In eigener Sache: „Die Alte Häsin“ im Münchner Klappentext

Die alte Häsin_1Auch auf lesekreis.org gibt es freilich eine „Über uns†œ-Seite †“ und die Geschichte, die dort erzählt wird, darf hier natürlich nicht fehlen. Weil schon der erste Satz ein ganz großartiger ist: „Lesekreis.org entstand im Grunde genommen eher zufällig….

Diese Zeilen sind aktuell im KLAPPENTEXT zu lesen. Das Literaturprogrammheft des Münchner Kulturreferats ist bereits seit 2008 auf Mission Literatur unter die Münchner zu bringen. Am 1. April 2008 erschien die Nullnummer digital, seit dem 1. März 2009 gibt es den Klappentext auch auf echtem Papier zum Anfassen.

Katrin Schuster ist inhaltlich für das ansprechende Magazin verantwortlich, in dem verlässlich Literaturtermine für Lesungen, Buchpräsentationen, Preisverleihungen oder Feste veröffentlicht werden. Zusätzlich erscheinen Buchbesprechungen, Hörspieltipps und Empfehlungen für Kinder oder aktuelle Informationen zur Literaturszene. In diesem Januar 2014, es ist bereits die 66. Ausgabe (!), beschäftigt sich das Magazin ausführlicher mit der Digitalisierung der Literatur. Zusätzlich werden einige Münchner Blogs vorgestellt:

  • Als „Die Alte Häsin„, deren Blog lesekreis.org als virtuelle Ergänzung zum realen Lesekreis bereits seit 1999 existiert, werde ich bezeichnet. Weiter heißt es dort:

Beide, den analogen und den digitalen Lesekreis gibt es noch heute; Letzterer wird von Heike alleine betrieben †“ das allerdings mit einer unglaublichen und einer unglaublich heiteren wie andauernden Energie. Sie selbst schreibt: „Lesekreis.org ist für mich ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und quasi zu meinem 5. Kind geworden.†œ Und genau diese Mutterliebe im besten Sinne liest man auf lesekreis.org eben auch.

Kinder werden ja bekanntermaßen größer, nabeln sich ab und gehen irgendwann ihrer Wege. Bis dahin verändern sich ständig die Prioritäten und die Aufmerksamkeit schwankt. Gerade bei meinem „5. Kind“ habe ich im Moment das Gefühl, dass es mich am wenigsten braucht. Vielleicht kommen diese reizenden Zeilen im Klappentext gerade zur richtigen Zeit. Keine noch so „alte Häsin“ kann sich diesem Appell an die Mutterliebe entziehen. 😉 Vielen Dank dafür!

Januar 2014: Kein Ort. Nirgends von Christa Wolf

Kein OrtIm Angedenken an die am 1. Dezember 2011 verstorbene deutsche Schriftstellerin Christa Wolf besprechen wir im Lesekreis am 18. Januar 2014 den Roman „Kein Ort. Nirgends“. Wir treffen uns um 21 Uhr bei Gina.

Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Sie zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellerpersönlichkeiten ihrer Zeit. Ihr Werk wurde in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas Mann Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet.

Kein Ort. Nirgends„, erschienen 1979 im Aufbau Verlag, erzählt die fiktive Begegnung der deutschen Dichter Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode im Jahr 1804. Bei einem Kaufmann in Winkel am Rhein treffen die beiden in einer Teegesellschaft mit bedeutenden Persönlichkeiten jener Zeit aufeinander. Christa Wolf zeigt ihre Charaktere in dieser Runde, indem sie die gegensätzlichen Standpunkte und oppositionellen Anschauungen dieser „Andersdenkenden“ in der Gesellschaft hervorhebt. Auf der Basis von Rationalismus, Toleranz und Großmütigkeit treten die Hauptfiguren in ihrer Außenseiterrolle hervor. Doch gerade die Übereinstimmung, die sie in ihrer Ausgeschlossenheit erfahren, lässt Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode in ihrem finalen Dialog für einen kurzen Moment die geistige Nähe zueinander verspüren. Unfähig die gesellschaftlichen Barrieren zu überschreiten, bleibt von ihrer zufälligen Begegnung jedoch nicht mehr als nur ein Hauch flüchtiger Geborgenheit.

