Jenny Erpenbeck erhält den Joseph-Breitbach-Preis 2013

Jenny ErpenbeckDie Schriftstellerin Jenny Erpenbeck erhält den mit 50.000 Euro dotierten Joseph-Breitbach-Preis 2013 für ihr Gesamtwerk, in dem sich laut Jury künstlerische Wahrhaftigkeit mit hoher Formkunst, Sprachschönheit und einer Evokationskraft verbindet, die uns in jedem Augenblick zu Mitleidenden und Mitfühlenden macht. Der Literaturpreis wird seit 1998 jährlich gemeinsam von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, und der Stiftung Joseph-Breitbach vergeben an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben.

„Jenny Erpenbeck sei die Epikerin des Augenblicks, in dem aus den Zufällen einer Vita Schicksal wird. In ihren Prosatexten, von der Geschichte vom alten Kind (1999) über die Novelle Wörterbuch (2005) bis zu den Romanen Heimsuchung (2007) und Aller Tage Abend (2012), ergründe sie mit disziplinierter Empathie die Beschädigungen des Lebens in Konstellationen der Angst. Sie versehe Möglichkeitsformen des Überlebens, Versagens, Opferseins zwischen Krieg, Diktatur und den Ideologien des 20. Jahrhunderts mit Antlitz, Sprache, Biografien, Herzschlag“, heißt es in der Jurybegründung weiter.

Über Jenny Erpenbeck
Jenny Erpenbeck, 1967 in Berlin (DDR) geboren, machte nach dem Abitur eine Buchbinderlehre, arbeitete als Ankleiderin an der Staatsoper Berlin, und studierte zunächst Theaterwissenschaft an der Humboldt Universität Berlin. Während ihres anschließenden Studiums der Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin arbeitete sie als Regieassistentin u.a. bei Ruth Berghaus und Heiner Müller, ging dann ans Opernhaus Graz und inszenierte ab 1998 als freischaffende Regisseurin in verschiedenen Häusern in Deutschland und Österreich. Ihr Debüt als Schriftstellerin gab sie 1999 mit der †ºGeschichte vom alten Kind†¹.

Der Joseph-Breitbach-Preis wird Jenny Erpenbeck am 20. September 2013 im Stadttheater Koblenz überreicht.

Quelle Foto: Lesekreis

Fluch des Tigers – Eine unsterbliche Liebe von Colleen Houck [Jugendrezension]

Fluch des tigersNachdem es Kelsey und Kishan im zweiten Band „Pfad des Tigers“ gelungen ist, Durgas zweite Aufgabe, die vier Häuser zu bewältigen, das göttliche Tuch zu erobern und Ren aus Lokeshs Fängen zu befreien, stehen die Brüder und Kelsey nun vor einem neuen Abenteuer. Die dritte Prophezeiung führt sie ins Reich der Drachen. Die Brüder, die seit Jahrhunderten ein Leben in Tigergestalt führen müssen, hoffen, bald endgültig von dem Fluch befreit zu werden. Obwohl Ren sich immer noch nicht wieder an Kelsey erinnern kann, ihre Anwesenheit und vor allem ihre Berührungen, ihm in menschlicher Gestalt Schmerzen bereiten, kommen die beiden wieder zusammen.

Gemeinsam mit Kishan und den vertrauten Begleitern Kadam und Nimila machen sie sich auf, um die fünf Drachenbrüder, die weit draußen auf dem Meer leben, zu besuchen. Da sie mittlerweile nur noch sechs Stunden in Tigergestalt verbringen müssen, können sie sich besser auf ihre Mission vorbereiten. Doch während sie im Drachenland nach Hinweisen auf den Aufenthaltsort von Durgas Perlenkette suchen, legen ihnen die Drachen immer wieder Steine in den Weg. Auch der Kampf um Kelsey, der unter den Brüdern herrscht, macht es den Dreien nicht unbedingt leichter.

Der dritte Band der Reihe hat mir wahnsinnig gut gefallen – noch viel besser als der zweite. Nicht nur das große Abenteuer, sondern auch die Dreiecksbeziehung zwischen Kelsey, Kishan und Ren sorgt für Spannung. Ich wurde immer wieder von den Figuren überrascht. Sogar die einzelnen Drachen und ihre völlig unterschiedlichen zum Teil verrückten oder wahnsinnigen Ideen passen gut in die Handlung. Die Mischung aus Fantasy, Abenteuer und Lovestory trug dazu bei, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und wollte. So habe ich nächtelang durchgelesen.

