Ein Streiflicht über die Frankfurter Buchmesse am 11. Oktober 2012

Unser Zug erreichte Frankfurt am 11. Oktober 2012 mit fünfzehn Minuten Verspätung. Ursula Krechel, die frisch gekürte und überglückliche Preisträgerin des Deutschen Buchpreises 2012, haben wir im Paschen Literatursalon im Gespräch mit Denis Scheck dennoch gerade rechtzeitig erreicht.


Danach war eine kurze Pause und eine kleine Stärkung draußen auf dem Messegelände angesagt. Vor dem Lesezelt, das wieder zentral zwischen den Hallen und dem Forum platziert war, herrschte reger Andrang.

Die begehrten Sitzsäcke von Bibliotels.com waren auch aufgrund des schönes Wetters den ganzen Tag besetzt.

Ein gigantisches Buch vom Klett-Cotta Verlag überragte mit der Werbung für den Kinostart von „Der Hobbit“ am 13.12.2012 fast alles.

Vor dem Forum tanzten einige neuseeländische Māori zu bekannten Hip-Hop-Klängen. Da Neuseeland in diesem Jahr das Gastland der Frankfurter Buchmesse ist, waren wir nicht überrascht, die tätowierten Männer zu sehen, aber irgendwie hatten wir mit fremdländischen Rhythmen gerechnet.

Also wieder zurück zum Programm…

… denn im Paschen Literatursalon stellte Jenny Erpenbeck ihren neuen Roman „Aller Tage Abend“ im Gespräch mit Hadwiga Fertsch-Röver vor.

Elke Heidenreich hat ein neues „Katzenbuch“ unter dem Titel „Katzenmusik und Katerstimmung“ herausgegeben. Gut gelaunt berichtete sie über die Entstehung des Buches, ihre Liebe zur Literatur und zur Musik. Immer wieder applaudierten die Zuschauer, wenn die Moderatorin sie auf eine mögliche Rückkehr ins Fernsehen ansprach.


Jetzt sollten eigentlich Bilder der Ehrengastpräsentation Neuseeland folgen, da sich ein Besuch in dem Areal, das direkt über dem ARD-Forum liegt, anbot. Doch letztendlich gab es dort nichts zu fotografieren, denn bis auf einige neuseeländische Bücher, die man zentral gebündelt aufgehängt hatte, war die Fläche in zwei riesige schwarze Seen verwandelt worden.

Rechts war ein Bereich für Veranstaltungen abgeteilt. Hier sprachen Linda Olsen, Helen Brown und Dulcie Smart über Liebe und Verlust in der neuseeländischen Literatur.

Rainald Goetz diskutierte dann intensiv mit Ijoma Mangold über „Johann Holtrop“ am Stand der ZEIT in Halle 3.1.


Der niederländischer Autor Cees Nooteboom signierte leider schon seine Bücher, als wir den Stand von ARTE im Foyer West endlich gefunden hatten.

Wäre Jussi Adler-Olsen nicht so ein erfolgreicher Bestseller-Autor, könnte er zweifelsfrei ein ebenso erfolgreicher Entertainer sein.


Dass ich den sympathischen Schweizer Autor Martin Suter dann auf dem „blauen Sofa“ entdeckt habe, war eher Zufall, denn in „meinem“ Programm war er nicht vorgesehen. „Die Zeit, die Zeit“ heißt sein neuer Roman, der Ende August bei Diogenes erschienen ist.


Richard Ford lauschte andächtig den Fragen von Denis Scheck. Natürlich ging es hier in erster Linie um „Kanada“.


Auf dem Rückweg vom ARD Forum zu den Hallen habe ich einen kleinen Abstecher zur Außenpräsentation des Gastlandes Neuseeland gemacht. Auf einer relativ kleinen überdachten Fläche wurden hier einige typisch neuseeländische Arbeiten gezeigt. Die Jade-Figuren waren übrigens sehr hübsch, allerdings mit Preisen ab 200 Euro auch ziemlich teuer.



Dann bin ich quasi über mein Highlight der Buchmesse gestolpert, indem ich völlig unerwartet meine derzeitige Lieblingsautorin entdeckte. Vielleicht nahm Sofi Oksanen einen Termin wegen der angekündigten niederländischen Übersetzung ihres Romans „Fegefeuer“ auf der Buchmesse wahr.

