung zum traditionell gefeierten Graf-Geburtstag nicht ohne Grund an den Liedermacher. Konstantin Wecker präsentiert den Autor in Geschichten, Gedichten und Liedern.
Veranstalter: Oskar Maria Graf-Gesellschaft e.V., Stiftung Literaturhaus Eintritt: Euro 20.- / 18.-

Quelle: Literaturhaus München

2158 – Die letzten Tage von München – ein Kollektivroman

2158 – Die letzten Tage von München

„Es sind die Möglichkeiten, welche die Wirklichkeit wecken, und nichts wäre so verkehrt, wie das zu leugnen.†œ
Mnusi

Ein Kollektivroman von Bernhard Keller, Thomas Lang und Kerstin Specht – begleitet von Thomas Palzer

Wir schreiben das Jahr 2158: in München herrscht das Matriarchat. Die Stadt wird von der weisen Udine gelenkt. Bis auf wenige Ausnahmen wissen die Bewohner nicht, dass sie auf einer Insel der Glückseligen leben, denn München wird von einem riesigen Zeltdach geschützt †“ so hoch, dass es vom Boden aus nicht wahrnehmbar ist. Ringsum ist die Welt verwüstet. Ausgerechnet bei den Vorbereitungen zur 1000-Jahr-Feier stellen Expertinnen fest, dass sich die organische Struktur des Zeltdaches nicht mehr lange erhalten lässt. Die gesamte Population von Kieselwürmern, die den Stoff für das Zelt liefert, ist akut gefährdet †“ und mit ihr die Münchner Idylle.

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 850sten Geburtstag der Stadt haben sich Bernhard Keller und Thomas Lang, die sich aus einem textwerkSeminar im Literaturhaus kennen, mit Kerstin Specht zusammengetan, um der bayerischen Metropole im Auftrag des Literaturhauses mit einem ironischen Augenzwinkern ein literarisches Geburtstagsgeschenk zu machen.

Ein Wettlauf um die Rettung der Stadt beginnt, bei dem die Orte und Ereignisse der 850sten Geburtstages unmittelbar Literatur werden.
Die Episoden des Romans sind jeweils montags, mittwochs und freitags zu lesen unter www.literaturhaus-muenchen.de/2158.

Volker Weidermann liest am 06.05. im Münchner Literaturhaus

Das Buch der verbrannten Bücher

Ein Abend mit Volker Weidermann am 06.05. um 19.30 Uhr in der Bibliothek des Münchner Literaturhauses, Salvatorplatz 1

Ein Abend im Mai – und wie es dazu kam

Es wurde angekündigt als »“Aktion wider den undeutschen Geist“: Die akribische landesweite Vorbereitung gipfelte am 10. Mai 1933 in der Errichtung von Scheiterhaufen in vielen deutschen Städten, auf die dann Studenten, Bibliothekare, Professoren und SA-Leute in einer gespenstischen Feierstunde die Bücher warfen, die nicht mit ihrer menschenverachtenden Ideologie vereinbar waren. Unvergessen die Tonbandmitschnitte, die dokumentieren, wie Joseph Goebbels auf dem Platz neben der Berliner Staatsoper mit den Worten »Und wir übergeben den Flammen die Werke von …« die einzelnen Autoren aufrief, von denen einige sogar anwesend waren.

Volker Weidermann erzählt die Vorgeschichte des 10. Mai 1933, er schildert wie dieser Tag verlief, an dem es trotzig regnete, er erzählt von den Werken und ihren Autoren †“ und davon, wie willfährige Buchhändler und Bibliothekare die Bücher aus ihren Regalen entfernten, so gründlich, dass viele Werke und Autoren danach nicht wieder zum Vorschein kamen.

Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hat eine Leseprobe zu Das Buch der verbrannten Bücher online gestellt.

Ausverkaufte Kalteis – Lesung mit Andrea M. Schenkel im Literaturhaus

Andrea Maria SchenkelGespannte Stille herrschte im ausverkauften Saal des Münchner Literaturhauses am 24.09., als Andrea M. Schenkel nebst Schauspieler Michael Fitz und dem Leiter des Hauses Reinhard Wittmann die Bühne betrat. Herr Wittmann hieß Autorin, Schauspieler und Publikum willkommen und verwies auf die mit der „Kalteis-Lesung“ eröffnete Veranstaltungsreihe zur Vorstellung von Büchern über München.

„Michael Farin (»Polizeireport München«, belleville 1999) erläutert den historischen Fall im Anschluss an die Lesung“, so R. Wittmann bei der Begrüßung und deutete auf den noch leeren Tisch mit dem einzelnen Stuhl auf der Bühne.

Andrea M. Schenkel, bekleidet mit flachen Schuhen, Jeans und weißer Tunika-Bluse, ohne einen Hauch von Wimperntusche oder Lippenstift (einzige Auffälligkeit eine schwarze Lederjacke mit langen Fransen), nahm neben dem im dunklen Anzug gekleideten Michael Fitz an dem zweiten Tisch auf der Bühne Platz.

