Münchner Literaturfestival 2010

Die Münchner Bücherschau ist die größte Buchmesse in Deutschland, mit mehr Publikum als Frankfurt oder Leipzig. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Bücherschau 18 Tage dauert, während sich die Besucher in Frankfurt auf drei Tage und in Leipzig auf fünf Tage verteilen.

Kulturreferent Hans-Georg Küppers hat ein Konzept erarbeitet, das morgen vom Kulturausschuss genehmigt werden soll. Bei dem Konzept geht es um eine schon für 2010 geplante Parallelveranstaltung zur Bücherschau. München soll ein Literaturfestival bekommen. Der Schriftsteller Ilja Trojanow soll als Kurator dem Literaturfestival „eine zwar bewegliche und offene, aber erkennbare inhaltlich-thematische Struktur“ geben. Das Literaturfestival soll gleichermaßen lokale und internationale Autoren präsentieren, also literarisch die Münchner Eigenschaft als Millionendorf und Weltstadt in einem widerspiegeln.

Wenn Bücherschau und Literaturfestival zusammenfallen, dann wären alle Aspekte um das Buch in München abgedeckt. Bleibt die Frage der Finanzierung. 73 000 Euro gibt die Stadt, 30 000 Euro der Freistaat, 15 bis 20 000 sollen als Werbemittel vom Börsenverein und von der Stiftung Literaturhaus kommen – macht in etwa 120 000 Euro. „Soll man da lachen oder weinen?“, fragt sich Eva-Elisabeth Fischer am 11. November in der SZ. Erlangen gibt 160 000 Euro für ihr Literaturfestival aus, Harbour-Front stehen 620 000 Euro zur Verfügung und das arme Köln gibt gar eine Million Euro für die LitCOLONGE aus.

Quelle: Süddeutsche Zeitung 11.11.2009