Liebesbrand – Lesung mit Feridun Zaimoglu im Literaturhaus München

Dienstag, 27.05.2008, Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, 20 Uhr, Eintritt 10 Euro
Moderation: Christine Dössel (Süddeutsche Zeitung)

LiebesbrandKurzbeschreibung
Die Liebe in den Zeiten der kalten Rationalität Feridun Zaimoglu beschwört die großen Gefühle. Am Anfang ist es fast zu Ende: Das Leben von Richard, sowieso nicht in bester Verfassung, droht bei einem Busunglück zu verlöschen. Doch er wird gerettet und begegnet einer engelsgleichen Erscheinung. Eine junge schöne Frau übernimmt die Erstversorgung und verschwindet in einem Auto mit deutschem Kennzeichen. Fortan ist der Erzähler in Liebe entflammt und macht sich auf die Suche. Nach seinem Bestseller »Leyla« begibt sich Feridun Zaimoglu mit »Liebesbrand« hinein in die bundesrepublikanische Gegenwart. Seine Hauptfigur ist ein junger Aktienhändler, der rechtzeitig vor dem Börsenkrach aus dem Geschäft ausgestiegen ist; jetzt lebt er in Kiel und sehnt sich nach einer neuen Versuchung. Er kann zwar einen Familienzwist bei entfernten Verwandten im Ausland schlichten, es kostet ihn aber eine Menge Geld und fast das Leben. Mit zahlreichen Blessuren am Körper, dem Bild eines Ringes mit blauem Emaillekopf im Gedächtnis und einer Haarspange im Gepäck kehrt er nach Deutschland zurück. Dort begibt er sich auf die unermüdliche Suche nach der Frau seines Lebens, die ihn nach Nienburg an der Weser und weiter nach Prag und Wien führt. Unterwegs wird er geliebt und verstoßen, angegriffen und gehasst, erleuchtet und enttäuscht. Die Hoffnung aber, dass er sich nicht vergeblich sehnt, gibt er nicht auf. Feridun Zaimoglu gelingt es, eine Liebesgeschichte unserer Tage in der Tradition der deutschen Romantik zu erzählen. Der Suchende strebt nicht nach Perfektion, aber nach Erfüllung, sogar nach Erlösung und begegnet dabei immer neuen Anfechtungen und Herausforderungen. Gut, dass es den Freund und Helfer Gabriel gibt, der dem Erzähler beisteht und ihm beizeiten den Kopf zurechtrückt. Mit Mut zum Pathos und feiner Ironie erzählt der Roman von einer großen Liebesbeschwörung rasant, berührend und komisch.

Feridun ZaimogluÜber den Autor
Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit 37 Jahren in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker und Journalist arbeitet. Er war Kolumnist für das „Zeit-Magazin“ und schreibt für „Die Welt“, die „Frankfurter Rundschau“, „Die Zeit“ und die „FAZ“. 2002 erhielt er den Hebbel-Preis, 2003 den Preis der Jury beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt und 2004 den Adelbert-von-Chamisso-Preis. 2005 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom, erhielt im selben Jahr den Huge-Ball-Preis und 2007 den Grimmelshausen-Preis. Sein Roman „Leyla“ verkaufte sich im Jahr 2006 fast 50.000 mal und war ein großer Erfolg bei der literarischen Kritik.

Veranstalter: Deutsch-Türkische Gesellschaft Bayern e.V., Kiepenheuer & Witsch Verlag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.