KrimiZEIT-Bestenliste Oktober 2012

Platz 1 : Öl auf Wasser von Helon Habila

Kurzbeschreibung
Port Harcourt, Nigeria, im Delta des Niger. Eine Frau verschwindet. Dies wäre keine Nachricht in den Medien wert, handelte es sich nicht um eine Britin, die Ehefrau eines hochrangigen Mitarbeiters einer ausländischen Ölgesellschaft, die im Delta und vor der Küste Öl bohren. Die Entführung ist offensichtlich das Werk einer Rebellengruppe, die gegen die Ölgesellschaften kämpfen, die das Land ausbeuten und zerstören. Als eine Lösegeldforderung eingeht, wittert der junge Journalist Rufus die Chance zu einer großen Story und macht sich mit dem gealterten Starreporter Zaq auf die Suche nach der Entführten. Es wird eine Reise ins Delta des Nigers hinein, ins Herz der Finsternis, in eine apokalyptische Welt. Mit wachsendem Entsetzen nimmt Rufus die Zerstörung der Umwelt wahr, die Eskalation der Gewalt, die je eigenen Profitinteressen, die die widerstreitenden Kräfte Ölgesellschaften, Polizei und Armee, Politiker und lokale Würdenträger auf der einen Seite, die Rebellen mit ihren Sympathisanten auf der anderen in den Auseinandersetzungen verfolgen, die Entmenschlichung auf beiden Seiten der Front. Opfer sind in jedem Fall die einfachen Menschen, Fischer zumeist, die im Delta des Flusses leben. Sie haben nicht die Mittel, sich zur Wehr zu setzen, ihre Dorfgemeinschaften werden zwischen den Fronten zerrieben, sie verlieren ihre Lebensgrundlage, werden vertrieben, müssen fortziehen, hin zur großen Stadt, an deren Rand sie stranden. Hoffnung vermittelt einzig ein Dorf auf der kleinen Insel Irikefe, das einen humanistischen, egalitären Gegenentwurf lebt, ähnlich dem, den Wole Soyinka in Zeit der Gesetzlosigkeit beschreibt: im Einklang mit der Natur, ihren Rhythmen und Gesetzen folgend. Hier findet Rufus nach einem Brand körperlich und seelisch schwer verletzte Schwester Boma Ruhe, hier findet Rufus eine Liebe, hier schließt Zaq seinen Frieden. Doch auch hier ist nicht alles so, wie es scheint. Wie überhaupt nichts so ist, wie es an der Oberfläche aussieht. Das Grab der Britin ist leer. Nur ein Stein ist darin begraben. Öl auf Wasser ist Bildungsroman und Umweltkrimi zugleich, Politthriller und anrührende Liebesgeschichte.

Platz 2 : Die ehrenwerte Gesellschaft von Dominique Manotti

Kurzbeschreibung
Dominique Manotti und der mysteriöse DOA legen mit „Die ehrenwerte Gesellschaft“ einen vierhändig verfassten Roman vor. Fesselnd, präzise und schnörkellos beschreiben sie die Korruptheit, die Intrigen und inzestuösen Machtverflechtungen der herrschenden Klasse. Ein mitreißend schneller Rhythmus, sich atemlos überschlagende Ereignisse und packende Dialoge sorgen für höchste Spannung. Eine düstere Affäre, fiktiv und doch so nahe an der Realität, dass es einen frösteln lässt.

Platz 3 : In die finstere Nacht von Jim Thompson

Kurzbeschreibung
„Der Tod war da †“ und er roch gut.“
Der kleinwüchsige und todkranke Carl Bigelow ist Profikiller. Es gibt keine Fotos von ihm, keine Spuren seines Lebens †“ wie ein Phantom erledigt er seine makabre Arbeit. Innerlich gebrochen tritt er seinen letzten Auftrag an: Für einen dubiosen Gangsterboss soll Bigelow den Hotelbesitzer Jake Winroy töten, der als Kronzeuge gegen illegale Wettgeschäfte fungiert. Ein Mord, der wie ein Unfall aussehen muss. Doch der einsame Killer entwickelt mehr und mehr paranoide Züge. Als er schließlich die körperlich entstellte Ruth kennenlernt, nimmt das tödliche Drama seinen Lauf. Bigelow verliert immer weiter die Kontrolle: Es folgt ein Blutbad jenseits aller Vorstellung, das in das Reich des Wahnsinns führt.
In die finstere Nacht ist eines von Thompsons eindringlichsten Werken: eine Psychostudie, die ihrer Zeit weit voraus war, ein Klassiker des Noir-Thrillers.

Platz 4 : Rocking Horse Road von Carl Nixon

Kurzbeschreibung
Kurz vor Weihnachten 1980 wird die Leiche der 17jährigen Lucy Asher frühmorgens am Strand von The Spit gefunden. In der Mitte dieser schmalen Landzunge vor Christchurch verläuft die Rocking Horse Road. Lucys Eltern haben ein Milchgeschäft an dieser Straße, und Lucy arbeitete oft dort, angeschwärmt von einer Gruppe 15jähriger Jungen. Einer von ihnen findet die Leiche, die anderen sind bald ebenfalls zur Stelle. Lucy wurde erwürgt. Für die Jungen ist damit ihre Kindheit zu einem traumatischen Ende gekommen. Die Suche nach dem Mörder schweißt sie zusammen über 25 Jahre später sind sie ihm noch immer auf der Spur.
Im Jahr nach dem Mord, 1981, macht der Staat Neuseeland eine traumatische Erfahrung: Die Springboks, das südafrikanische Rugby-Team, touren durch das Land. Protest gegen das Apartheidsregime erhebt sich. Es kommt zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei, zum ersten Mal in der Geschichte des Landes. Die Jungen sind Rugby-Fans und erleben das Geschehen hautnah mit: „Wir hatten das Gefühl, daß da vor unseren Augen etwas sehr Wichtiges zerbrach. Wir konnten es nicht benennen, es war etwas, das uns zuvor selbstverständlich gewesen war und das, wie wir instinktiv wußten, niemals würde repariert werden können.“

