Zum artgerechten Umgang mit Frauen von Rainer K. Liedtke

Zum artgerechten Umgang mit Frauen von Dr. Rainer K. Liedtke

Ironische Spekulationen zu biologischen Ursachen für unser unterschiedliches Verhalten bei Gefühl und Erfahrung.

Der ewige Streit zwischen Mann und Frau führte dazu, daß manche Experten nun behaupten, ein erfolgreiches Zusammenleben dieser beiden Arten sei wenig wahrscheinlich oder gar unmöglich. Wie wir es von Experten erwarten, ist solche Behauptung nicht ganz neu. Sagte doch schon der alte Konfuzius, wenn auch in anderem Zusammenhang, †œWenn über das grundsätzliche keine Einigkeit besteht, ist es sinnlos, miteinander Pläne zu machen†œ.
Daher möchte auch ich mich dieser Sache einmal versuchsweise nähern. Zunächst benötigen wir dazu unsere beliebtesten gegenseitigen Vorurteile. Diese lassen sich meiner Meinung nach relativ leicht in zwei Punkten zusammenfassen:
Frauen kommen schon erwachsen auf die Welt,
Männer werden nie erwachsen
Dazu noch ein grundsätzlicher Aspekt: Männer wie Frauen beeinflussen gern andere Menschen. Sie tun es um damit †œwichtig† zu werden. Dort nun fängt meiner Meinung aber gleich schon unser Dilemma an. Männer und Frauen haben ja verschiedene Sichtweisen zum Leben. Um für andere †œwichtig† zu sein, verfolgt der Mann für sich eher das Ziel an mehr rohe Macht zu kommen. Hingegen versucht die Frau für sich damit mehr soziale Anerkennung zu erreichen. Auf dem Weg dahin scheinen Frauen insgesamt konfliktärmer vorzugehen als wir Männer. Dies erkläre ich mir vor allem damit, daß bei ihnen seltener der Typus des Wichtigtuers auftaucht.
Daß dies nun alles so ist, dabei spielen unsere Hirn-Funktionen eine wichtige Rolle. Hiermit meine ich nicht Unterschiede zwischen uns im Sinne von „schlauer†œ oder „dümmer†œ. Es scheinen unsere unterschiedlichen inneren Schaltkreise zu sein, über die alte Gefühls-Programme der Evolution unser Hirn steuern. Schließlich entwickelten wir uns ja erst noch über ein paar etwas einfacher gestrickte Vorstufen. Das startete in der Urzeit bekanntlich noch ziemlich ohne Technik. Seitdem erschufen wir uns dann aber eine ganze Zahl Hilfsmittel, die vorwiegend unserer erhöhten Bequemlichkeit dienen. Soweit es die biologische Weiterentwicklung unseres Hirns betrifft, vermute ich dort eher einen gewissen Stillstand.
Wie auch immer, auch heute setzt sich unser tägliches Verhalten aus Dingen zusammen, die wir gerne in „logisches Denken†œ und „Emotion†œ einteilen. Da wir Männer spekulieren, die Logik sei das Wichtigere, haben wir diese auch für uns gepachtet. Auf kleinere Webfehler komme ich ja noch zu sprechen. Zumindest kann ich es hier schon mal so weit zusammenfassen: Die unterschiedliche Wahrnehmung bei Mann und Frau ermöglicht uns stets gut zu ganz verschiedenen Schlußfolgerungen zu kommen.
Daher sah ich mich hier aufgerufen auch auf ein paar der Ursachen und deren zwangsläufige Folgen hinzuweisen. Der Weg zur artgerechten Kooperation hieß im übrigen auch einzubeziehen, wie unsere eigene männliche Art so tickt.
Meine Weisheiten bezog ich nicht nur aus theoretischer Wissenschaft und Philosophie. Ich sammelte sie auch bei meinen Freiland-Beobachtungen zu speziellen Arten von Frauen und Männern. Das führte dann zu einigen Spekulationen. So drängte sich mir verschiedentlich die Frage auf: Gibt es möglicherweise doch einen höheren positiven Sinn der Evolution, daß wir mit unserem Wunderwerk Gehirn oft nichts anderes anzufangen wissen als uns so aufzuführen, wie wir es eben tun?
Rainer K. Liedtke
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„Sture Männer aller Gewichts- und Altersklassen nutzen das Schüren von Konflikten, um ihren Machtstatus und ihr Prestige aufzumöbeln. Eine verblödete Männerhorde, die ihnen nachlatscht, findet sich immer. Und so wird Liedtkes Paar-Studie im Grunde zu einer kleinen, mit viel Witz gespickten Welt-Gesellschafts-Studie: „Machtstreben stört Harmonie … Verzicht auf Dominanz wandelt Konflikte“.

