Wolfgang Herles moderiert neue Literatursendung im ZDF

Nach dem Ende für „Die Vorleser Amelie Fried und Ijoma Mangold, soll Wolfgang Herles die neue Literatursendung im ZDF moderieren.  Es sind jährlich sechs Ausgaben am späten Freitagabend geplant.

Der 60-jährige Journalist und Autor Wolfgang Herles wechselt am 1. Juli 2011 an die Spitze einer neuen „Redaktion Literatur“ im Mainzer Sender. Peter Arens, Leiter der ZDF-Hauptredaktion Kultur und Wissenschaft, sagte der Süddeutschen Zeitung, Herles sei „ein profunder Literaturkenner“ und habe das auch als Chef von Aspekte „eindrucksvoll bewiesen„.

Im neuen Format sollen Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt besprochen werden; aber es dürfte näher am Literaturbetrieb sein als der Vorgänger, bei dem prominente Schauspieler zu Gast waren. Das Konzept wird noch entwickelt. Möglicherweise spielt dabei eine Rolle, dass Herles bislang schon zur Buchmessenzeit mit Schriftstellern in der Aspekte-Sonderausgabe „Das blaue Sofa“ plauderte. Vielleicht gefällt dem ZDF der Titel ja so gut, dass man ihn für das neue Format übernimmt. Von den Buchmessen jedenfalls soll Herles auch zukünftig senden. Er soll in der Literaturstunde des ZDF aber vor allem wieder etwas von der Debattenkultur und Bedeutung liefern, die man seit dem Literarischen Quartett sucht und bei den Vorlesern besonders vermisste.

Nach Informationen des SPIEGEL will Herles keine allzu leichte Kost präsentieren  und mit einem der großen Irrtümer des Fernsehens, Unterhaltung dürfe nicht anstrengen, aufräumen. Er möchte, dass Literatur im Fernsehen „wieder ernst genommen wird. Ich werde Gäste haben. Sie sollen aber aus der literarischen Szene sein und nicht irgendwelche Prominente, nur um damit Zuschauer zu fangen„, sagte er dem SPIEGEL. Herles weiter: „Es ist nicht mein Interesse, den Umsatz des Buchhandels zu steigern. Ich will Anregungen geben, in welche Bücher sich das Versinken lohnt. Das will ich allerdings gut begründen. Nur zu sagen, das müsst ihr lesen, weil ich es gern lese, wäre mir zu wenig.“

Dass Herles ursprünglich aus dem politischen Journalismus kommt, merkte man Aspekte stets an. Und er scheut kaum eine Bühne. Seit einer Weile trägt er im Videoblog vor einer pittoresk vollgestopften Bücherwand seine „Notizen aus Berlin“ vor. Er hat mehrere Bücher (Neurose D: Eine andere Geschichte Deutschlands (2008), Bücher, die Geschichte machten: Von der Bibel bis zu Harry Potter (2007) verfasst. Und dass 1991 Kanzler Kohl dafür sorgte, dass Herles als Leiter des Bonner ZDF-Studios wegen „kesser Interview-Fragen und Kommentare“ abgelöst wurde, daran hat der frühere ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser anlässlich des Falls Brender erinnert. Aspekte hatte Herles mehr als zehn Jahre geleitet und im Wechsel mit Luzia Braun auch moderiert. Beim Kulturmagazin wird ihm sein Stellvertreter Christhard Läpple als Leiter folgen. Läpple wird aber nicht vor die Kamera treten; ein Nachfolger für die Moderation wird gesucht.

Gerhart Baum und Ilja Trojanow sprechen mit Wolfgang Herles über ihre Bücher „Rettet die Grundrechte!“ und „Angriff auf die Freiheit„.

Quellen: Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online

„Druckfrisch“ – neue Bücher mit Denis Scheck am 30.01.2011 um 23.30 Uhr

In der nächsten Ausgabe der Büchersendung „Druckfrisch“ am Sonntag, den 30. Januar 2011, spricht Denis Scheck um 23.30 Uhr im Ersten mit Kristin Rübesamen über Yoga als Lebenshaltung.