Da das Ende erneut offen ist, freue ich mich sehr auf die Fortsetzung. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, ob die drei es schaffen, ihre Mission zu erfüllen und ob Kelsey sich nun für den schwarzen oder weißen Tiger entscheidet. Ich wäre todtraurig, wenn sie sich anders entscheidet als ich – denn ich habe meine Wahl längst gestroffen. Wer nun die Buchreihe lesen möchte, sollte allerdings unbedingt mit dem ersten Teil „Kuss des Tigers“ anfangen, ansonsten versteht man die Zusammenhänge nicht so leicht. Dazu gibt es einen sehr schönen Buchtrailer auf YouTube. (Lilli, 14 Jahre)

Der Lesekreis bedankt sich vielmals bei Lilian für die schöne Buchbesprechung und beim Heyne Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 4. März 2013 im Heyne Verlag (688 Seiten)
Magisch, atemberaubend, unwiderstehlich!

Nachdem die 19-jährige Kelsey bereits unzähligen Gefahren getrotzt hat, um ihren geliebten Tigerprinzen Ren von seinem Fluch zu befreien, steht ihr nun die größte aller Prüfungen bevor: Ren verliert sein Gedächtnis und damit jede Erinnerung an die romantischen Stunden, die er und Kelsey miteinander verbracht haben. Und der Fluch des dunklen Magiers Lokesh, der Ren und seinen Bruder Kishan getroff en hat, ist noch immer nicht gebrochen. Das ungleiche Trio muss sich auf die Suche nach dem Kleinod einer Göttin machen, das vielleicht Erlösung bringen kann. Doch den Weg dorthin können nur fünf Drachen weisen. Auf einer Seereise, die Kelsey das Fürchten lehrt, muss sie erneut die Liebe Rens gewinnen †“ und sich gleichzeitig in Acht nehmen, Kishans Charme nicht zu verfallen …

Wer reinlesen möchte, findet hier beim Heyne Verlag eine Leseprobe.

Über die Autorin
Colleen Houck studierte an der University of Arizona und arbeitete siebzehn Jahre lang als Dolmetscherin für Gebärdensprache, bevor sie beschloss, sich dem Schreiben zu widmen. Ihr erster Roman Kuss des Tigers erschien zunächst als E-Book im Eigenverlag, eroberte die Herzen der Leserinnen und Leser im Sturm und belegte wochenlang Platz 1 der Kindle-Bestsellerliste. Die Autorin lebt gemeinsam mit ihrem Mann in Salem, Oregon.

Literaturverfilmung: Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald ab 16. Mai 2013 im Kino

Der große GatsbyAm 15. Mai 2013 wird die 3D-Neuverfilmung von F. Scott Fitzgeralds gesellschaftskritischen Roman „Der große Gatsby“ zur Eröffnung der Festspiele von Cannes erstmals gezeigt. Einen Tag später kommt sie in die deutschsprachigen Kinos.

Bereits 1926, ein Jahr nach Veröffentlichung des Romans, dessen Handlung im New York der 1920er Jahre, den Roaring Twenties, spielt, wurde der Stoff als Stummfilm in den Kinos gezeigt. Weitere Kinoproduktionen folgten in den Jahren 1949 und 1974 (mit Robert Redford und Mia Farrow in den Hauptrollen) und 2001 als Fernsehspiel.

Im Mai 2013 erscheint im Diogenes Verlag eine Neuauflage in der Übersetzung von Bettina Abarbanell mit offiziellem Filmcover.

Nachfolgend ein Trailer zur Neuverfilmung mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Leonardo DiCaprio macht ein gute Figur als Jay Gatsby. Für die ältere Generation ist sicherlich Robert Redford unauslöschbar „Der große Gatsby„, in Zukunft mag Leonardo DiCaprio den Protagonisten aus F. Scott Fitzgeralds Klassiker verkörpern.

Zum Inhalt:
Der große Gatsby“ erzählt von dem (Fitzgeraldselbst nachempfundenen) hoffnungsvollen Nachwuchsautor Nick Carraway: Er kommt im Frühjahr 1922 aus dem Mittelwesten nach New York City, das von lockeren Moralvorstellungen, Jazz-Glamour, mächtigen Alkoholschmugglern und ins Astronomische steigenden Aktien geprägt wird. Auf seiner Suche nach dem amerikanischen Traum wird Nick der Nachbar des geheimnisvollen, rauschende Feste feiernden Millionärs Jay Gatsby. Auf der anderen Seite der Bucht wohnt seine Cousine Daisy mit ihrem Mann, dem blaublütigen Frauenhelden Tom Buchanan. So erlebt Nick die faszinierende Welt der oberen Zehntausend und lernt ihre Illusionen, Romanzen und Täuschungsmanöver kennen. Von außen und von innen beobachtet Nick diese Welt, die ihn zu der Geschichte einer unmöglichen Liebe, unzerstörbarer Träume und eines tragischen Autounfalls inspiriert – womit er auch uns, unserer Gegenwart und unseren aktuellen Problemen den Spiegel vorhält.

Besetzung:
Mit Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire und Carey Mulligan.
Regie und Drehbuch: Baz Luhrmann.
Produktion: Bazmark Films, Red Wagon Productions.
Verleih: Warner Bros.

Quelle: Warner Brothers

Bücher und Rosen – der Welttag des Buches anderswo

Rose und Buch_1Der 23. April ist nicht nur Welttag des Buches, sondern in erster Linie ein Festtag zu Ehren des heiligen Georg, des legändären Drachentöters.