Das Erwärmende bei Liedtke: Er nimmt sich nicht aus. Er hat Vieles von dem, was Männer an Verwirrungen so mit sich schleppen, auch im eigenen Verhalten erlebt. Man merkt ja oft erst im Nachhinein, wie bestimmte Dinge fast automatisch geschehen. Aber dann ist auch ein guter Zeitpunkt, darüber nachzudenken. Übrigens auch für die weiblichen Heldinnen der Geschichte, die zwar das Meiste dazu beitragen, dass der Homo Sapiens bis heute überlebt. Aber oft genug stärken sie auch falsches männliches Verhalten.“ Drängler, Protzer, Kriegsgewinner: Zum artgerechten Umgang mit Frauen – Leipziger Internetzeitung, 01.01.2010

Über den Autor Dr. Rainer K. Liedtke

Medizin war eher ein Zufall. Statt Arzt zu werden plante Rainer K. Liedtke erst ein Studium der Soziologie. Er nahm aber dann, in letzter Minute, einen ihm angebotenen Studienplatz für Medizin an. Das Studium finanzierte er teils über Auftritte als Gitarrist einer Beat-Gruppe, als Bauarbeiter, sowie als wissenschaftlicher Hilfsassistent an der Universität. Zudem sammelte er erste schriftstellerische Erfahrungen als freier Redakteur bei medizinischen Journalen.
Das Interesse an Arzneimitteln entstand über den Weg. So machte er seinen Doktor der Medizin mit Forschungen zu DNA und RNA am biochemischen Institut der Universität Bonn. Dem folgten weitere Studien in der molekularen Medizin. Hiernach kamen mehrere Jahre praktische Tätigkeit als Krankenhausarzt, danach weitere Jahre in wissenschaftlichen Positionen der pharmazeutischen Industrie. Parallel hielt er als Universitäts-Lehrbeauftragter Vorlesungen in Pharmakologie. Neben wissenschaftlichen Publikationen veröffentlichte er mehrere medizinische Fachbücher, medizinische Patienten-Informationen und Artikel zu gesellschaftlich wichtigen medizinischen Entwicklungen. Hinzu kam die Erstellung von über hundert Patentschriften vor allem in Pharmazie, Medizin, Informationstechnik. Daß darunter auch noch ein Patent †œWindsurfboard mit Doppelrumpf-Bug†œ existiert, liegt eher an seinem früheren Hobby Windsurfing.
Als Gründer einer Deutschen und US Pharma-Firma war Rainer K. Liedtke dann einige Jahre in New York tätig. Zu Entdeckungen und Entwicklungen hier gehören u.a. die transdermale Schwangerschafts-Verhütung, Schmerz-Pflaster gegen Rückenschmerz (das diesbezüglich erste Marktprodukt in den USA), antidepressive Eigenschaften des Hormons Oxytocin. Nach seiner Rückkehr nach München folgten wieder theoretische Wissenschaft und Publikationen einer †˜Allgemeinen Theorie des Schmerz†™ sowie eines Modells zur Entstehung bestimmter Nebenwirkungen von Schmerzmitteln. Mehr Information zur Wissenschaft: www.rkliedtke.de.
Als Schriftsteller hat er seine Interessen an Soziologie wieder intensiviert mit dem Leitspruch:
„Fachwissen schließt Humor nicht aus†œ

Sibylle Lewitscharoff erhält Berliner Literaturpreis 2010

Wie die Süddeutsche Zeitung heute berichtet, erhält die 1954 in Stuttgart geborene Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff den Berliner Literaturpreis 2010. In der Begründung der Jury heißt es, dass sie für ihr „ungemein dichtes und originelles Prosawerk“ ausgezeichnet wird.

Mit dem Berliner Literaturpreis ist eine Berufung auf die Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik an der Freien Universität Berlin verbunden.

