Island ist mit seinen 320.000 Einwohnern, das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Bonn oder Mannheim, das kleinste Gastland in der Geschichte der Frankfurter Buchmesse, aber mit 400 Mitgliedern im Schriftstellerverband, 40 Verlagen und 1500 Neuerscheinungen im Jahr ein Land der Literatur.
Unter der Programmleitung von Thomas Böhm ist auf der Frankfurter Buchmesse 2011 die Island-Halle in einem für eine Messe untypischen Ambiente entstanden.
Wer sie betritt, verstummt automatisch und taucht ein in die Wohnzimmer und Landschaften der Isländer.
Völlig abgedunkelt ist die Halle. Man versucht die Quellen der leisen Stimmen in ungewohnten Sprachmelodien oder das Wassergeplätscher zu orten. Die einzigen Lichtquellen stammen von den Lampen der Isländer, die ihre Leidenschaft für die Literatur in Videos auf riesigen Leinwänden demonstrieren.
Alle lesen still für sich, nur bei genauer Betrachtung erkennt man, wie sich eine Hand bewegt, die Augen dem Gedruckten im Buch folgen oder eine Seite umgeblättert wird. Immer abwechselnd werden die stummen Leser zu Vorlesenden und man lauscht gebannt den ruhigen Stimmen mit dem ungewohnten Klang. An anderer Stelle werden Bilder oder Videoproduktionen von isländischen Landschaften und Städten im Wechsel von Tages- und Jahreszeiten gezeigt.
Ein gemütliches Café mit Bücherregalen, bestückt mit isländischer Literatur, lädt zum Verweilen und Lesen ein.
Wer sich auf der Frankfurter Buchmesse eine kurze Auszeit vom Trubel nehmen möchte, sollte unbedingt die Island-Halle besuchen. Leider spiegeln die Fotos nicht annähernd die angenehme Atmosphäre in der Island-Halle wieder, aber ein Besuch lohnt sich!