edition fünf: Neues Leseglück zum Weitertragen – Verlagsvorschau 2011

Neues Leseglück zum Weitertragen“ verspricht die soeben veröffentlichte Verlagsvorschau der edition fünf. Auch die zweiten Fünf sind wunderbar bedacht erwählt. Sie kreisen um das Thema Wagnisse, um Lebens- und Liebesabenteuer, die vor allem eines zeigen:

Der Mut, sich in die Welt zu wagen, bedeutet immer auch den Mut, zu sich selbst zu finden. Jedes echte Wagnis geht von innen aus.

Drei Romane, einen Essayband und ein Erinnerungsbuch †“ aus den USA, Deutschland und Schweden †“ schicken die Verlegerin Silke Weniger und die Herausgeberinnen Karen Nölle und Christine Gräbe in den Bücherherbst 2011.

Mehr Informationen zu den Autorinnen und den Inhalten der „zweiten Fünf“ sowie zwei Leseproben finden sich hier.

Susanna Alakoski – Bessere Zeiten

Roman
Als Leena und ihre Familie eine neue Wohnung finden, scheint sich alles zum Guten zu fügen. Drei Zimmer mit Balkon, Parkett und Farbfernseher, ein Spielplatz direkt vor der Tür. Doch bei den Schweden heißt das neue Viertel für die finnischen Gastarbeiter abfällig „Schweinehäuser„. Die Eltern sind arm. Und sie trinken. Leena beginnt sich weit weg zu wünschen. Doch wo ist ihr Platz in dieser Welt? Einfühlsam beschreibt das Bestsellerdebüt Kinderarmut in der Wohlstandsgesellschaft, mitten im südschwedischen Ystad, wo sonst Kurt Wallander seine Fälle löst. Die Brisanz reicht weit über die 1960er und 1970er Jahre hinaus.

Über die Autorin
Susanna Alakoski, geboren 1962 in Vasa, Finnland, wuchs in Ystad auf, dem Schauplatz ihres ersten Romans. Heute lebt sie in Stockholm, schreibt für schwedische Zeitungen und ist frauenpolitisch aktiv. Für ihr Debüt „Bessere Zeiten“ erhielt sie 2006 den Augustpreis für den besten schwedischen Roman des Jahres.

Zora Neale Hurston – Vor ihren Augen sahen sie Gott

Roman
Florida 1928. In einer einzigen Nacht erzählt Janie ihrer besten Freundin Pheoby, wie sie aufbrach, ein anderes Leben zu führen, wie sie den viel jüngeren Tea Cake traf, endlich das Glück fand und was geschah, als der große Hurrikan kam … In Janies Geschichte geht es um nicht weniger als um das, was Menschen, ob Frau oder Mann, schwarz oder weiß, im Innersten ausmacht. Von ihrer Reise kehrt Janie als ein neuer Mensch zurück †“ und mit ihr alle, die ihre Geschichte hören. Zu Recht gilt der Roman als eine der schönsten, traurigsten und herzergreifendsten Liebesgeschichten, die je geschrieben wurden.

Über die Autorin
Zora Neale Hurston (1891 †“ 1960) wuchs in Eatonville, Florida, einer rein schwarzen Gemeinde, auf. Erst als Erwachsene wurde ihr die soziale Bedeutung ihrer Hautfarbe bewusst. Im New York der 1920er gehörte sie zur Harlem Renaissance und veröffentlichte erste Texte. Als Anthropologin reiste sie viel, so auch nach Haiti, wo sie in nur sieben Wochen „Vor ihren Augen sahen sie Gott“ schrieb. Sie starb von der Öffentlichkeit vergessen und in Armut. Heute wird sie in der englischsprachigen Welt gefeiert und verehrt. Hierzulande ist sie (noch) eine Entdeckung.

Eudora Welty – Vom Wagnis, die Welt in Worte zu fassen

Essays
Als Mädchen besucht sie Tag für Tag die Leihbücherei, wo sie nicht mehr als zwei Bücher täglich entleihen darf †“ viel zu wenig für ihren Lesehunger! Aber sie liest nicht nur wie besessen, sie ist auch eine aufmerksame Beobachterin, in der schon bald der Wunsch keimt, selbst Schriftstellerin zu werden. Wie sie zunächst das Hören und Sehen lernt, wie sie von Mississippi aus erste Schritte in die Welt wagt und ihr das ganze Leben zur Schule des Schreibens wird, bevor sie den Mut zur eigenen Stimme findet, davon erzählt Eudora Welty auf wunderbar lebendige Weise.

Über die Autorin
Eurora Welty (1909 †“ 2001, Jackson, Mississippi) gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Erzählerinnen der USA. Sie veröffentlichte zahlreiche Erzählbände und Romane und erhielt 1973 für den Roman „The Optimist†™s Daughter“ den Pulitzer-Preis. Auch als Fotografin erlangte sie Weltruhm. Höchste Zeit, anlässlich ihres 10. Todestages die Essays über ihre Anfänge als Schriftstellerin in neuer deutscher Übersetzung wieder zugänglich zu machen.