Der Preis ist mit 30 000 Euro dotiert. Zu den Preisträgerinnen des Berliner Literaturpreises gehören Dea Loher (2009), Herta Müller (2005), Anne Duden, Irina Liebmann (1998), Katja Lange-Müller (1996) und Brigitte Kronauer (1994). Weitere 21 Preisträger wurden seit 1998 mit der Auszeichnung geehrt.
Im vergangenen Jahr erhielt Sibylle Lewitscharoff den Leipziger Buchmesse für ihren Roman „Apostoloff“.

Kurzbeschreibung
Zwei Schwestern. Die eine auf der Rückbank, die andere auf dem Beifahrersitz, die eine scharfzüngig und kampflustig, die andere nachsichtig und höflich: Sie sind unterwegs im heutigen Bulgarien. Auf der ersten Hälfte ihrer Reise waren sie Teil eines prächtigen Limousinenkonvois, der die Leichen von 19 Exilbulgaren – in den Vierzigern von Sofia nach Stuttgart ausgewandert – in ihre alte Heimat überführte. Darunter der frühverstorbene Vater der Schwestern. Jetzt sind sie Touristinnen, chauffiert vom langmütigen Rumen Apostoloff. Er möchte den beiden die Schätze seines Landes zeigen, die Keramik mit Pfauenaugendekor (dessen Kobaltblau giftig ist), die Schwarzmeerküste (komplett versaut), die Architektur (ein Verbrechen des 20. Jahrhunderts). Die Jüngere, die Erzählerin, spuckt Gift und Galle.

Apostoloffs Vermittlungsversuche zwischen Sofia und Stuttgart sind zunächst wenig erfolgreich. Denn das bulgarische Erbe der Schwestern wiegt schwer – wenn der Vater, der erfolgreiche Arzt und schwermütige Einwanderer, in ihren Träumen auftaucht, schlängelt das Ende des Stricks, an dem er sich erhängt hat, noch hinter ihm her. Doch dem „Unglück, das dieses Aas von einem Vater auf Häupter und Herzen seiner Töchter geladen hat“ wird nicht auf melancholische Art begegnet.

Sibylle Lewitscharoffs Roman ist eine Suada von der Rückbank, die bissige, rabenschwarze und erzkomische Abrechnung einer Tochter mit dem Vater und seinem Land.

Die 247 Seiten umfassende gebundene Ausgabe von Apostoloff ist am 20. März 2009 im Suhrkamp Verlag erschienen und für 19,80 Euro im Buchhandel erhältlich. Die Taschenbuchausgabe erscheint im August 2010 ebenfalls bei Suhrkamp.
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Wer Sibylle Lewitscharoff bei einer Lesung erleben möchte, trifft sie am 20.02.2010 in Dresden, am 21.02.2010 in Darmstadt, am 03.03.2010 während eines Vortrags in Hamburg und am 19.06.2010 in Ranis.

Mit Jane Austen durch England von Elsemarie Maletzke

Mit Jane Austen durch England2In der Weltliteratur sind die Werke von Jane Austen bis heute die populärsten, und das nicht erst, seit sie von der Film- und Tourismusindustrie entdeckt wurden.

Elsemarie Maletzke ist den biographischen und literarischen Spuren Jane Austens durch England gefolgt und entführt uns in die wunderbare Welt der Schriftstellerin und ihrer Romane.

Jane Austen reiste gern. Sie erkundete Südengland von Devon bis Kent; sie fuhr nach London, an die See und nach Bath. Was sie sah, gefiel ihr ausgezeichnet, und als gute Patriotin konnte sie sich nicht vorstellen, dass es anderswo schöner sein könnte. Mit ihren Augen und durch ihre Romane sehen wir noch immer die klassischen Straßen von Bath – heute Weltkulturerbe -, das Cottage in Chawton, wo sie schrieb, die Salons, in denen sie tanzte,
Unter der kundigen Führung der Expertin Elsemarie Maletzke und mit stimmungsvollen Farbfotos wohltuend überraschungsfreier Parklandschaften werden darin alle einschlägigen Orte †“ Steventon, Bath, Chawton, Winchester †“ aus Austens Leben und Werk vorgestellt und zu den passenden Passagen aus den Romanen oder Briefen in Beziehung gesetzt. Wer je im Zweifel blieb, kann es hier sehen: „von diesen Stufen sprang Louisa Musgrove†œ und landete, statt sanft in Captain Wentworths Armen, auf dem harten Pflaster.

