Grass beschimpft Westerwelle als „großmäuligen Schaumschläger“

WesterwelleBei der bereits angekündigten „politischen Lesereise“ für die SPD hat Literaturnobelpreisträger Günter Grass zum Auftakt in Berlin am Dienstag zum Rundumschlag gegen FDP und Linkspartei ausgeholt.

So bezeichnete Grass den FDP-Chef Guido Westerwelle als „großmäuligen Schaumschläger“! Er sei zornig, dass ausgerechnet die FDP einen Auftrieb in einer Zeit habe, in der diese Partei abgestraft gehöre. Denn das seien die Propheten und Apostel des Neoliberalismus gewesen.

Es sei ein Rückschritt ohnegleichen, wenn mit Union und FDP ausgerechnet die Verursacher der Krise die nächste Regierung stellen, so Grass. Dies heiße „den Bock zum Gärtner zu machen.“ Angesichts der schwachen SPD-Umfragewerte sei ihm die Fortsetzung einer Großen Koalition „lieber als Schwarz-Gelb“.

Oskar Lafontaine nannte er einen „Meister der Demagogie“. Der Mann sei für ihn erledigt. Er habe den Parteivorsitz hingeschmissen wie ein dreckiges Handtuch.

Zwar habe Lafontaine ein unbestrittenes politisches Talent, jedoch sei mit ihm ein „demagogisches Element in die Linke hineingekommen“. Ein rot-rotes Regierungsbündnis auf Bundesebene lehnte Grass daher strikt ab. Allerdings dürfe man die erheblichen Wahlerfolge der Linken gerade im Osten nicht ignorieren, sonst rutsche sie „in eine Märtyrerrolle“

Die Sozialdemokraten seien leider in einer „beängstigend schwachen Situation“, so der Literaturnobelpreisträger.

An die Adresse der Sozialdemokraten appellierte Grass, das Erbe Brandts zu bewahren und „ein bisschen mehr Feuer reinzugeben“ im Wahlkampf. „Das politische Engagement für die Sozialdemokratie ist kein Auslaufmodell“, sagte er.

Quelle: Spiegel Online, Foto: Flickr by lableaddict

J. D. Salinger und Sylvia Welter, die schrecklich dunkle Frau der Leidenschaft

Jerome David Salinger wurde 1942 im Alter von 33 Jahren von der US-Armee eingezogen und kam 1943 zum Militärgeheimdienst CIC. Am 06. Juni 1944 landete er mit Invasionsbeginn am Strand der Normandie. Bis Kriegsende nahm Salinger an fünf Feldzügen in Frankreich teil, u. a. erlebte er die deutsche Ardennenoffensive mit. 1945 soll er wegen eines „front shock“ in einem Nürnberger Lazarett behandelt worden sein.

Jetzt wurde eine Heiratsurkunde mit seiner Unterschrift gefunden. Demnach hat Salinger am 18. Oktober 1945 die junge Französin Sylvia Welter in dem fränkischen Städtchen Pappenheim geheiratet. Eine große dünne Frau mit blasser Haut und tiefschwarzem Haar, eine schreckliche dunkle Frau der Leidenschaft, wie er später selbst berichtet.

Sylvia Welter wurde 1919 in Frankfurt am Main geboren. Der Vater war ein deutscher Kaufmann, die Mutter kam aus Frankreich, weswegen sie die französische Staatsbürgerschaft erhielt. Sylvia Welter studierte Medizin und machte ihren Doktor. Ein Bekannter von Salinger aus seiner Militärzeit glaubt sich erinnern zu können, dass die junge Ärztin als Psychologin gearbeitet hat. Fest steht, dass Sylvia Welter im Juli 1945, in der Zeit als Salinger wegen seines Nervenzusammenbruchs behandelt wurde, in Nürnberg gemeldet war.