Platz 5 : Das schwarze Korps von Dominique Manotti

Kurzbeschreibung
Zwischen der Landung der Alliierten und der Befreiung von Paris vergehen zehn lange Wochen. Noch herrschen deutsche SS und französische Gestapo über die Stadt. Industrielle, Banker und Künstler mehren ihren Reichtum und führen ein ausschweifendes Leben. Aber die Scharfsichtigen spüren bereits, dass der Wind sich dreht6. Juni 1944:
Noch geht Paris an diesem sonnigen Frühsommertag ungerührt seinen Geschäften nach: Die französische Gestapo verhaftet einen amerikanischen Offizier. Vorm Büro ihres Chefs Deslauriers stehen Bittsteller aus Geschäfts- und Halbwelt Schlange. Am Abend hält die schöne Dora Belle, Geliebte eines SS-Hauptsturmführers und zweitklassige Schauspielerin, ihren Salon. Hier trifft sich die Führung von SS und Wehrmacht mit Vertretern von Industrie, Finanzwelt und Kultur: elegantes Dekor, ausgesuchte Delikatessen, Champagner, Sex. Inspecteur Domecq von der Sitte, Verbindungsmann des gaullistischen Widerstands, nutzt den Abend, um Witterung aufzunehmen. Denn nicht nur militärisch steht die entscheidende Schlacht bevor. In Erwartung der deutschen Niederlage müssen Besatzer und Kollaborateure ihren Besitz, ihre Reputation oder auch nur ihre nackte Haut retten. Manches lässt sich mit Geld regeln oder bei einem guten Tropfen. Aber bald fließt mehr Blut als Champagner
Manotti erzählt von deutscher Besatzung und französischer Kollaboration, von den Verlierern, den Davongekommenen und denen, die sich unweigerlich immer im Lager der Sieger finden.

Platz 6 : Verachtung von Jussi Adler-Olsen

Kurzbeschreibung
Eine Reihe vermisster Personen aus dem Jahr 1987, die durch eine Person und deren entsetzliches Schicksal verbunden sind: Nete Hermansen. Eine junge Frau ohne jede Chance auf ein selbstbestimmtes Leben, von Menschen grausam misshandelt, wird zwangssterilisiert durch einen fanatischen Arzt und verbannt nach Sprogø, der Insel für ausgestoßene Frauen. Sie nimmt grausam Rache …
„Verachtung ist ein Thriller, der mit verschiedenen Zeitebenen spielt, drei Handlungsstränge mühelos und absolut spannend verknüpft und großen Wert auf die gesellschaftlichen Bedingungen in Dänemark legt, denn auch hier hat das rechtsradikale Gedankengut fruchtbaren Boden gefunden. Ein klasse Krimi – mit einem überraschenden Twist am Ende.“
Freie Presse 24.08.2012

Platz 7 : Philby: Porträt des Spions als junger Mann von Robert Littell

Kurzbeschreibung
Als Elitestudent, überzeugter Kommunist, MI6-Agent und sowjetischer Held ist „Kim“ Philby nicht nur einer der schillerndsten Protagonisten des Kalten Krieges sondern auch ein Mann, dessen wahre Motive bis heute im Dunkeln liegen. In einem kühnen Spiel mit Fakten und Fiktion geht Robert Littell der Frage nach, wer Philby wirklich war.
1933: Während sich der Faschismus in Europa immer weiter ausbreitet, kommt ein junger Engländer nach Wien. In der fremden Stadt macht der frischgebackene Cambridge-Absolvent und Diplomatensohn aus besseren Kreisen Bekanntschaft mit der großen Politik, aber auch der ersten Liebe: Gemeinsam mit seiner Freundin, der jüdischen Kommunistin Litzi, stürzt sich Adrian in die Aufstände gegen den Austrofaschismus und den Kampf für die kommunistische Idee. Um Litzi vor den Faschisten zu retten, heiraten die beiden und fliehen nach England. Bald nach seiner Rückkehr wird der idealistische junge Mann von den Russen als Agent angeworben und in die geheimnisvolle Welt der Spionage eingeführt. Kurz darauf zieht er als Korrespondent in den Spanischen Bürgerkrieg nun jedoch aufseiten des Faschisten Franco. Als er als Kriegsheld und gefeierter Times-Journalist heimkehrt, macht ihm auch der britische Secret Service ein Angebot. Aus Adrian wird der Meisterspion „Kim“ Philby. Doch schon bald beginnen nicht nur seine Feinde, sondern auch seine Freunde sich zu fragen, auf wessen Seite Philby wirklich steht.

Platz 8 : Driver 2 von James Sallis

Kurzbeschreibung
Die Schatten der Vergangenheit sind lang. Besonders, wenn die Mafia ihre Finger im Spiel hat und noch eine Rechnung offen ist. James Sallis hat die Fortsetzung seines preisgekrönten und erfolgreich verfilmten Romans „Driver“ geschrieben – und wieder einen außergewöhnlichen Noir geschaffen.In Hollywoodfilmen schnellt ein Typ, der fast ertrunken wäre, für gewöhnlich aus dem Wasser hoch ins Sonnenlicht und schnappt dabei gierig nach Luft, das ganze Gesicht ein einziger Ausdruck von Erleichterung. Als Driver zum ersten Mal auftauchte, vor sechs oder sieben Jahren, war es genau umgekehrt – sein erster Impuls war, wieder abzutauchen in die Dunkelheit. Aber manchmal laufen die Dinge eben nicht so, wie man will. Vor allem, wenn bereits mehrere Leute für eine Tasche mit gestohlenem Geld draufgegangen sind. Erst als die Sache geregelt war, konnte Driver verschwinden und eine andere Identität annehmen. Nur hatte er nicht damit gerechnet, dass ihn die Vergangenheit eines Tages einholen würde. Sie kamen an einem Samstagmorgen, kurz nach elf Uhr, zu zweit. Es war bereits heiß und würde noch heißer werden James Sallis knüpft nahtlos dort an, wo er vor einigen Jahren mit „Driver“ aufgehört hat. Und wieder ist ihm ein atmosphärisch dichter, melancholischer und zugleich fesselnder Roman noir geglückt, der aus einer kleinen schmutzigen Geschichte ein funkelndes Stück Literatur macht.

