Geschenktipp Neuübersetzung: Truman Capote „Frühstück bei Tiffany“

Die Wiederentdeckung eines Genies: Truman Capote

Frühstück bei Tiffany

Die 18-jährige Holly Golightly lässt sich in New York vom Strom des leichten Lebens treiben.

Mit unverschämtem Charme und überraschendem Einfallsreichtum schlägt sie sich durch zwischen Bohemiens, Playboys, Gins und Rosen. Sie weiß, wie sie von einem reichen Verehrer fünfzig Dollar für die Toilette kriegt, ohne sich klein zu machen. Sie weiß, wie man eine gute Party feiert. Und sie weiß, was hilft, sobald sie das „rote Grausen“, diese unbestimmte Furcht vor der Welt, überfällt: ein Abstecher zum Juwelier Tiffany†™s an die Fifth Avenue, wo ihr nichts und niemand mehr etwas anhaben kann.

Denn es ist nicht immer leicht, Holly Golightly zu sein. Wer es in New York schaffen will, der muss leichtfüßig durch Leben tänzeln, darf sein Herz nicht an Dinge und Menschen hängen und muss immer auf alles gefasst sein. Auch darauf, sich ausgerechnet in einen unbekannten Schriftsteller zu verlieben, der ebenso mittellos und abhängig von fremder Gunst ist wie man selber und auch noch ohne festen Platz in dem verrückten Spiel.

Frühstück bei Tiffany erscheint als vierter Band der achtbändigen Werkausgabe in der Übersetzung von Heidi Zerning, herausgegeben von Anuschka Roshani, bei Kein & Aber in Leinen gebunden.

Über den Autor

Truman Capote wurde am 30. September 1924 in New Orleans geboren, wuchs in den Südstaaten auf und arbeitete in den verschiedensten Berufen. Mit neunzehn Jahren erhielt er für seine Kurzgeschichte Miriam den O.-Henry-Preis.

1948 erschien sein Roman Andere Stimmen, andere Räume, der als das sensationelle Debüt eines literarischen Naturtalentes gefeiert wurde. Es folgten 1949 die Kurzgeschichtensammlung Baum der Nacht, 1950 die Reisebeschreibung Lokalkolorit, 1951 der Roman Grasharfe und 1958 Frühstück bei Tiffany.

Truman Capote starb 1984 in Los Angeles.

Quelle: Kein & Aber

Die Seelen der Nacht von Deborah Harkness [Rezension]

Eine Liebe, stärker als das Leben selbst…

Diana Bishop entstammt einem alten Hexengeschlecht, hat jedoch der Magie den Rücken gekehrt. Als ihre Eltern früh bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kommen, wächst sie bei ihrer Tante auf und versucht nach und nach ein normales Leben zu führen. Zielstrebig geht sie ihren Weg und ist bereits in jungen Jahren eine erfolgreiche und anerkannte Historikerin. Ihr Leben verläuft geordnet und vorhersehbar.

Das ändert sich, als sie in der Bodleian-Bibliothek in Oxford für einen Vortrag recherchiert und alte Handschriften studiert. Zufällig findet sie das verzauberte Manuskript Ashmole 782.

Sie ahnt nicht, dass das Manuskript als verschollen gilt und alle Wesen der Unterwelt danach suchen. Dämonen, Hexen und Vampire lauern überall und warten nur auf ein Zeichen, um es an sich zu bringen. Diana spürt sofort die Magie, die von dem Manuskript ausgeht und ist hin- und hergerissen überhaupt einen Blick hineinzuwerfen. Schließlich wagt sie es, doch dabei ist sie so verunsichert, dass sie es schnell wieder abgibt.

Ihr Fund bleibt nicht unbemerkt und spricht sich schnell herum. Seitdem tummeln sich die Wesen der Unterwelt in der Bibliothek. So lernt Diana den Biochemiker und Vampir Matthew Clairmont kennen. Auch er ist auf der Suche nach dem Manuskript. Matthew ist ein sehr alter Vampir. Damit weckt er die Neugier der Historikerin. Ganz zart entwickelt sich eine Beziehung, denn Diana ist in dem Irrglauben über Vampire aufgewachsen, der mit den typischen Vorurteilen gespickt ist. Doch die Gefühle sind stärker. Nach und nach wird deutlich, dass Diana eine sehr mächtige Hexe ist und in irgendeiner Verbindung zu dem begehrten Manuskript steht. Die beiden haben eine Menge Geheimnisse zu lüften und Rätsel zu lösen.