„Alle sind erleuchtet – Bekenntnisse einer Yoga-Lehrerin“ – erschienen im September 2010 im Berlin Verlag

Kurzbeschreibung
Es ist die Welt der Verdrehten. Jeden Tag schieben und schlängeln sich Menschen erwartungsvoll in Haltungen, die Tiernamen tragen wie Hund, Cobra, Fisch, stellen sich auf den Kopf und atmen durch ein Nasenloch. Was suchen sie in dieser schwindelerregenden Disziplin? Kristin Rübesamen unterrichtet seit zehn Jahren Yoga in New York, London, Berlin und hat dabei die Menschen und ihre Sehnsüchte sehr gut kennengelernt. Manchmal zu gut.Immer wenn etwas schiefläuft, tauchen Yogis auf. Noch nie war es so schick, Yoga zu üben, noch nie hat die Sehnsucht nach einem friedlichen Leben so sexy ausgesehen. Yoga ist im Westen zum Mittelstandsphänomen geworden und scheint die Antwort zu geben auf die Frage nach einem Halt in unwirtlichen Zeiten.

Yoga hat Kristin Rübesamen gelehrt, genau hinzuschauen. Yoga hat ihre Aufmerksamkeit geschärft, ihr Disziplin beigebracht und Kraft gegeben. Anderen nimmt es die Rückenschmerzen und lässt sie vielleicht zum ersten Mal mit erhobenem Kopf durchs Leben gehen. Bluthochdruck, Depressionen, Impotenz – modernes Yoga soll immer helfen.

Aber Genügsamkeit und Nähe zu Gott? Macht es die Nervösen nicht vielleicht empfindlicher, die Geknickten noch wehleidiger, die Sanften debil und die Aggressiven unerträglich? Materialisten sind auch im Yoga die größten Körperfetischisten. Hat der Westen Yoga ruiniert? Kann Yoga überhaupt das erschöpfte Selbst, wie es die Soziologen nennen, retten? Oder führt es doch zur stillen Revolution? Kristin Rübesamen erzählt von ihrem Weg von New York bis Berlin-Wedding: Warum sie anfing, im Studio um die Ecke zu üben, berichtet von ihren Lehrern und ihrer Erfahrung als Lehrerin. Sie führt uns einmal um die Welt, um dann wieder beim Geheimnis des nach unten schauenden Hundes zu landen – flüchtig, staunend und voller Respekt.
Yoga ist Entspannung? Nur was für Hippies? Falsch. Aufklärung statt Erleuchtung.

Über die Autorin
Kristin Rübesamen, geboren in München, studierte deutsche und russische Literatur und arbeitete für Spiegel-TV und das ZDF. nach einem Jahrzehnt in New York und London lebt sie nun mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Berlin. Sie schreibt für die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, veröffentlichte zwei Romane und zuletzt mit Angelika Taschen Great Yoga Retreats. Sie unterrichtet Yoga in Berlin und auf der ganzen Welt.

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Außerdem trifft Denis Scheck in dieser Sendung die holländische Schriftstellerin Margriet de Moor. Im Februar 2011 erscheint im Hanser Verlag ihr neuer Roman unter dem Titel „Der Maler und das Mädchen„. Darin geht es um Rembrandt und sein dunkles Geheimnis.

Kurzbeschreibung
Warum erschlug die achtzehnjährige Elsje, gerade erst nach Amsterdam gekommen, ihr Zimmermädchen mit einem Beil? Und was veranlasste den Maler Rembrandt, dessen Name nicht genannt wird, sich zu dem Leichnam zu begeben und ihn mit wenigen Strichen für immer festzuhalten? Margriet de Moor schreibt einen großen Roman über die Malerei, die Liebe und den Tod im Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Wie eine Malerin wechselt sie in diesem Krimi zwischen Hell und Dunkel und verschränkt die gegensätzlichen Geschichten zu einer spannenden, ergreifenden Erzählung.

Über die Autorin
Margriet de Moor, geb. 1941, studierte in Den Haag Gesang und Klavier. Nach einer Karriere als Sängerin, vor allem mit Liedern des 20. Jahrhunderts, studierte sie in Amsterdam Kunstgeschichte und Architektur.

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Der letzte Grieche“ lautet der Titel des Schriftstellers Aris Fioretos, der im Februar 2011 im Hanser Verlag erscheint. Denis Scheck spricht mit dem Autor über Glück und Fluch der Migration.