Platz 9 : Die Stadt der Toten von Sara Gran

Kurzbeschreibung
Hurrikan Katrina hat New Orleans verwüstet. Claire DeWitt soll in diesem Chaos den verschollenen Bezirksanwalt Vic Willing finden. Ist der Anwalt in der Naturkatastrophe umgekommen oder hat er sich einfach davongestohlen? Ein Fall für die beste Ermittlerin der Welt! Ihr Beruf ist ihre Berufung und ihre Ermittlungsmethoden sind so einzigartig wie genial. Mit Hilfe ihres französischen Detektivhandbuchs, ihrer Qigong-Münzen und ihrer drogendurchsetzten Träume wird Claire der Spur des Anwalts folgen…

Platz 10 : Triangel von Anne Goldmann

Kurzbeschreibung
Die Justizwachebeamtin Regina Aigner hat sich einen Traum erfüllt: ein Refugium fern der Hektik der Stadt, ein Häuschen mit wunderschönem Garten, wo sie die Härten des Alltags vergessen und ganz bei sich sein kann. Doch das Paradies ist bedroht. Üble Nachrede und ein grausiger Fund rufen Reginas tief vergrabene Ängste wach. Gleichzeitig drängen sich zwei Männer in ihr Leben: Einer will Liebe, der andere Geld. Und jeder hat etwas zu verbergen.
Die Wiener Autorin Anne Goldmann legt einen hintergründigen Thriller vor, in dem sie sanft und zugleich gnadenlos von Ängsten, Abschottung und innerer Isolation erzählt.
„Triangel“ ist ein hintergründiger Thriller. Sachte entfaltet die packende Story ein Panorama aus zunehmender Vereinzelung und Ohnmachtsverhältnissen: Sanft und zugleich gnadenlos erzählt Anne Goldmann von Ängsten, Abschottung und innerer Isolation.

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Die KrimiZEIT-Bestenliste wird in der Kooperation Die ZEIT, und NordwestRadio von Tobias Gohlis als verantwortlichen Sprecher monatlich erstellt. Der Jury kommt es auf Qualität an. Monatlich wählen 18 auf Kriminalliteratur spezialisierte Literaturkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus der Masse der Neuerscheinungen die zehn Titel aus, denen sie besonders viele Leser wünschen.

Die hier zu den einzelnen Büchern eingefügten Kurzbeschreibungen stammen von den Verlagen und geben nicht die Meinung der Jury wieder.

Quelle: Zeit Online

Shades of Grey 03 – Befreite Lust [Leseprobe]

Am 24. Oktober 2012 erscheint der letzte Teil der Erotik-Trilogie „Shades of Grey 03. Befreite Lust“. Der Goldmann Verlag hat heute die deutschsprachige Leseprobe auf der Verlagsseite auf Facebook veröffentlicht.

Leseprobe © Goldmann Verlag, München

Prolog

Mommy! Mommy! Mommy schläft auf dem Boden, schon ziemlich lange. Ich bürste ihr die Haare, weil sie das mag. Sie wacht nicht auf. Ich schüttle sie. Mommy! Mir knurrt der Magen. Er ist nicht da. Ich hab Durst. In der Küche rücke ich einen Stuhl an die Spüle und trinke. Das Wasser spritzt über meinen blauen Pullover. Mommy schläft immer noch. Mommy, wach auf! Sie liegt ganz still da. Sie fühlt sich kalt an. Ich hole meine Decke, breite sie über Mommy und lege mich auf den klebrigen grünen Teppich neben ihr. Mommy schläft weiter. Ich habe zwei Spielzeugautos. Die sausen neben Mommy über den Boden. Ich glaube, Mommy ist krank. Ich suche nach was zu essen. In der Gefriertruhe finde ich Erbsen. Sie sind kalt. Ich esse sie langsam. Jetzt tut mir der Bauch weh. Ich schlafe neben Mommy. Die Erbsen sind alle. Ich finde noch was in der Gefriertruhe. Es riecht komisch. Als ich daran lecke, bleibt meine Zunge kleben. Ich esse es langsam. Es schmeckt scheußlich. Ich trinke Wasser, spiele mit meinen Autos und schlafe neben Mommy. Mommy ist so kalt, und sie wacht nicht auf. Die Tür fliegt auf. Ich decke Mommy mit meiner Decke zu. Er ist da. Verdammt, was ist hier los? Mist, dieses verfickte Miststück. Geh mir aus dem Weg, kleiner Scheißer. Er tritt mich, mein Kopf knallt auf den Boden. Er ruft jemanden an und geht. Er sperrt die Tür zu. Ich lege mich neben Mommy. Mein Kopf tut weh. Die Polizistin ist da. Nein. Nein. Nein. Nicht anfassen. Nicht anfassen. Nicht anfassen. Ich bleibe bei Mommy. Nein. Lass mich. Die Polizistin hat meine Decke und packt mich. Ich schreie. Mommy! Mommy! Ich will zu meiner Mommy. Die Wörter sind weg. Ich kann die Wörter nicht sagen. Mommy kann mich nicht hören. Ich habe keine Wörter.
»Christian! Christian!«
Ihre Stimme holt ihn aus der Tiefe seines Albtraums, seiner Verzweiflung.
»Ich bin da. Ich bin da.«
Sie beugt sich über ihn, packt ihn an den Schultern, rüttelt ihn mit besorgter Miene, die blauen Augen geweitet und voller Tränen.
»Ana«, flüstert er, den Geschmack der Angst im Mund. »Du bist da.«
»Natürlich bin ich da.«
»Ich hab geträumt …«
»Ich weiß. Ich bin da, ich bin ja da.«
»Ana.«
Er haucht ihren Namen als Talisman gegen die schwarze Panik, die ihn zu ersticken droht.
»Ganz ruhig, ich bin doch hier.«
Sie drückt ihren Körper wärmend an seinen und drängt die Schatten und die Angst zurück. Sie ist die Sonne und das Licht … Sie gehört ihm allein.
»Bitte nicht streiten«, sagt er mit rauer Stimme und schlingt die Arme um sie.
»Okay.«
»Das Ehegelübde. Kein Gehorsam. Ich schaffe das. Wir finden einen Weg.« Die Worte sprudeln in einem Strom aus Verwirrung und Angst aus ihm heraus.
»Ja. Wir finden immer einen Weg«, flüstert sie, legt ihre Lippen auf die seinen, lässt ihn verstummen, bringt ihn ins Hier und Jetzt zurück.