Alle Wesen wollen die Geheimnisse um das Manuskript lüften und so beginnt eine Hexenjagd, bei der Matthew Diana mit allen Mitteln beschützen muss. Nachdem die Situation in Oxford eskaliert, bringt er sie in seine Heimat nach Frankreich. Hier tauchen die beiden bei seiner Familie unter. Diana wird freundlich aufgenommen und legt ihr letztes Misstrauen gegenüber seiner Spezies ab. Abgeschieden im Idyll beginnt eine leidenschaftliche, aber komplizierte Liebesgeschichte, da eine Beziehung zwischen Hexen und Vampiren verboten ist. Von der Kongregation, die dieses Abkommen geschlossen hat, droht den beiden nun zusätzliche Gefahr.

Diana muss sich mit ihrem Erbe als Hexe auseinandersetzen, und für Matthew wird es immer schwieriger, sie zu beschützen. So suchen sie Zuflucht in Madison auf dem alten Wohnsitz der Bishops. Hier lebt Dianas Tante Sara mit ihrer Lebensgefährtin Emily in einem verzauberten Haus, das meist schon vor den Bewohnern weiß, dass Gäste auftauchen. Ein Haus, in dem die Geister der verstorbenen Verwandten leben, in dem Gegenstände verschwinden und auf magische Weise zu günstigeren Zeitpunkten wieder auftauchen…

Deborah Harkness hat eine bezaubernde Liebesgeschichte geschrieben, sie mit liebevollen Details ausgeschmückt und ihr mit gut recherchierten Fakten überzeugende Authentizität verliehen. Eine Romanze, die so ganz und gar nicht mit den Klischees in der heutigen Flut von Vampir-Romanen behaftet ist.

Die Protagonisten wachsen einem schnell ans Herz, und auch die Nebenfiguren sind so fantasievoll vielschichtig gezeichnet, dass man sich ihnen letztendlich nur schwer entziehen kann. Zu Beginn gewährt die Autorin den Lesern einen tiefen Einblick in Dianas Lebenssituation. Charmant lässt sie ihre Affinität zu gutem Wein einfließen. Erfrischend anders ist der erwachsende Umgang der beiden Hauptfiguren miteinander.

Ich habe mich auf den rund 800 Seiten perfekt unterhalten gefühlt. Deborah Harkness hat einen wunderbaren Cliffhanger hinterlassen, und ich kann es kaum erwarten, die Fortsetzung von „Die Seelen der Nacht„ zu lesen.

Der Lesekreis bedankt sich bei Jane für die schöne und ausführliche Buchbesprechung und bei Blanvalet für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Die Hardcover-Ausgabe von Die Seelen der Nacht umfasst 800 Seiten. Der Roman ist im September 2011 erschienen und für 19,99 Euro im Buchhandel erhältlich.

Kurzbeschreibung
Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele. Dass in ihr zudem das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie im Alltag mit aller Kraft zu ignorieren. Doch als Diana in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford ein magisches Manuskript in die Hände fällt, kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen: Hexen, Dämonen und Vampire heften sich an ihre Fersen, um ihr das geheime Wissen zu entlocken †“ wenn nötig mit Gewalt. Hilfe erfährt Diana ausgerechnet von Matthew Clairmont, Naturwissenschaftler, 1500 Jahre alter Vampir †“ und der Mann, der Diana bald schon mehr bedeuten wird als ihr eigenes Leben …

Ein mitreißender, wundervoll erzählter Roman über Magie, Abenteuer und Romantik.

Über die Autorin
Deborah Harkness ist Professorin für europäische Geschichte an der University of Southern California in Los Angeles. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie bereits mehrfach Stipendien und Auszeichnungen. Sie schreibt außerdem ein preisgekröntes Wein-Blog (goodwineunder20.blogspot.com).

Die Seelen der Nacht ist Deborah Harkness‘ erster Roman, weitere Bücher der Autorin sind bei Blanvalet bereits in Vorbereitung.