Ruth Liepmann – Vielleicht ist Glück nicht nur Zufall

Erinnerungen
Sie war Jüdin, Kommunistin und Widerstandskämpferin. Unerschrocken kämpfte sie für politisch Verfolgte, überstand zwei Weltkriege und gefährliche Jahre im Untergrund. Zudem liebte sie die Literatur: Nach Kriegsende setzte sie sich als literarische Agentin für ihre Autoren aus aller Welt ein. Erst mit 83 Jahren ließ sich die Grande Dame des Literaturbetriebs dazu bewegen, ihre Lebensgeschichte aufzuzeichnen.
Ihre Erinnerungen, ohne Eitelkeit und mit viel Aufrichtigkeit geschildert, umspannen fast ein ganzes Jahrhundert.

Über die Autorin
Ruth Liepmann (1909 †“ 2001) wuchs als Tochter einer jüdischen Arztfamilie in Hamburg auf und studierte Jura. Als Kommunistin erhielt sie 1933 Berufsverbot. 1934 wurde sie wegen Hochverrats angeklagt und flüchtete ins Exil nach Holland, wo sie politisch tätig war, bis sie 1943 in den Untergrund ging. Nach Kriegsende kehrte sie nach Hamburg zurück, heiratete und gründete mit ihrem Mann die erste Literaturagentur der Nachkriegszeit in Deutschland. 1961 zog das Ehepaar nach Zürich, wo die angesehene Agentur Liepman bis heute ihren Sitz hat.

Annette Kolb – Das Exemplar

Roman
Sommer 1909. Mariclée reist nach England, um einen Mann zu treffen. Als sie „das Exemplar“ um einen Tag verfehlt, beschließt sie zu warten und vertreibt sich die immer länger werdende Wartezeit auf einer bizarren Reise durch London, England und Irland. Aus Tagen werden Wochen und schließlich Monate. An Bord eines großen Passagierdampfers begegnet sie endlich nicht nur ihrem Angebeteten, sondern auch dessen Gattin und Schwiegermutter … Das spannende, scharfsinnige und hinreißend eigentümliche Porträt einer jungen Frau, die das Wagnis eingeht, einer sehr unkonventionellen Vorstellung von Liebe nachzujagen.

Über die Autorin
Annette Kolb (1870−1967), Tochter eines Münchner Gartenarchitekten und einer Pariser Pianistin, setzte sich zeitlebens für die deutsch-französische Verständigung ein. Die Pazifistin lebte viele Jahre im Exil, zuletzt in den USA. Sie kehrte immer
wieder nach Deutschland zurück. Mit „Das Exemplar“ gelang ihr 1913 der Durchbruch als Schriftstellerin. In den 1920ern spielte sie eine bedeutende Rolle im deutschen Literaturleben und wurde †“ in Deutschland und Frankreich †“ mit zahlreichen Preisen geehrt.
„Wie schön, wie vollkommen, wie meisterhaft der Schluss vom †ºExemplar†¹ ist. Wenn nicht diese infame Entfernung wäre, ich würde Ihnen alle Blumen ins Haus schicken, die ich zu sehen bekomme.“ Rainer Maria Rilke an Annette Kolb

Quelle: edition fünf

Bob Dylan: Zehn Neuerscheinungen zum 70. Geburtstag

Am 24.04.2011 wird Robert Allen Zimmerman, besser bekannt als Bob Dylan, 70 Jahre alt. Seit den 60er Jahren gehört Bob Dylan zu den tonangebenden Musikern unserer Zeit. Zuletzt veröffentlichte der noch immer aktive US-amerikanische Folk- und Rockmusiker, Dichter und Maler in 2009 eine Sammlung von Weihnachtsklassikern unter dem Titel Christmas In The Heart. Viele Verlage und Autoren haben seinen 70. Geburtstag zum Anlass genommen, sehr unterschiedliche Bücher über Bob Dylan neu oder neu aufgelegt auf den Markt zu bringen. Nachfolgend eine Auswahl:

How does it feel: Das Bob-Dylan-Lesebuch von Klaus Theweleit

Kurzbeschreibung
Er ist eine Ikone des Rockzeitalters, ein Symbol des freien Amerika, und seine poetischen Songtexte sind nobelpreisverdächtig: Bob Dylan gilt als Musiker von einzigartigem Rang. Doch Schicksalsschläge und Ruhm gingen bei ihm Hand in Hand. Als Leitfigur der Bürgerrechtsbewegung wurde er bekannt, setzte sich aber bald ab in die Rockszene, bis ein Motorradunfall seine Laufbahn jäh unterbrach. Dylan zog sich zurück †“ und feierte 1974 ein spektakuläres Comeback. Er wandelte sich zum Christen und überstand dunkle Zeiten. Das Leben Bob Dylans †“ er wird im Mai 2011 siebzig Jahre alt †“ wurde immer rätselhafter, sein Werk immer vielschichtiger und erstaunlicher. Seit langem widmen sich Schriftsteller und Künstlerkollegen dem Phänomen Dylan. Dieses Buch lässt sie von Dylans Leben und seiner Musik erzählen, in oft erstmals auf Deutsch veröffentlichten Texten wie einem Romankapitel von Don DeLillo oder einer Reportage von Nat Hentoff, der Dylan in den 60ern begleitete. Zusammengestellt von Klaus Theweleit, einem der eigenständigsten deutschen Denker zwischen Pop und Philosophie, bildet diese Sammlung mit Texten von Sam Shepard, Greil Marcus, Willi Winkler, Diedrich Diederichsen, Dylans erster Lebensgefährtin Suze Rotolo und vielen anderen ein originelles Lesebuch über einen Großen der Popmusik.

