nice one Niveaulimbo: Jugendwort des Jahres 2010

nice one Niveaulimbo: Jugendwort des Jahres 2010

Unter uns, das Nippelwetter verführt gerade dazu emotional flexibel zu flamen und die Jugendwörter des Jahres 2010 zu haten. Denn was sich die Hotties, Lollis, Hochleistungs-Chiller, Speckbarbies und Consoleros mit ihren Arschfaxen da ausgedacht haben, klingt doch ein wenig malle und zeugt von einem nice one Niveaulimbo. Da mache ich mich lieber auf den Weg in die Klappkaribik, warte auf die Abwrackprämie und lass mir danach in der Änderungsfleischerei meine Crossi-Schäden wieder resetten. Hadde! 😆

Abwrackprämie: Rente
Änderungsfleischerei: Klinik für Schönheitschirurgie
Arschfax: Unterhosenetikett, das aus der Hose hängt
Atze: – Kumpel, Freund – Anhänger des Atzenstyles
copypasten: abschreiben, Inhalte kopieren
Crossi: Person mit braungebrannter, ledriger Haut
Dulli, Dully: Idiot
egosurfen: sich im Internet über Suchmaschinen suchen
emotional flexibel: launisch
eskalieren: exzessiv feiern
flamen: nörgeln, nerven
flatratelabern: quasseln, ohne Punkt und Komma reden
Hadde!, Hade lan!: Hau rein!, Tschüs, Alter!
haten: alles schlechtmachen, nörgeln
Hochleistungs-Chiller: extrem faule Person
Hottie: attraktive Person
Klappkaribik: Sonnenbank
Konsolero: Person, die viel Zeit mit der Spielkonsole verbringt
lohas: öko, umweltbewusst
Loli: unreifes, naives Mädchen
Lowbob: schlechter Spieler, Anfänger
malle: bescheuert, abgefahren
n1, nice one: – Gut gemacht!, Geile Aktion! – hübsch, schön
Nippelwetter: kaltes, regnerisches Wetter
Niveaulimbo: ständiges Absinken des Niveaus
Phantomvibration: Einbildung, dass das eigene Handy vibriert
raumschiff: super, toll
resetten: rückgängig machen, zurücknehmen
Schnitzelhusten: Schweinegrippe
Speckbarbie: aufgetakeltes Mädchen in viel zu enger Kleidung

Mitvoten beim „Jugendwort des Jahres 2010“ kann jeder bis 31. Oktober 2010. Einfach unter den 30 Jugendwörtern, die  in Deutschland, Österreich und der Schweiz gesammelt wurden, das Lieblingswort aussuchen, anklicken und abstimmen.

Quelle: Jugendwort.de

Eier und Schmalz, Butter und Salz, Milch und Mehl … bei Amazon

Längst ist die Zeit passé, dass man bei Amazon „nur“ Bücher ordern kann. Ob Kleidung, Elektronikartikel, Spielzeug oder Musikinstrumente – so ziemlich alles kann online bestellt werden. Seit Anfang Juli bietet das Online-Versandhaus zusätzlich ca. 35 000 verschiedene Lebensmittel und Getränke an.

„Das Ziel von Amazon.de ist es, der Ort zu sein, an dem Kunden die größte Auswahl an Lebensmitteln und Getränken zu attraktiven Preisen finden, die man rund um die Uhr bestellen kann und bequem, schnell und günstig nach Hause geliefert bekommt“, sagt Christian Bubenheim, Director Consumables bei Amazon Deutschland.

Von Brot & Backwaren zu Gemüse, Zucker- & Süßwaren, Knabberartikel, Kaffee, Tee & Kakao, Milchprodukten, Fleisch, Geflügel & Wurstwaren, Wein & Schaumwein, Fisch & Meeresfrüchte, Babynahrung und Haustiernahrung kann aus insgesamt 25 verschiedenen Kategorien ausgewählt werden. Auf der Bestellplattform findet man verschiedene Produktgemeinschaften wie vegetarisch, vegan, Fairtrade, ohne Nüsse, lactosefrei oder Zöliakie verträglich.

