In 180 Tagen um die Welt. Ein Abend mit Matthias Politycki

Ein Abend mit Matthias Politycki

In 180 Tagen um die Welt
Das Logbuch des Herrn Johann Gottlieb Fichtl

Lesung am Mittwoch, 2.4.2008, um 20:00 Uhr im Saal des Münchner Literaturhauses, Salvatorplatz 1
Moderation: Christoph Bartmann

Matthias PolityckiÜber den Autor
Matthias Politycki, geboren 1955, gilt als «eminenter Humorist» (Die Zeit) und ist einer der wichtigsten deutschen Autoren der Gegenwart. Sein umfangreiches Werk, darunter der Weiberroman, umfasst Prosa, Essays und Lyrik. Zuletzt erschienen die erzählenden Essays Vom Verschwinden der Dinge in der Zukunft und sein großer Kuba-Roman Herr der Hörner. Matthias Politycki lebt in Hamburg und München.

In 180 Tagen um die WeltKurzbeschreibung
«Fonsä, Veit, Wolfi, Zenz! Wenn ich s nicht mit eignen Augen gesehen hätte, ich würde s schier selber nicht glauben.» Wer eine Reise auf dem besten aller Kreuzfahrtschiffe macht, der hat etwas zu erzählen; wer sie als einfacher Finanzbeamter aus dem bayerischen Oberviechtach antritt, den ein Lottogewinn an Bord geführt hat, der kommt aus dem Staunen so schnell nicht mehr heraus: Johann Gottlieb Fichtl, von seiner Tippgemeinschaft mit Motivkrawatten und einem «Aldi-Smoking» aus dem Fundus des Bürgermeisteramtes für seine Reise ausgestattet, macht sich auf, die Welt im Allgemeinen und vom Penthouse-Deck bis hinunter in die Pumpensümpfe die von MS Europa im Besonderen zu erkunden.
In 184 Shortcuts berichtet er vom aberwitzigen Fünfsterneplus-Alltag an Bord und seinen nicht minder (aber-)witzigen Erlebnissen an Land: Die Reisegesellschaft entpuppt sich dabei mehr und mehr als Kuriositätenkabinett, das auf einem schwimmenden Zauberberg unserer Zeit dem Rausch der Intrigen und Gerüchte frönt und dabei grandios an Leben und Tod und all dem existenziellen Ernst vorbeifeiert, dem auch die Europa auf ihrer Fahrt durch die sieben Weltmeere nicht entkommt. Dieser Fichtl aus Oberviechtach aber, der an Bord bald zu «einem Großen, einem ganz Großen» hochgetuschelt wird, findet am Ende der Reise den Ort seiner Bestimmung: Für ihn hat das Abenteuer gerade erst begonnen.
Mit In 180 Tagen um die Welt hat Matthias Politycki den Schelmenroman des beginnenden 21. Jahrhunderts geschrieben: Das Logbuch des Herrn Johann Gottlieb Fichtl ist eine kühne Tour de farce, auf der Politycki die Idiosynkrasien unserer Gesellschaft mit satirischer Brillanz in ihre Bestandteile zerlegt. Und für den Leser zu einer ganz und gar phantastischen Reise neu zusammensetzt.

Veranstalter: Antje Kunstmann Verlag, marebuchverlag, Stiftung Literaturhaus, Eintritt: 8,00 Euro/ermäßigt 6,00 Euro

Wäre es schön? Es wäre schön! Ein Abend mit Irina Liebmann im Literaturhaus

Irina Liebmann
Wäre es schön? Es wäre schön!
Mein Vater Rudolf Herrnstadt
Lesung am Dienstag, 1.4.2008, um 19:30 im Saal des Münchner Literaturhauses, Salvatorplatz 1

Aus einer bürgerlichen jüdischen Familie im oberschlesischen Industrierevier stammend, hatte Rudolf Herrnstadt (1905-1966) den aufziehenden Faschismus früh erkannt und beschlossen, nicht zu fliehen, sondern gegen ihn zu kämpfen. Er wurde Kommunist undließ sich, wo er gebraucht wurde, von der Partei einsetzen.

Irina Liebmann, erst in Ostberlin, später in Westberlin, mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin, entdeckt ihren Vater als Akteur der Zeitgeschichte und zeichnet den großen Bogen seines Lebens nach †“ vom Warschau der Vorkriegzeit bis zum Trümmerfeld von Berlin, von Moskau im Krieg bis zum Aufbau des Stalinismus. Er wurde der sprachgewaltige und bekannteste Pressemann der Ostzone und der frühen DDR, bevor seine Hingabe für die Sache des Kommunismus tragisch endete.