Die gebundene Ausgabe umfasst 304 Seiten und ist am 11.03.2011 im Rowohlt Verlag erschienen.

_______________________________________________________________________________________

Bob Dylan – No Direction Home: Sein Leben, Seine Musik 1941-1978 von Robert Shelton

Kurzbeschreibung
Robert Shelton lernte Bob Dylan kennen, als dieser 1961 ins Greenwich Village nach New York kam. Im Laufe der Zeit wurde er sein Freund und Kritiker. Sheltons Biografie über Dylan, erstmals erschienen 1986, gilt heute als Klassiker des Genres. Und von den über 1.000 Büchern, die über das Genie geschrieben wurden, ist Sheltons Werk bis heute das einzige, das Dylan aktiv unterstützte. Die längst überfällige, vollständig überarbeitete Neuausgabe anlässlich Dylans 70sten Geburtstags enthält bisher unveröffentlichte Passagen des Originalmanuskripts, aktualisierte Fußnoten, zahlreiche Fotos der wichtigsten Lebensstationen und nicht zuletzt eine aktualisierte Diskografie.
Die gebundene Ausgabe umfasst 687 Seiten und ist am 07.04.2011 im Verlag Edel Germany erschienen.

________________________________________________________________________________________

Bob Dylan von A bis Z von Michael Endepols

Kurzbeschreibung
Den „Picasso of song“ nannte Leonard Cohen Bob Dylan einmal. Naturgemäß ranken sich um diese vielleicht einflussreichste Persönlichkeit der Rock- und Popgeschichte jede Menge an Geschichten und Anekdoten. Alphabetisch geordnet erzählt Michael Endepols kurzweilig von dieser schillernden Figur, etwa unter der Überschrift „Boxen“ (Dylan war Zeit seines Lebens begeisterter Fan dieses Sports), „Johnny Cash“, die „John Birch Society“ (bzw. über Dylans Verhältnis zu Kommunistenjägern), den „Papst“, „Charlie Chaplin“ und das Trampwesen, die „DDR“ oder „Victoria’s Secret“ (Dylan spielte in einem Werbetrailer der renomierten Unterwäschefirma mit). Intelligent und mit Witz präsentiert, bekommt man auf diese Weise einen unerwarteten Einblick in Wesen und Werk des so schwer greifbaren Chamäleons Dylan.
Die Taschenbuchausgabe umfasst 164 Seiten und ist am 01.04.2011 im Reclam Verlag erschienen.

________________________________________________________________________________________

Bob Dylan: Die Geschichte seiner Musik von Olaf Benzinger

Kurzbeschreibung
Seit nunmehr 50 Jahren prägt Bob Dylan die Musikszene und begeistert die Fans. Dabei ist der Musiker und Songwriter immer für eine Überraschung gut, gestaltet jeden Auftritt anders, variiert Melodien, Texte, Arrangements und wirbelt die Hörgewohnheiten durcheinander. Olaf Benzinger befasst sich ausführlich mit den Songs, Alben und Aufnahmesessions, erläutert die Schaffensperioden, beleuchtet die wesentlichen biografischen Stationen und eröffnet so einen fundierten Zugang zu dem wohl komplexesten Gesamtwerk, das die Popkultur zu bieten hat.
Die Taschenbuchausgabe umfasst 368 Seiten und ist am 01.04.2011 im Deutschen Taschenbuch Verlag erschienen.

________________________________________________________________________________________

Bob Dylan: Bilder eines Lebens. Die frühen Jahre. Von Rainer Bratfisch und Madeleine Lampe

