Für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Blanvalet, Limes und Penhaligon, alle der Verlagsgruppe Random House zugehörend, ist unter anderen Sebastian Rothfuss zuständig. Er hält den Kontakt zu uns Bloggern und versorgt uns mit Rezensionsexemplaren.
Neuerdings werden nicht nur Bücher verschickt, sondern gleichzeitig ausführliche Anweisungen für die Gestaltung der Rezensionen mitgeliefert. „Ein bisschen einschüchternd ist das schon„, schrieb mir eine Rezensentin, für die ich kürzlich ein Rezensionsexemplar bei Blanvalet geordert hatte. Auch wenn wir hier alle diese „Bitten bzw. Regeln“, die sich bei genauerer Betrachtung als Verpflichtung entpuppen, längst einhalten, empfinde ich genauso.
Mag es als positiv angesehen werden, dass ein Verlag seine Vorstellung der Veröffentlichung einer Rezension formuliert, verlangt dieses Schreiben doch einige Vorgaben, die vielleicht nicht jeder Blog einhalten kann oder will. Schließlich nutzen nicht alle Blogs Facebook oder pflegen Beziehungen zu Onlinebuchhandlungen. Auch kommt es doch von Zeit zu Zeit vor, dass ein Buch so gar nicht den Erwartungen entspricht und man einfach nichts darüber berichten mag.
Leider habe ich keine Vorstellung davon, wie viele Rezensionsexemplare verschickt werden über die die Verlage niemals Feedback erhalten. Vielleicht ist die Anzahl so hoch, dass derartige Beipackzettel nötig sind. Ob allerdings bekannt ist wie zeitaufwendig die Gestaltung einer Rezension nach diesen Vorgaben ist, wage ich zu bezweifeln. Als einzige Belohnung winkt bei eventueller Verlinkung der Rezension bei Buchautor/Buchautorin etwas zusätzliche Werbung für den Rezensionsblog. Wäre es nicht fair, wenn Verlage ebenfalls verpflichtet wären die Rezensionen grundsätzlich zu verlinken?
Lest selbst:
Liebe Blogger,
wir freuen uns über Blogger-Rezensionen und schätzen ihre Wirkung und Überzeugungskraft bei den Lesern! Um unsere Zusammenarbeit fair und nachvollziehbar zu gestalten, haben wir ein paar Bitten bzw. Regeln aufgestellt. Deren Einhaltung ist die beste Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf. Vielen Dank!
Regeln:
- Wir freuen uns über das Interesse an unseren Büchern, können aber nicht immer jeden Wunsch erfüllen. Gegebenenfalls schlagen wir Alternativen vor. Teils sind unsere Kontingente an Rezensionsexemplaren beschränkt, gerade bei Bestsellern. Deshalb bitten wir auch die Blogger mit denen wir regelmäßig zusammen arbeiten um Verständnis, dass nicht jedes Buch versendet werden kann. Das gilt übrigens genauso für unsere traditionellen Pressepartner wir Zeitungen, TV, etc.
- Die Rezensionsexemplare müssen auf einem eigenen Blog oder als Clip auf youtube.de rezensiert werden, d.h. nur eine Besprechung auf bspw. amazon.de reicht nicht aus.
- Nach erfolgter und veröffentlichter Rezension ist der Versand eines Beleglinks an sebastian.rothfuss@randomhouse.de Pflicht, ansonsten erfolgt keine weitere Bestückung mit Rezensionsexemplaren.
- Mit dem Einreichen der Rezension geht die Einverständniserklärung einher, das wir mit Verweis auf die Quelle darauf zitieren und sie den Buchautor/die Buchautorin weiterreichen dürfen. Das kann auch zusätzliche Werbung für den Rezensionsblog bedeuten!
- Wir versenden auch unkorrigierte Leseexemplare, die in Ausstattung/Aufmachung von den verkäuflichen Version abweichen. Diese dürfen wie alle Rezensionsexemplare nicht verkauft werden.
- Wir können (außer bei von uns gezielt angekündigten Aktionen) keine Bücher vor dem Erscheinungstermin herausgeben.
- Anstelle von Büchern versenden wir gerne auch E-Tickets (nicht kompatibel mit dem Kindle). Einen technischen Support dazu können wir aber nicht leisten.
- Wir unterstützen keine Gewinnspiele oder Verlosungen.