Herta Müller diskutierte mit ihrem früheren Lektor Klaus Hensel im ARD Forum über Literatur in Form von Gedichten, denn sie hat eine neue Form im Umgang mit Wörtern gefunden. Aus Zeitungen und Zeitschriften schneidet sie Wörter, Buchstaben und Bilder heraus und stellt diese zusammen, bis sie sich reimen. „Vater telefoniert mit den Fliegen“ heißt das Buch, in dem diese „Wunderwerke der Phantasie“ zusammengefasst erschienen sind.


Michail Schischkin diskutierte beim ZDF auf dem blauen Sofa über seinen neuen Roman „Der Briefsteller“…

… gegenüber zeigte sich ein Mainzelmännchen ganz begeistert von seiner Lektüre.

Olga Grjasnowa las im „AZUBISTRO mediacampus frankfurt“ in Halle 4.1 aus ihrem vielfach beachteten Debüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt“.

Antje Flemming hielt die Stellung an dem ersten eigenen Stand der „edition fünf“ und präsentierte die schönen Bücher in einem farbenfrohen Ambiente. Glücklich konnte ich zwei der begehrten „Leseglück zum Weitertragen-Taschen ergattern – vielen Dank nochmals!


Karen Nölle, eine der Herausgeberinnen der edition fünf, diskutierte währenddessen im Weltempfang-Salon in Halle 5.0 mit pazifischen BücherFrauen über die Buchbranche in Neuseeland und gab einen Einblick in die dortige Arbeitssituation.

„Vielen Dank für das Leben“ heißt das neue Buch von Sibylle Berg. Mit Frauke Schlieckau sprach die sichtlich gut gelaunte Autorin darüber auf dem blauen Sofa.


Im Anschluss stellte der deutschsprachige Schriftsteller und habilitierte Orientalist Navid Kermani im Gespräch mit René Aguigah sein Buch „Über Bord – Vergesst Deutschland!“ vor.

Und last but not least zeichnete Christhard Läpple die junge österreichische Autorin Teresa Präauer mit dem ZDF-„aspekte“-Literaturpreis 2012 für ihren Debütroman „Für den Herrscher aus Übersee“ aus.

Die HAPPY HOUR im neuseeländischen Pavillon haben wir uns dann erspart. Aber wer weiß, vielleicht hätte das viele Wasser uns auch ein angenehmes Fußbad beschert… 😉

Ursula Krechel gewinnt Deutschen Buchpreis 2012

Ursula Krechel ist am 8. Oktober zum Auftakt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse mit dem Deutschen Buchpreis 2012 ausgezeichnet worden. Die 64-jährige Schriftstellerin erhielt den mit 25.000 Euro dotierten Literaturpreis für ihren Roman „Landgericht„. Ursula Krechel war als einzige Autorin auf der Shortlist nominiert und konnte sich gegen Ernst Augustin, Wolfgang Herrndorf, Clemens J. Setz, Stephan Thome und Ulf Erdmann Ziegler durchsetzen.

Ursula Krechel erzählt in ihrem Roman ‚Landgericht‘ die Lebensverwicklung des aus dem Exil zurückkehrenden Richters Richard Kornitzer. Er ist vom Glauben an Recht und Rechtsstaatlichkeit durchdrungen und zerbricht, als er in der Enge Nachkriegsdeutschlands den Kampf um die Wiederherstellung seiner Würde verliert“, so die Begründung der sieben Jury-Mitglieder.

Die Sprache des Romans oszilliert zwischen Erzählung, Dokumentation, Essay und Analyse. Bald poetisch, bald lakonisch, zeichnet Krechel präzise ihr Bild der frühen Bundesrepublik †“ von der Architektur über die Lebensformen bis hinein in die Widersprüche der Familienpsychologie. Landgericht ist ein bewegender, politisch akuter, in seiner Anmutung bewundernswert kühler und moderner Roman„, heißt es weiter in der Begründung der Jury.

Ursula Krechel, geboren 1947 in Trier, studierte Germanistik, Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte. Sie arbeitete als Dramaturgin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Seit ihrem Debüt im Jahr 1974 mit dem Theaterstück „Erika“ veröffentlichte sie Gedichtbände, Prosa, Hörspiele und Essays. Ihr Roman „Shanghai fern von wo“ (2009) wurde mehrfach ausgezeichnet. 2009 erhielt sie den „Joseph-Breitbach-Preis“. Urusla Krechel lebt in Berlin.