Kurzbeschreibung
Jannis Georgiadis, Sohn eines Bauern aus Griechenland, verlässt seine Heimat Mitte der sechziger Jahre, um seiner Jugendliebe nach Schweden zu folgen. Vorübergehend findet er dort das Paradies: Er träumt von einem Studium der Hydrologie und verliebt sich in das schwedische Kindermädchen. Doch als sich viel zu früh ein Kind einstellt, scheitert nicht nur eine der Zukunftsvisionen des griechischen Gastarbeiters. Aris Fioretos‘ Geschichte über Familie, Migration, Erinnerungen und Lebenslügen ist ein virtuoser Roman über das 20. Jahrhundert in Europa.

Über den Autor
Aris Fioretos, geboren 1960 als Sohn griechisch-österreichischer Eltern im schwedischen Göteborg. Nach Studien- und Forschungsjahren im Ausland Arbeit nun als Schriftsteller in Stockholm und Berlin. Veröffentlichung mehrerer Prosa- und Essaybände sowie Romanen; Übersetzungen von u. a. Paul Auster, Friedrich Hölderlin und Vladimir Nabokov ins Schwedische.

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In der ganz persönlichen Empfehlung von Denis Scheck geht es um John Ashberrys „Ein weltgewandtes Land: Gedichte. Zweisprachig†œ (erschienen im Oktober 2010 bei Luxbooks)

Kurzbeschreibung
Der jüngste und 27. Band des derzeit wohl wirkungsmächtigsten US-amerikanischen Lyrikers zeigt den 1927 in Rochester geborenen John Ashbery erneut als den unangefochtenen Meister des doppelbödigen Versteckspiels. Die Bedeutung des schon zu Lebzeiten zur Legende gewordenen New Yorker Weltbürgers ist hierzulande höchstens mit jener Friederike Mayröckers zu vergleichen. Für die Übersetzung wurden viele der wichtigsten deutschen Lyriker und Übersetzer gewonnen: Dichter wie Gerhard Falkner, Matthias Göritz, Alexander Gumz, Norbert Lange, Léonce W. Lupette, Jan Volker Röhnert, Hendrik Rost, Andre Rudolph, Daniela Seel, Ron Winkler, Jan Wagner, Uljana Wolf, die renommierten Ashbery-Übersetzer Erwin Einziger und Joachim Sartorius wie auch weitere angesehene Übersetzer anglo-amerikanischer Lyrik wie Iain Galbraith, Margitt Lehbert und Lars Vollert haben jeder für sich Gedichte ausgewählt und übersetzt. So lässt sich in diesem Band vielfach an verschiedenen Fassungen die Bedeutungsvielfalt, die Schwierigkeiten und die Schönheit des Lyrikübersetzens nachvollziehen. Die Sammlung ist mit einem Nachwort der Literaturkritikerin und Ashbery-Spezialistin Marjorie Perloff versehen. Illustriert ist der Band mit Gemälden Jane Freilichers, die zu dem engsten Zirkel der New York School um Frank O†™Hara, Kenneth Koch, Barbara Guest und eben John Ashbery gehört. John Ashbery (*1927) gilt vielen neben Frank O†™Hara als der bedeutendste Vertreter der New York School, die das literarische und künstlerische Leben im New York der 50er Jahre maßgeblich prägte. Während das literarische Establishment seine Arbeit erst ab Mitte der 70er Jahre für sich entdeckte, hat Ashbery dennoch einen bald sechzigjährigen Triumphmarsch durch die US-amerikanische Lyrikgeschichte absolviert: Bereits 1956 wählte ihn W. H. Auden für den Yale Younger Poets Prize, 1976 wurden ihm für sein berühmtestes Buch Self Portrait in a Convex Mirror zeitgleich der Pulitzer Prize, der National Book Award sowie der National Book Critics Circle Award verliehen. Mit dem Bollingen Prize 1985 für A Wave waren ihm somit bereits Mitte der 80er Jahre die wichtigsten Preise seines Landes verliehen worden. 1995 folgte die Frost Medal, 2001 der hoch dotierte Wallace Stevens Award. Außerdem ist er einer von nur drei lebenden Lyrikern, die die Gold Medal for Poetry der American Academy of Arts and Letters bekamen. John Ashbery lehrt am Bard College.

Über den Autor
John Ashbery, geboren 1927 in Rochester, studierte Anglistik und französische Literatur. Kunsthistoriker von Art News. Seit 1974 ist er Professor für Creative Writing am Brooklyn College in New York. Er schrieb auch : Ein Haufen Idioten und Hotel Lautreamont.

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Dieses Mal zerpflückt Denis Scheck mit seinen bissigen Kommentaren die Sachbücher der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste.