Die 169 Seiten umfassende Ausgabe von Mit Jane Austen durch England erschien am 17. Juni 2009 im Insel Verlag und ist für 10 Euro im Handel erhältlich.

Über die Autorin
Elsemarie Maletzke, geboren 1947, lebt in Frankfurt am Main. Sie schrieb die großen Biographien „Das Leben der Brontes“ und „George Eliot. Ihr Leben“. 1995 erschien das erste ihrer Reisebücher mit dem Titel „Very British!“, 1996 folgte „Irish Times“.

„Unter der kundigen Führung der Expertin Elsemarie Maletzke“, schreibt der Rezensent Tobias Döring auf FAZ.Net am 29.01.2010, „werden alle einschlägigen Orte aus Austens Leben und Werk vorgestellt und zu den passenden Passagen aus den Romanen oder Briefen in Beziehung gesetzt.“ Die Rezension ist unter dem Titel „Den Kopf voller Hammelknochen und Rhabarber“ nachzulesen.

Verleitung zum Lesen – Leidenschaften: 99 Autorinnen der Weltliteratur

Leidenschaften: 99 Autorinnen der Weltliteratur

Leidenschaften1Kurzbeschreibung
„Unser Buch zeigt den Reichtum und die Vielfalt der Literatur von Frauen und erzählt, wann, wie und warum sie zum Schreiben fanden.“ Die Autorinnen

Ihre Verse haben Jahrtausende überdauert wie Sapphos Poesie; sie schrieben in düsteren Verhältnissen wie die Schwestern Brontë, erfanden den weiblichen Fantasy-Roman wie Irmtraud Morgner, radikale Schreibweisen wie Elfriede Jelinek und die berühmteste Romanfigur der Gegenwart, Harry Potter.

99 schreibende Frauen haben Verena Auffermann, Gunhild Kübler, Ursula März und Elke Schmitter für ihren weiblichen Kanon der Literaturgeschichte ausgewählt. Sie porträtieren die Autorinnen, betten ihr Werke in Lebens- und Zeitumstände, positionieren sie innerhalb literarischer Traditionen und an deren Bruchstellen. Eine Wanderung durch die weiblichen Gefilde der Weltliteratur, für die man nichts mitbringen muss als Neugier und Leselust.

· Kluge Porträts, die Lust aufs Lesen machen

· Eine weibliche Geschichte der Weltliteratur und zugleich ein fachkundiger persönlicher Kanon

Über die Autorinnen

Sie schreiben für bekannte Medien wie Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, Der Spiegel, NZZ am Sonntag, ARD sowie den Hörfunk und sind erfolgreiche Autorinnen:

Elke Schmitter wurde 1961 in Krefeld geboren. Sie studierte in München Philosophie und war von 1992 bis 1994 Chefredakteurin der taz. Seitdem schrieb sie als freie Autorin u.a. für Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung und den Spiegel. 1981 veröffentlichte sie den Lyrikband Windschatten im Konjunktiv, 1998 einen Essayband über Heinrich Heine, Und grüß‘ mich nicht unter den Linden. Ihr Roman Frau Sartoris (Berlin Verlag 2000) wurde von der Presse begeistert aufgenommen und war ein großer Erfolg. Er wird derzeit in 12 Sprachen übersetzt.

Ursula März, geboren 1957 in Mittelfranken, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Köln und Berlin. März‘ literaturwissenschaftliches Interesse gilt hauptsächlich der zeitgenössischen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, insbesondere dem Werk von Wolfgang Hilbig, Wilhelm Genazino, Thomas Hürlimann, Ralf Rothmann, Lutz Seiler und Uwe Tellkamp. Literaturtheoretisch befasste sich März in ihren Kritiken und Veröffentlichungen mit Einflüssen des Feminismus, mit Gender Studies und dem Verhältnis von Literaturkritik und Gesellschaft. Für ihre Tätigkeit als Kritikerin und Publizistin wurde März mehrfach ausgezeichnet. 1990 erhielt Ursula März beim Klagenfurter Publizistik-Wettbewerb den Preis für Essayistik. 2005 wurde sie für ihre „Interpretationsintelligenz und ihr umfassendes Verständnis für die Literatur und die Welt, in der sie entsteht“, mit dem Berliner Preis für Literaturkritik ausgezeichnet. In kurzen literarischen Essays porträtiert März 24 Schriftstellerinnen der Weltliteratur, ordnet deren Werk literaturgeschichtlich ein und zieht Verbindungslinien zwischen verschiedenen Nationalliteraturen. März schreibt unter anderem über Sappho, Nelly Sachs, Christa Wolf, Marguerite Yourcenar und Joanne K. Rowling.