Abschließend der Buchtrailer

Dark Fantasy: Schwanentanz von Jean Francis [Rezension]

Schwanentanz von Jean Francis

Suzanna Williams Tage als Primaballerina in London sind aufgrund einer Knieverletzung gezählt. Um Abstand zu gewinnen, mietet sie sich ein Häuschen in dem abgelegenen nordirischen Dorf Carryglen. Schon an ihrem ersten Morgen dort begegnet sie in ihrem Garten einem jungen Mann, der nicht nur einen verwahrlosten Eindruck macht, sondern sie unwirsch daran hindert eine Pflanze abzureißen.

Als sie später in dem kleinen Dorf einkauft, freundet sie sich mit der hiesigen Bäckerin Liz an und erfährt so von dem Glauben an die „Guten Nachbarn“ – das Feenvolk. Suzanna tut die Geschichten als Aberglaube der hinterwäldlerischen Einwohner ab.

Doch der Mann aus ihrem Garten taucht wieder auf und übt eine ungewöhnliche Anziehung auf Suzanna aus. Von der Etikette aus London befreit, lässt sie sich abenteuerlustig auf ihn ein. Und Brandon ist genauso angetan von ihr. Suzanna ahnt nicht, dass er ein Krieger der Sidhe ist. Zur Sidhe gehören die von der verstoßenen Fee Lady Cara geraubten Kinder, die sie bei sich aufzieht. Sind diese Kinder erwachsen genug, bindet sie die jungen Männer auf magische Weise an sich und macht sie zu ihren Untertanen. Die Krieger sind ihr und ihren Launen hilflos ausgeliefert.

Wie schon auf dem Cover angekündigt, handelt es sich um einen erotischen Roman, der dieser Bezeichnung mehr als gerecht wird. Cara ist eine sehr dominante Herrscherin, die all ihre Krieger erniedrigt und die dennoch auf eine bizarre Weise nicht vollends von ihr abgeneigt sind. Unter dem Vorwand der Fürsorge sind die Krieger ihren erotischen und zum Teil sadistischen Fantasien willenlos ausgeliefert.

Brandon hat den Auftrag Suzanna aus dem Haus zu vertreiben. Es gelingt ihm nicht und er erkennt, dass er mehr für die zierliche Frau empfindet als nur das Bedürfnis, dass sie sich ihm ebenso unterwirft wie er sich seiner Herrin. Als Brandon entführt wird, nimmt Suzanna wider besseren Wissens Kontakt zu Lady Cara auf. Hier erfährt sie, dass die Krieger einen Edelstein in ihrem Nacken tragen, der sie an die Sidhe bindet und somit ein Entkommen unmöglich ist. Dennoch versucht Suzanna Lady Cara zu überreden, ihren liebsten Krieger Brandon zu retten. Doch wie sollen die beiden zusammen sein, wenn er niemals wirklich frei sein kann? Da kommt Suzanna auf die waghalsige Idee, Cara einen Handel vorzuschlagen, obwohl sie aus den Legenden weiß, wie tückisch das Feenvolk ist.

Trotz der vielen erotischen Szenen hat die Autorin eine fantasievolle und schlüssige Handlung kreiert, die sogar actionreiche Szenen enthält. Die Gnome, die in dem Feenhügel leben, sind besonders liebenswert beschrieben. Auch die Freundschaften, ebenso wie die Konkurrenz unter den Kriegern, die dort ihr Dasein fristen, verleihen dem Roman mehr Tiefe, als man zu Beginn erwartet. Man leidet förmlich mit, wenn Brandon misshandelt wird.

Dieser Roman ist nichts für Leser mit schwachen Nerven. Wenn es eine Altersbegrenzung bei Büchern gäbe, läge die hier sicherlich bei 18 Jahren, denn so manche Szene ist äußerst sadistisch und brutal beschrieben und eindeutig nichts für mich! 🙁

Der Lesekreis bedankt sich bei Doc Jane für die ausführliche Rezension, obwohl dieses Buch ihre Nerven stark strapaziert hat, und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Klappentext