Die nächste Sendung wird am 27.02.2011 um 23.35 Uhr ausgestrahlt.

Eindrucksvolle Bücherliste: Die Vorleser im ZDF am 26.03.2010

Amelie Fried und Ijoma Mangold, „Die Vorleser im ZDF“, begrüßen in ihrer sechsten Sendung Ulrich Noethen als belesenen Gast.
Ulrich Noethen stellt „Freelander“, den neuesten Roman des bosnisch-kroatischen Autors Miljenko Jergović, als eines seiner Lieblingsbücher vor.

Die Bücherliste vom 26.03.2010:

Accabadora von Michela Murgia

Kurzbeschreibung

Wie Mutter und Tochter leben Bonaria Urrai und die sechsjährige Maria zusammen. Die Bewohner des sardischen Dorfes sehen den beiden verwundert nach und tuscheln, wenn sie die Straße hinunterlaufen. Dabei ist alles ganz einfach: Die alte Schneiderin hat das Mädchen zu sich genommen und zieht es groß, dafür wird Maria sich später um sie kümmern. Als vierte Tochter einer bitterarmen Witwe war Maria daran gewöhnt, »die Letzte« und eine zuviel zu sein. Nun hat sie ein eigenes Zimmer in dem großen reinlichen Haus Bonarias, wo alle Türen offen stehen und sie jeden Raum betreten darf. Doch ein Geheimnis umweht die stets schwarz gekleidete, wortkarge Frau, die mitunter nachts, wenn Maria schlafen soll, Besuch erhält und dann das Haus verlässt. Es scheint, als würde Bonaria in zwei Welten leben. Das Mädchen spürt, dass sie nicht danach fragen darf. Erst sehr spät entdeckt sie die ganze Wahrheit. Michela Murgia erzählt in einer schnörkellosen, poetischen Sprache aus einer scheinbar fernen, doch kaum vergangenen Welt. Von zwei Generationen, zwei Frauenleben, von einem alten, lange verschwiegenen Beruf. Dieser Roman ist sinnlich, radikal und auf verblüffende Weise aktuell. Aus dem Italienischen von Julika Brandestini. Die gebundene Ausgabe umfasst 176 Seiten und im Verlag Klaus Wagenbach erschienen.

Freelander von Miljenko Jergović

Kurzbeschreibung
Freelander nimmt den Leser – wie schon der Roman Buick Rivera – mit auf eine rasante Fahrt. Der pensionierte Gymnasiallehrer für Geschichte Karlo Adum erhält ein Telegramm, das ihn zu einer Testamentseröffnung in seine Geburtsstadt Sarajevo zitiert. Widerwillig und eigens mit einer Pistole bewaffnet, verlässt er Zagreb und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise. Je näher er in seinem treuen alten Volvo dem Ziel seiner Reise kommt, desto mehr Erinnerungen steigen in ihm auf: an seine hübsche, grausame »Mama Cica«, die gern mit deutschen und italienischen Offizieren flirtete; an den verrückt gewordenen Vater; an die von der Ustascha erhängten Kommunisten vor der Kathedrale; an die Fahrt zum Meer in einem Bus mit geistig behinderten Kindern und an seine eigenen Verfehlungen in einer Welt voller nationaler Animositäten. Miljenko Jergovic zeigt sich erneut als Sprachkünstler von fulminanter Erzählfreude. Inspiriert von der Landschaft, durch die die Reise geht, sinniert er mal melancholisch, mal urkomisch über die menschliche Dummheit und den Sinn des Lebens.
Aus dem Kroatischen von Brigitte Döbert. Die gebundene Ausgabe umfasst 232 Seiten und ist im Schöffling Verlag erschienen.