Quelle: Börsenblatt

(M)ein Tag auf der Frankfurter Buchmesse am 11. Oktober 2012

Wer die Wahl hat, hat die Qual, heißt eine alte Redensart. Wie viel Wahrheit darin steckt, hat sich mir wieder bei der Gestaltung meines Buchmesse-Programms offenbart. Am 11. Oktober 2012 werden in dem mir zur Verfügung stehenden Zeitfenster über 250 Veranstaltungen angezeigt, die ich am liebsten alle besuchen würde. Für 40 Termine habe ich mich jetzt entschieden, auch wenn ich bereits weiß, dass ich selbst die nicht alle schaffe. Auf jeden Fall werde ich mich bemühen, meine Highlights wahrzunehmen. Dazu gehören die Lesungen und Diskussionen mit Ursula Krechel, Kiran Nagarkar, Jenny Erpenbeck, Richard Ford, Elke Heidenreich, Rainald Goetz, Cees Nooteboom, Volker Weidermann, Michail Schischkin, Olga Grjasnowa, Sibylle Berg und Katharina Hagena. Neuseeland präsentiert sich als Ehrengast 2012 auf der Buchmesse in vielen Veranstaltungen. Um 16.00 Uhr moderiert Karen Nölle, Herausgeberin der „edition fünf“ in der Podiumsdiskussion „Pazifische Bücherfrauen im Gespräch“. Ab 17 Uhr tanzen die unabhängigen Verlage in den Gängen F und G der Halle 4.1. aus der Reihe… ab 17.30 Uhr ist HAPPY HOUR im neuseeländischen Pavillon… um 18.30 Uhr geht mein Zug zurück nach München…

(M)ein Tag auf der Frankfurter Buchmesse am 11. Oktober 2012

Ehrengastpräsentation 2012 Neuseeland
Books on New Zealand
Übersetzungen neuseeländischer Literatur sowie aktuelle Bücher zur Kultur, Geschichte und Gegenwart Neuseelands, darunter eine Vielzahl deutschsprachiger Neuerscheinungen, zeigt die internationale…
Frankfurt Book Fair Ausstellungs- und Messe-GmbH des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
Forum, Ebene/Level 1 – 09:00 – 18:30

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Der Deutsche Buchpreis im Paschen Literatursalon
Ursula Krechel: „Landgericht†œ (Jung und Jung) Moderation: Denis Scheck
Paschen Literatursalon, 4.1 D150 – 12:00 – 13:00

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Neue Ideen aus „Weltkulturen†œ
Einen Monat lang lebten zwei junge neuseeländische Autoren im Weltkulturen Museum und erkundeten die ozeanischen Schätze. Hamish Clayton und Tina Makereti erzählen von den Erfahrungen zu Beginn ihres…
Ehrengastpräsentation 2012 Neuseeland
Forum, Ebene/Level 1 – 13:00 – 13:30

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Weltempfänger
Cornelia Zetzsche (Literaturkritikerin) im Gespräch mit dem indischen Autor Kiran Nagarkar („Die Statisten†œ).
ARTE, 3.1 Foyer West – 13:00 – 13:45

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Der Deutsche Buchpreis im Paschen Literatursalon
Jenny Erpenbeck: „Aller Tage Abend†œ (Knaus) Moderation: Hadwiga Fertsch-Röver
Paschen Literatursalon, 4.1 D150 – 13:00 – 14:00

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SWR 3 Die Sonntagsshow
Gäste: Katja Eichinger, Anthony McCarten Moderation: Kristian Thees
ARD-Hörfunk
Das Gläserne Studio (Hörfunk), Forum Ebene/Level 0 – 13:00 – 15:00

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3sat liest
Richard Ford: Kanada (Hanser Verlag) Veranstaltung in englischer Sprache.
3sat, 4.1 E181 – 13:30 – 14:00

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Elke Heidenreich „Katzenmusik und Katerstimmung†œ
Mit Katzenmusik kennt Elke Heidenreich sich aus: Ihr Kater Nero lief mit Vorliebe nachts über die Klaviertasten. Nun präsentiert sie mit „Katzenmusik und Katerstimmung†œ eine Sammlung…
ARD Hessischer Rundfunk
ARD Forum, Ebene 0 – 13:30 – 14:00

