Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen schlägt James Bond und spielt 70,6 Millionen ein

Der Concorde Filmverleih hat mitgeteilt, dass die Verfilmung von Stephenie Meyers Roman „Bis(s) zum Morgengrauen“ am Startwochenende 70,6 Millionen Dollar (56 Millionen Euro) eingespielt und damit den James-Bond-Film „Ein Quantum Trost“ (68 Millionen Dollar) und „Sex and the City“ ( 57 Millionen Dollar) hinter sich gelassen hat.

Angesichts des Kassenerfolgs habe das Filmstudio Summit Entertainment bereits am Freitag grünes Licht für den zweiten (Bis(s) zur Mittagsstunde) von insgesamt vier Teilen über die Liebesgeschichte zwischen der 17-jährigen Bella Swan und dem Vampir Edward Cullen gegeben.

In den deutschen Kinos startet „Twilight †“ Bis(s) zum Morgengrauen†œ am 15. Januar 2009. Von Meyers Bis(s)-Reihe wurden bislang weltweit über 17 Millionen Exemplare verkauft, in Deutschland ging „Bis(s) zum Morgengrauen“ (Carlsen) eine Million Mal über die Ladentische. Der vierte und letzte Band der Serie, „Bis(s) zum Ende der Nacht“ erscheint bei Carlsen am Valentinstag, dem 14. Februar 2009.

Quelle: Börsenblatt

Reich-Ranicki wechselt von Suhrkamp zu Hoffmann und Campe

Wie das Magazin Cicero berichtet, beendet Marcel Reich-Ranicki die Zusammenarbeit mit der Verlegerin des zu Suhrkamp gehörenden Insel-Verlags, Ulla Unseld-Berkéwicz, im Streit, weil er sich „schlecht behandelt“ fühle.  Er habe Ulla Unseld-Berkéwicz gebeten, das Buch Mein Schiller freizugeben, damit es in dem Hamburger Verlag Hoffmann und Campe erscheinen könne. Die Verlegerin habe auf den Vertrag verwiesen und sich geweigert. Geplant war eine Serie von sechs Bänden über große Autoren. Die weiteren fünf Bände: Mein Heine, Mein Lessing, Mein Kleist, Mein Büchner und Mein Kafka werden bei Hoffmann und Campe erscheinen.

„Mit ihr zu tun zu haben ist eine Qual“, sagte Reich-Ranicki. Ich bin ein älterer Mensch. Ich brauche keine Kräche. Aber sie braucht sie.“

Gleichzeitig lobte der 88-Jährige ihren 2002 verstorbenen Ehemann Siegfried Unseld: „Meine Zusammenarbeit mit Unseld war immer sehr gut.“ Der Kritiker sagte, er hätte es lieber gesehen, wenn alle sechs Bände der Reihe bei Hoffmann und Campe erschienen wären. 

Zum Wechsel des Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki zu Hoffmann und Campe meldet sich jetzt der Insel Verlag zu Wort.

Reich-Ranicki habe dem Verlag mitgeteilt, Hoffmann und Campe habe ihm ein weit höheres Angebot gemacht und die Vereinbarung mit dem Insel Verlag gelöst, heißt es darin.

Wie es in der Mitteilung weiter heißt, sei die mit Marcel Reich-Ranicki geplante Folge von sechs Bänden „Meine Klassiker†œ vom Insel Verlag angeregt worden. Über den ersten Band „Mein Schiller†œ sei ein Vertrag geschlossen worden. Der Band sei in Vorbereitung und erscheine im Februar 2009 im insel taschenbuch. Über die Folgebände habe es eine mündliche Vereinbarung gegeben.

Quelle: Börsenblatt

Monats- und Jahresabonnements für Hörbücher bei Libri.de

Wie das Börsenblatt heute mitteilt, startet Libri.de mit einem Abonnement-Angebot für Hörbuch-Downloads.

Kunden können dabei zwischen einem Monats-und einem Jahresabonnement für Hörbücher wählen.

Für einen monatlichen Beitrag von 9,95 Euro kann man im Rahmen des Monatsabos (Mini Abo) ein Hörbuch herunterladen, für das Jahresabo (Maxi Abo) zahlt man einmalig 95,90 Euro und erhält im Gegenzug ein Guthaben für zwölf Hörbuch-Downloads der eigenen Wahl.