Luft und Liebe von Anne Weber

Kurzbeschreibung
Wo die Liebe sich in Luft auflöst, fängt Literatur an: „Luft und Liebe“ ist eine mitreißende Liebes- und Verratsgeschichte, ein großes literarisches Vergnügen.
Die große Liebe – gibt es das? Anfang Vierzig und in Herzensdingen längst an das ganz normale Glück oder Unglück gewöhnt, begegnet sie in Paris einem nicht mehr ganz jungen Mann mit Bauchansatz, nach dem sich auf der Straße niemand umdrehen würde. Aber entgegen alle Erwartungen ist er der Mann, auf den die Heldin gewartet hat: Er ist zärtlich, aufmerksam und charmant, Hals über Kopf verliebt und verspricht ihr den Himmel auf Erden. Und um die Idylle vollkommen zu machen, lebt dieser Märchenprinz auf einem Schloss in der französischen Provinz.
Zu schön, um wahr zu sein? Als die Träume – gemeinsames Leben, Hochzeit, Kind – Realität werden sollen, zerplatzen sie wie Seifenblasen. Und die mit großer Leichtigkeit und funkelnder Ironie erzählte Geschichte nimmt ein Ende mit Schrecken …
Anne Webers sprachliche Brillanz, ihre Fähigkeit, „auf leichte Art ernst zu werden“ (Die Zeit) machen aus einer unerhörten Begebenheit einen doppelbödigen Roman.
Die gebundene Ausgabe umfasst 188 Seiten und ist im Fischer Verlag erschienen.

Ijoma Mangolds „3 Bücher in 3 Minuten“:

Germany, oh Germany: Ein eigensinniges Geschichtsbuch von Simon Winder

Kurzbeschreibung
Von ARMINIUS bis ADOLF – DEUTSCHE GESCHICHTE reloaded. Ein Brite, der besessen ist von deutscher Geschichte, Architektur, Literatur und Musik: Simon Winder nimmt uns mit auf eine Sightseeingtour durch die Vergangenheit unseres Landes. Er beginnt mit den Germanen und endet bei der Machtergreifung Hitlers – um sich mit Lust dem zu widmen, was jenseits der NS-Vergangenheit liegt. Er zeigt uns die schönsten Altstadtkerne und führt uns in Museen, Schlösser und Kirchen. In locker plaudernden und sehr fundierten Geschichtsstunden taucht er tiefer in die Einzelheiten um Erbfolgen und Erfindergeist, um Krönungen, Künstlernaturen und Kriegswirren, um Wagner, Wald und Weltschmerz ein, als Sie das je für möglich hielten. Ein britischer Blick auf Deutschland, der erfrischende Perspektiven eröffnet und Bildungslücken stopft, von denen Sie nicht einmal wussten, dass Sie sie hatten.
Ein eigensinniges Geschichtsbuch.

Auch Deutsche unter den Opfern von Benjamin von Stuckrad-Barre

Kurzbeschreibung
Deutschland ganz unten, Deutschland ganz oben †“ und mittendrin: Stuckrad-Barre, mit Stift, Papier und Kamera Im Jahr 2001 brachte er »Deutsches Theater« heraus, den »Fotoroman einer Gesellschaft, die nur in der Öffentlichkeit und im Rollenspiel noch zu sich selbst zu kommen vermag« (FAZ). Nun erscheint die Fortsetzung: Reportagen, Porträts, Erzählungen, Mono- und Dialoge †“ ein Sittengemälde unserer Zeit. Wahlkampf, Streik, Demonstrationen, Konsum, Fußball, Kino, Theater, Musik, Literatur, Mode, Stadtleben, Überlandfahrten. Politik, Kultur, Gesellschaft. Mit seinem Verfahren der teilnehmenden Beobachtung findet Stuckrad-Barre Momente der Wahrheit inmitten von Vorgängen, die genau diese verschleiern sollen. Dabei wechselt sein Blick permanent zwischen außen und innen, so dass nicht nur Erkenntnis über all die anderen Menschen, sondern auch über ihn, den Zuschauer, aufblitzt. Und so entsteht aus vielen Einzelbeobachtungen ein deutscher Klappaltar, aus vielen Texten eine Großerzählung, archäologisch blicken wir auf unsere Gegenwart: Das sind die Fragen, Personen und Orte, die uns bewegen †“ das sind die Bedingungen, unter denen wir leben.

Sommerwogen. Eine Liebe in Briefen von Mark Twain

Kurzbeschreibung
„Ich bin jung & sehr gutaussehend & sie ist wahrhaftig das schönste Mädchen, das ich je gesehen habe.“ Mark Twain war zweiunddreißig Jahre alt, als er sich zum ersten und einzigen Mal verliebte. Die Briefe an Livy Langdon, seine „Seelenschwester“, später Verlobte, Ehefrau und Mutter seiner Kinder, werden über die Jahre immer mehr zu amüsanten, anrührenden Lebenszeugnissen des berühmten Autors, der offen von seinen Erfolgen und Niederlagen, Hoffnungen und Ängsten schreibt und so manche Anekdote zum Besten gibt. Man findet darin eine lange Verteidigung des Rauchens, Spekulationen über die Unsterblichkeit der Seele, detektivische Nachforschungen über den geheimnisvollen Verehrer eines Dienstmädchens, Erinnerungen an Reisen, aber auch Verzweiflung über wirtschaftliche Fehlschläge und unheilbaren Schmerz über den Tod der Lieblingstochter Susy.
Aus dem Amerikanischen von Alexander Pechmann

