Wer auch immer etwas an dem Lexikon Wikipedia verändert, hinterlässt öffentlich einsehbar seine IP-Adresse. Der Wiki-Scanner des amerikanischen Studenten Virgil Griffith (http://wikiscanner.virgil.gr/) verknüpft diese Nummern automatisch mit den zugehörigen Besitzern. Mehr als 170 Änderungen am Lexikon zum Beispiel stammen aus Büros der Scientology-Sekte. Darunter sind die Lemmata „Schizophrenia„, „Pseudoscience“ und „Tom Cruise„.
Auch von Rechnern des britischen Parlamentes wurden bislang 2151 Veränderungen vorgenommen: darunter Begriffe wie „Iraq Special Tribunal„.
Nicht jeder Eingriff ist eine böswillige Fälschung, aber wenn unliebsame Einträge über Personen oder Unternehmen von diesen gelöscht werden, sagt das einiges über deren Kritikfähigkeit. Für gewöhnlich sind die Mitarbeiter beim Wiederherstellen der korrekten Fassung eines Artikels sehr schnell. Grundsätzlich ermöglicht das geniale Prinzip von Wikipedia, jeden Nutzer mitarbeiten zu lassen, leider eben auch gezielte Falschinformationen oder böswillige Veränderungen vorzunehmen.
Quelle: www.sueddeutsche.de