Die Literatur als Kupplerin: Neue Partneragentur auf Alikewise.com

Die Literatur als Kupplerin: Neue Partneragentur auf Alikewise.com

Matt Sherman und Matt Masina sind die Gründer der neuen US-amerikanischen Partneragentur Alikewise.com.

Der 41-jährige Matt Sherman lebt in New York, hat grüne Augen und braune Haare und ist auf der Suche nach einer Frau, die zwischen 32 und 38 Jahre alt sein soll. Er bezeichnet sich als charmanten Computerfreak und liest Thriller von Erik Larson und Caleb Carr oder empfiehlt T.C.Boyles „World´s End“. Auf Alikewise.com hat er sich ein Profil unter dem Benutzernamen FounderGuy angelegt.

Der ebenfalls in New York lebende Matt Masina ist 36 Jahre alt, Hobbyangler, mag Tattoos und ist verheiratet. Er gehört also nicht zur Zielgruppe der Website, sondern ist als Chief Marketing Officer ein sogenannter Teamplayer.  Auf seinem Profilfoto zeigt er sich stolz lächelnd mit einem Haufen gefangener Fische; er empfiehlt die „Bibel“ (!) und Mark Haddon.

Die Idee, eine Partneragentur unter dem Motto „dating by the book“ zu gründen, ist so simpel wie genial. Gemeinsam gelesene Bücher im Netz zu interpretieren, kann praktisch schon vor dem ersten Date  gewisse Vorlieben oder Abneigungen klären.

Und hier geht es in erster Linie um Dates und nicht um Bücher. Auch im deutschsprachigen Raum befinden sich unzählige Buchcommunities, in denen sich Menschen über Bücher austauschen. Eine Buchcommunity, in der allerdings der Leser und nicht das Buch im Vordergrund steht, gibt es bislang nicht.

Die Benutzung und Profilerstellung auf „Alikebooks.com“ ist denkbar einfach. Voraussetzung ist ein Alter von mindestens 18 Jahren und ein Wohnsitz in den USA, Neuseeland, Kanada oder Großbritannien. Registrierte Besucher können in einer Suchmaske Autor oder Titel eintragen und sofort erscheint in der Regel das gesuchte Buch. Im Prinzip reicht ein „i like it“ und schon sieht man, wem das Buch ebenfalls gefällt. Es ist anzunehmen, dass sich aufgrund der Altersbeschränkung kaum kommentierte Bücher aus der Jugendliteratur dort finden lassen.

Die Benutzung der Website ist kostenlos, zumindest für die nächsten drei Monate noch, was danach passiert ist noch nicht bekannt. Derzeit scheint die einzige Einnahmequelle der Webseitenbetreiber die Verlinkung der Buchtitel zum Online Buchshop Amazon zu sein.

Auch deutschsprachige Titel von Bernhard Schlink z.B. sind eingebunden. Herta Müller oder Günter Grass sind in den Übersetzungen verlinkt.

Ratgeber findet man kaum, dafür werden die berühmtesten Ehebruchsromane der Weltliteratur wie „Madame Bovary“ oder „Anna Karenina“ als Köder der Paarbildung ausgeworfen.

„Die Literatur ist eine perfekte Kupplerin und macht gerne ein bisschen Werbung für sich selbst, wenn sie eine der zahllosen Geschichten zum Besten gibt, in denen klopfende Herzen beim Umblättern von Buchseiten zueinanderfinden“, schreibt die Süddeutsche Zeitung heute in einem Artikel im Feuilleton über Alikewise.com.

Frankfurt Sparks – Die digitale Initiative der Frankfurter Buchmesse [Video]

FRANKFURT SPARKS – Die digitale Initiative der Frankfurter Buchmesse

Unter dem Dach von Frankfurt SPARKS will die Frankfurter Buchmesse Ausstellungsformate, Konferenzen und Veranstaltungen rund um die Zukunft der Medien- und Kreativbranchen bekannt machen.

Mit einem dickbäuchigen haarigen Spinnenmann wirbt Frankfurt Sparks in einem Video für ihr Konzept. In einem skurrilen Kostüm macht sich der Spinnenmann von einem Hochhausdach aus auf den Weg durch Verlagshäuser, Parkgaragen, Aufzüge, Parks und vernetzt unterwegs die Menschen und Räume mit einem überdimensionalen Glasfaserkabel.

Einziger Hinweis auf die Botschaft, die er rüberbringen soll, ist der Schriftzug www.frankfurtsparks.com auf einer Kladde, die der haarige Mann am Ende des Videos in die Kamera hält.

Frankfurt SPARKS will inspirieren und zündende Verbindungen über die (einstigen) Branchengrenzen hinweg schaffen: Der Funke (Spark) soll überspringen und Menschen aus Verlagswelt, Technologiebranche, Medien und Internetkultur zusammenbringen, um gemeinsam smarte Lösungen und zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Frankfurt SPARKS startet 2010 mit zwei neuen Projekten, den Frankfurt Hot Spots und Frankfurt StoryDrive.