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Paul Cleave „Das Haus des Todes†œ
Der internationale Bestseller-Autor Paul Cleave lebt abwechselnd in seiner Heimatstadt Christchurch, dem Schauplatz seiner Romane, und London, das allerdings in seinem Werk nie vorkommt.
New Zealand at Frankfurt Ehrengast der Buchmesse 2012 Manatu Taonga – Ministry for Culture and Heritage
Forum, Ebene/Level 1 – 13:30 – 14:00

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Verachtung
Hannes Hintermeier (F.A.Z.) im Gespräch mit dem Autor Jussi Adler-Olsen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 3.1 D154 – 14:00 – 14:20

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Love & Loss
Linda Olsson und Helen Brown diskutieren über Liebe und Verlust in der neuseeländischen Literatur.
New Zealand at Frankfurt Ehrengast der Buchmesse 2012 Manatu Taonga – Ministry for Culture and Heritage
Ehrengastpräsentation 2012 Neuseeland
Forum, Ebene/Level 1 – 14:00 – 14:30

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das blaue sofa: Inge Feltrinelli
Fotografien (Steidl) Moderation: Luzia Braun, Marie Sagenschneider
das blaue sofa, Übergang Halle 5 & 6/ between halls 5 & 6 – 14:00 – 14:30

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Rainald Goetz: „Johann Holtrop†œ
Der Autor im Gespräch mit Ijoma Mangold über sein neues Buch „Johann Holtrop†œ (Suhrkamp).
Die Zeit, 3.1 D101 – 14:00 – 14:30

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Katja Eichinger „BE†œ
Bernd Eichinger, der bedeutendste deutsche Produzent, Drehbuchautor und Regisseur der Nachkriegszeit, ist im Januar 2011 überraschend gestorben. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch, hat Katja Eichinger…
ARD Forum, Ebene 0 – 14:00 – 14:30

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Vom Sterben
Gott und die Welt, der Tod und das Leben. Jenny Friedrich-Freksa (Zeitschrift „Kulturaustausch†œ) im Gespräch mit dem Autor Cees Nooteboom.
ARTE, 3.1 Foyer West – 14:00 – 14:45

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Malek Abad Al Wadie: „Es tanzt die Schlange und der Vogel singt†œ
Der saudische Poet Malek Abad Al Wadie liest eine Auswahl seiner Gedichte (mit deutscher Übersetzung).
Botschaft des Königreiches Saudi Arabien Kulturbüro
Paschen Literatursalon, 4.1 D150 – 14:15 – 15:15

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Volker Weidermann
Volker Weidermann im Gespräch zu dem von ihm herausgegebenen Band „Armin T. Wegner: Der Knabe Hüssein und andere Erzählungen†œ.
Wallstein-Verlag, 4.1 E181 – 14:30 – 15:00

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das blaue sofa: Donna Leon
Himmlische Juwelen (Diogenes) Moderation: Luzia Braun, Frauke Schlieckau
das blaue sofa, Übergang Halle 5 & 6/ between halls 5 & 6 – 14:30 – 15:00

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Amelie Fried und Peter Probst im Gespräch mit Dieter Moor
„Verliebt, verlobt… verrückt?†œ – diese Frage stellen sich Amelie Fried und ihr Mann Peter Probst nach 20 gemeinsamen Ehejahren und schildern durchaus selbstironisch ihre alltäglichen…
ARD Forum, Ebene 0 – 14:30 – 15:00

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Lloyd Jones „Die Frau im blauen Mantel†œ
Der neuseeländische Bestseller-Autor geht über den Realismus hinaus, indem er fiktionale Normen sprengt. Lloyd Jones stellt sich den Fragen von Christoph Mücher.
New Zealand at Frankfurt Ehrengast der Buchmesse 2012 Manatu Taonga – Ministry for Culture and Heritage
Forum, Ebene/Level 1 – 14:30 – 15:00

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3sat liest
Volker Weidermann (Hrsg.): Armin T. Wegners „Der Knabe Hüssein und andere Erzählungen†œ (Wallstein Verlag) Video on Demand unter www.3sat.de
3sat, 4.1 E181 – 14:30 – 15:00

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Richard Ford im Gespräch mit Denis Scheck
Dafür, dass Richard Ford eigentlich nur noch kleine Bücher schreiben wollte, ist der neue Roman „Kanada†œ doch recht umfangreich geworden mit 464 Seiten! Die Spannung ist vorprogrammiert: Es geht um…
ARD Forum, Ebene 0 – 15:00 – 15:30

