12. Münchner LiteraturBrunch der BücherFrauen am 16.09.2012 im Stragula

Der 12. Münchner LiteraturBrunch der BücherFrauen findet am 16. September 2012 im Stragula, Bergmannstr. 66, statt.

Unter dem Motto Familie – Trügerische Idylle? lesen und diskutieren die Autorinnen Jasmin Ramadan, Lisa-Maria Seydlitz und Keto von Waberer.

Die Veranstaltung wird von der Journalistin und Publizistin Olga Mannheimer moderiert.

Jasmin Ramadan, geboren 1974, lebt in Hamburg. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater Ägypter. Sie studierte Germanistik und Philosophie. 2009 gelang ihr mit ihrem Debüt Soul Kitchen zum gleichnamigen Kino-Hit von Fatih Akin ein Überraschungserfolg.
Für ihren neuen Roman Das Schwein unter den Fischen, Tropen Verlag 2012, aus dem sie lesen wird, erhielt sie den Hamburger Förderpreis für Literatur.

Lisa-Maria Seydlitz wurde 1985 in Mannheim geboren, wo sie inzwischen auch wieder lebt. Sie besuchte den Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus der Universität Hildesheim und studierte an der Université de Provence Aix-Marseille. Sie war Herausgeberin der Literaturzeitschrift Bella triste und Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkreises.
Sie liest aus ihrem ersten Roman Sommertöchter.

Keto von Waberer studierte Kunst und Architektur. Sie lebte mehrere Jahre in Mexiko, heiratete und bekam zwei Kinder. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland war sie als Architektin, Galeristin und Journalistin tätig. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in München, wo sie auch an der Hochschule für Film und Fernsehen ‚Creative Writing‘ lehrt. 2011 erhielt sie den Literaturpreis der Stadt München.
Keto von Waberer liest aus Seltsame Vögel fliegen vorbei, Berlin Verlag 2011.

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Lesung und Diskussion um 12.00 Uhr, Einlass zum Brunch ab 10.30 Uhr
Stragula, Bergmannstraße 66, München
Eintritt (Lesung): 9,00 Euro, ermäßigt 7,00 Euro
Karten an der Tageskasse

Lesung: Mark Twains Adam & Eva am 5. Juli 2012 auf dem Tollwood in München

Dieses neue Geschöpf mit dem langen Haar fängt an, mir sehr im Wege zu sein. Es ist immer hinter mir her und treibt sich beständig um mich herum. Ich mag das nicht; ich bin nicht an Gesellschaft gewöhnt. Ich wünschte, es bliebe bei den übrigen Tieren„, lauten die ersten Sätze in Mark Twains „Tagebücher von Adam und Eva„,  erschienen in Auszügen erstmals 1893 und komplett und aufwändig illustriert im Jahr 1906.

Weltberühmt wurde Mark Twain mit seinen Romanen und heiteren Kurzgeschichten voller Ironie und Witz. Eines dieser meisterhaften Stücke sind die „Tagebücher von Adam und Eva„. In den Aufzeichnungen des ersten Liebespaares der Schöpfung werden kleine menschliche Schwächen und Eitelkeiten belächelt und die Temperamente von Mann und Frau aufs Korn genommen. Ein Meisterwerk des feinen, liebevollen Humors, wunderbar ins Bild gesetzt mit verschmitzten Illustrationen.

Passagen aus dieser ersten Liebesgeschichte rund um die Themen Religion, Liebe und die Bibel lesen Ursula Rehm und Harald Dietl am 5. Juli 2012 ab 22 Uhr in der Andechser Lounge auf dem Tollwood Sommerfestival in München. Der Eintritt zu dieser akustischen Reise in den Garten Eden ist frei.

Mittlerweile gibt es ein Vielzahl von Übersetzungen der „Tagebücher von Adam und Eva„. Die zitierten ersten Sätze wurden neu übertragen und herausgegeben von Robert Rothmann mit Illustrationen von Karsten Lackmann und Franz Gabriel Walther; erschienen im St. Benno Verlag im Februar 2011. Aus welcher Ausgabe Ursula Rehm und Harald Dietl lesen werden, ist leider nicht bekannt.

Starke Frauen, Männer und ein Happy End? Helle Helle und Pia Juul im Literaturhaus München

Am Donnerstag, 21. Juni 2012, sind gleich zwei dänische Schriftstellerinnen zu Gast im Literaturhaus München. In der Reihe „Länderschwerpunkt Dänemark“ präsentieren Helle Helle und Pia Juul unter dem Motto Starke Frauen, Männer und ein Happy End? ihre aktuellen Neuerscheinungen.