Kurzbeschreibung
Der prachtvolle Bildband zeigt in über 200 außer­gewöhnlichen Fotografien, wie sich Dylans Image in der Öffentlichkeit im Laufe seiner langen Karriere gewandelt hat. Von seinen ersten Reisen nach London Anfang der 1960er bis zum Katrina-Konzert 2006 und dem Medienrummel um die Veröffentlichung seines gefeierten Albums Modern Times gewährt dieses Buch einen Blick auf eine der größten kulturellen Ikonen der letzten 50 Jahre. Dylan hatte immer großen Einfluss auf andere Künstler, mit denen er auch häufig zusammengearbeitet hat. So gibt es Fotos von ihm mit Mick Jagger, Bruce Springsteen, Van Morrison und George Harrison. Entstanden ist dieser einmalige Bildband in enger Zusammenarbeit mit der legendären Londoner Fotoagentur Rex Features. Die Fotos, die von angesehenen Fotografen stammen, zeigen Bob Dylan bei unzähligen Liveauftritten auf der ganzen Welt, bei Pressekonferenzen, im Studio und bei verschiedenen Fotosessions.
Der Folk- und Rockmusiker Bob Dylan gilt als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahr­­­hunderts. In den 1960er Jahren wurde er zum Sprachrohr seiner Generation und seine kritischen Folksongs waren fester Bestandteil der damaligen Protestveranstaltungen. Im Laufe seiner langen Karriere hat sich Bob Dylan immer wieder neu erfunden, was Fans und Kritiker nicht immer positiv aufnahmen. Als er 1965 auf dem Newport Folk Festival mit einer E-Gitarre auftrat, wurde er zum Beispiel gnadenlos ausgebuht. Seit 1962 hat Dylan mehr als 30 Studioalben veröffentlicht. Noch heute ist er sehr produktiv, so brachte er 2009 gleich zwei Alben heraus. Songs wie Blowin‘ In The Wind, Like A Rolling Stone oder Knockin‘ On Heaven’s Door wurden zu Klassikern der Rockgeschichte. Unzählige Musiker ließen sich von seiner Musik beeinflussen. 2007 wurde Bob Dylans Leben in I’m Not There verfilmt.
Die gebundene Ausgabe von „Bilder eines Lebens“ umfasst 160 Seiten und erscheint am 02.05.2011 bei im Verlag
Schwarzkopf & Schwarzkopf.

_______________________________________________________________________________________

HoboPilgrim: Bob Dylans Reise durch die Nacht von Knut Wenzel

Kurzbeschreibung
Bob Dylan wird 70: Der Rock’n’Roll erhält eine Geschichte. Aber auch Dylan selbst hat einen langen poetischen und musikalischen Weg zurückgelegt:
Vom jugendlichen Rock’n’Roller über den politischen Protestsänger, der sich zum Rock-Poeten wandelt, sich einem evangelikalen Christentum zuwendet, sein Judentum wiederentdeckt, die amerikanischen Volksmusikströmungen neu erschließt und seit 1986 ununterbrochen auf Tour ist. Wie als Kommentar zu dieser Lebensgeschichte ist sein Werk von der Figur des Reisenden durchzogen, der beides zugleich ist: Streuner und Pilger Hobo- Pilgrim. Dieser Figur nachgehend zeichnet Knut Wenzel ein faszinierendes theologisch-literarisches Bild des Werks und des Menschen Bob Dylan.
Die Taschenbuchausgabe umfasst 200 Seiten und ist am 06.05.2011 im Matthias-Grünewald-Verlag erschienen.

________________________________________________________________________________________

BOB DYLAN – AMERICA – oder Der Tag an dem Bob Dylan durch Saarbrücken fuhr: Texte & Fotos zu Bob Dylans Deutschlandtournee 2009 von Christof Graf

Kurzbeschreibung
In den 60ern war er ein Idol, in den 70ern wurde er zum Star und in den 80ern war er eine Legende. In den 90ern stand Bob Dylans Name längst für ein Denkmal. Im fünften Jahrzehnt seines Schaffens ist die Singer/ Songwriter-Ikone mehr denn je ein unvergleichbares Gesamtkunstwerk der zeitgenössischen Künste. Kaum ein anderer Lebensweg eines Künstlers wird derart mit Aufmerksamkeit beobachtet, wie der von Rocklegende Bob Dylan. Über 500 Songs hat er geschrieben, fast 3000 Konzerte hat er gegeben. Kaum ein anderer Musiker wird mit derart viel Respekt und Verehrung bedacht. ,,Amerika ist für ihn Heimat und Geburtsstätte populärer Musik. Für einen Tag brachte Bob Dylan ,,sein derzeitiges Amerika nach Saarbrücken. Amerika oder ,,Der Tag, an dem Bob Dylan durch Saarbrücken fuhr ist eine Konzert- und Tourdokumentation zu Bob Dylans Neverending-Reise im Frühjahr 2009 durch Deutschland. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht das Konzert im Rahmen der mit ,“Amerika“ betitelten Musikfestspiele Saar am 5. April 2009 in Saarbrücken. Grafs neues Buch Amerika stellt in Anlehnung an die Musikfestspiele 2009, Konzertkritiken, Randgeschichten und Rahmenbedingungen, alle Zahlen, Daten und Fakten sowie unveröffentlichtes Fotomaterial zu Bob Dylans deutschen Auftritten 2009 und seiner Fahrt durch Saarbrücken in den Fokus. Amerika,das Buch in dt./engl. Sprache mit unveröffentlichtem Fotomaterial sowie Interviews mit Wolfgang Niedecken und Helen Schneider, die Dylan ebenso bei den Musikfestspielen Tribut zollten, wird damit zum unverzichtbaren Zeitdokument und Erinnerungsstück für all jene, die dabei waren oder sich für Bob Dylan interessieren und das Saarbrücker Konzert wie auch das Dylan`sche Jahr 2009 noch einmal Revue passieren lassen wollen.