Gunhild Kübler, geboren 1944 in Karlsruhe, studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg, Berlin und Zürich. Kübler war unter anderem Literaturkritikerin bei der Neuen Zürcher Zeitung und Redakteurin bei der Schweizer Wochenzeitung Die Weltwoche. Aktuell schreibt sie für die NZZ am Sonntag. Ihre Kolumnen für die NZZ am Sonntag erschienen 2008 gesammelt in Buchform unter dem Titel Noch Wünsche?. Von 1990 bis 2006 gehörte Kübler außerdem zum Kritiker-Pool der Schweizer Fernsehsendung Literaturclub, in der einmal monatlich Neuerscheinungen und aktuelle Wiederauflagen von Büchern besprochen werden. Küblers literaturwissenschaftliches Interesse galt hauptsächlich dem literarischen Werk von Schriftstellerinnen des englischen und amerikanischen Sprachraums, insbesondere dem Werk von Emily Dickinson. Literaturtheoretisch befasste sich Kübler in ihren Kritiken und Veröffentlichungen mit Themen weiblichen Schreibens, mit Gender Studies und dem Verhältnis von Schreiben und literarischer Übersetzung. Kübler porträtiert 22 Schriftstellerinnen der Weltliteratur; unter anderem über Emily Dickinson, Toni Morrison, Sei Shonagon, Irmtraud Morgner und Astrid Lindgren.

Verena Auffermann, geb. in Höxter i. W. Buchhandelslehre, Verlagstätigkeit, Auslandsaufenthalte. Studien der Kunstgeschichte, Redakteurin, freischaffende Journalistin und Kritikerin vor allem für die „Süddeutsche Zeitung“. Jurorin der SWR-Bestenliste. Zuletzt erschienen von ihr in Buchform Nelke und Caruso. Über Hunde. Eine Romanze (1996, mit Iso Camartin), Das geöffnete Kleid. Von Giorgione zu Tiepolo, Essays (1999) sowie Beste Deutsche Erzähler 2000 (als Hg.). Ursula März mit dem biographischen Essay Du lebst wie im Hotel.
Auffermann schreibt über 27 Schriftstellerinnen der Weltliteratur; unter anderem über Herta Müller, Tania Blixen, Else Lasker-Schüler, Ilse Aichinger und Marie-Luise Kaschnitz.

„Radikal und inspiriert: Verena Auffermann, Gunhild Kübler, Ursula März und Elke Schmitter porträtieren ihre neunundneunzig Lieblingsschriftstellerinnen – und damit die Lebens- und Überlebenskünstlerinnen der Weltliteratur.
Der Band orchestriere sein Material souverän und liefere der Werkinterpretation geistreiche Skizzen, lobt unsere Rezensentin Ingeborg Harms. Den vier Autorinnen gelinge, „was bei Nachschlagewerken oft ausgeschlossen ist: die Verleitung zum Lesen.†
Ingeborg Harms, FAZ v. 20.12.2009 (vollständige Rezension sh. hier)

Die gebundene Ausgabe umfasst 640 Seiten und ist im Verlag C. Bertelsmann Verlag im September 2009 erschienen. Leidenschaften: 99 Autorinnen der Weltliteratur ist für 24.95 Euro im Buchhandel erhältlich.

Neuerscheinung: Das Buch der anderen von Zadie Smith (Hg.)