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Frauen sind dazu berufen, Utopien bewohnbar zu machen
Gespräch mit der stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) Regine Möbius über die Neuerscheinung „Frauen sind dazu berufen, Utopien bewohnbar zu machen†œ (Frauenbilder…
Talheimer Verlag, 3.1 A103 – 15:00 – 16:00

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Willemsens Bücher
Sachdienliche Lektürehinweise von und mit Roger Willemsen.
ARD Forum, Ebene 0 – 15:30 – 16:00

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das blaue sofa: Michail Schischkin
Der Briefsteller (DVA) Moderation: Barbara Wahlster
das blaue sofa, Übergang Halle 5 & 6/ between halls 5 & 6 – 15:30 – 16:00

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Iris Hanika „Tanzen auf Beton†œ
Hanikas neues Buch ist eine wahre Psychoanalyse von Liebesbeziehungen im Romanformat. Erschienen im Verlag Droschl.
IG Autorinnen Autoren, 4.1 B115 – 15:30 – 16:00

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Brief an Poseidon
Freddy Langer (F.A.Z.) im Gespräch mit dem Autor Cees Nooteboom.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3.1 D154 – 16:00 – 16:20

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Ingrid Noll liest im Lesezelt
Im neuen Familienroman von Ingrid Noll geht so allerlei „Über Bord†œ: Nonnenkloster nennen die Leute das Haus, in dem Amalia, Ellen und Hildegard wohnen. Ein idyllisches Zuhause †“ bis zu dem Tag, als…
Diogenes Verlag im Agora Lesezelt – 16:00 – 16:30

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Seismograph oder Echokammer? Blogs, Twitter und Internetpublizistik
Jakob Augstein und Michael Seemann diskutieren über die Zukunft der Internetpublizistik. Moderation: Dr. Leonard Novy, Institut für Medien- und Kommunikationspolitik.
Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, 3.1 F137 – 16:00 – 17:00

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„Der Russe ist einer, der Birken liebt†œ
Olga Grjasnowa liest aus ihrem Debütroman.
AZUBISTRO mediacampus frankfurt / die schulen des deutschen buchhandels GmbH
Azubistro, 4.1 A152 – 16:00 – 17:00

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Pazifische BücherFrauen im Gespräch: Die Buchbranche in Neuseeland
Inzwischen ist es langjährige Tradition, dass die BücherFrauen Frauen aus der Buchbranche des Gastlandes einladen, um einen Einblick in deren Arbeitssituation zu bekommen. Was ist spezifisch für…
BücherFrauen e.V.
Weltempfang – Salon, 5.0 D949 – 16:00 – 17:00

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Astrid Lindgren Memorial Award
Der Astrid-Lindgren-Memorial Award wird seit 2003 vergeben und gilt mit 500.000 € als der höchst dotierte Preis der internationalen Kinder- und Jugendliteratur. Auf der Frankfurter Buchmesse werden…
Forum für Kinder-und Jugendmedien, Halle 3.0 K371 – 16:00 – 17:00

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Kanada
Verena Lueken (F.A.Z.) im Gespräch mit dem Autor Richard Ford.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3.1 D154 – 16:30 – 16:55

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Jakob Arjouni liest im Lesezelt
„Bruder Kemal“: Der Frankfurter Privatdetektiv Kayankaya ist für seinen fünften Fall zurück: älter, entspannter, cooler †“ und sogar in festen Händen. Ein Mädchen verschwindet, und Kayankaya soll…
Diogenes Verlag im Agora Lesezelt – 16:30 – 17:00

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das blaue sofa: Sibylle Berg
Vielen Dank für das Leben (Hanser) Moderation: Luzia Braun, Frauke Schlieckau
das blaue sofa, Übergang Halle 5 & 6/ between halls 5 & 6 – 16:30 – 17:00

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Katharina Hagena: „Vom Schlafen und Verschwinden†œ
Die Autorin im Gespräch mit Moritz Müller-Wirth über ihr neues Buch „Vom Schlafen und Verschwinden†œ (Kiepenheuer & Witsch).
Die Zeit, 3.1 D101 – 16:30 – 17:00

