Jesus Christ Superstar im Prinzregententheater – ein Stimmungsbericht

Wenn man Karten für eine Veranstaltung im Prinzregententheater in München hat, eignet sich das von Alfons Schuhbeck betriebene Café und Restaurant Prinzipal besonders gut als Treffpunkt. Vom Prinzipal gelangt man durch den Gartensaal des Theaters direkt ins Foyer. Wir trafen uns also am Montagabend zu viert im Restaurant, aßen gemeinsam, der Ober bot an unsere Jacken und Mäntel im Restaurant zu belassen, und so nahmen wir dann kurz vor acht Uhr unsere Plätze in der 10. Reihe ein.

Das Theater war voll besetzt, einige Akteure beschäftigten sich mit Dehnübungen auf der Bühne. Um Punkt acht eröffnete die Michael-Fuchs-Band und das Orchester der Staatsoperette Dresden mit der Overture zu Jesus Christ Superstar die Rockoper. Nun muss ich erwähnen, dass ich als Fan des Originals von Andrew Lloyd Webber mit den Texten von Tim Rice jedes der 22 Stücke in-und auswendig kenne. Meine Begleiter entgegen waren ziemlich unvoreingenommen. Heimlich mitsingen konnte ich also aufgrund der deutschen Texte von Anja Hauptmann nicht. Nun gut, die Musik war authentisch, die Band spielte während der ganzen Vorstellung auf einem Podest im Hintergrund der Bühne absolut genial!

Das Bühnenbild von Katja Schröder war in Grau gehalten, vereinzelte graue Quader und Platten in unterschiedlichen Größen, teilweise aufeinander gebaut, symbolisierten durchaus passend die Handlungsorte und dienten den Darstellern als Plattformen.

Verführerisch, in einem schwarzen Netz-Shirt, und stimmgewaltig agierte Matthias Pagani als Judas in seiner Rolle. Leider hatte er mit technischen Problemen zu kämpfen, sein Mikrophon funktionierte nicht immer, in seinem letzten Solo fiel es stellenweise ganz aus. Mit Dirk Zöller als Jesus und Superstar hatte ich so meine Probleme. Mir fehlte an ihm vielleicht die Ernsthaftigkeit und Überzeugung mit der Ian Gillan die Rolle verkörpert. Im Gegensatz zu Yvonne Elliman, die im Original sehr sanft und einfühlsam singt, kam die Stimme von Judith C. Jakobs als Maria Magdalena kräftiger, aber durchaus gut, rüber.

Die Gruppe der Anhänger von Jesus spielten, im Kontrast zum in Grau gekleideten Volk, im bunten Hippie-Outfit. Der ständige Wechsel der Dramaturgie und Handlungsabfolge zur Musik verschiedenster Stile wie Rock, Jazz, Elemente des Gospel und Schlager erzeugten einen kurzweiligen unterhaltsamen Abend und machen bis heute den besonderen Reiz der Rockoper aus.

Ballett, Chor, Girls-Choir, Statisterie und Mitglieder des Orchesters der Staatsoperette Dresden gastieren noch bin zum 22. März im Prinzregententheater. Die Vorstellung dauert 1 Stunde und 45 Minuten, ohne Pause. Die Karten kosten zwischen 33 und 78 Euro. Ich finde es lohnt sich!

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