Weitere Titel:

Die Herrenausstatterin von Mariana Leky

Kurzbeschreibung
Katja Wiesberg verschwimmt die Welt vor Augen. Ihr Mann ist fort, und sie ist ihren Job los. Katja ist allein. Da sitzt auf einmal ein älterer Herr auf dem Rand ihrer Badewanne und stellt sich als Dr. Blank vor. Es ist der Geist ihres ehemaligen Nachbarn. Und noch ein Fremder taucht auf: Nachts steht ein Feuerwehrmann vor der Tür, der behauptet, zu einem Brand gerufen worden zu sein und nicht wieder geht. Mit entwaffnender Zutraulichkeit nistet er sich in Katjas Leben ein. Erst allmählich begreift sie, wie gut er ihr tut: Ein kleinkrimineller Feuerwehrmann, der Karatefilme liebt, ist gerade das Richtige, um sie zurück ins Leben zu holen. Eine abenteuerliche Dreiecksgeschichte nimmt ihren Lauf, zwischen einer aus dem Alltag gefallenen Frau, einem überaus selbstbewussten Liebhaber und einem lebensweisen Toten, den allerdings nur Katja sehen kann. Mariana Lekys Roman verführt in eine Welt, die komischer und trauriger ist als unsere und dabei geisterhaft menschlich.

Niederungen von Herta Müller – Das Hörbuch, gelesen von Herta Müller, Albert Kitzl, Marlen Diekhoff

Kurzbeschreibung
Niederungen war Herta Müllers erstes Buch, und doch sofort ein “mitreißendes literarisches Meisterstück, das zugleich einen weißgrauen Fleck auf der Landkarte erschließt“ (F.C. Delius). In eindringlichen Szenen beschreibt Herta Müller das Leben der deutschsprachigen Banatschwaben im kommunistischen Rumänien. Sie beschreibt es als eine düstere Anti-Idylle in einer Enklave, die von Angst und Hass geprägt ist, von Intoleranz und Unbeweglichkeit. Die dichte, poetische Sprache entwirft ein Dorfleben, das nichts Heimeliges hat, und eine Heimat, die kein Zuhause ist.
3 CDs, 206 Minuten Spielzeit

Marcel Proust und die Gemälde aus der Verlorenen Zeit von Eric Karpeles

Kurzbeschreibung
Kaum ein Autor hat Bildbeschreibungen so vollendet als Gestaltungsmittel einzusetzen gewusst wie Marcel Proust. In seinem Meisterwerk Auf der Suche nach der verlorenen Zeit zeichnet er seine Figuren anhand von Bildern der europäischen Kunstgeschichte. Eric Karpeles großzügig illustriertes Kunstbuch macht diese enge Beziehung von Malerei und Literatur sichtbar: Er verbindet Botticellis Engel, Manets Kurtisanen, Mantegnas Krieger, Carpaccios Heilige, Monets Wasserlilien oder Piranesis Veduten mit ihren Schilderungen im Roman. Karpeles so intelligente wie unterhaltsame Methode bietet auch dem erfahrenen Proustianer einen neuen Blick auf diesen großen Autor. Ein erhellender Essay begleitet die Paarungen aus Zitat und Abbildung. Die amüsanten Erläuterungen und ein umfangreiches Register aller Maler und Gemälde machen den Band zu einem außergewöhnlichen Handbuch.
Alle im Roman erwähnten Bilder erstmals in einem Band.

Wie immer gibt es auf  der Website der „Vorleser“ beim ZDF das kleine Quiz „Der erste Satz“, bei dem man die Bücher aus der Sendung gewinnen kann.

Die nächste Sendung ist für Freitag, den 14. Mai 2010, um 23.00 Uhr geplant.

Quelle: Die Vorleser im ZDF

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Druckfrisch mit Denis Scheck am 01.11. um 23.35 Uhr in der ARD

Druckfrisch

Am 01. November 2009 strahlt DasErste um 23.35 Uhr eine neue Folge der Literatursendung Druckfrisch mit Denis Scheck aus.