_______________________________________________________________________________________

Bob Dylan – In eigenen Worten von Christian Williams

Kurzbeschreibung
In diesem Buch erzählt Dylan „In eigenen Worten“ über sein Leben und seine Musik. Als einzige Publikation von und über Bob Dylan enthält es seine wichtigsten Äußerungen aus Interviews, Pressekonferenzen und Talkshows. Das sich daraus ergebende beeindruckende Portrait umfaßt alle wichtigen Dylan-Themen: seine private Herkunft, die musikalischen Vorbilder und der Karrierebeginn in New York, Erläuterungen zu einzelnen Songs, Platten und Tourneen, Dylans Filmprojekte, das Musikbusiness, die Haltung zu Fans und Musikerkollegen, sein Wandel vom Folk zum Rock sowie seine politische Rolle und permanente religiöse Suche. Ausführlich geht Dylan, der bereits mehrfach für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen wurde, auch auf sein Songwriting und die Schattenseiten seines Ruhms ein.
Die Taschenbuchausgabe umfasst 170 Seiten. Sie ist am 15.04.2011 im Verlag Palmyra erschienen.

_________________________________________________________________________________________

Bob Dylan: Ein Leben von Willi Winkler

Kurzbeschreibung
Bob Dylan hat die Folkmusik überstanden und die Pfiffe in Newport, als er die elektrische Gitarre einstöpselte, einen mysteriösen Motorradunfall und das triumphale Comeback. Er hat mit Elvis und mit Buddy Holly angefangen †“ und spielt mit 70 Jahren immer noch. Ein wahrlich außergewöhnliches Leben, Bob Dylan hat es überlebt. Willi Winkler zeigt, dass niemand so erfolgreich gescheitert ist wie Bob Dylan, ein gelungener Versuch der Entschlüsselung dieses rätselhaften und verschlossenen Charakters. „Youdontneedaweatherman toknowwhichwaythewindblows!“ Bob Dylan
Die Taschenbuchausgabe umfasst 224 Seiten. Sie ist am 01.04.2011 bei rororo erschienen.

________________________________________________________________________________________

Rolling Thunder: Unterwegs mit Bob Dylan von Sam Shepard

Kurzbeschreibung
Ein Meilenstein der MusikgeschichteSam Shepard wollte gerade die Pferderanch, auf der er mit Jessica Lange lebt, neu einzäunen, als Bob Dylan anrief: er solle Drehbuchautor der Rolling Thunder Revue werden, seiner legendären Come-back-Tournee von 1975. Dylan zog in drei Bussen mit Freunden und Roadies durch die USA, bis er schließlich in New York den Madison Square Garden zum Sieden brachte. Im Duett mit Joan Baez sang er Blowin in the Wind und gemeinsam mit Mohammad Ali holte er den schwarzen Boxer Hurricane aus dem Gefängnis. Allen Ginsberg rezitierte Gedichte und gemeinsam besuchten sie das Grab Jack Kerouacs.
Die Taschenbuchausgabe umfasst 189 Seiten. Sie ist 05.04.2011 im Fischer Verlag erschienen.

Literatur + Oberbayern: Dampfnudelblues von Rita Falk [Buchtrailer]

Rita Falk, Jahrgang 1964, hat sich 2010 gleich mit ihrem ersten Provinzkrimi um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer, „Winterkartoffelknödel„, in die Herzen ihrer Leser geschrieben. Von sich selber sagt die Autorin, dass sie die schönste Zeit ihres Lebens in Oberbayern verbracht hat. Dort hat sie ihre Kindheit verbracht, wuchs bei der Oma auf. Dem ihr so vertrauten Landstrich ist Rita Falk auch als Erwachsene treu geblieben. Sie lebt heute gerade mal 160 Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt, in Landshut. Rita Falk ist mit einem Polizisten verheiratet und hat drei Kinder.

Die Kindheitserfahrungen sind der Schatz, aus dem Rita Falk als Schriftstellerin schöpft. In ihrem Franz-Eberhofer-Krimi bildet ein bayerisches Dorf den Mittelpunkt des Geschehens. Keine Frage, dass es Rita Falk exzellent gelingt, dieses Bild authentisch in Szene zu setzen. Vor allen Dingen die kleinen und großen Schwächen der Menschen sind es, die sie ihren Lesern kenntnisreich und mit einer gehörigen Portion bissigem Humor serviert. Sie hat ihrem Protagonisten, dem Dorfgendarmen Franz Eberhofer, einen original bayerischen Ton auf den Leib geschrieben, der hart aber herzlich ist. Der Franz sagt halt, was er denkt.