Für die von Amazon.de gelieferten Produkte können die Services Amazon Prime oder Overnight-Express genutzt werden. Beim Kauf von Produkten verschiedener Anbieter erhalte der Kunde nur eine Rechnung, heißt es aus dem Unternehmen. Beim normalen Versand ist die Lieferung ab einem Warenwert von 20 Euro kostenlos – ansonsten können schon mal 1,95 Euro bis 7,95 Euro Versandkosten hinzukommen.

Heute sind z.B. Bio-Bananen für 2,50 Euro/kg, Gurken für 0,99 Euro/Stück, Jonagold Äpfel für 2,00 Euro/kg oder das Kilo Schnitzel vom Schwein für 4,40 Euro im Angebot.

Es ist anzunehmen, dass Amazon mit dieser neuen Geschäftsidee Erfolg haben wird. Auch wenn die meisten Artikel durchweg teurer als im Supermakt angeboten werden, mag das übersichtliche Bestellsystem vor allem Menschen, die weder Zeit noch Lust auf das Einkaufen von Lebensmitteln haben, ansprechen. Zur Zielgruppe gehören wohl eher Single- als Mehrpersonen-Haushalte.

Quelle: Börsenblatt

IOC: München gewinnt Kandidatur für die Olympischen Winterspiele 2018

Heute gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) in Lausanne bekannt, dass München neben Annecy in Frankreich und Pyeongchang in Südkorea als Kandidatenstadt für die Olympischen Winterspiele 2018 gewählt wurde.

Nach der Anerkennung als „Candidate City“ dürfen die Bewerber international um die Stimmen der IOC-Mitglieder werben. München hat somit noch 379 Tage Zeit, national die Begeisterung für das Großprojekt des deutschen Sports zu schüren und die 114 IOC-Mitglieder von ihrem Winterspiele-Konzept zu überzeugen.

Die Entscheidung über die Vergabe der Winterspiele 2018 fällt am 6. Juli 2011 auf der IOC-Vollversammlung im südafrikanischen Durban.

Die Eiswettbewerbe sind in München und die Schneewettbewerbe in Garmisch-Partenkirchen vorgesehen. Bob, Rodeln und Skeleton sollen in Schönau am Königssee im Berchtesgadener Land, die Biathlon- und Langlaufwettbewerbe in Oberammergau ausgetragen werden.

Die geplanten Kosten für die ersten Olympischen Spiele seit München 1972 in Deutschland werden mit rund 3 Mrd. Euro veranschlagt. Zuletzt waren Leipzig und Berlin mit ihren Bewerbungen um die Sommerspiele 2012 und 2000 gescheitert.

Pyeongchang gilt für München als härtester Rivale um den Zuschlag für die Winterspiele 2018. Für die Südkoreaner ist es nach den Olympia-Bewerbungen 2010 und 2014 der dritte Anlauf. Annecy werden nur Außenseiter-Chancen eingeräumt.

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Quelle: Financial Times Deutschland

Dostojewskis Idiot über die Todestrafe und die Praxis in den USA

Dostojewskis Idiot über die Todestrafe und die Praxis in den USA

Washington – Ob er letzte Worte sprechen wolle, wurde Ronnie Lee Gardner gefragt. „Will ich nicht, nein“, antwortete der 49-Jährige, der gefesselt auf einem Stuhl im Exekutionsraum des Staatsgefängnisses von Utah saß. Er trug einen orangefarbenen Overall mit einer Zielmarkierung über seinem Herz. Eine dunkle Maske wurde ihm über den Kopf gezogen. Die fünf Freiwilligen des Exekutionskommandos, die in rund acht Meter Entfernung hinter Schießscharten Aufstellung genommen hatten, feuerten präzise. Eines der Gewehre des Kalibers 30 war ungeladen. Am Freitagmorgen, 20 Minuten nach Mitternacht, war die Hinrichtung ausgeführt. Richter und der Gouverneur von Utah hatten die Umwandlung der Strafe in lebenslange Haft abgelehnt.