„Viele der echten Hörbuch Fans erwerben monatlich mindestens ein Hörbuch als Download über das Internet. Diesem Kundenbedürfnis wollen wir Rechnung tragen und unsere Partnerbuchhändler an dem Wachstumstrend teilhaben lassen†œ, erklärt Per Dalheimer, Geschäftsführer der Libri.de Internet, in der Pressemitteilung.

Das aktuelle Libri.de Hörbuch Download Angebot umfasst nach Angabe des Unternehmens über 5000 Hörbuch-Downloads.

Quelle: Börsenblatt

Literaturnobelpreisträger Le Clézio langweilig aber seriös?

Jean-Marie Gustave Le Clézio, seltener LeClézio, geboren am 13. April 1940 in Nizza, ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen französischen Schriftsteller.

Heute wurde er mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Er wurde ihm als „dem Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase, dem Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation“ verliehen, lautet die Begründung der Jury.

Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki sagte in einem Interview mit der Tagesschau, er sei „enttäuscht, weil Philip Roth den Preis seit vielen Jahren verdient hätte“. Erneut sei der US-Autor aber leer ausgegangen. Zum Werk Le Clézios könne er sich nicht äußern. Er habe noch keines seiner Bücher gelesen. „Er soll ein seriöser Autor sein“, sagte Reich-Ranicki.

Nicht ganz so diplomatisch äußerte sich Sigrid Löffler nach der Bekanntgabe gegenüber dem MDR. Sie zeigte sich überrascht und befremdet über die „einigermaßen bizarre Wahl“. Le Clézios Romanen bescheinigte Löffler „Monotonie und Langweiligkeit“. Das habe viele Leser und auch sie selbst immer abgeschreckt. Löffler verwies darauf, dass seit 1985 kein Franzose mehr den Literaturnobelpreis gewonnen habe, und vermutete: Die Entscheidung müsse „etwas mit der französischen Literatur zu tun haben“.

Horace Engdahl, der seit 1999 das Amt des Ständigen Sekretärs der Schwedischen Akademie inne hat und in dieser Funktion jedes Jahr im Oktober den Namen des Nobelpreisträgers für Literatur verkündet, hatte im Vorfeld in einem Interview kurz für Aufruhr gesorgt. Darin soll Engdahl gesagt haben, die europäische Literatur sei der amerikanischen weit überlegen. Darauf war in den Medien spekuliert worden, dass der Literaturnobelpreis dieses Jahr an einen Europäer gehen würde.

Mit Le Clézio hat zwar tatsächlich ein Europäer den Preis zugesprochen bekommen, gleichzeitig ist der Autor über seine Herkunft auch mit Afrika verbunden. Zudem hat er Jahre in Asien und Amerika verbracht und ist auch heute noch oft auf Reisen.

Sein Vater stammt von der Insel Mauritius, die einst französische und britische Kolonie war. Im Alter von acht Jahren zog Le Clézio zusammen mit der Familie nach Nigeria, wo der Vater während des Zweiten Weltkriegs als Arzt arbeitete. Le Clézio wuchs zweisprachig, englisch und französisch auf. Im Jahr 1950 kehrte die Familie nach Nizza zurück.

Le Clézio studierte am Collège littéraire universitaire in Nizza und promovierte in Literaturwissenschaften. Er hat unter anderem an den Universitäten Bangkok, Mexiko City, Boston, Austin und Albuquerque gelehrt.

Bekannt wurde Le Clézio mit dem Erscheinen von Das Protokoll (Procès-verbal), für das er im Jahr 1963 den Prix Renaudot bekam, nachdem das Buch bereits für den Prix Goncourt nominiert gewesen war.

Seitdem sind über dreißig Bücher von Le Clézio erschienen, darunter Erzählungen, Romane, Essays, Novellen und zwei Übersetzungen indischer Mythologie. 1980 erhielt er für Wüste (Désert) den von der Académie Française ausgeschriebenen Prix Paul-Morand.

In seinen Buch „Der Afrikaner„, das im vergangenen Jahr auf deutsch übersetzt wurde, schildert Le Clézio seinen Vater, den afrikanischen Kontinent sowie seine eigene Kindheit. Demnächst erscheint in Frankreich Le Clézios neustes Werk „Ritournelle de la faim„.