Rita Falk ist sich also beim Schreiben treu geblieben. Ihre eigenen biografischen Wurzeln liefern den Grundstock für amüsante und geistreiche Unterhaltung der besten Lesart. Es bleibt weiterhin spannend – sicherlich wird sie noch viel von sich reden machen, mit ihren Geschichten von ‚dahoam‘.

Dampfnudelblues – der zweite Fall für Franz Eberhofer

Gerade läuft†™s für den Eberhofer Franz mit der Susi ganz einwandrei, sein heimischer Saustall ist so gut wie fertig renoviert und eingerichtet, da überschlagen sich die Ereignisse im sonst so heimeligen Niederkaltenkirchen mal wieder: Das Haus vom Schuldirektor Höpfl wird mit Schmierereien verschandelt und kurz drauf liegt er auh noch tot auf den Gleisen! Gut, der Höpfl war immer schon ein Arsch, das wusste ja ein jeder. Aber muss er deshalb erst verschwinden und sich dann auch noch auf die Schienen legen? Ist er†™s überhaupt? Viel ist von ihm ja nicht übrig geblieben. Die einzige Angehörige ist dem Höpfl seine Schwester, die dessen Kopf dann jedoch eindeutig identifiziert.

Selbstmord? Mord? Dem Franz reicht†™s: nicht nur, dass die Susi sich einfach mit so einem italienischen Luca Toni nach in dessen Heimat absetzt! Die Ermittlungen im aktuellen Fall verlangen dem Franz mal wieder so allerhand ab, und zu allem Überfluss soll er ständig auf das zwergnasige Blag seines Bruders aufpassen. Zum Glück sorgt zumindest die Oma für sein leibliches Wohl, so dass der Franz dampfnudelgestärkt alle noch so verzwickten Situationen lösen kann…

„Dampfnudelblues“ umfasst 256 Seiten und ist im Mai 2011 im Deutschen Taschenbuch Verlag erschienen.

KrimiZEIT-Bestenliste Mai 2011

Platz 1 : Süden von Friedrich Ani

Kurzbeschreibung
Zurück in München erhält Tabor Süden als Detektiv den Auftrag, nach dem Wirt Raimund Zacherl zu suchen. Der Fall ist genau das Richtige für den ehemals so erfolgreichen Ermittler: Ein Mann verlässt sein Durchschnittsleben, und jeder fragt sich, warum. Mit seinen besonderen Methoden findet Süden die Spur des Wirts und verfolgt sie bis nach Sylt †“ und schon längst hat er begriffen, dass niemand den Mann wirklich kannte. Friedrich Ani verknüpft in seinem neuen Krimi gleich mehrere Geschichten, in denen Menschen verschwinden. Zacherl bleibt zwar stets das erste Ziel, das Süden versucht aufzuspüren, aber Friedrich Ani macht zugleich deutlich, warum Menschen ihre gewohnten Lebensbahnen verlassen.

Platz 2 : Wahrheit von Peter Temple

Kurzbeschreibung
Ein großer Spannungsroman über die trostlose Moral einer Gesellschaft, in der Mord zum Tagesgeschäft gehört
Es ist die Zeit der großen Waldbrände, die alles zu vernichten scheinen und auch die Stadt Melbourne bedrohen. In einem neu erbauten Luxuskomplex wird eine junge Frau ermordet aufgefunden. Stephen Villani, der die Ermittlungen leitet, wird von der Politik an der Aufklärung gehindert. Aber es beschäftigt ihn nicht nur die Frage, warum der Mord vertuscht werden soll. Die Ermordete sieht aus wie seine jüngste Tochter, die spurlos verschwunden ist. Und diese familiäre Situation zermürbt ihn mehr als der frustrierende Polizeialltag. »Wahrheit« ist ein überaus eindringlicher Roman über einen Mann, eine Familie, eine Stadt und einen fernen Kontinent. Es geht um Gewalt, Mord, Liebe, Korruption, Ehre und Betrug. Und es geht um Wahrheit. Peter Temples neuer Roman wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Victorian Premier†™s Award und dem Miles Franklin Award †“ als bester australischer Roman.

Platz 3 : Winters Knochen von Daniel Woodrel

Kurzbeschreibung
Zwischen dem, was die anderen sagen, und dem, was man glauben will, gibt es eine Wahrheit, die nie ans Tageslicht kommen darf! Kraftvoll und poetisch erzählt Daniel Woodrell von einer Welt, in der eigene Gesetze herrschen, und einer jungen Frau, die sich auflehnt gegen jahrhundertealte Lügen und Gewalt.Jessup Dolly taucht unter, als der Winter kommt. Seiner Familie, die in bitterarmen Verhältnissen im Hinterland von Missouri lebt, fehlt es an allem. Sie haben kaum etwas zu essen und nicht einmal genug Feuerholz, um das Haus warm zu halten. Aufopferungsvoll kümmert sich Jessups sechzehnjährige Tochter Ree um ihre pflegebedürftige Mutter und die beiden jüngeren Brüder. Doch dann passiert das Unvermeidliche. Die Polizei steht vor der Tür und teilt Ree mit, dass ihr Vater, der schon einmal wegen Drogengeschäften im Gefängnis war und nun erneut unter Anklage steht, das Haus für seine Kaution verpfändet hat. Wenn Jessup nicht bei Gericht erscheint, verliert seine Familie alles, was sie hat. Ree bleibt eine Woche Zeit, um ihren Vater zu finden tot oder lebendig. Mehr Informationen zum Buch zum Oscar-nominierten Film nebst Trailer findet sich hier.