EINS

Zufrieden blicke ich durch den Sonnenschirm aus Seegras auf den blauesten aller Himmel, den sommerblauen, mittelmeerblauen Himmel, Christian auf einem Liegestuhl neben mir. Mein Ehemann †“ mein sexy, bildschöner Mann, ohne Hemd und in abgeschnittenen Jeans †“ liest hoch konzentriert ein Buch, das den Zusammenbruch des westlichen Bankensystems prophezeit. Ich habe Christian noch nie so lange am Stück still sitzen sehen. Er wirkt eher wie ein Student, nicht wie der CEO eines der amerikanischen Topunternehmen.
Die letzten Tage unserer Flitterwochen faulenzen wir in der Nachmittagssonne am Strand des treffend benannten Beach Plaza Monte Carlo in Monaco, obwohl wir kein Zimmer in diesem Hotel haben. Ich schaue hinaus zur Fair Lady aus dem Jahr 1928, die als Königin aller Jachten im Hafen vor Anker liegt. Natürlich schlafen wir an Bord einer Luxusmotorjacht. Von hier sieht sie aus wie ein Kinderspielzeug. Christian ist ganz vernarrt in sie †“ wahrscheinlich spielt er mit dem Gedanken, sie zu kaufen. Tja, Jungs und ihre Spielsachen.
In der spätnachmittäglichen Sonne lausche ich dem Christian- Grey-Mix auf meinem neuen iPod und erinnere mich an seinen Heiratsantrag. Ja, sein romantischer Antrag im Bootshaus, fast kann ich den Duft der Wiesenblumen riechen …
»Können wir gleich morgen heiraten?«, flüstert Christian.
Mein Kopf ruht auf seiner Brust. Ich bin erschöpft vom leidenschaftlichen Sex im Bootshaus.
»Hm.«

Seite 9

»Ist das ein Ja?«
»Hm.«
»Ein Nein?«
»Hm.«
Ich spüre sein Grinsen. »Miss Steele, sind Sie denn zu keinem zusammenhängenden Satz in der Lage?«
Ich schmunzle.
»Hm.«
Er drückt mich lachend an sich und küsst mich auf die Stirn.
»Gut, dann also morgen, in Vegas.«
Ich hebe müde den Kopf.
»Ich glaube nicht, dass meine Eltern das gut fänden.«
Er lässt seine Fingerspitzen über meinen nackten Rücken wandern.
»Was stellst du dir vor, Anastasia? Vegas? Eine große Hochzeit mit allem Drum und Dran? Sag es mir.«
»Nichts Großes, nur Freunde und Familie.«
Ich sehe in seine grauen Augen. Was möchte er?
»Okay. Und wo?«
Ich zucke mit den Achseln.
»Könnten wir hier feiern?«, fragt er vorsichtig.
»Bei deinen Eltern? Wäre ihnen das denn recht?«
»Meine Mutter wäre im siebten Himmel.«
»Okay, dann also hier. Das würde meinen Eltern auch gefallen.«
Er streicht mir über die Haare. Ist mehr Glück überhaupt denkbar?
»Jetzt, da der Ort klar ist, müssten wir nur noch den Zeitpunkt festlegen.«
»Du solltest deine Mutter fragen.«
»Hm. Mehr als einen Monat gebe ich ihr nicht. Ich will dich zu sehr, um länger zu warten.«
»Christian, du hast mich doch schon eine ganze Weile. Okay †“ einen Monat.«
Ich drücke ihm einen Kuss auf die Brust und hebe lächelnd den Kopf.

Seite 10

»Du holst dir einen Sonnenbrand«, reißt Christian mich aus meinen Träumereien.
»Nur für dich.«
Ich schenke ihm mein süßestes Lächeln. Die spätnachmittägliche Sonne ist weitergewandert. Er zieht meinen Liegestuhl zurück in den Schatten des Schirms.
»Gehen Sie mir aus der Mittelmeersonne, Mrs. Grey.«
»Danke. Wie altruistisch, Mr. Grey.«
»Gern geschehen, Mrs. Grey. Ich bin keineswegs altruistisch. Wenn du dir einen Sonnenbrand holst, kann ich dich nicht mehr anfassen.« Als er amüsiert eine Augenbraue hebt, geht mir das Herz auf.
»Aber vermutlich weißt du das, und du machst dich lustig über mich.«
»Meinst du?«, frage ich mit Unschuldsmiene.
»Ja, das meine ich, denn das tust du ziemlich oft. Es gehört zu den vielen Dingen, die ich an dir liebe.«
Er beugt sich über mich, um mich zu küssen und spielerisch an meiner Unterlippe zu knabbern.
»Ich hatte gehofft, dass du mich nochmal mit dem Sunblocker einreibst.«
»Eine ziemlich schmierige Angelegenheit, allerdings ein Angebot, das ich nicht ausschlagen kann. Setz dich auf«, weist er mich mit kehliger Stimme an. Ich tue ihm den Gefallen, und er cremt mich mit starken, geschmeidigen Fingern ein.
»Gott, bist du schön. Was habe ich nur für ein Glück«, murmelt er, als er die Sonnenmilch auf meinem Oberkörper verteilt.
»Ja, da haben Sie Recht, Mr. Grey«, bestätige ich kokett.
»Etwas mehr Bescheidenheit, Mrs. Grey. Drehen Sie sich um. Ich möchte mich Ihrem Rücken widmen.«
Ich drehe mich lächelnd um, so dass er das Oberteil meines sündhaft teuren Bikinis öffnen kann.
»Was würdest du sagen, wenn ich wie die anderen Frauen hier am Strand oben ohne ginge?«, frage ich.
»Das würde mir nicht gefallen«, antwortet er ohne Zögern.