Die Sídhe nannten sich das Feine Volk aus den Hügeln. In vergangenen Zeiten sprach man nur im Flüsterton über sie. Im Mondschein kamen sie in die Dörfer und raubten den Frauen die Ehegatten aus den Betten und die Söhne aus den Wiegen. Als Liebessklaven mussten Menschenmänner die unersättliche Lust der Sídhefrauen stillen. Aber dann verschwand das Feine Volk. Ging zurück nach Avalon. So heißt es in den Legenden. Heute weiß niemand mehr, dass eine von ihnen zurückblieb. Brandon Cnocach, der ranghöchste Krieger der Sídhefürstin Cara, hat längst vergessen, wie viele Fluchtversuche hinter ihm liegen. Caras Bann dominiert seinen Körper sowie seinen Geist, trotz seines Freiheitsdrangs ist er ihr hörig. Erst Suzanna, eine Balletttänzerin aus London, deren Hingabe der junge Krieger fordert, verleiht ihm neuen Mut. Doch Mut allein ist im Kampf gegen eine Sídhefürstin sehr, sehr wenig …

Jean Francis legt mit Schwanentanz eine ganz besonders reizvolle Mischung aus Dark Fantasy, düsterer Erotik und Spannung vor.

Über die Autorin: Jean Francis ist ein Pseudonym der Autorin Jennifer Benkau. Mehr Informationen auf ihrer Autorenpage.

KrimiZEIT-Bestenliste November 2011

Platz 1 : Das vergessene Kind von Kate Atkinson

Kurzbeschreibung
»Plötzlich verspürte sie einen Stich Angst. Sie hatte gerade ein Kind gekauft.« Tracy Waterhouse, ehemalige Polizistin und absolut gesetzestreue Bürgerin, kauft ein Kind. Niemand ist davon mehr überrascht als sie selbst. Zwar handelt es sich dabei eigentlich um eine Rettungsaktion, dennoch ist das Ganze keineswegs legal, und Tracy ist von Stund an auf der Flucht. Da kommt es ihr höchst ungelegen, dass ein gewisser Jackson Brodie, Privatdetektiv, sie unbedingt wegen eines dreißig Jahre alten Falles sprechen möchte … »Bis jetzt Atkinsons bestes Buch. Genau genommen ist es eines der besten englischen Bücher der letzten Jahre überhaupt.« The Mirror

Platz 2 : Gauklersommer von Joe R. Lansdale

Kurzbeschreibung
Beruflich und persönlich gescheitert kehrt Cason Statler, Veteran des ersten Irak-Kriegs und einst vielversprechender Journalist, als menschliches Wrack in seine Heimatstadt Camp Rapture zurück. Er trinkt zu viel, kann sich nicht damit abfinden, dass ihm sein Freundin den Laufpass gegeben hat, und versinkt in Selbstmitleid.
Um wieder auf die Beine zu kommen, tritt er bei der Lokalzeitung eine Stelle als Kolumnist an. In den alten Notizen seiner Vorgängerin stolpert er über den unaufgeklärten Fall einer Studentin, die im Jahr zuvor spurlos verschwunden ist. Statler sieht die Chance, sich wieder einen Namen zu machen, und greift die Geschichte auf. Doch damit sticht er in ein Wespennest.

Platz 3 : Rote Spur Deon Meyer

Kurzbeschreibung
Blutige Spuren Es ist nur ein Gerücht: ein islamistischer Anschlag in Südafrika. Doch warum gelingt es dem Geheimdienst nicht, Genaueres herauszufinden? Warum fährt die CIA schweres Geschütz auf? Deon Meyer legt einen neuen atemberaubenden Roman vor. Eine Schmugglerin führt alle hinters Licht, eine Agentin verliebt sich in den Falschen, und ein Drogenboss geht über Leichen. Mittendrin der Bodyguard Lemmer, für den das Motto gilt: „Nicht ich suche Ärger †“ der Ärger sucht mich.†œ „Versuchen Sie es: Nehmen Sie dieses Buch in die Hand und legen Sie es dann wieder weg. Versuchen Sie es. Man schafft es einfach nicht. Ich bin ein Profi, und nicht mal ich konnte es.†œ Don Winslow Extra: Antje Deistler porträtiert Deon Meyer

Platz 4 : Die Haischwimmerin von Heinrich Steinfest

Kurzbeschreibung
Meisterpolizistin Lilli Steinbeck hat eine Vergangenheit namens Ivo. Eine traurige Vergangenheit, der sie ihre Klingonennase verdankt. Jahre später bekommt diese Vergangenheit plötzlich Gegenwart eingehaucht, als Ivo durch einen rätselhaften Auftrag aus seinem beschaulichen, aber lillilosen Leben als Baumheiler in der württembergischen Provinz gerissen wird. Er soll für ein Pharmaunternehmen einen Baum aus der sibirischen Tundra holen. Als Helfer stellt man ihm den rotbemützten Knaben Spirou zur Seite, der nicht nur zufällig so heißt wie eine sehr bekannte belgische Comicfigur … Ihr Auftrag führt Ivo und Spirou in eine unterirdische Verbrecherrepublik †“ und vielleicht brauchte es genau diesen Umweg auf der Suche nach dem Wunderbaum, damit Ivo Lilli noch einmal begegnen könnte.