Herr AdamsonDenis Scheck spricht mit dem Schweizer Schriftsteller Urs Widmer über seinen neuen Roman Herr Adamson.

Das Glück begreift, wer dem Tode entronnen ist: Die Macht der Liebe, die Schönheit der Natur und das Geschenk des Lebens. Urs Widmer erzählt vom 94. Geburtstag eines Mannes, dem letzten Tag seines Lebens, der Tag, an dem er sich an seine Kindheit erinnert.

Kurzbeschreibung
Es ist Freitag, der 22. Mai 2032. Einen Tag nach seinem vierundneunzigsten Geburtstag sitzt ein Mann in einem üppig blühenden Garten – es ist der Paradiesgarten seiner Kindheit -, neben sich einen Rekorder, und spricht seine Geschichte mit Herrn Adamson auf Band.

Kindlers LiteraturlexikonDenis Scheck empfiehlt Kindlers Literaturlexikon. (alle 18 Bände kosten übrigens 1950 Euro)

Kindlers Literaturlexikon: Die Neuauflage von Kindlers Literatur Lexikon umfasst rund 13.000 Werke, die die Kulturgeschichte nachhaltig geprägt haben: von den ersten schriftlichen Zeugnissen der Menschheit bis zur Gegenwart, von der Belletristik bis zur Sachliteratur †“ aus allen Literatursprachen der Welt.

Kurzbeschreibung
Kindlers Literatur Lexikon auf dem Kenntnisstand des 21. Jahrhunderts
Die wichtigsten literarischen Werke aller Zeiten, aller Regionen, aller Kulturen
Rund 8.300 Einträge mit ca. 21.200 Einzelartikeln
Optimierte Gliederung: Autoren von A bis Z und Einzelwerke in chronologischer Reihenfolge
17 Bände und 1 Registerband erscheinen zeitgleich im September 2009
Ein Muss für Bibliotheken und LiteraturinteressierteDarauf haben Interessierte und Kenner gewartet: Kindlers Literatur Lexikon neu aufgelegt. Von den ersten schriftlichen Zeugnissen bis zur Gegenwart versammelt das epochale Nachschlagewerk rund 13.000 Werke aus allen Literaturen der Welt. Völlig neu bearbeitet und um eine Fülle von Einträgen ergänzt, erschließt das Werklexikon in 17 Bänden und einem Registerband Belletristik, Briefe, Tagebücher und Memoiren, Populär, Kinder- und Jugendliteratur sowie Sachtexte vielfältiger Disziplinen.
Neu: Einleitende Biogramme (biografische Kurzinformationen) skizzieren die zentralen Lebensdaten der Autoren. Eine Vielzahl zusätzlicher Werkgruppenartikel eröffnet kompakte Einblicke in das Gesamtwerk einzelner Schriftsteller. Die komplett überarbeitete Bibliografie schafft mit Hinweisen auf die wichtigste weiterführende Literatur eine fundierte wissenschaftliche Basis. Rund 600 anonyme Werke und Artikel zu Stoffen der Weltliteratur runden das Lexikon ab. Ein unentbehrlicher Wissensfundus und ein einzigartiges Memorandum.

Tokio im Jahr null Denis Scheck stellt Tokio im Jahr Null von David Peace vor.

Ein Serienmörder, ein korrupter Polizist und eine Stadt, die beherrscht wird vom organisierten Verbrechen. Die Religion, der Staat, die allgemeine Ordnung †“ alles befindet sich in der Auflösung. In seinem neuen historischen Kriminalroman seziert David Peace verwüstete Seelen und die düsteren Seiten des Menschen.
Kurzbeschreibung
Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Vor der Nachkriegskulisse Tokios, zwischen Häuserruinen und zerbombten Straßenzügen, jagt ein Polizist von zweifelhafter Identität einen eiskalten Serienmörder. Der spektakuläre Auftakt zu David Peaces lang erwarteter Tokio-Trilogie.Tokio, 1946: die Hölle auf Erden. Die Stadt liegt in Trümmern, ebenso wie die Seelen ihrer Bewohner. Es herrschen Angst und Korruption, niemand ist der, der er zu sein vorgibt. Inmitten der Schuttberge geht ein brutaler Serienmörder um, der junge Frauen missbraucht und erdrosselt. Die Polizei verhaftet schnell einen Verdächtigen, der aber nur einen der Morde gesteht. Inspektor Minami ist gezwungen, ältere Fälle neu aufzurollen, um den Täter zur Strecke zu bringen. Doch dabei verstrickt er sich in einem Netz aus Lügen und nackter Gewalt. Die Machenschaften des organisierten Verbrechens werden für ihn zur tödlichen Gefahr, genau wie die Intrigen innerhalb des Polizeiapparats. Langsam zerfließen die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit, und die Taten der Vergangenheit kommen ans Tageslicht. Denn auch auf Minamis Schultern lastet eine schwere Schuld …