Seite 11

»Ich bin schon nicht sonderlich glücklich darüber, dass du momentan so wenig anhast.« Er flüstert mir ins Ohr: »Treib†™s nicht
zu weit.«
»Wollen Sie mich provozieren, Mr. Grey?«
»Nein, ich meine es ernst, Mrs. Grey.«
Ich schüttle seufzend den Kopf. Ach, Christian … mein besitzergreifender, eifersüchtiger Kontrollfreak Christian. Er gibt mir einen Klaps auf den Hintern.
»Fertig, holde Maid.«
Sein allzeit bereiter BlackBerry, den er überallhin mitnimmt, summt. Ich runzle die Stirn, während er spöttisch grinst.
»Du kennst James Bond: For my eyes only, Mrs. Grey.«
Er hebt in spielerischer Warnung eine Augenbraue, gibt mir noch einen Klaps auf den Po und setzt sich wieder auf seinen Liegestuhl, um das Gespräch entgegenzunehmen. Meine innere Göttin schnurrt. Vielleicht ziehen wir heute Nacht nur für ihn eine Show ab. Mit diesem angenehmen Gedanken döse ich in die Nachmittagssiesta hinüber.

»Mam†™selle? Un Perrier pour moi, un Coca-Cola light pour ma femme, s†™il vous plaît. Et quelque chose à manger … laissez-moi voir la carte.«
Hm … Christians fließendes Französisch weckt mich auf, und ich blinzle in die grelle Sonne. Eine junge Frau in Kellnerinnenuniform marschiert mit ausgestrecktem Tablett und wippendem Pferdeschwanz davon.
»Durst?«, fragt Christian.
»Ja«, murmle ich verschlafen.
»Ich könnte dir den ganzen Tag zuschauen. Müde?«
Ich werde rot.
»Letzte Nacht habe ich nicht viel Schlaf bekommen.«
»Ich auch nicht.«
Er legt schmunzelnd seinen BlackBerry weg und steht auf. Seine Shorts sind ein wenig nach unten verrutscht, so dass seine Badehose hervorlugt. Christian zieht die Shorts aus und schlüpft aus den Flipflops.

Seite 12

Ich vergesse, was ich gerade gedacht habe.
»Komm mit, schwimmen.«
Er streckt mir die Hand hin. Ich sehe ihn benommen an.
»Schwimmen?«, wiederholt er.
Als ich nicht reagiere, schüttelt er den Kopf.
»Ich habe den Eindruck, dass du einen Weckruf brauchst.«
Er hebt mich hoch, und ich kreische, eher aus Überraschung als vor Schreck, auf.
»Christian! Lass mich runter!«, quieke ich.
»Erst im Wasser, Baby.«
Die Sonnenhungrigen am Strand beobachten unser Treiben mit jenem abwesenden Desinteresse, das, wie ich allmählich merke, so typisch französisch ist. Christian trägt mich lachend zum Wasser und watet hinein. Ich schlinge die Arme um seinen Nacken.
»Das wagst du nicht«, keuche ich.
»Ana, Baby, hast du denn in der kurzen Zeit, die wir uns kennen, nichts gelernt?«
Er küsst mich, und ich erwidere seinen Kuss leidenschaftlich.
»Ich kenne deine Schliche«, flüstert er und gleitet in das kühle, klare Wasser. Dabei finden seine Lippen erneut die meinen. Die Kälte des Mittelmeers ist bald vergessen, als ich die Beine um meinen Mann schlinge.
»Ich dachte, du wolltest schwimmen«, flüstere ich.
»Du lenkst mich ab.«
Christian lässt seine Zähne über meine Unterlippe streifen.
»Aber ich glaube nicht, dass es mir gefallen würde, wenn die guten Bürger von Monte Carlo meine Frau in leidenschaftlicher Verzückung sähen.«
Meine Zunge gleitet über die Bartstoppeln an seiner Wange, die mich kitzeln. Die guten Bürger von Monte Carlo sind mir scheißegal.
»Ana«, stöhnt er, windet meinen Pferdeschwanz um sein Handgelenk und zieht sanft daran, so dass mein Kopf sich nach hinten neigt und mein Hals entblößt daliegt.

Seite 13

Dann haucht er Küsse darauf.
»Soll ich dich hier im Wasser nehmen?«, raunt er.
»Ja«, seufze ich.
Christian löst sich von mir, um mich voller Begierde zu mustern.
»Mrs. Grey, Sie sind unersättlich und bemerkenswert unverfroren. Was für ein Ungeheuer habe ich da erschaffen?«
»Ein Ungeheuer, das zu dir passt. Möchtest du mich denn anders haben?«
»Ich nehme dich, wie ich dich kriegen kann, das weißt du ganz genau. Aber nicht hier. Nicht vor Publikum.«
Er deutet mit dem Kopf in Richtung Strand. Tatsächlich: Etliche Sonnenhungrige beobachten uns interessiert. Plötzlich packt Christian mich, hebt mich hoch und lässt mich ins Wasser fallen, so dass ich auf den weichen Sand darunter sinke. Ich tauche prustend und kichernd wieder auf.
»Christian!«, tadle ich ihn.
Ich hatte gedacht, wir würden im Meer Sex haben … wieder eine Premiere. Er beißt sich auf die Unterlippe, um seine Belustigung zu kaschieren. Ich spritze ihn mit Wasser voll, und er spritzt zurück.
»Wir haben die ganze Nacht Zeit. Ciao, ciao, Baby.«
Er taucht ab und etwa einen Meter von mir entfernt wieder auf, um mit einer eleganten Kraulbewegung vom Strand und mir wegzuschwimmen. Wow, Christian in Spiellaune! Ich beschatte die Augen und blicke ihm nach. Immerzu neckt er mich …
Was kann ich tun, um ihn zurückzulocken?, überlege ich, während ich zum Strand schwimme. Als ich die Liegestühle erreiche, stehen dort schon unsere Drinks. Ich nehme einen Schluck von der Cola light. Christian erkenne ich nur noch als Punkt in der Ferne. Ich lege mich auf den Bauch, öffne das Bikinioberteil und werfe es auf Christians Liegestuhl. Schauen Sie, wie unverfroren ich sein kann, Mr. Grey! Bin gespannt, wie Sie reagieren. Ich schließe die Augen, lasse mir die Sonne auf den Pelz brennen und denke, in der Hitze vor mich hin dösend, an meinen Hochzeitstag.

