Anne Franks Kastanie durch Sturm und Regen umgestürzt
Ein heftiger Sturm mit starken Regenfällen ließ am 23. August um 14.20 Uhr die marode Kastanie, die Anne Frank vom kleinen Hinterhaus aus sehen konnte, in dem sie sich zusammen mit ihrer Familie während der Nazi-Okkupation der Niederlande versteckt hielt, umstürzen.
Zitatstellen aus ihrem Tagebuch belegen, dass der Anblick des Baumes Anne Frank mit Hoffnung erfüllte und ihr Trost spendete. Der Baum, dessen Alter auf 150 bis 170 Jahre geschätzt wird, wird als einer der ältesten Kastanienbäume in Amsterdam vermutet. Er hat während der letzten Jahre sowohl einen Pilz- als auch einen Mottenbefall verkraften müssen.
Nach eingehenden Beratungen haben sich 2008 die Stadt Amsterdam, die Anwohner, die „Bomenstichting†œ (Baumstiftung), das Anne Frank Haus und der Grundstückseigner darauf geeinigt, den Baum zu erhalten.
So wurde die Krone noch einmal zurückgeschnitten, eine Kronenverankerung angebracht, und der Baum mit einer Stützkonstruktion versehen. Es bestand Hoffnung, dass die Kastanie noch fünf bis fünfzehn Jahre stehen bleiben könnte. Die Stiftung „Support Anne Frank Tree†œ übernahm die Verantwortung für die Maßnahmen.
Nach den starken Regenfällen am 23.08.2010 waren die Blätter so schwer, dass die Stützkonstruktion bei zusätzlich extrem starken Wind nicht halten konnte. Die Kastanie brach komplett ab und stürzte in den Hof. Menschen kamen nicht zu Schaden und Gebäude wurde nicht beschädigt.
Die Support Anne Frank Tree-Stiftung ist dennoch davon überzeugt, mit dem Rettungsversuch das Richtige getan zu haben. „Der Baum hatte auch in den letzten zwei Jahren die besondere Aufgabe, die Welt vor einem weiteren Holocaust zu mahnen und an Toleranz und gegenseitigem Respekt zu erinnern.“ Ableger der Kastanie wurden und werden in der ganzen Welt gepflanzt, um auch weiterhin diese Botschaft zu vermitteln.
Quelle: Support Anne Frank Tree