Platz 5 : Splitter im Auge von Norbert Horst

Kurzbeschreibung
Thomas Adam, 50, genannt Steiger, ist Mitglied des Einsatztrupps der Dortmunder Polizei. Vor kurzem untersuchte er den Sexualmord an einem jungen Mädchen. Der Täter war schnell gefasst und durch eindeutige Spuren überführt. Trotzdem hat Steiger Zweifel. Zum Ärger seiner Dienststelle ermittelt er weiter und stößt auf zwei ähnliche Fälle. Handelt es sich um einen Serienmörder? Und wie kommen die Spuren an die Tatorte, die auf andere Täter hinweisen? Die Wahrheit ist so ungeheuerlich, dass der Fall selbst dem abgebrühten Steiger an die Nieren geht.

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Platz 6 : Kettenacker von Rainer Gross

Kurzbeschreibung
In Kettenacker, einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb, entdeckt der pensionierte Lehrer Mauser ein Skelett. Kommissar Greving nimmt die Ermittlungen auf. Schon bald stellt sich heraus, dass es sich um die Leiche eines Mädchens handelt, das in den 1930er Jahren spurlos verschwand. Nur mit Mausers Hilfe kommt der Kommissar gegen die Mauer des Schweigens der Dorfbewohner an. Was soll hier vertuscht werden? Und welche Rolle spielt Mausers eigene Familie in dieser Geschichte? Der Fall lässt Mauser nicht mehr los. Bis er letztlich feststellen muss, dass die Schatten der Vergangenheit länger sind als gedacht.

Platz 7 : Feierabend von Uta-Maria Heim

Kurzbeschreibung
Zusammen mit ihrer Tochter Susanne lebt Helene in einer Kleinstadt am Rand des Schwarzwalds. Die Wochenenden verbringt sie mit Marius, der am anderen Ende wohnt. Alles scheint geregelt und eingespielt. Bis bei ihr eingebrochen wird. Der Dieb stiehlt nur ein Parfüm. Aber auch Jakob Silberzahn, der jüdische Psychoanalytiker, der deportiert wurde und als Geist im Arbeitszimmer haust, ist verschwunden. Dafür taucht wenig später eine dubiose Putzfrau auf, Marius entzieht sich und Susanne führt ein Doppelleben. Unaufhaltsam schlittert Helene in eine Lebenskrise. Sie beginnt sich mit der verdrängten Vergangenheit zu beschäftigen. Zu der auch Brunhilde gehört die behinderte Zwillingsschwester ihrer Mutter, die vor 70 Jahren in der NS-Tötungsanstalt Grafeneck umgekommen sein soll.

Platz 8 : Der Untreue-Index von Christopher G. Moore

Kurzbeschreibung
Bangkok wird von Demonstrationen erschüttert. Chaos und Angst herrschen in der Thaigesellschaft wie unter den Expats. Privatdetektiv Calvino begibt sich mitten hinein in den politischen Feuersturm, als er einen Fall von Medikamenten-Piraterie untersucht. Dabei stößt er auf ein einflussreiches politisches Netz, das mit aller Macht seine wirtschaftlichen Interessen gewahrt wissen will.
Ein 19-jähriges Thaimädchen und ein prominenter Rechtsanwalt werden am selben Abend tot aufgefunden. Beide stehen im Zusammenhang mit Calvinos Ermittlungen. Aufgerüttelt vom Untreue-Index, bei dem Bangkok an oberster Stelle steht, beauftragt ihn eine Gruppe von Ehefrauen, die eheliche Treue ihrer Gatten zu untersuchen. Calvino sieht sich mit Kräften konfrontiert, die ihn an die Grenzen seiner Ermittlungskunst führen.