Platz 4 : Opferzahl von Arne Dahl

Kurzbeschreibung
Um 0.45 Uhr explodiert ein Waggon der grünen U-Bahn-Linie in der Station Fridhemsplan. Zehn Menschen sterben, der Terror kommt nach Schweden. Rasch glaubt man, die Täter gefunden zu haben †“ »Siffins heilige Ritter«, eine geheime islamistische Vereinigung. Doch dann werden die »heiligen Ritter« einer nach dem anderen ermordet. Kommissarin Kerstin Holm greift auf die Erfahrung des pensionierten Kollegen Jan-Olof Hultin zurück. Denn ihr A-Team gerät in eine fatale Hetzjagd nach den wahren Tätern, deren Verbindungen bis ins Herz der Stockholmer Polizei reichen.»Opferzahl« lässt den Atem stocken vor so viel Raffinesse und menschlichem Abgrund. Arne Dahl gehört seit Langem zu den besten Kriminalautoren Schwedens.

Platz 5 : Belleville – Barcelona von Patrick Pécherot

Kurzbeschreibung
Der scheinbar leichte Auftrag, eine Fabrikantentochter, die mit einem Arbeiter durchgebrannt ist, wieder zur Familie zurückzuführen, erweist sich als Pulverfass. In Pécherots zweitem Band der Krimi-Trilogie aus dem Paris der Zwischenkriegszeit tritt wieder ein bemerkenswertes Personal auf: Neben Nestor Burma sind das ein Zauberkünstler, im Zivilstand Bestatter, ein glatzköpfiger, Rinderblut trinkender Schmuggler, eine Leiche ohne Kopf, die sich als Trotzkis ehemaliger Sekretär entpuppt und kein Geringerer als André Breton höchstpersönlich, der Waffen nach Spanien schmuggeln hilft. In Frankreich sind die Tage der Volksfront gezählt. Das Land wird erschüttert durch Attentate der rechtsextremen Cagoule, deren versuchter Staatsstreich nur wenige Monate zuvor vereitelt wurde. Die Lage in Europa wird immer angespannter. Hitler hat Österreich annektiert. Die Völkergemeinschaft schweigt, als Mussolini in Äthiopien einmarschiert. Auf der anderen Seite der Pyrenäen tobt der Spanische Bürgerkrieg. Patrick Pécherot beherrscht die Kunst, Zeit und Figuren auferstehen zu lassen wie ein Panoptikum und sie in eine spannende Krimihandlung einzubetten.

[adsense format=text]

Platz 6 : Roter Glamour von Dominique Manotti

Kurzbeschreibung
David gegen Goliath: Die junge Polizistin Noria Ghozali ermittelt gegen den mächtigen Präsidentenberater François Bornand. Ein Politthriller der Extraklasse über eine authentische Staatsaffäre: Manotti ist eine kaltblütige Chronistin des Verbrechens, literarisch brillant, gnadenlos realistisch und unbeirrbar parteilich.Staatsaffäre
Sie heißt Noria Ghozali und ist der Arsch der Truppe. Wenn Kinder auf Montmartre Hundehaufen mit Böllern zum Explodieren bringen, darf sie „ermitteln“. Und auf dem Revier ist die Jungpolizistin Zielscheibe rassistischer Mobbingattacken. Doch dann wird eine unbekannte Tote auf einem verlassenen Parkplatz zum Katalysator für ihre Karriere. Noria verbeißt sich sofort in ihren ersten echten Fall, und bald wird eine konkurrierende Polizeibehörde auf sie aufmerksam, der Zentrale Nachrichtendienst. Noria lässt sich anwerben für eine streng geheime Ermittlung, der die politische Elite zum Straucheln bringen könnte
Indessen arbeitet François Bornand, Sonderberater des sozialistischen Präsidenten Mitterand, an der Befreiung französischer Geiseln im Libanon. Der Gründer der berüchtigten Antiterrorzelle des Élysée steht unter Druck, denn kurz vor den Parlamentswahlen sind die Umfragewerte der Sozialisten denkbar schlecht. Ein geheimes Waffengeschäft mit dem Iran verheißt eine schnelle Lösung und fette Beute für die Parteikasse wie für Bornands Privatschatulle. Doch das mit Raketen beladene Flugzeug stürzt ab, und die Presse bekommt Wind von der Affäre. Machtgier und Überheblichkeit treiben Bornand in eine Spirale der Gewalt bis Noria Ghozali seinen Weg kreuzt.

