MeeresBlau von Britta Strauss [Rezension]

Schillernd und sinnlich: MeeresBlau von Britta Strauss

Nach dem Tod seiner Eltern kehrt der Meeresbiologe Christopher Jacobsen heim auf die Isle of Skye, um sich um seine jüngere Schwester zu kümmern. Nicht nur der tragische Verlust verändert das Leben der Geschwister schlagartig, denn seltsame Wandlungen gehen in Christopher vor und das Meer übt eine magische Anziehungskraft auf ihn aus.

Auf einer Tiefseeexpedition, die ihn zusammen mit einer Crew von Wissenschaftlern vor die Küste Chiles führt, gewinnt der tödliche Zauber seiner wahren Natur an Kraft. Hin- und hergerissen zwischen seinem Leben an Land, seiner Liebe zu der Tiefseeexpertin Maya und der Verlockung, in seiner wahren Gestalt in die undurchdringlichen Abgründe der Meere zu tauchen, muss er sich entscheiden, bevor es zu spät ist.

MeeresBlau“ ist die faszinierende Liebesgeschichte zweier Personen, die unterschiedlicher nicht sein können, und die dennoch das gleiche Ziel verfolgen, nämlich, dem Ruf ihrer großen Liebe bedingungslos zu folgen und die Natur zu beschützen. „Wir haben uns die Erde nur geliehen„, bekommt hier eine neue Bedeutung.

Christopher Jacobsen, Dozent für Meeresbiologie an der Universität von St. Andrews in Schottland, ist ein äußerst attraktiver, anziehender Mann – dunkel und geheimnisvoll. Maya Mawatha, die Leiterin des Instituts für Meeresbiologie auf Skye, ist eine atypische Protagonistin. Die geniale, leidenschaftliche Wissenschaftlerin mit indianischen Wurzeln ist eher bodenständig und verträumt, ein wenig chaotisch und dennoch auf ihre Art faszinierend. Die Anziehungskraft zwischen Chris und Maya ist von Beginn an spürbar. Chris und seine Schwester Jeanne begleiten die Expedition auf der FS Astero an die Küste vor Chile. In diesem Mikrokosmos an Bord des Schiffes bleibt auch der Crew und den Wissenschaftlern nicht lange verborgen, dass Christopher sich verändert. Das Meer zieht ihn magisch an und er unternimmt immer häufiger heimlich nächtliche Tauchgänge in die Tiefen des Ozeans. Nur die Liebe zu Maya und seine Schwester Jeanne lassen ihn letztendlich an Bord zurückkehren. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse…

Die Botschaft von Britta Strauss, dass nichts selbstverständlich ist und wir unsere Erde nicht als unser Eigentum betrachten dürfen, wird in diesem Roman sehr deutlich. Weder kitschig noch klischeehaft, öffnet sie eine Welt, in der sich Fiktion und Realität auf wunderbare Weise mischen. Die 33-jährige Autorin sagt über sich, dass sie schreibt, um sich selbst zu entführen. Um nachts durch ferne Wälder zu laufen, auf einem Pferderücken dahinzufliegen, in die Tiefen des Universums einzutauchen oder mit Walen zu schwimmen. Und sie schreibt, um ihre Leser zu entführen…

Das ist ihr einmal mehr gelungen. Bereits in ihrem Roman „Nathaniels Seele“ hat Britta Strauss einen magischen Bogen über die Geschichte der Indianer gespannt, hier taucht man direkt durch die glitzernde Oberfläche hinab in eine neue unbekannte Welt.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und warte schon jetzt voller Sehnsucht auf eine Fortsetzung.

Der Lesekreis bedankt sich bei Kerstin für die schöne Buchbetrachtung.

MeeresBlau“ ist im Juli 2011 im Sieben Verlag erschienen. Die Taschenbuchausgabe umfasst 248 Seiten und ist für 16,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

11 Gedanken zu „MeeresBlau von Britta Strauss [Rezension]

  1. Ich glaube, ich besorge mir das, bin doch passionierte Taucherin und habe wirklich noch nie ein Buch gelesen, das eine Unterwasserwelt heraufbeschwört! 😉
    LG und bitte, bitte – bin mir allerdings nicht sicher, ob ich es wirklich auf den Punkt gebracht habe…

  2. wow klingt echt toll, und nach den malediven Tauchfotos die mein Bruder mir unter die Nase gerieben hat, würd mich das doch alles echt mal sehr interessieren… klingt auch gut zu lesen als Abkühlung wenn hier mal endlich eine HItzewelle aufrocken würde 😉

    glg von der endlich wieder online-seienden Doc 😀

  3. oh… die Malediven!!! Ja, das war immer mein Traum – ich kenne nur die Ostsee, dass Mittelmeer und ein paar Teiche in Niedersachsen 😉 Kennst du einen Roman, der unter Wasser spielt?