Zadie Smith„Eine Generation von Feministinnen ist im Kommen, die nicht aus dem Gefühl der Wut heraus schreibt. Sondern aus einem Gefühl von Selbstvertrauen.“ Zadie Smith in einem Interview mit der FAZ am 23.11.09

Wir haben den Roman „Zähne zeigen“ von Zadie Smith im November 2002 im Lesekreis gelesen und besprochen. Wenn wir unsere mittlerweile über 70 gelesenen Bücher Revue passieren lassen und überlegen, welche Highlights dabei waren, fällt immer wieder der Name der erfolgreichen 34-jährigen Autorin.

In der im November 2009  im Verlag Kiepenheuer  & Witsch (hier findet man auch eine Leseprobe) erschienenen  Anthologie Das Buch der anderen“ hat Zadie Smith allerdings nur das Vorwort und die Geschichte Hanwell Sen. geschrieben. Die restlichen 20 Geschichten hat sie von 20 namhaften englischsprachigen Autoren schreiben lassen. Erfindet jemanden! Keine Vorgaben, kein Zwang, lautete die Bitte von Zadie Smith. Ohne Honorar lieferten die Autoren ganz unterschiedliche und zum Teil sehr beeindruckende, eindringliche Geschichten ab. Die Erlöse aus dem Verkauf von „Das Buch der anderen“ sollen der Charity-Organisation 826 New York zu Gute kommen. Die Organisation wurde von Zadie Smith ins Leben gerufen und soll Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren zum Lesen und Schreiben anhalten.

Über die Autorin
Zadie Smith, 1975 geboren in Willesden, halb Jamaikanerin, halb Britin, lebt mit ihrer Mutter in Willesden Green, einer multikulturellen Gegend im Norden Londons. Mit dem Schreiben begann sie während ihres Examens am King’s College in Cambridge, „als Ausgleich zu dem langweiligen Lernen“. Mit ihrem Debüt avancierte sie zum Liebling der Literaturszene. 2006 erhielt sie den Orange-Literaturpreis.

Das Buch der anderen1Kurzbeschreibung
„Es gibt so viele Möglichkeiten, Figuren zu erschaffen, wie es Autoren gibt.“ Zadie Smith.

Das Who is Who der literarischen Wunderkids des 21. Jahrhunderts in der englischsprachigen Welt – 21 Autoren schreiben 21 Geschichten über 21 Charaktere. Das Buch der anderen ist genau das, ein Buch über andere. Schlagen Sie die Seiten auf, und Sie werden eine ganze Reihe neuer, spannender Bekanntschaften machen!

Autorinnen und Autoren ihrer Generation folgten Zadie Smiths Bitte, zugunsten der von ihr ins Leben gerufenen Charity-Organisation 826 New York – einer Non-Profit-Organisation, die Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren zum Lesen und Schreiben ermutigen will sowie Lehrer dabei unterstützt, Talente zu entdecken – eine Shortstory zu einer Anthologie beizutragen.

Die Vorgabe: eine Geschichte schreiben, in deren Mittelpunkt eine Person steht. So ­präsentiert Nick Hornby das äußerst wechselvolle Autorenleben des J. Johnson in fiktiven Verlagsankündigungen Über den Autor (illustriert von Posy Simmonds), Jonathan Safran Foers Großmutter Rhoda bietet Plätzchen an, um uns die Geschichte ihrer Herzuntersuchung zu versüßen, und Dave Eggers lässt uns teilhaben an der Geschichte des hoffnungslos verliebten Steinriesen Theo. Mit einer Einleitung von Zadie Smith und Geschichten der besten jungen englischsprachigen Autorinnen und Autoren diesseits und jenseits des Atlantiks ist Das Buch der anderen so schillernd und innovativ wie seine Autoren und so lebendig und vielfältig wie seine Charaktere. Die Autoren:

Edwidge Danticat, Dave Eggers, Jonathan Safran Foer, Andrew Sean Greer, Aleksandar Hemon, A.M. Homes, Nick Hornby (u. Posy Simmonds), Heidi Julavitz, Miranda July, A.L. Kennedy, Hari Kunzru, Jonathan Lethem, Toby Litt, David Mitchell, Andrew O’Hagan, ZZ Packer, George Saunders, Zadie Smith, Adam Thirwell, Colm Tóibín, Vendela Vida

Rezension in der FAZ von Felicitas von Lovenberg vom 27.11.2009: Aus dem Leben führt keine Strickleiter

Foto: NYU Creative Writing – Flickr.com