Mitte 1946 verließen die beiden Deutschland und gingen in Salingers Heimstadt New York. Das war der Anfang vom Ende, die Ehe hielt nur 8 Monate. Margaret Salinger, die Tochter des Autors aus zweiter Ehe, zeichnete in einer im Jahr 2000 erschienenen Biographie das Bild einer dunklen, arroganten Frau mit hartem Aktzent, die sich in New York nie zurechtgefunden hat und mit der Familie nicht auskam. Sylvia Welter kehrte nach Europa zurück. Salinger ließ die Ehe annullieren, zog sich 1953 in ein Waldgrundstück nach Cornish, New Hampshire, zurück und heiratete im Juni 1955 die 19-jährige Claire Douglas.

Mittlerweile gehört der 90-jährige Salinger zu den rätselhaftesten Schriftstellern der Welt. Sein berühmtestes Werk Der Fänger im Roggen (The Catcher in the Rye, 1951) verhalf Salinger mit einer geschätzten Auflage von 25 Millionen Exemplaren zu Weltruhm. 1965 veröffentlichte er seine letzte Kurzgeschichte. 1974 bestätigte er in einem Telefongespräch, dass er nach wie vor schreibe, allerdings nicht für die Öffentlichkeit. Selbst seine Biographen spekulieren darüber, wie viele Buchmanuskripte in Salingers Safe liegen.

Bald wird man mehr wissen. In den USA hat der Literaturwissenschaftler Eberhard Alsen eine neue Salinger-Biographie beendet. Die Angst vor juristischen Schritten halten Verlag und Autor noch davon ab, das Buch zu veröffentlichen. Salinger ist bekannt dafür, jeden zu verklagen, der ihm zu nahe kommt. Die neue Biographie soll erst erscheinen, wenn Salinger gestorben ist.

Sylvia Welter, die bereits tot ist, wird jedenfalls einen nicht unbedeutenden Auftritt haben. „Alsen hat ihre ganze Lebensgeschichte recherchiert“, berichtet ein deutscher Historiker, der mit Alsen zusammengearbeitet hat. Zwar lebten  Welter und Salinger nur 8 Monate zusammen, dennoch wird vermutet, dass die Beziehung großen Einfluss auf Salingers Werke genommen hat.

Quelle: Süddeutsche Zeitung, Wikipedia

Günter Grass & Co auf politischer Lesereise für die SPD

Wie schon in den 60er Jahren, als Günter Grass sich für Willy Brandt und die „EsPeDe“ stark machte, zieht er auch jetzt wieder in den Wahlkampf.

Der 81-jährige Literaturnobelpreisträger will neben Berlin fünf ostdeutsche Städte besuchen – Neuenhagen, Eberswalde, Stralsund, Halle und Dresden stehen auf dem Programm. So namhafte Autoren wie Steffen Kopetzky, Michael Kumpfmüller, Tilmann Spengler, Thomas Rosenlöcher, Friedrich Christian Delius und Jens Sparschuh unterstützen Grass und gehören zu den Teilnehmern seiner „politischen Lesereise“.

„Presseauftakt“ ist am 08.09.09 in der Berlinischen Galerie in Berlin-Kreuzberg, wo Grass mit dem SPD-Kanditdaten im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg/Penzlauer Berg Ost, Björn Bähning, auftreten wird, teilte die SPD am Dienstag mit. Weiterhin sei ein öffentliches Gespräch mit dem Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse, dem Vorsitzenden des Kulturforums der Sozialdemokraten,  geplant.

Ob SPD-Wähler oder nicht, spielt keine Rolle, dieses Urgestein der deutschen Literatur sollte man nach Möglichkeit erleben.

Quelle: Süddeutsche Zeitung am 02.09.09

Ich mach was mit Büchern. – Wer noch?