Aufbau einer Rezension:
- Eine Rezension sollte mehr als ein kurzer Tipp oder die Wiedergabe des Klappentextes sein. Eine Inhaltsangabe (ggf. mit Warnhinweisen bei Spoilern), eigene Meinung/Fazit, Autoreninfos, bibliografische Angaben, Bilder, etc. runden eine schöne und interessante Rezension ab.
- Eine Verlinkung der Rezension mit der Buchseite auf unserer Homepage und/oder zu einem Onlinebuchhändler ist eingebaut.
- Die herunterladbaren Cover und Widgets von unserer Homepage dürfen gerne rechtefrei im Rahmen einer Rezension verwendet werden. Auch das eigenständige Fotografieren und Onlinestellen dieser Bilder ist in Ordnung. Bei Autorenfotos muss das angegebene Copyright übernommen werden. Sofern Textstellen eindeutig gekennzeichnet werden, dürfen dürfen auch diese verwendet werden – ersetzen aber eine eigenständige Rezension nicht.
- Idealerweise wird eine Rezension vielfältig eingesetzt, nicht nur im Blog, sondern bspw. auch auf amazon.de, lovelybooks.de, buchgesichter.de, usw.
- Wir freuen uns über gepostete Rezensionen auf unserer jeweiligen Facebook.de-Seite:
www.facebook.de/blanvalet
www.facebook.de/penhaligonverlag
www.facebook.de/limesverlag
E-Mail-Verkehr (Ansprechpartner für Blanvalet, Limes und Penhaligon: Sebastian Rothfuss)
- Eingehende E-Mails werden von uns bearbeitet, auch wenn keine unmittelbare Antwort erfolgt. Je nach Arbeitsaufkommen kann eine Antwort/Reaktion auch länger dauern, da bitten wir um Verständnis.
- Bitte den Verlauf in jeder E-Mail belassen. So können wir immer rasch nachvollziehen, welche Informationen wir bereits ausgetauscht haben.
- Bitte stets die vollständige Anschrift in jede E-Mail schreiben, damit wir wissen, wohin Rezensionsexemplare verschickt werden sollen.
Quelle: Beipackzettel Rezensionsexemplar vom Blanvalet Verlag
Nachtrag vom 11. April 2013, abends:
Nachdem dieser Beitrag für einigen Wirbel gesorgt hat und ziemlich ausführlich auf den Facebook-Seiten von Karla Paul, Zoë Beck oder Jutta Maria Herrmann diskutiert wurde, halte ich es für sinnvoll einige Details zu dem konkreten Vorfall nachzutragen.
Am 23. November 2011 habe ich die Rezension zu „Die Seelen der Nacht von Deborah Harkness“ hier veröffentlicht. Wir haben uns darüber gefreut, dass sogar das Blanvalet-Team sich per Kommentar dafür bedankt hat. Im März 2013 ist die Fortsetzung erschienen. Nachdem die Rezensentin des ersten Teils gerne den zweiten lesen und rezensieren wollte, habe ich die Anfrage an Sebastian Rothfuss weitergeleitet und nochmals den Link zur ersten Rezension angehängt. Das Buch wurde prompt geliefert. Doch statt ein paar netter Zeilen wie „wir freuen uns auf Ihre Rezension“ oder „schön, dass Sie die Fortsetzung ebenfalls rezensieren„, erhält meine Rezensentin eine Arbeitsanweisung. Wahrscheinlich lesen und besprechen die meisten Blogbetreiber/innen die Bücher selbst, hier ist es oftmals so, dass einige treue Blogbesucher ebenfalls Rezensionen schreiben. Für die Gestaltung und Veröffentlichung bin jedoch nur ich als Blogbetreiberin zuständig und verantwortlich. Insofern hätte ich mir gewünscht, zunächst über dieses Schreiben Kenntnis zu erhalten. Den Diskussionen auf Facebook und zum Teil auch hier in der Kommentarleiste konnte ich entnehmen, dass viele diese „Verhaltensregeln“ gutheißen. Mir geht das eindeutig zu weit, ich empfinde sowohl die Form der Mitteilung als auch den Inhalt als anmaßend. Wer sich die Zeit nimmt und unsere Rezensionen anschaut, wird erkennen, dass wir grundsätzlich unsere Bücher sehr ausführlich besprechen und schon immer die Anforderungen erfüllt haben. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit einem Verlag wünsche ich mir, dass das auch erkannt wird.