Gymnasialeltern Bayern unterstützen Bildungsstreik: Raus auf die Straße!

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Pressemitteilung: Raus auf die Straße! Bildungsstreik!

Wir Eltern unterstützen die Aktionen der Schüler und Studenten.

Bildung muss kostenfrei sein!

Wir Eltern zahlen Krippengebühren, Kindergartengebühren, Hortgebühren, Studiengebühren, Nachhilfe, Nachhilfe und nochmals Nachhilfe, und am Ende möglichst noch ein Repetitorium.

Wir fordern gleiche Chancen für alle Kinder! An den Bildungs- und Ausbildungskosten hat sich die Gesellschaft solidarisch zu beteiligen, die darauf baut, dass unsere Kinder später ihren solidarischen Beitrag in die Sozialversicherungssysteme leisten, anstatt ausschließlich ihre alten Eltern zu versorgen.

Bildung darf nicht krank machen!

Wir fordern einen Umbau des Bildungssystems, der unseren Kindern ermöglicht, angstfrei zu lernen. Wir fordern, das Sitzenbleiben, den Noten- und Leistungsdruck und die Selektion nach der vierten Klasse abzuschaffen. Wir verlangen, dass unsere Kinder individuell nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten lernen dürfen, ohne Langeweile und ohne Furcht vor Prüfungen, Vergleichstests und ohne Bloßstellung durch mündliche Abfragerei.

Hierfür haben Staat und Kommunen die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, in Form von ausreichendem Personal und ausreichenden kind-, lehrer- und lerngerechten Räumlichkeiten. Dass in München, einer der reichsten Städte der Republik, Schulkinder in heruntergekommenen, verdreckten Schulgebäuden unterrichtet werden, dass Familien mangels Räumlichkeiten kein wohnartnahes Gymnasium finden, ist inaktzeptabel!

Zivilcourage darf nicht bestraft werden!

Die Anweisung des Kultusminsteriums an die Schulen, streikende Schüler auch bei Befreiung durch die Erziehungsberechtigten als unentschuldigt ferngeblieben zu behandeln und zu geeigneten Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen zu greifen, widerspricht gundlegenden, für die Schulen festgelegten Erziehungszielen der bayerischen Verfassung:

„Oberste Bildungsziele sind … Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit.

Die Schüler sind im Geiste der Demokratie … zu erziehen.†œ

Schülerinnen und Schüler streiken zu recht für bessere Arbeitsbedingungen! Sie müssen angehört und nicht mundtot (Bildungsstreik 2009: Bayerisches Staatsministerium warnt vor Streikteilnahme) gemacht werden, indem Schulleitungen angewiesen werden, „die Schülervertreter in geeigneter Weise auf die Rechtslage und die daraus resultierende Problematik hinzuweisen†œ.

Quelle: Gymnasialeltern Bayern

Mehr Informationen zu dem Thema in der Süddeutschen Zeitung:

Bildungsstreik in München: Bildung unter Quarantäne – Kreativer Protest: Mit symbolischen Aktionen wie der Absperrung eines Gymnasiums wollen Schüler und Studenten Politiker wachrütteln.

Bundesweiter Bildungsstreik: Elite und Unterschicht – Schüler und Studenten im bundesweiten Bildungsstreik: Mitorganisator Felix Heinze über soziale Auslese, verängstigte Professoren und die Angst vor Straßenschlachten.

Vom Frust getrieben: Der Bildungsstreik verdient das Prädikat „pädagogisch wertvoll“, denn heute wird jeder Atemzug eines Studenten geprüft und benotet. Statt Substanz zählt Tempo.

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