Lorenzo Silva gewinnt den mit 600.000 Euro dotierten Premio Planeta 2012

Der 46-jährige spanische Autor Lorenzo Silva erhält den mit 600.000 Euro dotierten Premio-Planeta 2012. Der Planeta-Preis ist nach dem Literaturnobelpreis der höchstdotierte Literaturpreis der Welt.

Laut dem Börsenblatt setzte sich der Roman „La marca del meridiano“ (Die Meridianmarke) gegen insgesamt 432 eingesandte Werke durch, von denen zehn ins Finale gekommen waren. Die Journalistin Mara Torres erhielt für ihren Roman „La vida imaginaria“ (Das imaginäre Leben) den mit 150.000 Euro dotierten zweiten Preis.

Seit 1952 vergibt der Verlag Editorial Planeta, ein Tochterunternehmen des spanischen Medienkonzerns Grupo Planeta, die Auszeichnung für den besten bisher unveröffentlichten Roman in spanischer Sprache. Die Verleihung findet jeweils im Oktober in Barcelona statt. Die Verlage müssen ihre Manuskripte unter einem Pseudonym einreichen, so dass die teilnehmenden Autorinnen und Autoren den Jury-Mitgliedern nicht bekannt sind. Dieses Verfahren hat dazu geführt, dass auch häufig bisher unbekannte Autoren ausgezeichnet werden.

Von Lorenza Silva ist im Jahr 2004 der erste Teil seiner Bevilacqua-Chamorro-Reihe unter dem Titel „Tödllicher Staub“ erschienen. Das ist bislang die einzige deutschsprachige Übersetzung des diesjährigen Planeta-Preisträgers. Ein ausführliches Porträt über den spanischen Autor findet sich auf Krimi-Couch.de.

Ursula Krechel gewinnt Deutschen Buchpreis 2012

Ursula Krechel ist am 8. Oktober zum Auftakt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse mit dem Deutschen Buchpreis 2012 ausgezeichnet worden. Die 64-jährige Schriftstellerin erhielt den mit 25.000 Euro dotierten Literaturpreis für ihren Roman „Landgericht„. Ursula Krechel war als einzige Autorin auf der Shortlist nominiert und konnte sich gegen Ernst Augustin, Wolfgang Herrndorf, Clemens J. Setz, Stephan Thome und Ulf Erdmann Ziegler durchsetzen.

Ursula Krechel erzählt in ihrem Roman ‚Landgericht‘ die Lebensverwicklung des aus dem Exil zurückkehrenden Richters Richard Kornitzer. Er ist vom Glauben an Recht und Rechtsstaatlichkeit durchdrungen und zerbricht, als er in der Enge Nachkriegsdeutschlands den Kampf um die Wiederherstellung seiner Würde verliert“, so die Begründung der sieben Jury-Mitglieder.

Die Sprache des Romans oszilliert zwischen Erzählung, Dokumentation, Essay und Analyse. Bald poetisch, bald lakonisch, zeichnet Krechel präzise ihr Bild der frühen Bundesrepublik †“ von der Architektur über die Lebensformen bis hinein in die Widersprüche der Familienpsychologie. Landgericht ist ein bewegender, politisch akuter, in seiner Anmutung bewundernswert kühler und moderner Roman„, heißt es weiter in der Begründung der Jury.

Ursula Krechel, geboren 1947 in Trier, studierte Germanistik, Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte. Sie arbeitete als Dramaturgin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Seit ihrem Debüt im Jahr 1974 mit dem Theaterstück „Erika“ veröffentlichte sie Gedichtbände, Prosa, Hörspiele und Essays. Ihr Roman „Shanghai fern von wo“ (2009) wurde mehrfach ausgezeichnet. 2009 erhielt sie den „Joseph-Breitbach-Preis“. Urusla Krechel lebt in Berlin.

Quelle: Börsenblatt

farbig schillernd und böse komisch: Kracht erhält Wilhelm-Raabe-Literaturpreises 2012

Die Jury des Wilhelm-Raabe-Literaturpreises 2012 hat aus den sechs nominierten Titeln der Shortlist den diesjährigen Gewinner gewählt. Der Schweizer Schriftsteller Christian Kracht erhält den mit 30.000 Euro dotierten Braunschweiger Literaturpreis für seinen Roman „Imperium„.