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Mehr von der Leseprobe, insgesamt bis Seite 41, findet sich auf der Facebook-Seite des Goldmann Verlags. Der Verlag weist heute noch darauf hin, dass der Link nicht über die Mobil-Version von Facebook funkioniert, weil dort die Tabs nicht unterstützt werden (also bitte PC / Laptop verwenden!) Und wer Schwierigkeiten hat, die Leseprobe (auch am PC) zu sehen, soll anderen Browser, zum Beispiel mit Firefox, ausprobieren. Viel Spaß!!!

Kurzbeschreibung
Zunächst scheint sich Christian tatsächlich auf Ana einzulassen, und die beiden genießen ihre Leidenschaft und die unendlichen Möglichkeiten ihrer Liebe. Aber Ana ist sich bewusst, dass es nicht einfach sein wird, mit Christian zusammenzuleben. Ana muss vor allem lernen, Christians Lebensstil zu teilen, ohne ihre Persönlichkeit und ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Und Christian muss sich von den Dämonen seiner Vergangenheit befreien.
Gerade in dem Moment, als ihre Liebe alle Hindernisse zu überwinden scheint, werden Ana und Christian Opfer von Missgunst und Intrigen, und Anas schlimmste Albträume werden wahr. Ganz auf sich allein gestellt, muss sich Ana endlich Christians Vergangenheit stellen.

Schicksal des Blutes: Night Sky 03 von Stephanie Madea [Rezension]

Den Sternenträgern und ihren Partnern bleiben nur noch wenige Tage, um einen rasenden Nephilim aufzuhalten, dem es gestattet ist alle 700 Jahre am 1. Mai für 7 Tage auf der Erde zu wandeln. Oder sollte man besser sagen, die Erde heimzusuchen? Denn seine Beweggründe scheinen alles andere als friedlich zu sein und die verhängnisvolle Woche hat schon begonnen.
Wer schafft es, wer hat die Macht sich einem tobenden Nephilim entgegen zu stellen und in die Knie zu zwingen, oder ihn gar zu töten?

Ny´lane Bavarro, die mysteriöse, düstere Versuchung auf zwei Beinen, mit einem Körper zum Niederknien und gefährlicher als ein Schlangenbiss, ist den Lesern durch seine beeindruckenden Auftritte in den vorrangegangenen Bänden bestens bekannt. Sein unrühmliches Handeln in der Vergangenheit, seine Herkunft und nicht zuletzt seine Gefühle wusste er geschickt hinter einem harten undurchdringlichen Panzer aus Kaltblütigkeit und Dominanz zu verbergen. Als Tribor, ein nach weiblichem Blut süchtiger Vampir, ist er eigentlich eine große Gefahr für Amy. Doch ausgerechnet er wird von seinem Freund Jonas gebeten, sie zu beschützen. Und obwohl sie so gar nicht in sein Beuteschema passt, weil sie eine Weiße und noch dazu ein Mensch ist, kann er ihr nur sehr schwer widerstehen. Sie weckt Gefühle in ihm, die er schon vor langer Zeit verloren glaubte.

Amy, die beste Freundin von Cira, hat sich vorgenommen, diese harte Nuss zu knacken. Zielstrebig und selbstbewusst lässt sie sich durch nichts und niemanden von ihm abschütteln, insbesondere nicht von Mr. Silver Angel persönlich. Doch es ist nicht nur ihr journalistischer Spürsinn, der sie dazu treibt die Mysterien um Ny´lane aufzudecken. Sie hat sich trotz aller Gegensätze in ihn verliebt.

Die Liebe ist das größte Mysterium auf Erden. Sie zu verschenken heißt, selbst unendlich reich beschenkt zu werden.

Ein Paar, das unterschiedlicher nicht sein kann, scheint eine der wichtigen Schlüsselrollen in dieser Geschichte zu spielen. Es ist ein steiniger und mit Überraschungen gepflasterter Weg, bis alle Wahrheiten und Lügen aufgedeckt werden, Geheimnisse und Rätsel entschlüsselt sind, um die nahende Katastrophe aufzuhalten. Und das geschieht buchstäblich in letzter Sekunde.

San Francisco, Sierra Leone und die sagenumwobene Bibliothek von Alexandria in Ägypten sind alles Orte, die unsere liebgewonnen Helden aufsuchen müssen, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Alle ziehen, trotz unterschiedlicher Gattungen und Charaktere, an einem Strang, da sie nicht nur durch Geschehnisse in der Vergangenheit miteinander verbunden sind, sondern auch durch tiefe Liebe und Freundschaft. Selbst Lilith, die Körperdämonin mit der herrlich frechen Klappe, schließt sich ihnen an, um ihren Exchef aufzuhalten. Wie immer ist es einfach nur köstlich, wie sie verschiedene Körper besetzt, egal ob Mensch oder Tier, und dem Leser ihre etwas eigenwillige Meinung mitteilt. Wie dieser kapriziöse weibliche Dämon seine endgültige Gestalt bekommt, ist einer der fabelhaftesten Highlights in diesem Roman.