Die Perspektive wechselt dabei zwischen den beiden Protagonisten, die beide im wirklichen Leben kurz nach der ins Jahr 1804 gelegten Begegnung, unabhängig voneinander, durch Selbstmord aus dem Leben schieden.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 1. Oktober 2007 | Reihe: suhrkamp taschenbuch (110 Seiten)
1804 sind sich Karoline von Günderrode und Heinrich von Kleist bei einer Teegesellschaft in Winkel am Rhein begegnet †“ oder hätten sich zumindest dort begegnen können. Christa Wolf lässt die beiden Außenseiter aufeinandertreffen, lässt sie nachdenken über den fehlenden Freiraum, das nicht lebbare Leben und zeigt die Parallelen zu ihrer eigenen Gegenwart.

Mehr Informationen zu „Kein Ort. Nirgends“ findet ihr z. B.  hier:

Unerfülltes Leben und Sehnsucht nach Eigentlichkeit in Christa Wolfs Erzählung „Kein Ort. Nirgends“
Zwiegespräch zweier verwandter Seelen

Dezember 2013: Irgendwann werden wir uns alles erzählen von Daniela Krien

Am 7. Dezember 2013 besprechen wir in unserem Lesekreis den Debütroman „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ von Daniela Krien. Wir treffen uns um 21 Uhr bei Heike und Christian.

Daniel Krien
Daniela Krien – BücherFrauen-Brunch, München 2013

Irgendwann werden wir uns alles erzählenKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 16. September 2011 im Graf Verlag (240 Seiten)
Sommer 1990, ein Bauerndorf nahe der deutsch-deutschen Grenze, die gerade keine mehr ist. Marie wird bald siebzehn, sie wohnt mit Johannes auf dem Hof seiner Eltern, in den „Spinnenzimmern†œ unterm Dach. Sie ist zart und verträumt, verkriecht sich lieber mit den Brüdern Karamasow, als in die Schule zu gehen. Auf dem Nachbarhof lebt der vierzigjährige Henner, allein. Die Leute aus dem Dorf sind argwöhnisch: Eine Tragik, die mit seiner Vergangenheit zu tun hat, umgibt ihn; gleichzeitig erregt seine charismatische Ausstrahlung Eifersucht. Ein zufälliger Blick eines Tages, eine zufällige Berührung an einem andern lösen in Maria eine Sehnsucht aus, die fremd und übermächtig ist und sie wie von höherer Gewalt geleitet in seine Arme treibt …

Über die Autorin
Daniela Krien wurde 1975 in Neu-Kaliß/Mecklenburg-Vorpommern geboren. Aufgewachsen ist sie in einem Dorf im Vogtland (Sachsen). Nach dem Abitur am Abendgymnasium in Chemnitz im Jahr 1999 studierte Daniel Krien Kulturwissenschaften, Kommunikations-und Medienwissenschaft und
arbeitete unter anderem als Drehbuchautorin und Cutterin für amadelio film. Ihr Romandebüt Irgendwann werden wir uns alles erzählen (2011) war ein Bestseller und erscheint in 15 Sprachen. Die Verfilmung ist in Vorbereitung.

Daniela Krien lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Leipzig.

Foto: Lesekreis

Literatur + Südtirol: Eva schläft von Francesca Melandri

Eva schläftUnser nächstes Lesekreistreffen findet vom 5. bis 7. Juli 2013 in Südtirol statt. Wir besprechen den Roman „Eva schläft“ der italienischen Autorin Francesca Melandri.