In der Jury-Begründung hieß es, die Geschichte der deutschen Kolonien zu Kaiserzeiten sei „noch nie so farbig schillernd, so böse komisch, phantastisch realistisch, pathologisch weltbeglückend, so schräg verzerrt“ wie von Kracht erzählt worden.

Auf die Shortlist hatten es neben Christian Kracht, Sibylle Berg, Iris Hanika, Norbert Scheuer, Clemens J. Setz: Indigo und Ulf Erdmann Ziegler geschafft.

Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis wird am 4. November 2012 im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig verliehen.

Quelle: Bücher.at

Jürgen Habermas erhält den mit 50.000 € dotierten Heine-Preis 2012

Der 73-jährige Soziologe und Philosoph Prof. Dr. Jürgen Habermas erhält den mit 50.000 Euro dotierten Heine-Preis 2012 der Landeshauptstadt Düsseldorf. Der Heine-Preis zählt zu den bedeutendsten Literaturpreisen in Deutschland. Seit 1972 wählt die durch den Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf eingesetzte Jury „Persönlichkeiten, die durch ihr geistiges Schaffen im Sinne der Grundrechte des Menschen, für die sich Heinrich Heine eingesetzt hat, den sozialen und politischen Fortschritt fördern, der Völkerverständigung dienen oder die Erkenntnis von der Zusammengehörigkeit aller Menschen verbreiten„.

Im Dezember 2012 wird Oberbürgermeister Dirk Elbers den Preis in einem Festakt in Düsseldorf überreichen.

Die Jury begründete ihr Votum wie folgt:

Der Heine-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf 2012 wird an Jürgen Habermas verliehen, als einen der weltweit bedeutendsten Denker der Gegenwart, für sein Lebenswerk, das durch freiheitliche Ideen der Aufklärung, seinen unermüdlichen Einsatz für ein demokratisch verfasstes Deutschland sowie seine streitbaren Beiträge zu den gesellschaftspolitischen Debatten Europas geprägt ist. Jürgen Habermas steht mit seinem kritischen Werk überzeugend in der Tradition des Schriftstellers und Intellektuellen Heinrich Heine.

Oberbürgermeister Dirk Elbers, Vorsitzender der Jury, sagte nach der Entscheidung:

Mit Jürgen Habermas ehrt die Landeshauptstadt Düsseldorf einen wichtigen Denker, dessen philosophisches Werk weltweite Ausstrahlung hat. Kaum ein anderer Intellektueller prägt so präzise und scharfsinnig die aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten in Deutschland und Europa, wie Jürgen Habermas. Mit dem Heine-Preis als einem der wichtigsten Literatur- und Persönlichkeitspreise im deutschsprachigen Raum würdigt Düsseldorf in diesem Jahr auch einen seiner großen Söhne.

Quelle Foto: Wikipedia © Wolfram Huke at en.wikipedia , http://wolframhuke.de

Shortlist zum Man Booker Preis 2012

Am 11. September wurde die Shortlist zum Man Booker Prize 2012 veröffentlicht.

Drei Autorinnen und drei Autoren sind nominiert; drei große Verlage konkurrieren mit drei kleinen, drei historische Romane finden sich darunter.

Zwei Debütromane, mit Hilary Mantel eine Gewinnerin des Man Booker Prize und ein zum zweiten Mal nominierter Autor wetteifern um den mit 50.000 Pfund Sterling dotierten Literaturpreis.

Die nominierten Titel der Shortlist

  • Tan Twan Eng: The Garden of Evening Mists (Myrmidon Books)
  • Deborah Levy: Swimming Home (And Other Stories)
  • Hilary Mantel: Bring up the Bodies (Fourth Estate)
  • Alison Moore: The Lighthouse (Salt)
  • Will Self: Umbrella (Bloomsbury)
  • Jeet Thayil: Narcopolis (Faber & Faber)

Am 16. Oktober 2012 wird der Man Booker Preis 2012 bei einem Galadinner in der Londoner Guildhall verliehen.