Atemberaubend spannend, wunderschön romantisch und sinnlich, mit einer Portion Gefühlschaos, Humor und liebevoll ausgearbeiteten Charakteren, schließt Stephanie Madea in ihrem fesselnden und wie immer sehr einfühlsamen Erzählstil in diesem letzten Band der Trilogie den Kreis um die Ringträger und ihre Verbündeten, um Legenden, Wahrheiten und tiefgehender Liebe.

Von der Autorin geschickt ausgeklügelt, schieben sich die verschiedenen Puzzleteile an die richtigen Stellen. Fäden, die in der Vergangenheit gesponnen wurden, werden in der Gegenwart verknüpft, um in der Zukunft bestand zu haben. Alles fügt sich wunderbar zu einem grandiosen Ende zusammen, das alle Beteiligten, auch die Leser, nach viel vergossenem (Herz)Blut, einfach verdient haben. Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, ist klar im Vorteil, da der Leser gleich auf den ersten Seiten ohne Umschweife wieder mitten ins Geschehen katapultiert wird.

Mir hat der 3. Teil sehr gut gefallen und ich vergebe gerne 5 von 5 Sternen. Vielen Dank für dieses wunderbar fantasievolle Lesevergnügen. Und nein, ich werde mir Ny´lane nicht mit Zöpfen vorstellen, denn irgendwie habe ich mich an seinen rasierten Schädel gewöhnt! Mach´s gut Lilith, auch du wirst mir fehlen. 😉

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Angie für diese hinreißende Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Schicksal des Blutes: Night Sky 03 von Stephanie Madea ist in der Taschenbuchausgabe im August 2012 im Sieben Verlag erschienen. Hier finden sich Rezensionen zu Night Sky 01 und Schwur des Blutes: Night Sky 02.

Kurzbeschreibung
Der mysteriöse Vampir Ny†™lane Bavarro fristet ein Dasein im Schatten. Niemand weiß, wer der gefährliche und sagenumwobene ‚Silver Angel†˜ wirklich ist. Seine einzigartige Gabe, die Gedanken anderer zu lesen, und seine Sucht nach weiblichem Blut, rauben ihm den Glauben an eine Zukunft. Nicht nur deshalb grenzt er sich ab und setzt alles daran, die Journalistin Amy Evans zu verschrecken, um seine unerklärlich tiefen Gefühle für sie nicht zu offenbaren. Die Sternträger kämpfen um das elementare Gefüge der Welt und stellen Amy unter Ny†™lanes Schutz. Aber sie vertraut ihm nicht und erfährt, dass Ny†™lane mehr über ihre grauenhafte Vergangenheit weiß. Sie beginnt, nach der seinen zu forschen, die auf erschreckende Weise mit ihrer verbunden scheint. Als Amy in Diamantenminen und vergessenen Katakomben Afrikas ein unvorstellbares Geheimnis entdeckt, kann nur noch Ny†™lane ihr Leben und das aller Menschen und Wesen retten. Doch Ny†™lane weigert sich, sein Schicksal zu akzeptieren …

Über die Autorin
Stephanie Madea, geboren 1977, wuchs in Norddeutschland auf. In ihrer Jugend fand sie Erfüllung in der Leitung von Sportgruppen wie dem Kinderturnen oder in der DLRG. Sie voltigierte, schrieb nächtelang Prosa und Poesie, vertonte eigene Hörspiele und komponierte Stücke auf der Orgel.

Sie erhielt ihren staatlich geprüften Abschluss zur Wirtschaftsassistentin in Fremdsprachen und Korrespondenz, ließ sich zur Speditionskauffrau mit Handelskammerabschluss ausbilden und erlangte den Titel zur staatlich geprüften Immobilienmaklerin-IMI.

Nach mehrjähriger Berufstätigkeit im In- und Ausland startete sie im kreativen Bereich ihre Selbstständigkeit und tauchte in die Tiefen der Schreibkunst ein.

Seit 2007 lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und ihren drei Katzen in einem kleinen Dorf auf Zypern und arbeitet als freie Schriftstellerin.

Stephanie Madea schreibt mit Herzblut für das Paranormal-Romance-Genre. Ihr Debüt †œSklave des Blutes† erschien im Juli 2011 als erster Band der Trilogie „Night Sky†œ. †œSchwur des Blutes† und †œSchicksal des Blutes† erscheinen im Februar und August 2012. Im Herbst 2012 startet eine neue Serie.

Weitere Informationen finden sich auf der Autorenhomepage von Stephanie Madea.

heute, live, komplett: Basler Zeitung liest und kommentiert J. K. Rowlings Krimi

Ein plötzlicher Todesfall“ von J. K. Rowling ist seit heute in fast allen Ländern gleichzeitig erschienen und bislang ist außer der Kurzbeschreibung nichts über den Inhalt bekannt. Das ändert sich im Moment fast minütlich, denn nicht nur die Basler Zeitung liest den Krimi heute komplett live und kommentiert die wichtigsten Passagen.

So lautet der erste Satz des 600-Seiten Wälzers: „Barry Fairbrother wäre lieber zu Hause geblieben.
Barry Fairbrother ist ein Musterbürger, hat vier Kinder, ist Golfklubmitglied und im Gemeinderat. Aber er hat den Hochzeitstag vergessen und Mary ist wütend. „Dann schlug ein nie gekannter Schmerz wie eine Abrissbirne in seinen Kopf ein. Fairbrother ist tot.

Dass er das Opfer sein wird, wussten wir schon aus der Kurzbeschreibung – Barry Fairbrother stirbt an einem Aneurysma.  Dann wird´s spannender, denn die Autorin führt weitere Figuren hinzu: Shirley, die Frau des Fairbrother-Bekannten Howard, ein gewisser Gavin Hughes und seine Freundin Kay, der Junge Stuart Wall (Fats), das Pärchen Parminder und Vikram, Krystal, ein Mädchen aus der Schule, Tessa und Simon tauchen auf. Jemand äußert sich abfällig über den Toten: „Fairbrother war ein Scheißkerl.“

Gerade hat Linus Schöpfer, Redakteur Kultur, das zweite Kapitel erreicht. Die Überschrift lautet „ALTEN ZEITEN“ und es beginnt mit dem Satz: „Der Gemeinderat von Pagford verfügte für einen so kleinen Ort über beträchtliche Macht.