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das blaue sofa: Navid Kermani
Über Bord – Vergesst Deutschland! (Ullstein) Moderation: René Aguigah
das blaue sofa, Übergang Halle 5 & 6/ between halls 5 & 6 – 17:00 – 17:30

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„Wir tanzen aus der Reihe“
Die unabhängigen Verlage laden zum tänzerischen Messeausklang in den Gängen F und G der Halle 4.1. Eröffnet wird der Abend vom Vorstand der Kurt−Wolff−Stiftung am Stand F 134.
Frankfurter Buchmesse, Halle 4.1, Gänge F & G

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Julia Neigel: „Neigelnah†œ
Die Autorin stellt ihre Autobiografie „Neigelnah†œ vor.
Random House im Agora Lesezelt – 17:00 – 18:00

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das blaue sofa: aspekte Literaturpreis
Vorstellung des Preisträgers. Moderation: Christhard Läpple
das blaue sofa, Übergang Halle 5 & 6/ between halls 5 & 6 – 17:30 – 18:00

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WiP-Party der BücherFrauen e.V.
Der Verein BücherFrauen e.V. lädt ein zu einem Empfang anlässlich der Verleihung des jährlichen Preises „BücherFrau des Jahres†œ. Mit dem Preis werden Frauen für ihr besonderes, frauenspezifisches…
BücherFrauen e.V.
Weltempfang – Salon, 5.0 D949 – 17:30 – 18:30

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HAPPY HOUR im neuseeländischen Pavillon
Mit Ria Hall und Puawai Cairns. Ausklang des zweiten Tages mit pazifischen Rhythmen und Tänzen.
Forum, Ebene/Level 1 – 17:30 – 18:30

Quelle: Frankfurter Buchmesse

Richard Ford stellt am 08.10.2012 „Kanada“ im Literaturhaus München vor

Am Montag, den 8. Oktober 2012, ist der US-amerikanischer Schriftsteller Richard Ford zu Gast im Literaturhaus München und stellt seinen neuen Roman „Kanada“ in einer Lesung vor. Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache statt und wird von Frank Heibert moderiert. Die deutschen Texte liest Christian Brückner.

Kurzbeschreibung
Illegaler Handel, ein Banküberfall, drei Morde – um nicht weniger geht es in Richard Fords sprach- und bildgewaltigem neuem Roman. Dells Eltern sind nach einem gescheiterten Banküberfall in Montana festgenommen worden; er selbst ist zu seinem Schutz nach Kanada gebracht worden. Nun trifft er dort in einem einsamen Städtchen auf eine merkwürdige Schar. Bei Arthur Remlinger kann er unterschlüpfen – doch der Besitzer eines heruntergekommenen Jagdhotels erweist sich als ein Mann mit dunkler Vergangenheit. Inmitten der überwältigenden Landschaft von Saskatchewan entfaltet sich die Geschichte einer schmerzvollen Passage in die Welt der Erwachsenen, wo es keine Unschuldigen geben kann.

Richard Ford wurde 1944 in Jackson, Mississippi, geboren und lebt heute in Maine. Er hat sieben Romane sowie Novellen, Kurzgeschichten und Essays veröffentlicht. 1996 erhielt er für Unabhängigkeitstag den Pulitzer Preis.

Veranstalter: Hanser Berlin, Stiftung Literaturhaus. Mit freundlicher Unterstützung durch das US-Generalkonsulat in München.

Eintritt: Euro 12.- / 8.-

Jürgen Dehmers erhält Geschwister-Scholl-Preis 2012 für Buch über die Odenwaldschule

Die Landeshauptstadt München und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels †“ Landesverband Bayern vergeben seit 1980 den mit 10.000 Euro dotierten Geschwister-Scholl-Preis. Ausgezeichnet wird jährlich ein Buch, „das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem gegenwärtigen Verantwortungsbewusstsein wichtige Impulse zu geben.†œ

Der Geschwister-Scholl-Preis 2012 wird an Jürgen Dehmers für sein Buch „Wie laut soll ich denn noch schreien? Die Odenwaldschule und der sexuelle Missbrauch“ verliehen.