Platz 9 : Das unsagbar Gute von Christian Mähr

Kurzbeschreibung
Als Frau Leupold, Chemielehrerin in Pension, in ihrem Haus in Dornbirn einen tödlichen Unfall hat, muss sich Kater Sami einen neuen Besitzer suchen. Den findet er schon bald in Mauritius Schott, dem Nachbarn. Schott findet die Leiche, die er an ihrem Fundort belässt, und eine große Menge Geldscheine, die er gerne an sich nimmt. Das Geld stammt aus dem Drogenlabor, das Frau Leupold gemeinsam mit ihrem Enkel betrieben hatte. Mittlerweile ist auch die Wiener Unterwelt aufmerksam geworden und schickt ihre Schnüffler ins idyllische Vorarlberg. Mit schrägem Humor erzählt Mähr von unglücklichen Zufällen, die alle irgendwie mit dem Kater Sami zu tun haben und zu einer Reihe von tiefgekühlten Leichen führen.

Platz 10 : Geopfert von Tony Black

Kurzbeschreibung
Schottland: Ein Vater ist am Boden zerstört – sein Sohn Billy wurde bestialisch ermordet. Die offizielle Todesursache lautet Selbstmord. Billys Freund Gus Dury soll bei der Aufklärung des Falls helfen – ausgerechnet jetzt, wo er wegen Trunksucht seinen Job als Journalist verloren und ihn seine Frau Deborah verlassen hat. Was ihn erwartet, ist nur des Schrecklichen Anfang. Denn hinter der modischen Fassade von Edinburgh versteckt sich eine harte Realität, in der scheinheilige Politiker, Spekulanten und Schlepperbanden aus Osteuropa ihr Spiel treiben. Mit dem Handel von Frauen aus Lettland ist schnelles Geld zu machen – und auch Billy hat sich offenbar hineinziehen lassen.
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Quelle: Die KrimiZEIT-Bestenliste wird in der Kooperation Die ZEIT, ARTE, und NordwestRadio von Tobias Gohlis als verantwortlichen Sprecher monatlich erstellt. Der Jury kommt es auf Qualität an. Monatlich wählen 17 auf Kriminalliteratur spezialisierte Literaturkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus der Masse der Neuerscheinungen die zehn Titel aus, denen sie besonders viele Leser wünschen. Begründungen zum Ranking und Inhalt mit den jeweiligen Rezensionen der „Besten“ finden sich auf der Homepage der Krimi-Spezialisten unter www.arte.tv/krimiwelt
Die hier zu den einzelnen Büchern eingefügten Kurzbeschreibungen stammen von den Verlagen und geben nicht die Meinung der Jury wieder.

Edition Elke Heidenreich – Neuerscheinungen in 2011

Seit 2009 erscheinen in der †œEdition Elke Heidenreich† Bücher, die im engeren und weiteren Sinn mit Musik zu tun haben: Sachbücher und Romane, Erfundenes und Wirkliches, Biographien und Anthologien †“ und immer geht es um Musik, um klassische genauso wie um Popmusik, es geht um Musiker, um das, was Musik mit den Menschen anstellt.

In diesem Jahr sind bisher in der Edition Elke Heidenreich vier Romane, drei Biografien und ein Sachbuch erschienen:

Der stumme Pianist von Paola Capriolo

Roman – Oktober 2011
Kurzbeschreibung
Ein atmosphärisch dichter Roman über die heilende Kraft der Musik

Im winterlichen Kent findet die Krankenschwester Nadine am Strand einen sprachlosen Mann im Frack, dessen Identität sich nicht ermitteln lässt. Sie nimmt ihn mit in die psychiatrische Klinik, in der sie arbeitet. Als man ihm ein Blatt Papier und einen Stift gibt, schreibt er nicht seinen Namen auf, sondern zeichnet ein Klavier. Im Wintergarten der Klinik steht ein Flügel, auf dem er von nun an allabendlich virtuos spielt. Immer mehr Patienten und Klinikmitarbeiter versammeln sich bei seinen Konzerten. Die Musik, darunter immer wieder Schuberts „Winterreise†, setzt bei den Patienten bisher verschüttete Erinnerungen frei, und auch Nadines Leben nimmt durch den rätselhaften Fremden eine unerwartete Wendung. Ein meisterhaft erzählter, ergreifender Roman über die Wirkung der Musik auf die Seele der Menschen.