Die dänische Bestseller-Autorin Helle Helle erzählt in ihrem neuen Roman „Die Vorstellung von einem unkomplizierten Leben mit einem Mann“ (Dörlemann Verlag, Deutsch von Flora Fink) aus dem Leben von Susanne, die einerseits von einem erfüllten Liebesglück träumt und sich andererseits vor einer ermüdenden Unkompliziertheit fürchtet.

Kurzbeschreibung
„Komm mir nicht mit deinen Klischees“
Susanne tröstet sich immer mit der Vorstellung vom Leben mit einem Mann, mit dem sie nur kurz zusammen war. Ein unkompliziertes, ein konkretes Leben, mit Zeit für Liebkosungen, sie gehen zur Arbeit, haben Kinder. Und es ist kein Verbrechen, von Familienfesten zu träumen Doch diese Vorstellung mündet stets in ein schreckliches Schlussbild: Sie sieht sich selbst weinen angesichts all dieses Glücks, in dem es so gar keinen Zweifel gibt. Ein einziges Mal hatte sie zu ihm gesagt: „Kim, ich verlasse dich, ich weiß nicht, ob ich dich liebe.“ „Komm mir nicht mit deinen Klischees“, hatte er geantwortet, und das war wohl auch der Grund, weshalb sie blieb.

In Pia Juuls Roman „Das Leben nach dem Happy End“ (Dumont Buchverlag, Deutsch von Ursel Allenstein), ausgezeichnet mit dem renommierten Danske Banks Literaturpreis, geht es ebenfalls um Beziehungen und Liebe †“ allerdings post mortem: Erst durch den Tod ihres Mannes beginnt Bess, sich mit ihrem eigenen Leben auseinanderzusetzen †“ und mit dem ihres toten Mannes.

Kurzbeschreibung
Ein Schuss weckt eines Morgens die Schriftstellerin Bess. Ihr Mann liegt tot vor dem Haus. Niemand weiß, warum er erschossen wurde. Halland und Bess waren ein Paar, zehn glückliche Jahre lang. Doch nun fragt sich Bess, ob sie nicht ein zu großes Opfer für diese Liebe gebracht hat. Für Halland verließ sie ihre Familie, ihre damals vierzehnjährige Tochter Abby, die sie fortan jeden einzelnen Tag vermisste ein Schmerz, den sie vor Halland geheim hielt. Doch auch er hatte Geheimnisse vor ihr. Eine hochschwangere Frau steht vor Bess Tür; Pernille behauptet, ebenso um Halland zu trauern wie sie. Bess muss erkennen, dass ihr Mann ein Doppelleben führte. Das Leben nach dem Happy End spielt mit den Versatzstücken des Kriminalromans, weckt Erwartungen, um den Blick des Lesers auf die wirklich wichtigen Fragen zu lenken: Kann man selbstbestimmt leben? Und wenn ja, um welchen Preis? Pia Juul gelingt es eindrucksvoll, in alltäglichen Beobachtungen Grauen und Komik gleichermaßen zu entdecken.

Zwei Bücher, so schräg, vergnüglich und überraschend wie das Leben.

Die Veranstaltung findet um 19 Uhr in dänischer und deutscher Sprache im Foyer des Münchner Literaturhauses statt. Flora Fink, die Übersetzerin von Helle Helles neuen Roman vom Dänischen ins Deutsche, übernimmt die Moderation. Die deutschen Texte liest Lisa Wagner.

Info für alle Fußballfans:
UEFA EURO 2012: Im Anschluss Public Viewing im OskarMaria: Sieger Gruppe A-Zweiter Gruppe B, Anpfiff 20.45 Uhr

Quelle: Stiftung Literaturhaus

Preis der Literaturhäuser 2012: Feridun Zaimoglu am 23.05. zu Gast in München

© Hans Peter Schaefer

Der Preis der Literaturhäuser 2012 geht an den Schriftsteller Feridun Zaimoglu. Die Auszeichnung wird jährlich während der Leipziger Buchmesse einer Schriftstellerin, einem Schriftsteller für die besondere Vermittlung ihrer Werke verliehen wird. Neben dem Preisgeld in Höhe von 11.000 Euro, gewinnen die Preisträgerin, der Preisträger eine Lesereise durch alle im Netzwerk zusammengeschlossenen Literaturhäuser.

Feridun Zaimoglu wird vom 21. März bis 24. Mai 2012 zu Leseabenden durch die Literaturhausstädte reisen und am 23. Mai 2012 um 20 Uhr zu Gast im Literaturhaus München sein.