Seit 1995 ist der 23. April ein von der UNESCO weltweit eingerichteter Feiertag für das Lesen, für Bücher, für die Kultur des geschriebenen Wortes und auch für die Rechte ihrer Autorinnen und Autoren. Hierzulande verantstalten vor allem der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Stiftung Lesen diverse Aktionen um den höchsten Feiertag der Bibliophilen.

In Katalonien ist der Namenstag des St. Georg (Sant Jordi) nicht nur der Tag des Buches, sondern auch der Tag der Verliebten. In allen Städten bieten Buchhändler ihre Bücher zu Vorzugspreisen mit zirka 10 Prozent Rabatt an Straßenständen an. Die Einwohner kaufen dort Bücher für sich oder beschenken Familienmitglieder, Freunde und Bekannte. Als Zeichen der Wertschätzung und Liebe schenkt der Mann an diesem Tag seiner Frau, Freundin oder seinen Töchtern eine rote Rose, die Frauen revanchieren sich mit einem Buch. Mittlerweile schenken auch viele katalanische Unternehmen ihren Mitarbeitern Buchgutscheine.

Eine schöne Alternative zu unseren oftmals sehr aufwendigen Aktionen!

Quelle: Wikipedia – Welttag des Buches
Quelle Foto: birgitH – pixelio.de

Pulitzer-Preis für Literatur 2013 geht an Adam Johnson für „Das geraubte Leben des Waisen Jun Do“

Das geraubte Leben des Waisen Jun DoDer mit zirka 10.000 US-Dollar dotierte Pulitzer-Preis wird jährlich von einer Jury aus US-amerikanischen Journalisten und Verlegern vergeben. Die Pulitzer-Journalisten-Schule an der New Yorker Columbia Universität benennt die Preisträgerinnen und Preisträger, die für herausragende journalistische Publikationen in den Sparten Reportagen, Fotos, Bücher oder Musik ausgezeichnet werden.

Wie heute bekannt wurde, erhält der 1967 in South Dakota geborene Journalist und Schriftsteller Adam Johnson den Pulitzer-Preis 2013 für seinen im Jahr 2012 erschienenen Roman „The Orphan Master´s Son„. Bereits kurze Zeit nach der Veröffentlichung landete der Roman auf der Bestsellerliste der New York Times. Johnson erhielt verschiedene Preise und Stipendien und lebt und arbeitet in San Francisco als Schriftsteller und lehrt an der Stanford University Creative Writing. Für „The Orphan Master´s Son“ reiste Adam Johnson ins abgeschottete Nordkorea.

Die deutschsprachige Übersetzung des Romans erschien in diesem Jahr unter dem Titel „Das geraubte Leben des Waisen Jun Do“ im Suhrkamp Verlag.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 11. März 2013 bei Suhrkamp
Pak Jun Do hat noch nie einen Film gesehen, kaum je ein Werbeplakat, er findet es merkwürdig, dass woanders Leute Tiere im Haus halten, und wundert sich über Maschinen, die Geld auswerfen. Er kennt keine Ironie, keine Kunst, keine Mode und keine Magazine. Aufgewachsen im nordkoreanischen Waisenhaus „Frohe Zukunft“, ist er ein winziges Rädchen im großen Getriebe der absurd-grausamen Herrschaft des „Geliebten Führers“ Kim Jong Il. Nur ein falsches Wort kann jeden sofort ins Lager bringen. Doch mit der Zeit beginnt Jun Do an etwas zu glauben, was stärker ist als Staatstreue: Freundschaft und Liebe. Als er die Schauspielerin Sun Moon trifft, lernt er das bedingungslose Vertrauen in einen anderen Menschen kennen. Und nur dafür lohnt es sich zu überleben.

Adam Johnsons kühner Nordkorea-Roman ist ein wahres Feuerwerk der Erzählkunst, eine wahnwitzige Geschichte über Freiheit, Wahrheit und Identität. Er ist ebenso die Geschichte verlorener Unschuld wie Spionagethriller und Liebesroman, bevölkert von eigenwilligen, schrägen Figuren †“ poetisch, erschütternd und unvergesslich. (hier findet sich eine Leseprobe beim Suhrkamp Verlag)

Laut der Webseite des Suhrkamp Verlages besucht Adam Johnson Deutschland und liest am 12.06.2013 in Hannover und am 14.06.2013 in Freiburg aus „Das geraubte Leben des Waisen Jun Do„.

Im letzten Jahr wurde der Pulitzer-Preis für Literatur nicht vergeben, weil die Jury sich nicht auf einen Roman einigen konnte. Die Auszeichnung ist bei US-amerikanischen Journalisten ebenso berühmt und begehrt wie der Oscar in der Filmindustrie.

Mehr über die Vergabe der Pulitzer-Preise in diesem Jahr auf ZEIT Online.