Damit sich die Menschen, die in der Bücherwelt zu Hause sind, sei es als

Agent oder Agentin, Antiquar oder Antiquarin, Aus- und Weiterbilder oder Aus- und Weiterbilderin, Autor oder Autorin, Berater oder Beraterin, Bibliothekar oder Bibliothekarin, Blogger oder Bloggerin, Buchbinder oder Buchbinderin, Buchhändler oder Buchhändlerin, Drucker oder Druckerin, Hersteller oder Herstellerin, Hörbuch-Regisseur oder Hörbuch-Regisseurin, Hörbuch-Sprecher oder Hörbuch-Sprecherin, Illustrator oder Illustratorin, Internet-Projektler oder Internet-Projektlerin, Kritiker oder Kritikerin, Lektor oder Lektorin, Lieferant oder Lieferantin, Texter oder Texterin, Typograf oder Typografin, Übersetzer oder Übersetzerin, Verbandsvertreter oder Verbandsvertreterin, Verlagsmitarbeiter oder Verlagsmitarbeiterin, Verleger oder Verlegerin

oder ganz einfach auch nur als Leser und Bücherwurm, besser vernetzen und sehen, wer ebenfalls im Internet in der Buchbranche aktiv ist, hat sich Leander Wattig ein System überlegt:

Alle, die sich angesprochen fühlen und Leander Wattigs Idee unterstützen wollen, können sich auf der von ihm eingerichteten Seite im MedientrendsWiki selbstständig anmelden und in der entsprechenden Rubrik eintragen. Branchenmitglieder können eine Buch-Grafik in unterschiedlichen Größen auf ihren Websites einbinden, sodass die Besucher der Websites deren Zugehörigkeit zur Branche auf einen Blick erkennen können.

Vielleicht trägt diese Aktion tatsächlich dazu bei, dass sich die Menschen in der Buchbranche besser vernetzen.

Also bitte gleich eintragen!

Neue Literatursendung im WDR mit Christine Westermann ab Herbst 2009

Wie das Börsenblatt heute berichtet, soll Christine Westermann im Herbst eine eigene Literatursendung im WDR-Fernsehen bekommen.

Die WDR-Sendersprecherin Stefanie Schneck teilte auf Anfrage des Börsenblatts mit, dass es Überlegungen für ein Format gibt.

Das neue Format soll voraussichtlich im Herbst starten, einen konkreten Termin gebe es noch nicht. Auch über das genaue Konzept der Sendung machte Schneck keine Angaben.

Wie es heißt, soll lit.Cologne-Leiter Werner Köhler mit Westermann durch die Sendung führen.

Christine Westermann ist als Fernseh- und Radiomoderatorin, Journalistin und Autorin tätig.
Ab 1972 arbeitete sie als freie Journalistin für diverse Radio- und Fernsehsender, produzierte Filme und Reportagen und moderierte im ZDF die drehscheibe. 1983 wechselte sie zum WDR und moderierte jahrelang mit Frank Plasberg die Aktuelle Stunde.

Seit 1996 moderiert Westermann gemeinsam mit Götz Alsmann die Sendung Zimmer frei!, in der ein jeweils wechselnder prominenter „WG-Gast†œ mit ungewöhnlichen Aufgaben und Spielen konfrontiert wird.  Für die Arbeit an Zimmer frei! wurde das Moderatoren-Duo 2000 mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

Christine Westermann ist auch als Moderatorin für den Radiosender WDR 2 tätig, wo sie im Wechsel mit ihren Kollegen den Montalk und sonntags den Buchtipp präsentiert.

1999 veröffentlichte Christine Westermann ihr erstes Buch Baby, wann heiratest du mich? Ein Roman aus dem Beziehungsdschungel, ein Jahr später folgte Ich glaube, er hat Schluss gemacht. Geschichten aus dem richtigen Leben. 2008 erschien das gemeinsam mit Jörg Thadeusz geschriebene Buch Aufforderung zum Tanz †“ Eine Zweiergeschichte †“, ein Briefwechsel zwischen zwei Journalisten.

Quellen: Wikipedia, Börsenblatt