Die Welt in sechs Songs: Warum Musik uns zum Menschen macht von Daniel Levitin

Sachbuch – Oktober 2011
Kurzbeschreibung
Kann man das Wesen der Menschheit anhand von sechs Songs erklären? Der Hirnforscher und Rockmusiker Daniel Levitin führt uns zum Beweis seiner gewagten These äußerst kurzweilig durch die Geschichte der Menschheit, angereichert mit den neuesten Erkenntnissen der Neurowissenschaft und mit jeder Menge Anekdoten aus seinem Leben und dem befreundeter Musiker wie Sting oder Joni Mitchell. Denn nicht nur die Sprache ist es, die uns von anderen Spezies unterscheidet, sondern in noch viel größerem Maß unsere Musikalität. Mit Liedern besiegeln die Menschen seit Urzeiten Freundschaft, sie erzeugen Freude, spenden Trost, geben Wissen und religiöse Rituale weiter und besingen die Liebe. Ob Levitin Songs von den Beatles, Bob Dylan oder Ray Charles anführt: Man hat die Melodie sofort im Ohr. Denn keine andere Kunst erreicht den Menschen so unmittelbar wie die Musik.

Der Meister von Herbert Rosendorfer

Roman – September 2011
Kurzbeschreibung
Eine köstliche Satire auf den Wissenschaftsbetrieb

In einer Bar in Venedig erinnern sich zwei Freunde an ihr musikwissenschaftliches Studium: Da gab es den »göttlichen Giselher«, der alles über Musikinstrumente wusste, aber keines spielte, oder die schöne Helene Romberg, die allen den Kopf verdrehte. Aber vor allem sprechen sie über einen Studenten, der wegen seiner Akribie »der Meister« genannt wurde. Um seinen Lebensunterhalt aufzubessern, schrieb er Artikel für ein Musiklexikon †“ und erfand dabei so manchen Komponisten hinzu, etwa Thremo Tofandor. Als jedoch eine eifrige Studentin über diesen zu forschen begann, geriet der Meister in Bedrängnis. Um nicht aufzufliegen, erfand er immer neue Details hinzu und komponierte am Ende sogar dessen Werke! Spätestens als ein Fachartikel über ihn erschien, gab es keinen Zweifel mehr: Thremo Tofandor existiert †“ und wurde seinem Erfinder am Ende zum Verhängnis …

Ich hänge im Triolengitter: Mein Leben mit Karlheinz Stockhausen von Mary Bauermeister

Biografie – September 2011
Kurzbeschreibung
Die Biografie eines Jahrhundertgenies

Karlheinz Stockhausen ist einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er experimentierte bereits in den 50er Jahren mit elektronischer Musik und beeinflusste neben der E-Musik auch Popgruppen wie Pink Floyd. In Mary Bauermeisters Kölner Atelier versammelte sich 1960-1962 die Avantgarde der internationalen Kunst- und Musikszene, neben Stockhausen etwa John Cage, Nam June Paik und Christo. Spektakuläre Happenings leiteten die Fluxus-Bewegung ein. Die Künstlerin, die ihren eigenen Durchbruch in New York errang, lebte mit ihm und seiner ersten Frau Doris mehrere Jahre in einer „ménage à trois†. In ihrem Buch erzählt sie, wie sie und Stockhausen sich künstlerisch beeinflussten und bei ihren Reisen durch die ganze Welt berühmten Künstlern wie Chagall, Miro oder Max Ernst begegneten. Sie schildert aber auch ganz ungeschminkt ihr unkonventionelles Lebens- und Liebesexperiment.

Das Bastardbuch: Autobiografische Stationen von Hans Neuenfels

Autobiografie – August 2011
Kurzbeschreibung
Die Lebenserinnerungen des herausragenden deutschen Opernregisseurs

Hans Neuenfels ist einer der profiliertesten deutschen Opernregisseure, dessen Inszenierungen, zuletzt „Lohengrin† in Bayreuth, stets für heftige Kontroversen sorgen. Im „Bastardbuch† zieht er die vorläufige Bilanz seines Lebens und seines Schaffens als Theater- und Opernregisseur, als Schriftsteller, Dramatiker und Filmemacher. Seine Karriere begann 1964 am Theater am Naschmarkt in Wien. Als maßgeblicher Begründer des Regietheaters ist er dem Anspruch der gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzung auf der Bühne bis heute treu geblieben. Als kreativer Künstler war er zudem stets ein Grenzgänger. In Paris war er Assistent des Malers Max Ernst, und Schreiben war neben dem Inszenieren für ihn von jeher ein Kernbedürfnis. Das „Bastardbuch† ist ein sprachgewaltiges, scharfsichtiges Werk, das ein persönliches Bild mit dem einer ganzen Generation verbindet.

