Der Vorleser von Bernhard Schlink ab 26.02. im Kino – Trailer

Der 15-jährige Gymnasiast Michael Berg lernt Ende der 1950er Jahre in Heidelberg Hanna Schmitz kennen. Die 20 Jahre ältere Straßenbahnschaffnerin kümmert sich um ihn, als ihm, an Gelbsucht erkrankt, auf dem Nachhauseweg übel wird. Wieder gesund besucht er sie und erlebt mit ihr seine erste Liebe. Bald entwickelt sich während der heimlichen Treffen in ihrer Wohnung ein Ritual, das der zunächst rein körperlichen Beziehung eine seelische Dimension gibt: Michael muss Hanna, über deren Vergangenheit er nur wenig erfährt, stets vor dem Liebesakt vorlesen.

Eines Tages verschwindet Hanna spurlos aus der Stadt. Erst Jahre später sieht er sie als Jurastudent in einem Auschwitz-Prozess wieder, wo sie mit anderen ehemaligen KZ-Aufseherinnen unter Anklage steht. Im Gerichtssaal findet Michael die lang gesuchte Erklärung für Hannas ungeschickte Verteidigung und für viele ihrer Handlungen: Sie ist Analphabetin, verheimlicht dies aus Scham auch im Prozess und wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihre Mitangeklagten, die ihr die Hauptschuld für ein grauenhaftes, schriftlich dokumentiertes Verbrechen zugeschoben haben, erhalten nur geringe Freiheitsstrafen.

Kate Winslet wurde für ihre Darstellung der Hanna Schmitz mit dem Golden Globe 2009 ausgezeichnet.

Das Buch stellt einen der wenigen Bestseller deutscher Autoren auf dem amerikanischen Buchmarkt dar. Der Vorleser wurde in über 39 Sprachen übersetzt und war das erste deutsche Buch, das es auf Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times schaffte.

Kurzbeschreibung

Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängenden Vergangenheit.
Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er… und sie wird seine erste Leidenschaft. Sie hütet verzweifelt ein Geheimnis. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder.Auf dem Nachhauseweg gerät der fünfzehnjährige Michael Berg in eine heikle Situation. Eine Frau, Mitte Dreißig, kümmert sich um ihn. Später kommt der Junge mit einem Blumenstrauß, um sich zu bedanken. Und er kommt wieder. Hanna ist die erste Frau, die er begehrt. Eine heimliche Liebe beginnt. Doch es ist etwas Düsteres, Reizbares um Hanna. Seine Fragen, wer sie war und ist, weist sie schroff zurück.
Eines Tages ist sie verschwunden. Aus Michaels Leben, nicht aus seinem Gedächtnis. Als Jurastudent sieht er Hanna im Gerichtssaal wieder. Der junge Mann erleidet einen Schock. Er hat eine Verbrecherin geliebt. Vieles an Hannas Verhalten im Prozeß ergibt keinen Reim. Bis es ihm wie Schuppen von den Augen fällt: Sie hat nicht nur eine grauenhafte Tat zu verantworten, sie hat auch ihr verzweifelt gehütetes Geheimnis.
Die Vergangenheit bricht auf – die seiner Liebe und die deutsche Vergangenheit. Michael muß erleben, daß er von beiden Vergangenheiten nicht loskommt.“Bernhard Schlinks Vorleser ist neben der Blechtrommel von Günter Grass wahrscheinlich der international erfolgreichste Roman eines lebenden deutschen Schriftstellers. Eine unaufdringliche Metapher für deutsche Verstrickungen, wie überhaupt Schlink es meisterhaft versteht, das bewußtlose Schweigen der Deutschen in den fünfziger und sechziger Jahren durch seine atmosphärisch dichte Prosa zum Reden zu bringen. Das Buch ist gescheit, geschickt gebaut und sensibel für unausgesprochene Gefühle: eine im Deutschen seltene Verbindung.“ (Der Tagesspiegel)“Dieser Höhenflug ist einzigartig: Hanna Schmitz und Michael Berg – wer hätte gedacht, daß die beiden einmal zu den berühmten Liebespaaren der Weltliteratur zählen würden? Bernhard Schlinks Der Vorleser markiert für die deutsche Literatur eine Zäsur. Erstmals seit der Blechtrommel und Siegfried Lenz‘ Deutschstunde gibt es wieder einen Weltbestseller made in Germany, ein Buch also, aus dem Amerikaner und Japaner, Franzosen und Inder ihr Deutschlandbild beziehen.“ (Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt)Bernhard Schlink, geboren 1944 bei Bielefeld, lebt als Jurist in Bonn und Berlin. Sein dritter Roman „Der Vorleser“ (1997) wurde zu einem anerkannten und viel gelobten Welterfolg.