Wäre es schön? Es wäre schön! Kurzbeschreibung
Wäre es schön? Es wäre schön! ist die Biographie eines restlos engagierten Menschen, dessen Anliegen es war, das aktuelle Weltgeschehen begreifbar zu machen, den Krieg zu beenden und in Deutschland einen Neuanfang zu wagen.
Rudolf Herrnstadt (1903-1966) war der sprachgewaltige und bekannteste Pressemann der Ostzone und der frühen DDR, bevor er aus der SED ausgestoßen und in die Provinz verbannt wurde. Aus einer bürgerlichen jüdischen Familie im oberschlesischen Industrierevier stammend, hatte er den aufziehenden Faschismus früh erkannt und beschlossen, nicht zu fliehen, sondern gegen ihn zu kämpfen. Er wurde Kommunist, verzichtete auf eine persönliche Karriere und ließ sich stattdessen von seiner Partei dort einsetzen, wo er gebraucht wurde. Der Bogen seines Lebens wie auch seiner Schriften führt von Berlin über Prag und Warschau nach Moskau und wieder zurück nach Berlin, wo er im Mai 1945 mit der Roten Armee eintrifft und die ersten Zeitungen Berlins mit aufbaut, dann die Presse der Ostzone. In der frühen DDR wird er die Parteizeitung leiten, ihre Propaganda offensiv vertreten, aber seine Position auch immer nutzen, um Neues in Gang zu bringen. Er wird der Erste sein, der öffentlich nach mehr Demokratie ruft und einen achtungsvollen Umgang mit den Menschen fordert. 1953 wird er als“Feind der Partei“aus der SED ausgeschlossen und seitdem totgeschwiegen. Das Buch belegt die Spannweite dieses Lebens – vom Warschau der Vorkriegszeit bis zum Trümmerbild von Berlin, von Moskau im Krieg bis zum Aufbau der Stalinallee. Irina Liebmann entdeckt ihren Vater als Akteur der Zeitgeschichte, geprägt von Faschismus und Krieg und der Hingabe für die Sache des Kommunismus, die tragisch endete.

Karten in der Literaturhandlung (Tel. 089-280 01 35) und im Literaturhaus (Tel. 089-29 19 34-27).
Veranstalter: Literaturhandlung, Stiftung Literaturhaus, Eintritt: Euro 8.-

Scientology umwirbt massiv die Münchner Jugend

Der Verfassungsschutz spricht von Expansionsstrategie, der Kreisjugendring beobachtet starke Aktivitäten –

München ist inzwischen Zentrum der Organisation

Die Expansionsstrategie der Scientology-Organisation zielt immer mehr auf Kinder- und Jugendliche ab: Nach Versuchen, in der Schülerhilfe Fuß zu fassen, und dem Aufbau einer inzwischen verbotenen Kindertagesstätte umwerben Scientologen nun Jugendverbände. Zuletzt lud eine Scientology-Initiative zum Tag „Jugend für Menschenrechte“ ein. Der Verfassungsschutz und der Sektenbeauftragte der evangelischen Landeskirche, Wolfgang Behnk, warnen vor dem subtilen Methoden der „Psycho-Organisation“.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Münchner Ostermarsch für den Weltfrieden

dove_mucWer an Ostern ein Zeichen für den Weltfrieden setzen will, kann am Ostersamstag, den 22. März, am traditionellen Ostermarsch teilnehmen. Dieser wird wie immer vom Münchner Friedensbündnis organisiert. Das Motto lautet in diesem Jahr:

„Völkerrecht statt Faustrecht!“

peaceLos geht es um 11 Uhr am Orleansplatz mit Richard Forward vom Munich American Peace Committee. Der Demonstrationszug bewegt sich dann zum Marienplatz, wo sich ab etwa 12.30 Uhr alle Teilnehmer zur Kundgebung mit Infomarkt und Musik sammeln. Als Redner treten unter anderem Paul Kleiser vom Sozialforum München, Walter Listl vom Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus sowie Rechtsanwältin Angelika Lex auf.

Die Truderinger Frauen für Frieden und Abrüstung werden einen Sketch aufführen. Vor dem Abmarsch findet um 9.45 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst in Sankt Johannes am Preysingplatz statt.

Münchner Literaturbüro hat das Literaturblatt neu aufgelegt

Ende 2005 wurde das „alte“ Literaturblatt des Kulturreferats eingestellt. Es gab Protestveranstaltungen, Pressekommentare und viele Schreiben, aber alle Rettungsversuche nützten nichts, eine Lücke wurde aufgerissen und viele Veranstalter registrierten einen Besucherschwund. Der von der Stadt angepriesene Online-Kalender konnte das Literaturblatt, das kostenlos in Buchhandlungen und Kultur-Institutionen ausgelegen und einen Überblick über die Literaturszene der Stadt geboten hatte, nicht ersetzen.

Stein Vaaler ist möglicherweise zusammen mit seinen Kollegen vom Münchner Literaturbüro Retter des „Literaturblattes“, denn seit diesem Monat gibt es ein neues Literaturblatt, die „Literaturseiten München“. In einer Auflage von 10 000 Stück wird es von freiwilligen Helfern an 100 Stellen in der Stadt ausgelegt. Die Redaktion des beidseitig bedruckten DIN-A3 Blatts und der noch ausführlicheren Internet-Ausgabe (www.literaturseiten-muenchen.de) besteht aus sechs bis sieben Leuten.

Wenn sich weitere Anzeigenkunden oder gar ein Sponsor finden, möchte man auf vier Seiten erweitern. Eine unschätzbare Unterstützung wäre sicher auch der Zuschuss der Stadt, auf den Vaaler hofft. Das Kulturreferat steht der Initiative „wohlwollend“ gegenüber, möchte aber zunächst „prüfen, in welcher Form Unterstützung möglich ist“.