    Doc, wie schöööön, dass du wieder online bist – habe dich schon vermisst. Aber auf Abkühlung warte ich definitiv nicht, das Wetter ist doch fantastisch.
    LG

  4. Außer Arielle? Leider nein :D…. ich habe ja leichte klaustrophobie…. für mich ist das alles nichts, kann auch nur da schwimmen wo ich stehen kann… aber mann die fotos sahen so beeindruckend aus… ägypten soll auch toll sein für sowas aber da kommt ja ehec her 😉

  5. @ Dolce
    Alles gut, ich hab jetzt auch verstanden was du meintest.
    Ich danke dir.

    Ich kann euch das Buch nur wärmsten Empfehlen.
    Es ist ja nicht nur dieses geniale Beschreiben was Britta da macht.
    Man hat wirklich das Gefühl Teil dieser Geschichte zu sein.
    Man erlebt die Geschehnisse an Bord mit.
    Das Geschehen auf dem Balkon..*hust*zwinker…grins….
    Die Verwandlung von Christopher die Zerrissenheit.
    Er möchte es allen recht machen und sich selber treu bleiben.
    Ich empfehle es nur wo ich kann. Ob dieses oder
    “ Nathaniels Seele“. Bin von beiden total gefangen.
    Freu mich auf weiter Bücher von Britta.
    Holt es euch, es lohnt sich echt.

  6. Arielle, stimmt und dieser SpongeBob doch auch 😉
    ja, Doc, da verpasst du wirklich etwas. Der Körper wird unheimlich leicht unter Wasser, die Atmung flacher, die Bewegungen langsamer – es ist unheimlich still dort. Na ja, aber ohne Lampe ist es nach 5 Metern schon ziemlich farblos. Im Roman und mit Licht sieht das natürlich ganz anders aus. 😆
    Kerstin, begleitet Maya ihren Chris eigentlich ins Unterwasserreich?
    LG

  7. Hey ihrs,

    erstmal DANKE für die schöne Rezi *freut sich*

    Malediven…oh…Malediven…hmmm….eine Kollegin meinte mal, die würden sie verrückt machen, weil es da nur Wasser, Strand und Palmen gibt. Also, mehr brauche ich nicht, um mich monatelang zu beschäftigen *träum*

    Zu der letzten Frage: Maya begleitet ihn einmal in Tauchausrüstung, um mit den Walen zu schwimmen. Und am Ende, allerdings nur kurz. Bei den ausführlichen Unterwasserszenen ist Chris alleine. Na gut, einmal bekommt er Gesellschaft. Allerdings weniger positive ;o)

    Ich wünsche euch viel Freude beim Schwimmen gehen ;o)

    Eure Schreibflunder

  8. Aaaah..nix verraten bitte! Ich habe es noch hier liegen und nur angelesen. Also die ersten 10 Seiten. Mein Dreibein hat ja auch einen Tauchschein und war auch schon in Ägypten zum Tauchen, mein Papi auf den Malediven zum Schnorcheln und ich bin auch lieber im Wasser. Ob über oder unter ist mir egal, Hauptsache Meer. 😉

  9. huhu Britta,
    schön, dass du uns mal wieder besuchst! 😉 Schreibflunder ist ja lustig und das Ergebnis scheinbar grandios. Kerstin ist ganz aus dem Häuschen und wartet schon auf mehr Meer-News. Gibt es denn bald eine Fortsetzung oder ist Nathaniel erst wieder an der Reihe?
    Och Angie, so ein bisschen was, kann Britta uns doch erzählen, oder? Ich vermute, dass Chris auch ohne Ausrüstung tauchen kann, wie macht es es denn, wenn die anderen dabei sind? Der Weltrekord der Apnoetaucher liegt derzeit bei 11 Minuten und 35 Sekunden – Wahnsinn, gell!
    Liebe Grüße und schönen Tach @ all

  10. Hi Dolce,

    12 Seiten von der Fortsetzung stehen schon 😉 Allerdings wird es ein komplett eigenständiger Band, in dem Maya und Chris nur einen Gastauftritt haben. Hauptperson ist Cal (den lernt ihr in Meeresblau kennen), drei Naturfilmer und eine tödlich kranke Schriftstellerin, deren Seele eigentlich von Cal genommen werden soll. Stattdessen nimmt er sich am Ende was anderes *gg*

    Chris taucht nur mit Eingeweihten. Insofern kann er sich das Fischsein leisten 😉 Lasst euch überraschen.

    Ebenfalls einen netten Tag, ihr Lieben ;o)

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