Denis Scheck kommentiert die Sachbücher der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste.

Quelle: Druckfrisch

Druckfrisch mit Denis Scheck am 04.10. um 23.35 Uhr

Druckfrisch

Am 04.10.2009 sendet DasErste eine neue Folge von Druckfrisch mit Denis Scheck. Die geplanten Themen sind:

Auf dem Weg zum Mond:

LimitDer neue Bestseller von Frank Schätzing
Sein letzter Roman „Der Schwarm“ war ein spektakulärer Erfolg, wurde millionenfach verkauft, die Filmrechte an dem Stoff sind inzwischen nach Hollywood vergeben. Entsprechend groß sind natürlich die Erwartungen an Schätzings neuen Roman „Limit“. In „Druckfrisch“ spricht Schätzing jetzt zum ersten Mal über das neue Buch…
(Frank Schätzing: Limit. Kiepenheuer & Witsch Verlag)

Kurzbeschreibung
Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitter-ten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken.
Während der exzentrische Konzernchef Julian Orley mit einer Schar prominenter Gäste zu einer Vergnügungstour ins All aufbricht, soll Detektiv Owen Jericho, den eine unglückliche Liebe nach Shanghai verschlagen hat, die untergetauchte Dissidentin Yoyo ausfindig machen. Was nach Routine klingt, ist tatsächlich der Auftakt zu einer alptraumhaften Jagd von China über Äquatorialguinea und Berlin bis nach London und Venedig. Denn auch andere interessieren sich für Yoyo, die offenbar im Besitz streng gehüteter Geheimnisse und ihres Lebens nicht mehr sicher ist.
Jericho muss sich mit der bildschönen, aber ziemlich anstrengenden Chinesin zusammentun, um den phantomgleichen Gegnern auf die Spur zu kommen. In einer Zeit, in der multinationale Konzerne der Politik zunehmend das Zepter aus der Hand nehmen, führen beide einen verzweifelten Kampf ums Überleben, gehetzt von einer Übermacht hochgerüsteter Killer. Die Suche nach den Drahtziehern führt mitten hinein in die Wirren afrikanischer Söldnerkriege, Machtkämpfe um Öl und alternative Energien, Vorherrschaftsträume im Weltraum †“ und zum Mond, auf dem sich Orleys Reisegruppe unvermittelt einer tödlichen Bedrohung gegenüber sieht.

Dichter und Dissident: Was Bei Dao über China weiß

Das Buch der NiederlageChina ist heuer das Gastland der Buchmesse, aber die wichtigsten Autoren dieses Landes sind zuhause verfemt und auch nicht offiziell nach Frankfurt eingeladen: Bei Dao zum Beispiel, der Dissident und Dichter, 1949 in Peking als Zhao Zhenkai geboren und seit 20 Jahren im Exil lebend. Er ist einer der bedeutendsten chinesischen Gegenwartsautoren, in der Volksrepublik China aber werden seine Gedichte und Essays nicht gedruckt.
( Bei Dao: Das Buch der Niederlage. Hanser Verlag)

Kurzbeschreibung
Bestandsaufnahme und Rückblick: Bei Daos Gedichte – als Exilliteratur in den USA entstanden – bedienen sich hauptsächlich der Paradoxie als Stilmittel. Dies sei, so sagt er, für ihn der einzige Weg, um die Welt in ihrer Widersprüchlichkeit zu entdecken. Indem er sein Leben poetisch analysiert, kommt auch die Geschichte zu Wort: die zerstobenen Illusionen eines Dichters, der von einer anderen, besseren Welt geträumt hat.

…außerdem, wie immer, Denis Schecks Kommentar zu den Büchern auf der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste (diesmal Belletristik) und eine ganz persönliche Empfehlung!

Quelle: Druckfrisch