Amazon hat so gut wie keinen Titel von Le Clézio gelistet, noch nicht, denn das wird sich sicherlich sehr bald ändern, und so mancher Leser verschafft sich hoffentlich einen eigenen Eindruck über Le Clézios Romane. Der Verlag Das Wunderhorn sowie Reclam haben schon reagiert und mitgeteilt, dass sie bereits im November zwei Werke des diesjährigen Literaturnobelpreisträgers veröffentlichen. Und auch bei KiWi sind neun Titel kurzfristig wieder lieferbar.

Der Hanser Verlag will 15.000 bis 20.000 Exemplare von dem Buch „Der Afrikaner“ nachdrucken. Bisher wurden bei Hanser rund 2.000 Exemplare verkauft. „Da das Buch auf besonderem Papier mit vielen Fotos gedruckt ist, ist der Nachdruck aufwändiger“, sagte Hanser-Pressesprecherin Christina Knecht auf Nachfrage des Börsenblattes.

Seine Kurzbiographie zumindest liest sich alles andere als langweilig!

Herzlichen Glückwunsch zum Literaturnobelpreis.

Quellen: Tagesschau, Wikipedia, NZZ, Börsenblatt Foto: Flickr

David Grossmann wird mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2008 geehrt

Der israelische Schriftsteller David Grossmann wird mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2008 für sein Werk „Die Kraft der Korrektur“ und für sein Gesamtwerk geehrt.

David Grossman, 1954 in Jerusalem geboren, gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der israelischen Gegenwartsliteratur. Seine Bücher wurden weltweit übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er arbeitete mehrere Jahre als Redakteur beim Rundfunk, 1979 veröffentlichte er seine ersten Erzählungen.

In der Begründung der Jury heißt es:

„Der Geschwister-Scholl-Preis 2008 wird dem israelischen Schriftsteller David Grossman verliehen. Er erhält den Preis für seinen Band Die Kraft zur Korrektur (2008) und ausdrücklich auch für sein Gesamtwerk, das in mehr als 30 Sprachen übersetzt ist. Grossmans Werk zeichnet sich durch eine erfindungsreiche und literarisch faszinierende Art aus, indem es von den menschlichen Leidenschaften, Traumata und Ängsten unserer Zeit erzählt.
Zudem hat Grossman wie kein anderer seiner Generation immer wieder neu über den Zusammenhang von Literatur und Politik nachgedacht. So plädiert er in Die Kraft zur Korrektur für eine Literatur, die auch unter den Bedingungen des Krieges ein Re-fugium der Freiheit bleiben muss, eine ideologiefreie Zone, in der (auch) die Koordinaten eines friedlichen Nebeneinander von Israelis und Palästinensern mit allen Konsequenzen gedacht und vermessen werden können.
Ausdrücklich verweist die Jury auf Grossmans zutiefst beeindruckendes erzählerisches Werk, seine nicht nachlassende Insistenz, den Dialog „im Katastrophengebiet“ nicht aufzugeben.
Dieses Werk bewahre die Fähigkeit zur „differenzierten, einfühlsamen Hinwendung zu dem einzelnen Menschen, der in dem Konflikt gefangen ist, gleichgültig ob auf unserer Seite oder der anderen“ (Grossman). Der Geschwister-Scholl-Preis ehrt somit einen Autor, der auch unter schwierigsten politischen und persönlichen Umständen den Mut zum unabhängigen Denken und zum „Einfühlen in den Anderen“ nie aufgegeben hat.“

Kurzbeschreibung
Dieser Band versammelt Grossmans wichtigste Stellungnahmen zur Politik und Literatur aus den letzten Jahren, mit denen er jedes Mal großes Aufsehen erregte. In einer Rede zum Todestag von Rabin appelliert er an den israelischen Ministerpräsidenten, trotz der extremistischen Hamas auf das palästinensische Volk zuzugehen und endlich Frieden zu schließen. Er wendet sich gegen die Erstarrung, fordert die Kraft zur Korrektur – nicht nur von den Politikern, sondern auch von den Schriftstellern. Denn die Literatur ist das Gegenmittel zur Verflachung der Sprache und der Gedanken. Welche Kraft und welche Chance in der Literatur liegen können, hat er zuletzt in seiner bewegenden Eröffnungsrede zum Berliner Literaturfestival 2007 dargelegt.

Gebundene Ausgabe: 152 Seiten, Verlag: Hanser Belletristik; Auflage: 1 (8. März 2008), 15,90 Euro

Quelle: Geschwister-Scholl-Preis Foto: Wikipedia