Weiter geht´s hier mit der originellen und ausführlichen Berichterstattung über einen neuen Mega-Bestseller…

Herzen aus Stein: Wächterschwingen 01 von Inka Loreen Minden [Rezension]

Noir ist die letzte Überlebende einer mächtigen Hexenfamilie. Seitdem ihre Familie von einem Dämon getötet wurde, ist sie auf der Flucht. Sie weiß nicht, dass der Gargoyle Vincent Balentine Tag und Nacht in ihrer Nähe ist, um sie zu beschützen.

Als sie eines Tages in einen gefährlichen Kampf verwickelt wird, kommt Vincent nicht umhin, seine Deckung aufzugeben und ihr zu helfen. Lange hat er davon geträumt, sich ihr zu zeigen, denn er hat sich über die Jahre in Noir verliebt. Doch als Gargoyle darf er sich eigentlich nicht mit einer Menschenfrau einlassen. Zudem wurde ihm von seinem Clanführer ein Fluch auferlegt: Alles was er mit seinen menschlichen Händen berührt, erstarrt zu Stein. Vincent hat einen schweren Stand innerhalb der eigenen Art, weil er nur zur Hälfte ein Gargoyle ist.

Nun, da er sich Noir zu erkennen gegeben hat, kommen die beiden sich näher, denn auch Noir merkt, dass sie füreinander bestimmt sind. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem stierköpfigen Dämon Ceros, der sich bei einem Attentat auf Noirs Familie ein mächtiges Artefakt angeeignet hat.

Inka Loreen Minden hat eine einzigartige Romantic Fantasy Geschichte entworfen, in der es von mythischen Wesen nur so wimmelt. Auch wenn der Hauptteil der Geschichte von Noir und Vincent handelt, lernt man in einem weiteren Handlungsstrang Kara, den weiblichen Wächterengel der Londoner Gargoyles, näher kennen. Kara verliebt sich in den Dämon Ash, der, obwohl er Ceros Handlanger ist, ganz eigene Ziele verfolgt. Ash ist kein gewöhnlicher Dämon und seine Bestimmung, als auch Karas, sind mit den Schicksalen von Noir und Vincent eng verknüpft.

Man taucht direkt in diese wundervolle Geschichte ein. Alles beginnt in London, als Vincent noch der unbemerkte Beschützer von Noir ist. Abwechselnd aus allen Perspektiven der Protagonisten erzählt, bekommt man tiefe Einblicke in ihre Intentionen und erhält so auch Einblicke in ihre Erinnerungen. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar, man fühlt in allen Situationen mit ihnen und verfolgt atemlos die Entwicklung der Beziehung zwischen der Hexe und dem Gargoyle. Beide sind aufgrund ihres Lebensstils recht unerfahren in der Liebe und so kommt die Romantik und Erotik nicht zu kurz. Dennoch bleibt der Spannungsbogen recht hoch. Die Schauplätze sind vielfältig in London, Paris und Florenz angesiedelt und einige faszinierende Abstecher führen in die Unterwelt – all das versteckt in der menschlichen Welt wie wir sie kennen. Auch die Engelshierarchie spielt eine große Rolle, gibt sie doch oft den Anstoß, der das Schicksal in die richtigen Bahnen leitet.

Der Roman bietet einen verheißungsvollen Plot mit viel Potenzial für eine oder mehrere Fortsetzungen. Ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Teil weitergeht. Auch alle Nebencharaktere sind interessant und liebevoll gestaltet, sodass ich gerne mehr über sie erfahren möchte. Die verschiedenen Schicksale und Handlungsfäden fügen sich zu einem schlüssigen Gesamtbild am Ende des Buches zusammen. Der Autorin ist es gelungen, einen spannenden, ganz und gar nicht vorhersehbaren Roman zu schreiben, der ungeahnte Wendungen bereit hält und in einem schönen Happy-End abschließt.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Doc für diese aufschlussreiche schöne Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Herzen aus Stein: Wächterschwingen 01 von Inka Loreen Minden ist in der Taschenbuchausgabe am 1. September 2012 im Sieben Verlag erschienen. Der 400 Seiten umfassende Fantasy-Roman ist für 14,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

Kurzbeschreibung
Eine Hexe auf der Flucht vor grausamen Dämonen – Ein Gargoyle, ihr heimlicher Beschützer Niemals darf er sich ihr zeigen, niemals darf er sich in sie verlieben, die Konsequenzen wären verheerend. Doch das Schicksal hat andere Pläne. Noir LeMar, die letzte Überlebende eines Hexenklans, ist auf der Flucht vor Dämonen, die einst ihre Familie auslöschten. Sie weiß nicht, dass sie in dem Gargoyle Vincent einen heimlichen Beschützer hat, der sie Tag und Nacht bewacht, während sie versucht, die Mörder ihrer Eltern zu finden. Um Noirs Leben zu retten, muss Vincent seine Deckung aufgeben. Auch wenn zwischen den beiden sofort eine unwiderstehliche Anziehungskraft herrscht, dürfen sie niemals ihrer Leidenschaft freien Lauf lassen. Denn Vincent wurde mit einem Fluch belegt. Alles, was er in seiner menschlichen Gestalt berührt, wird zu Stein.

Über die Autorin
Inka Loreen Minden, die auch unter dem Pseudonym Lucy Palmer, Mona Hanke (Erotik) und Loreen Ravenscroft (Romantasy) schreibt, ist eine bekannte deutsche Autorin (homo-)erotischer Literatur. Von ihr sind bereits 26 Bücher, 6 Hörbücher und zahlreiche E-Books erschienen.

Neben einer spannenden Rahmenhandlung legt sie viel Wert auf eine niveauvolle Sprache und lebendige Figuren. Explizite Erotik, gepaart mit Liebe, Leidenschaft und Romantik, ist in all ihren Storys zu finden, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen spielen.
Mehr über die Autorin findet sich auf ihrer Homepage unter www.inka-loreen-minden.de.