In ihrem im Jahr 2010 veröffentlichten ersten Roman, der unter dem Originaltitel „Eva dorme“ erschien, hat Melandri nicht nur eine bewegende Familiengeschichte geschrieben, sondern ebenso die Geschichte dieser seit 1972 autonomen nördlichsten Provinz Italiens verarbeitet. Sie bietet dem Leser einen tiefen Einblick in den Kampf der Südtiroler, die immer wieder unter wechselnden Regierungen nach Kriegen zum Spielball der Geschichte wurden. Noch heute unterscheidet sich Südtirol kulturell und sprachlich vom Rest des Staates und nimmt in dieser Hinsicht innerhalb Italiens eine Sonderrolle ein. Knapp siebzig Prozent der Bevölkerung Südtirols sind deutschsprachig.

Geplant ist, dass wir am Samstag mit der Bahn auf die Plose fahren, um dann den Brixner Höhenweg zu gehen. Hier sieht man, laut Karin, Südtirol von seiner schönsten Seite und erlebt hautnah, was die Autorin u.a. in ihrem Buch beschreibt. Am Abend besprechen wir das Buch.

Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 9. Mai 2012 im Heyne Verlag (448 Seiten)
Eine tragische Liebesgeschichte in Südtirol, das von Deutschland und Italien zerrissen wurde

Eva ist Anfang 40, als sie einen Anruf von dem Mann erhält, der in ihrer Kindheit eine Zeit lang die Rolle des Vaters einnahm, bevor er scheinbar für immer verschwand: Vito Anania. Er liegt im Sterben und noch einmal möchte er Eva sehen. Also tritt sie die Zugreise von Südtirol quer durch Italien in den äußersten Süden an. In ihrer Vorstellung entfaltet sich noch einmal ihre ganze Kindheit in Südtirol, geprägt von den politischen Verwerfungen dieser Region, aber mehr noch von der Liebe ihrer Mutter, der im Leben nichts geschenkt wurde †“ außer ihrer Schönheit. (Leseprobe beim Verlag)

Mai 2013: Hinter dem Paradies von Mansura Eseddin

Am 11. Mai 2013 besprechen wir im Lesekreis den Roman der 36-jährigen ägyptischen Autorin Mansura Eseddin „Hinter dem Paradies„. Wir treffen uns um 21 Uhr bei Markus.

Hinter dem ParadiesKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 26. September 2011 im Unionsverlag (220 Seiten)
Im Weißen Haus, in einem Dorf im Nildelta, sind Gamila und Salma gemeinsam aufgewachsen. Heute kommt Gamila als Studentin im kurzen, schwarzen Kleidchen daher und trägt Luis Vuitton. Salma führt ein bürgerliches Leben und will aus der Enge ihrer unerfreulichen Ehe ins Schreiben flüchten. Salma fasst den Mut, ihre Familiengeschichte zu schreiben. Sie kehrt zurück ins Weiße Haus. Dort ist es still geworden. Nur Mutter und Tante sitzen noch auf der Veranda und tuscheln. Mansura EseddinFrüher war dieses Haus eine Bühne für die Kämpfe und Dramen der weit verzweigten Fabrikantenfamilie, ihrer Dienstboten und Arbeiter. Die Ziegelfabrik machte die Familie reich, die Revolutionen des Landes ruinierten sie wieder. Salma vergräbt sich im Zimmer, das einst ihr Kinderzimmer war. Zuletzt dringt sie vor zu jenen Ereignissen, durch die sie und ihre engste Freundin Gamila auf immer in Schuld verstrickt sind.

Über die Autorin
Mansura Eseddin, 1976 im Nildelta in Ägypten geboren, studierte Journalismus an der Universität Kairo und arbeitet bei Akhbar al-Adab, einem der wichtigsten Literaturmagazine Ägyptens. Ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2010 wurde sie als eine der besten arabischsprachigen Autoren unter 40 ausgewählt. 2010 war sie als einzige Frau für den International Prize for Arabic Fiction nominiert.

Quelle Foto: Lesekreis, Lesung im Literaturhaus München am 25.04.2012