Quelle: Börsenblatt

Anne Franks Kastanie durch Sturm und Regen umgestürzt

Anne Franks Kastanie durch Sturm und Regen umgestürzt

Ein heftiger Sturm mit starken Regenfällen ließ am 23. August um 14.20 Uhr die marode Kastanie, die Anne Frank vom kleinen Hinterhaus aus sehen konnte, in dem sie sich zusammen mit ihrer Familie während der Nazi-Okkupation der Niederlande versteckt hielt, umstürzen.

Zitatstellen aus ihrem Tagebuch belegen, dass der Anblick des Baumes Anne Frank mit Hoffnung erfüllte und ihr Trost spendete. Der Baum, dessen Alter auf 150 bis 170 Jahre geschätzt wird, wird als einer der ältesten Kastanienbäume in Amsterdam vermutet. Er hat während der letzten Jahre sowohl einen Pilz- als auch einen Mottenbefall verkraften müssen.

Nach eingehenden Beratungen haben sich 2008 die Stadt Amsterdam, die Anwohner, die „Bomenstichting†œ (Baumstiftung), das Anne Frank Haus und der Grundstückseigner darauf geeinigt, den Baum zu erhalten.

So wurde die Krone noch einmal zurückgeschnitten, eine Kronenverankerung angebracht, und der Baum mit einer Stützkonstruktion versehen. Es bestand Hoffnung, dass die Kastanie noch fünf bis fünfzehn Jahre stehen bleiben könnte. Die Stiftung „Support Anne Frank Tree†œ übernahm die Verantwortung für die Maßnahmen.

Nach den starken Regenfällen am 23.08.2010 waren die Blätter so schwer, dass die Stützkonstruktion bei zusätzlich extrem starken Wind nicht halten konnte. Die Kastanie brach komplett ab und stürzte in den Hof. Menschen kamen nicht zu Schaden und Gebäude wurde nicht beschädigt.

Die Support Anne Frank Tree-Stiftung ist dennoch davon überzeugt, mit dem Rettungsversuch das Richtige getan zu haben. „Der Baum hatte auch in den letzten zwei Jahren die besondere Aufgabe, die Welt vor einem weiteren Holocaust zu mahnen und an Toleranz und gegenseitigem Respekt zu erinnern.“ Ableger der Kastanie wurden und werden in der ganzen Welt gepflanzt, um auch weiterhin diese Botschaft zu vermitteln.

Quelle: Support Anne Frank Tree

Jetzt geht´s los: Rezension schreiben und Preise gewinnen bei Lovelybooks

Wer gewinnt den „Leserkompass 2010“ – natürlich nur jemand, der auch mitmacht!


Also, traut Euch und schickt Eure Rezensionen per Mail an leserrezension@lovelybooks.de

Verlieren könnt Ihr dabei nichts – nur gewinnen! Die Sieger erhalten:

  • ein Wochenende in einem Literaturhotel von Bibliotels,
  • zwei Eintrittskarten für die Preisverleihung der Corine,
  • ein Jahresabo von Audible.de inkl. MP3-Player oder
  • ein riesiges Buchpaket für den Nachwuchs.

Die „Gewinnerrezension“ der Kategorie †œAllgemein†, auserwählt von der Autorenjury, wird sogar in der Literaturbeilage der ZEIT zur Frankfurter Buchmesse abgedruckt.

Daniel Glattauer, Kerstin Gier, Ralf Schweikart, Steffi von Wolff und Kai Meyer bilden die Autorenjury und zusätzlich beteiligen sich 15 Literaturblogs an der Beurteilung der eingereichten Rezensionen.

Und so geht´s:

  • Vom 16. bis 24. August könnt Ihr per Mail an leserrezension@lovelybooks.de Eure Rezension in den Bereichen †œAllgemein†, †œKinder- und Jugendbuch† und †œHörbuch† einreichen. Das Genre ist nicht vorgeschrieben. Es können also Krimis, historische Romane, Fantasy- und Liebesgeschichten, Frauen- Männer- All Age-Titel besprochen werden. Achtung! Alle Rezensionen müssen sich auf  Bücher beziehen, die nach dem 01.09.2009 veröffentlicht wurden.
  • Vom 25. August bis 12. September wählen die Teilnehmer der Autorenjury sowie der Bloggerjury die für sie besten Rezensionen in den drei Kategorien aus †“ es gibt also insgesamt sechs Gewinner.
  • Am 13. September wird LovelyBooks die Gewinner des †œLeserkompass 2010† verkünden und die Preise überreichen.

Die schönsten oder eindrucksvollsten, die kreativsten, spannendsten oder lustigsten Rezensionen gewinnen! Der Lesekreis freut sich darüber der Blogger-Jury anzugehören und darauf viele, viele ganz unterschiedliche Rezensionen lesen zu dürfen.

Nur Mut! 😉

Die aktuell eingereichten Rezensionen finden sich HIER!