Jürgen Dehmers (Pseudonym) schildert in seinem Bericht was ihm und anderen Schüler angetan wurde, er beschreibt auch die Folgen einer Traumatisierung durch sexuellen Missbrauch †“ Gefühle der Ohnmacht, Angst, Wut, Ekel, Störungen der Persönlichkeitsentwicklung, bis hin zu Suchtkrankheiten und Suizidgefahr. Opfer sexueller Gewalt äußern sich selten öffentlich. Dies machen sich Täter zu nutze. Dass Jürgen Dehmers es gewagt hat, das Schweigen zu durchbrechen und zu benennen, was geschah, würdigt die Jury des Geschwister-Scholl-Preises als ein seltenes Beispiel von Mut.

Dehmers Buch beschreibt die Vorgänge an der Odenwaldschule als ein kriminelles weit verzweigtes System mit Tätern und Mitwissern, von Macht und Gewalt. Er deckt die Mechanismen auf von Vertuschung, Verschweigen, Abhängigkeit, Bedrohung, die einen fortgesetzten Missbrauch erst möglich machen. Auch darin liegt eine große Leistung dieses Buches: dass es hinweist auf das Versagen von Zivilgesellschaft und Rechtsstaat, von Bürgern, Pädagogen, bis hin zu Presse und Justiz, die darin scheitern, die Unversehrtheit von Kindern und Jugendlichen sicherzustellen, wie es die UN-Charta für die Rechte der Kinder verlangt†œ, heißt es in der Begründung der Jury.

Dieses Buch ist ein notwendiger Appell, an Einzelne sowie an die Institutionen unserer Gesellschaft, solchen Missbrauch zu unterbinden sowie geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die es erlauben, den Opfern zu helfen, die Täter zu stellen und zu bestrafen. Es fordert dazu auf, Zivilcourage zu zeigen sowie Verantwortung zu übernehmen und ist damit geeignet, dem Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse zu geben.

Der Geschwister-Scholl-Preis wird im Rahmen des Literaturfests München am 26. November vergeben.
Eine öffentliche Veranstaltung mit Jürgen Dehmers ist am 27. November 2012 auf der Münchner Bücherschau geplant.

Kurzbeschreibung
Der Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule hat die deutsche Öffentlichkeit in Atem gehalten. Dass ausgerechnet in einer pädagogischen Modellschule sexuelle Übergriffe stattgefunden haben, schockierte die Menschen − und viele wollten die schreckliche Wahrheit zuerst nicht glauben, weil die Ereignisse ihre Vorstellungskraft überstiegen. Dazu sagt Jürgen Dehmers: «Hört auf, euch etwas vorzustellen, hört uns endlich zu!»

Mittlerweile ist bekannt, dass über hundert Schüler Opfer des Missbrauchs wurden und mehr als ein Dutzend Lehrer und Erzieher zu den Tätern gehören.

Mit Jürgen Dehmers berichtet der Initiator der Aufklärung persönlich von den Vorfällen. Dehmers gelang es bereits als jungem Mann, trotz massiver Traumatisierungen und ideologischer Gehirnwäsche ein Leben nach der Odenwaldschule zu finden und Distanz zwischen sich und den schrecklichen Erlebnissen zu schaffen.

Das Buch demaskiert die Täter und ihre Helfer, die schutzbefohlenen Kindern unheilbare Verletzungen zugefügt haben. Darüber hinaus gelingt es dem Autor, das «System Odenwaldschule» zu beleuchten und dem Leser die Hintergrundinformationen zu liefern, wie es dazu kommen konnte, dass der sexuelle Missbrauch von Kindern zum Alltag einer hochgelobten Reformschule gehörte, in der die Schule alles war und das einzelne Kind nichts.

Ein Aufklärungskrimi, der spannend bleibt bis zum Schluss, obwohl die Täter ab der ersten Seite bekannt sind.

Über den Autor
Jürgen Dehmers ist das Alter Ego eines Autors, der als Schüler in den 80er Jahren die Odenwaldschule besuchte, dort eines der Opfer des Schulleiters Gerold Becker wurde und seit über einem Jahrzehnt Täter, Mitwisser, Schweiger und Vertuscher mit ihren Verbrechen konfrontiert. Jürgen Dehmers nutzt die Medien zur Anklage der Verantwortlichen, da durch das deutsche Rechtssystem wegen unzureichender Verjährungsfristen keine juristische Gerechtigkeit mehr geschaffen werden kann. Im Jahr 2010 gelang ihm die weitreichende Vernetzung der Betroffenen, und er wurde endlich von einer breiten Öffentlichkeit gehört.

Quelle: Geschwister-Scholl-Preis