Abwechselnd lasen die beiden Passagen aus dem neuen Roman „Kalteis„. Michael Fitz begann mit dem Verhör von Kalteis, alias Eichhorn. Auch Schenkels zweiter Roman, nach Tannöd, beruht auf einem realen Fall, dem des Serienmörders Eichhorn, der zwischen 1930 und 1939 in München mehrere Frauen ermordete und vergewaltigte. Aktenkundig sind etwa 90 Notzuchtverbrechen, so nannte man Vergewaltigungen in den 3oer Jahren. Fünf Frauen hat er umgebracht, erwürgt oder erschossen. Eichhorn, geboren 1906 in Aubing bei München, war verheiratet, Vater von zwei Kindern, Rangiergehilfe bei der Reichsbahn.

Andrea M. Schenkel rollt die Handlung von zwei Seiten auf: Mit dem Mörder beginnt sie an dessen Ende, bei seiner Hinrichtung, und geht mit ihm zurück in die Vergangenheit. Zur Vernehmung, zu den Morden. Die weibliche Hauptfigur, das Opfer Kathie, die aus der Provinz zur Arbeitssuche nach München kommt, führt Schenkel bei der Ankunft am Hauptbahnhof ein und erzählt in die Zukunft. Die Episoden sind mit Aussagen von Zeugen verwoben. Schnell wird klar, dass sich die beiden, Kalteis und Kathie, irgendwann treffen müssen. Dass Kalteis das Mädchen töten wird.

Die Stimme von Andrea M. Schenkel klang sanft und dunkel. Sehr überzeugend, betont und selbstsicher las sie zunächst die Textpassage, die auch als Leseprobe veröffentlicht wurde, in der Kathi, Kalteis letztes Opfer, nach München fährt. Danach lasen Schenkel und Fitz viele z. T. spannende und auch grausame Romanausschnitte vor, abschließend die detaillierte Tötung eines der Opfer. Die Zuhörer verhielten sich mucksmäuschenstill.

Nun betrat Michael Farin die Bühne und nahm an dem noch leeren Tisch Platz. Er ging nochmals auf den historischen Fall ein und wollte dann von Frau Schenkel wissen, wie sie recherchiert hatte. Es gibt über 1000 Seiten Material über den realen Fall im Staatsarchiv, eine Doktorarbeit aus dem Jahr 1943 und Unterlagen in der LMU, die sie gesichtet hatte, erklärte Frau Schenkel. Es folgten Fragen über Zurechnungsfähigkeit, Schuldfähigkeit des Täters oder die Namensfindung „Kalteis“ in ihrem Roman. Auf einige Fragen konnte Frau Schenkel, logischerweise, ist sie doch Schriftstellerin und nicht Expertin der Intentionen von Serienmördern, nicht antworten. Man hatte den Eindruck, dass sie noch nicht gelernt hat, sich dieser Art der Fragen zu erwehren.

Warum der Inhalt und die Entstehung des Romans auf diese Weise hinterfragt wurde, ist mir allerdings ein Rätsel. Hat Frau Schenkel doch schon über Tannöd gesagt, dass sie die reale Geschichte nicht mehr interessiert, als würde sie zu Hause einen Topf Spagetti kochen. Also, was sollte das? Andere Dinge, wie sie zum Beispiel die Geschichte mit den zwei Handlungssträngen aufgebaut hatte, wer sie unterstützt oder wie ihr neues Projekt aussieht, hätten mich viel mehr interessiert. Schade und ungewöhnlich, dass nicht eine Frage an Frau Schenkel aus dem Zuschauerraum gestattet war.

Lesung aus „Kalteis“ mit Andrea M. Schenkel im Literaturhaus München am 24.09.07

Andrea Maria Schenkel München in den 30er Jahren: Die junge, hübsche Kathie will sich in der Stadt eine Stellung suchen, um der dörflichen Enge ihres Heimatortes zu entfliehen. Ohne Geld und feste Bleibe streift sie durch München auf der Suche nach dem Glück, begegnet Freunden und Fremden. Doch seit einiger Zeit verschwinden hier junge Frauen spurlos – es scheint der Teufel auf dem Fahrrad unterwegs zu sein.
Andrea Maria Schenkel hat für ihren Erstling »Tannöd« den Deutschen Krimi Preis 2007 erhalten. Ihr neues Buch ist die düstere und nervenzerreißende Geschichte eines Serienmörders, ein schauriger Roman über München in den 30er Jahren. Zusammen mit dem Münchner Schauspieler Michael Fitz (»Tatort«, u.a.) liest die Autorin daraus vor. Michael Farin (»Polizeireport München«, belleville 1999) erläutert den historischen Fall.

Veranstalter: Edition Nautilus, Krimifestival München, Stiftung Literaturhaus
Eintritt: Euro 10.- / 8.-