Anders als bei der Hinrichtung am 18.06.2010 in den USA, berichtet der Protagonist Fürst Myschkin in Dostojewskis Roman „Der Idiot“ über eine Exekution mittels Guillotine. „Wenn man jemanden, der getötet hat, dafür tötet, so ist die Strafe unverhältnismäßig größer als das Verbrechen. Die Tötung auf Grund eines Urteilsspruches ist unverhältnismäßig schrecklicher als die von einem Räuber begangene.“

Auszug aus Fjodr Michailowitsch Dostojewski „Der Idiot“

Der Idiot (Идиот), Dostojewskis zweites großes Werk, erschien 1868. Es handelt von der Geschichte des Fürsten Myschkin, der wie Dostojewski selbst unter Epilepsie leidet und aufgrund seiner Güte, Ehrlichkeit und Tugendhaftigkeit in der St. Petersburger Gesellschaft scheitert.

[…]Was mag mit der Seele in diesem Augenblick vorgehen? In was für krampfhafte Zuckungen wird sie versetzt? Es ist eine Peinigung der Seele, weiter nichts! Es gibt ein Gebot: †ºDu sollst nicht töten!†¹, und da tötet man nun, weil jemand getötet hat, auch ihn? Nein, das darf nicht sein! Es ist jetzt schon einen Monat her, daß ich das gesehen habe; aber es ist mir bis heute, als ob ich es vor Augen hätte. Ich habe fünfmal davon geträumt.«

Der Fürst war beim Sprechen aufgelebt, eine leichte Röte war auf sein blasses Gesicht getreten, obgleich er äußerlich so still und ruhig redete wie vorher. Der Kammerdiener hörte ihm mit teilnahmsvollem Interesse zu und wünschte, wie es schien, nicht mehr, sich von dem Gespräch loszumachen; vielleicht war auch er ein Mensch mit Einbildungskraft und einem Hange zum Nachdenken.

»Es ist wenigstens noch gut, daß nicht viel Quälerei dabei ist, wenn der Kopf abfliegt«, bemerkte er.