Winnetous Schwester Nscho-tschi alias Marie Versini wird 70

„Ich kam am 10. August 1940, im Sternzeichen des Löwen mit dem Aszendent Zwillinge, in Paris zur Welt. Ich glaube, dass mein Sternzeichen einen großen Einfluss auf mich hat. Immer wieder knurrt der Löwe den Zwilling in mir an. Ich liebe das Leben als Löwe und dann bin ich wieder sehr kritisch †“ typisch Zwilling †“ zum Leben eingestellt“, schreibt Marie Versini auf ihrer Homepage über sich.

Heute feiert die französische Schauspielerin ihren 70. Geburtstag.

1947 brachte der Vater der damals siebenjährigen Marie das Buch Winnentou von Karl May aus Deutschland mit. Der Gymnasiallehrer für Literatur und Alte Sprachen las ihr daraus vor. Danach wollte sie nur noch Nscho-tschi sein und spielte diese Rolle in einem Indianerkostüm. Dass sechzehn Jahre später Winnetou einmal in Gestalt von Pierre Brice die Leinwand erobern und sie Old Shatterhand (Lex Barker) vor einer Kamera ihre Liebe gestehen sollte, ahnte sie zu der Zeit natürlich nicht.

1954 begann Marie Versini eine Ausbildung am Conservatoire National d†™Art Dramatique in Paris, 1955 machte sie das Abitur am Gymnasium Moliére in Paris. Nachdem 1956  eine Fotografie von ihr in der „Elle“ veröffentlicht worden war, folgte die Einladung für ein Vorsprechen im Pariser „Théâtre Antoine“ und ihre erste Rolle. Durch den Erfolg des Stückes lernte sie ihr großes Vorbild Gérard Philipe kennen. In „Mitsou und die Männer“ bekam sie ihre erste Rolle in einem Spielfilm. Es folgten Theaterrollen in Stücken von Moliére, Racine, Beaumarchais, Victor Hugo, Labiche und Shakespeare.

1960 spielte sie an der Seite von Eddie Constantine in „Junge, mach dein Testament“, und dann kam der Film, der ihr Leben veränderte. 1962 engagierte Rolf Thiele sie für die Filmkomödie „Das schwarz-weiß-rote Himmelbett“ an der Seite von Thomas Fritsch. Horst Wendlandt ließ Marie Versinis Kindertraum Wirklichkeit werden, als er sie daraufhin für die Rolle der Nscho-tschi engagierte. Die Premiere von dem Kinofilm Winnetou Teil 1 fand am 11. Dezember 1963 statt.

Nscho-tschi (Schöner Tag) ist die Tochter des Apachenhäuptlings Intschu-tschuna und Schwester von Winnetou.
Im ersten Teil der Winnetou-Trilogie (erschienen 1893) pflegt sie den gefangenen Old Shatterhand und verliebt sich in ihn. Ihr Vater will ihr auf ihren Wunsch eine Ausbildung in St. Louis ermöglichen. Auf dem Weg zu einer versteckten Goldquelle am „Nugget-Tsil“ werden Nscho-tschi und ihr Vater vom Banditen Santer (gespielt von Mario Adorf) ermordet.

Sie spielte noch in vier weiteren Karl-May-Filmen mit: in Der Schut (1964), Durchs wilde Kurdistan (1965), Im Reiche des silbernen Löwen (1965) und in Winnetou und sein Freund Old Firehand (1966) (da noch einmal als Nscho-tschi).

Weitere Produktionen, in denen sie mitwirkte waren die Abenteuerfilme Im Tempel des weißen Elefanten (1963) und Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966). Von der Kritik besser bewertet wurde der Film Kennwort Reiher (1964). Aufsehen erregte in Frankreich 1969 die Fernsehadaptation von William Shakespeares Sommernachtstraum in der Inszenierung von Jean-Christophe Averty (Le songe d’une nuit d’été), in der sie als Hippolyta auftrat.

In Frankreich unter anderem als Claire Morandat in Brennt Paris? bekannt, arbeitete sie häufig in Deutschland. Bis in die 1980er Jahre hinein wirkte sie noch an Fernsehproduktionen mit, so etwa in der Serie Sergeant Berry (1973/74), in Tante Emma (1980) und in Die schöne Wilhelmine (1985).

1974 heiratete Versini den Schriftsteller und Regisseur Pierre Viallet, in dessen Filmen sie verschiedentlich mitspielte, so 2010 in Hommage an Robert Schumann. Mit ihrem Mann verbringt Marie Versini ihr Leben zumeist auf der Atlantikinsel Ré, zeitweise auch in Paris.

Marie Versini ist so stark mit der Rolle der Nscho-tschi verknüpft, dass sie ihre Autobiografie „Ich war Winnetous Schwester“ nannte. Die Biografie erschien 2003 zum Jubiläum „90 Jahre Karl May in Bamberg“. So hat sich der Kreis von der siebenjährigen Marie als Nscho-tschi zu Karl May wieder geschlossen.

Herzlichen Glückwunsch!

Quellen: Marie Versini – Homepage