Er wird im Gespräch mit der Dramaturgin Julia Lochte (Münchner Kammerspiele) Auskunft geben über sein Schreiben und auch über seine Arbeit am Theater. An den Münchner Kammerspielen machte er 2003 mit seiner Bearbeitung von William Shakespeares „Otello“ (zusammen mit Günter Senkel) von sich reden. Zaimoglu und Senkel steuerten außerdem Texte zu Luk Percevals Inszenierung „Lulu Live“ bei und schrieben gemeinsam das Stück „Alpsegen„, das im April 2011 in München uraufgeführt wurde.

„Was Feridun Zaimoglu vorliest, es wird nicht beschrieben, es passiert †“ auf der Bühne, vor den Augen des Publikums. Mit unnachahmlicher Emphase schlägt Zaimoglu den Sätzen den Takt. Seine Romane †“ von Kanak Sprak über Leyla bis Ruß †“ mäandern zwischen analytischer Präzision und Liebesbrand†™, greifen mit vollen Händen ins Grimmsche Wörterbuch und suchen nicht zu verbergen, dass auch das dramatische Schreiben zu den Leidenschaften des Autors zählt. Feridun Zaimoglu ist überdies ein streitbarer Gesprächspartner und ein Verfasser risikofreudiger Essays, etwa über „die Aufklärung als Opium der aufstrebenden Bürgerklasse“ oder über den „Kulturkampf in Deutschland“, über Kopftuch und Minarett. Insgesamt offenbaren sich in Zaimoglus Arbeiten gerade jene Personengruppen als besonders stimmhaft, die in der gegenwärtigen Gesellschaft, beziehungsweise in ihrem Rücken, nur schwer hörbar sind,“ heißt es in der Begründung der Jury.

Veranstalter: Stiftung Literaturhaus , Eintritt: Euro 9.- / 7.-

Quelle Foto: Feridun Zaimoglu Wikipedia © Hans Peter Schaefer http://www.reserv-art.de/

T.C. Boyle rockt die Münchner Muffathalle

Am 07.05.2012 wurde in der Münchner Muffathalle ausnahmsweise nicht getanzt, sondern gelesen. Der US-amerikanische Kultautor T.C. Boyle, derzeit auf Lesereise in Europa, präsentierte sich allerdings wie ein Rockstar bei seinem Auftritt in der ausverkauften Halle.

Mit knallrotem Sakko, schwarzem T-Shirt mit Tigermotiv und bunten Schuhen betrat der 63-Jährige nach einer kurzen Einführung von Initiator Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl) die Bühne und wurde von den ca. 500 Fans stürmisch begrüßt.

Stehend  las er inmitten der Bühne zunächst aus seinem aktuellen Ökothriller „Wenn das Schlachten vorbei ist„. Die vorgetragenen übersetzten Textpassagen des Journalisten David Eisermann wirkten gegenüber Boyles energischer und leidenschaftlicher Betonung leider etwas kühl und reserviert.

T.C. Boyle gilt durch die mitreißenden, abenteuerlichen Szenarien und die oftmals überraschenden Wendungen in seinen Büchern  als Punkrocker unter den Schriftstellern.  Oft basieren seine gründlich recherchierten Geschichten auf historische Ereignisse und Persönlichkeiten.

In „Wenn das Schlachten vorbei ist“ setzt sich der überzeugte Vegetarier, der sich selbst als fanatischen grünen Schriftsteller bezeichnet, mit dem Tierschutz auseinander.  Während eine Tierschützerfraktion eine Rattenplage auf einer Insel beseitigen will, um andere Tierarten zu retten, versucht die andere diese Tiere um jeden Preis zu schützen. Im Zentrum steht die Frage, ob der Mensch über die Tiere herrschen darf. Das Ergebnis ist ein furioser, apokalyptischer Roman, der von der Ausbeutung der Natur durch den Menschen und den katastrophalen Folgen handelt.

San Miguel“ lautet der Titel von Boyles neuem Roman, der nach seinen Angaben bereits fertig geschrieben ist. Die Handlung spielt auf der kleinen Insel San Miguel, die zur Inselgruppe der kalifornischen Kanalinseln gehört. Von 1850 bis 1948 brachten Viehzüchter Schafe auf die Insel, später nutzte die US Navy die Insel. Der Erscheinungstermin wurde nicht bekanntgegeben.

Nach der Lesung, gegen 21.45 Uhr, signierte T.C. Boyle gut gelaunt und mit viel Geduld wohl hunderte von Büchern.

Gegen 22.30 Uhr reichte die Schlange der Zuschauer immer noch bis zum Eingang der Muffathalle. T.C. Boyle ließ sich davon nicht beirren und signierte weiterhin die mitgebrachten Bücher. Für jeden Fan hatte er ein freundliches Wort – er ist einfach ein sympathischer Literatur-Star und ein cooler Typ mit viel Charme und Charisma.