»Wissen Sie was?« erwiderte der Fürst lebhaft. »Da sagen Sie das nun, und alle Leute sagen es ebenso wie Sie, und die Maschine, die Guillotine, ist ja auch zu diesem Zweck erfunden. Aber mir ging gleich damals ein gewisser Gedanke durch den Kopf: wie, wenn das sogar noch schlimmer wäre? Das scheint Ihnen lächerlich und seltsam; aber wenn man etwas Einbildungskraft besitzt, so kann einem wohl auch ein solcher Gedanke in den Kopf kommen. Überlegen Sie nur: nehmen wir zum Beispiel die Folter; dabei gibt es Schmerzen und Verwundungen, das heißt körperliche Qualen, und daher lenkt dies alles den Gefolterten von dem seelischen Leiden ab, so daß er nur von den Wunden Qualen empfindet bis zu dem Augenblick, wo er stirbt. Aber der ärgste, stärkste Schmerz wird vielleicht nicht durch Verwundungen hervorgerufen, sondern dadurch, daß man mit Sicherheit weiß: nach einer Stunde, dann: nach zehn Minuten, dann: nach einer halben Minute, dann: jetzt in diesem Augenblick wird die Seele aus dem Körper hinausfliegen, und man wird aufhören, ein Mensch zu sein, und daß das sicher ist; die Hauptsache ist, daß das sicher ist. Wenn man so den Kopf gerade unter das Messer legt und hört, wie es über dem Kopf herabgleitet, dann muß diese Viertelsekunde das Allerschrecklichste sein. Wissen Sie wohl, daß das nicht eine Phantasie von mir ist, sondern daß das schon viele gesagt haben? Ich glaube das so bestimmt, daß ich Ihnen gegenüber diese meine Ansicht offen ausspreche. Wenn man jemanden, der getötet hat, dafür tötet, so ist die Strafe unverhältnismäßig größer als das Verbrechen. Die Tötung auf Grund eines Urteilsspruches ist unverhältnismäßig schrecklicher als die von einem Räuber begangene. Derjenige, den Räuber töten, wird bei Nacht gemordet, im Walde, oder sonst auf irgendeine Weise; in jedem Falle hofft er noch bis zum letzten Augenblick auf Rettung. Es hat Beispiele gegeben, daß einem schon die Kehle durchgeschnitten war und er doch noch hoffte und entweder davonzulaufen suchte oder um sein Leben bat. Aber hier ist einem diese ganze letzte Hoffnung, mit der das Sterben zehnmal so leicht ist, mit Sicherheit genommen. Hier ist ein Urteilsspruch, und die ganze schreckliche Qual besteht in dem Bewußtsein, daß man mit Sicherheit dem Tode nicht entgehen kann, und eine schlimmere Qual als diese gibt es auf der Welt nicht. Man führe einen Soldaten in der Schlacht einer Kanone gerade gegenüber und stelle ihn dorthin und schieße auf ihn; er wird noch immer hoffen; aber man lese diesem selben Soldaten das Urteil vor, das ihn mit Sicherheit dem Tode weiht, und er wird den Verstand verlieren oder zu weinen anfangen. Wer kann denn glauben, daß die menschliche Natur imstande sei, dies zu ertragen, ohne in Irrsinn zu geraten? Wozu eine solche gräßliche, unnütze, zwecklose Marter? Vielleicht gibt es auch einen Menschen, dem man das Todesurteil vorgelesen hat, den man sich hat quälen lassen, und zu dem man dann gesagt hat: †ºGeh hin; du bist begnadigt!†¹ Ein solcher Mensch könnte vielleicht erzählen. Von dieser Qual und von diesem Schrecken hat auch Christus gesprochen. Nein, so darf man mit einem Menschen nicht verfahren!« […]

65 Prozent der Amerikaner befürworten nach einer Gallup-Umfrage vom vergangenen Oktober die Todesstrafe. Seit 2002 ist dieser Wert nahezu konstant geblieben. Die Zahl der Gegner ist seit damals von 26 auf 31 Prozent leicht gestiegen. 1936 war die Zahl der Todesstrafenbefürworter mit 59 Prozent noch geringer. Mit 80 Prozent erreichte sie 1994 einen Spitzenwert. Und obwohl 59 Prozent glauben, dass in den letzten fünf Jahren mindestens einmal ein Unschuldiger hingerichtet wurde, ist jeder Zweite (49 Prozent) der Ansicht, es gebe zu wenige Exekutionen. 2009 wurden in den USA 52 Menschen hingerichtet (2008: 37).

Quellen: Projekt Gutenberg, Welt Online

OECD-Studie: 72 % der Deutschen lesen Zeitung

OECD-Studie: 72 % der Deutschen lesen Zeitung

Vom Ende der Zeitung kann keine Rede sein – das ist das Ergebnis einer nun veröffentlichten Studie der OECD.

Zu groß seien die Unterschiede von Land zu Land und von Titel zu Titel, heißt es. In Deutschland etwa sind die Reichweiten im internationalen Vergleich weiter hoch: 71% der Erwachsenen gaben hier 2009 an, am Vortag oder erst kürzlich eine Zeitung gelesen zu haben.

Das sind zwar nicht so viele wie in Island (96%) oder Japan (92%), aber deutlich mehr als anderswo in der westlichen Welt, etwa Spanien (42%) oder Großbritannien (33%).

Die ganze Studie ist online unter oecd.org – Directorate for Science, Technology and Industry einsehbar.

Quelle: Süddeutsche Zeitung