Mr. Pink Floyd: Roman von Michele Mari

Roman – April 2011
Kurzbeschreibung
Ein meisterhafter Roman über Pink Floyd, eine der einflussreichsten Rockgruppen der Welt

Syd Barrett †“ ein Engel, ein Dämon, ein Poet †“ war das Genie, das die Gruppe Pink Floyd so stark prägte, dass er heute noch als ihr Geist gilt. Er ging mit Roger Waters in Cambridge zur Schule, spielte schon damals in mehreren Bands, zeichnete hervorragend, schrieb, komponierte und litt schon früh an psychischen Störungen. Seine Experimente mit Drogen verursachten 1968 einen schizophrenen Schub, von dem er sich nie wieder erholte. Pink Floyd hielten immer Kontakt zu ihm, widmeten ihm die Songs »Wish You Were Here« und »Shine on You Crazy Diamond«. In einem Kaleidoskop der Erinnerungen lässt Mari Tourmanager, Bandmitglieder, Bühnenarbeiter, aber auch die Regisseure Antonioni und Kubrick von Syd Barrets Welt, von seinem Charme, seinen Ideen und der Faszination, die er seit seiner Jugend auf alle ausübte, erzählen. Ein ergreifender Roman über Poesie, Kunst, Genie und Wahnsinn.

Martha Argerich: Die Löwin am Klavier von Olivier Bellamy und Susanne Van Volxem

Biografie – April 2011
Kurzbeschreibung
Die weltweit erste und autorisierte Biografie der Klavier-Legende Martha Argerich

Für Joachim Kaiser zählt sie zu den »interessantesten Klavierspielern der Welt«, andere gaben ihr die Beinamen: »Argentinischer Wirbelsturm« oder »Löwin am Klavier«. Unbestritten gehört die unkonventionelle und geheimnisvolle Martha Argerich zu den ganz wenigen Frauen an der Weltspitze ihrer Zunft. Olivier Bellamy gelang es, die publicityscheue Pianistin zur Mitwirkung an der Entstehung ihrer Biografie zu bewegen. Er erzählt von ihrer Kindheit in Buenos Aires über ihre Klavierausbildung bei Friedrich Gulda bis zu ihren strahlenden Siegen bei den großen Wettbewerben. Mit viel Einfühlungsvermögen schildert Bellamy ihre beruflichen Erfolge und persönlichen Niederlagen, komplizierte Liebesbeziehungen und lebenslange Freundschaften, die Schwierigkeit, Familienleben mit einer Weltkarriere zu vereinen, und die Angst vor dem Versagen, die sie immer wieder dazu bewegt, Konzerte platzen zu lassen.

Olivier Bellamy ist einer der kompetentesten französischen Musikjournalisten. Er hat in enger Zusammenarbeit mit Martha Argerich dieses Buch geschrieben.

Lass den Teufel tanzen von Teresa De Sio

Roman – Februar 2011
Kurzbeschreibung
Ein sprachgewaltiger Roman, der den Abgründen des Lebens trotzt.

In der Nacht des Karnevalssamstags 1956 wird der Gutsherr Narduccio Greco vergiftet aufgefunden. Der Verdacht fällt sofort auf die zwölfjährige Tagelöhnertochter Archina Solimene, ein unzugängliches Mädchen, das †“ da sind sich die Bewohner des weltabgewandten apulischen Dorfes Mangiamuso einig †“ vom Teufel besessen ist. Zusammen mit ihrer Schwester, die sich bei Narduccio verdingte, stellt sie allerlei Kräutertränke her, darunter die hochgiftige Stramunella. Man munkelt, Narduccio habe sich an ihr vergangen und sei aus Rache getötet worden. Doch was passierte wirklich in jener Nacht? Mit ungeheurer Sprachgewalt und eindringlichen Bildern schildert Teresa De Sio Archinas Schicksal im Netz von Aberglauben, Lügen und Intrigen einer archaisch anmutenden Dorfgemeinschaft so farbig und lebensprall, dass der Leser sofort in ihren Bann gerät.