Dem Professor der Rechtswissenschaften an der Berliner Humboldt-Universität ist mit diesem Buch die Beschreibung einer, wenn nicht der deutschen Lebenslüge gelungen und wurde hierfür mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Kinostart am 26.02.2009

Quelle: Filmstarts.de

8 Gedanken zu „Der Vorleser von Bernhard Schlink ab 26.02. im Kino – Trailer

  1. Hi Dolcevita,
    das Buch (schon 1999) habe ich total übersehen. Hierzulande hängt einem ja das Thema manchmal zum Hals raus. Aber muss ich lesen. Und ich freue mich auf diesen Film. Ob die Faszination meiner Landsleute mit den Nazis je aufhört? LG Anne

  2. hi meine liebe anne!
    Frohes Neues Jahr 2009, haben ja noch gar nix voneinander „gehört, gesehen“! 😉
    Ja, das Buch kann ich dir nur wärmstens empfehlen und vielleicht vor deinem geplanten Kinobesuch – es ist nicht besonders dick, so um die 200 Seiten. Möchte den Film auch sehen, bin gespannt wie sie es schaffen Kate Winslet als Hanna Schmitz so wirken zu lassen:
    Der †œbreite Rücken†, heißt es im Roman, †œdas zuckende Spiel der Muskeln† ließen ihn an ein Pferd denken. Hanna sei †œstark†, habe ein †œkräftiges Kinn†, ein †œherbes† Gesicht, einen †œsehr kräftigen† Körper. Wenn sie von der Arbeit komme, rieche sie nach †œfrischem Schweiß und Straßenbahn†.
    Für mich eine seltsame Vorstellung jemand könnte von den Nazis „fasziniert“ sein?! Ist das so?
    LG und schönen Tag und herzliche Grüße!

  3. Ja, leider. Zu wenig Realitätsbezug, mit vielen Bösewichten und Heroen. Und diese Rollenverteilung changiert ja leicht, ne? Liebe Grüße!

  4. ja, mag sein, ich überlege gerade, ob die Europäer nicht ähnlich veranlagt sind. 😉
    anne, wir haben heute übrigens ein wunderbares Päckchen bekommen, wow, wieso, weshalb, warum, wofür???
    Wie auch immer, vielen, vielen Dank,
    melde mich noch per Mail,
    LG

  5. Liebe Dolcevita,
    nachträglich alles gute zum Geburtstag! Helmut und ich haben unsere Grüße bei Deinem lieben Mann hinterlegt, hätten das vermutlich hier tun tun, wir checken’s ja nicht immer: jedenfalls musst du wissen das bei Hodgson und Burger morgens um 5 (gähn) an dich gedacht wurde. Das will was heißen 😉 Also mach mal die zweite Lebenshälfte genauso gut wie die erste, ne? 🙂 Anne

  6. Hallo liebe Christel,
    vielen Dank für deine guten Wünsche und natürlich, den „Vorleser“ dürfen wir uns nicht entgehen lassen. „Effi Briest“ werde ich mir aber auch anschauen und ach ja, die „Buddenbrooks“ haben mir auch ganz gut gefallen, auch wenn die Kritiken nicht so berauschend waren. Armin Mueller-Stahl war großartig, die „Hanno-Rolle“ war allerdings eindeutig eine Enttäuschung.
    @ Anne – gehen wir zusammen in den „Vorleser“ – hast du es eigentlich geschafft es zu lesen?
    Schönen Tag!

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