Platz 7 : Zeugin der Toten von Elisabeth Herrmann

Kurzbeschreibung
Spuren eines quälend langsamen Todes, Blutlachen wie Seen, Hände, die verzweifelt Halt suchen. Judith Kepler hat viel gesehen. Sie wird gerufen, wenn die Spurensicherung geht. Sie macht aus Tatorten wieder bewohnbare Räume. Sie ist ein Cleaner. In der Wohnung einer grausam ermordeten Frau begegnet sie ihrer eigenen Vergangenheit. Die Tote kannte Judiths Geheimnis. Unter mysteriösen Umständen war Judith als Kind in ein Heim gebracht worden. Herkunft unbekannt. Immer im Schatten dabei, die Staatssicherheit. Als Judith Fragen zu stellen beginnt, gerät sie in das Visier mächtiger Gegner.

Platz 8 : Der schnelle Tod von Adrian McKinty

Kurzbeschreibung
Ein unfreiwilliger Einsatz für den britischen Geheimdienst wird zum Himmelfahrtskommando für Michael Forsythe. Die Terrorzelle, in die er eingedrungen ist, entpuppt sich als ein Haufen sadistischer Killer. Die beste Lösung, aus der Sache wieder rauszukommen, ist zurückzuschlagen. Die zweitbeste ein schneller Tod … Fünf Jahre im Zeugenschutzprogramm sind eine verdammt lange Zeit. Fünf Jahre Einöde, eine falsche Identität und Dauerüberwachung. Michael Forsythe braucht dringend Abwechslung. Doch was ein entspannter Strandurlaub werden sollte, endet zwischen den Fronten rivalisierender Fußballfans und schließlich im Gefängnis. Eine britische Agentin stellt Michael vor die Wahl: zehn Jahre mexikanische Gefängnishölle oder Undercover-Agent in einer Splittergruppe der IRA. Die Entscheidung fällt Michael nicht schwer. Er schafft es, zum inneren Kreis der Bande vorzudringen. Doch der Einsatz entwickelt sich zu einem Alptraum. Schon bald hat er keine Verbündeten mehr, und ihm wird klar, daß er wieder vor einer Wahl steht: töten oder getötet werden?

Platz 9 : Der Tod der Kitty Genovese von Didier Decoins

Kurzbeschreibung
„Die meisterhafte Rekonstruktion eines Verbrechens Truman Capotes Kaltblütig ebenbürtig“ Le Point
„Didier Decoins herausragendes Buch erzählt eine wahre Begebenheit. Trotzdem handelt es sich um einen Roman, dessen besondere Stärke nicht auf die dramatischen Vorgänge, von denen er berichtet, zurückzuführen ist, sondern auf die außerordentliche literarische Qualität, die ihn von der ersten bis zur letzten Seite auszeichnet.“ Le Magazine Littéraire
Queens, 13. März 1964: Um 3.15 Uhr stellt die 28-jährige Kitty Genovese, die von ihrer Schicht als Kellnerin nach Hause kommt, ihren Wagen in der Nähe ihres Apartments ab. Als sie aus dem Auto steigt, nähert sich ihr ein Mann. Dieser Mann ist Winston Moseley, der mit seiner Frau und zwei Kindern ebenfalls in Queens lebt. Winston Moseley arbeitet als Bürokraft, hat -keine Schulden, ist nicht vorbestraft und bisher nie auffällig geworden. Trotzdem erregt etwas an der Art, wie er sich Kitty Genovese nähert, deren Misstrauen. Sie versucht, eine Notrufsäule zu erreichen, wird jedoch von Moseley eingeholt und auf offener Straße niedergestochen. Über einen Zeitraum von einer halben Stunde wird Kitty Genovese von Winston Moseley vergewaltigt, schwer verletzt und am Ende ermordet während mindestens 38 Zeugen ihre Schreie hören und aus erleuchteten Fenstern heraus das Geschehen beobachten.
Die anhaltende Untätigkeit von Zeugen nennt man seit Kitty Genoveses Ermordung „Bystander-Effekt“ oder auch „Genovese-Syndrom“.

Platz 10 : Der Tod und der Dicke von Reginald Hill

Kurzbeschreibung
Weil er wieder mal auf seine große Klappe und die Überzeugungskraft seiner gut zwei Zentner Lebendgewicht vertraut, fliegt Superintendent Andy Dalziel eine Bombe um die Ohren. Schwer verletzt liegt der Dicke nun im Koma und schlägt sich mit dem Sensenmann herum. Chief Inspector Peter Pascoe will die Schuldigen dingfest machen und stößt dabei auf vermeintliche Islamisten, einen merkwürdigen Tempelritter- Orden und eine Anti-Terror-Einheit, die ihn kaltstellen will. Wäre doch bloß der Dicke mit von der Partie …

______________________________________________________________________________________

Quelle: Die KrimiZEIT-Bestenliste wird in der Kooperation Die ZEIT, ARTE, und NordwestRadio von Tobias Gohlis als verantwortlichen Sprecher monatlich erstellt. Der Jury kommt es auf Qualität an. Monatlich wählen 17 auf Kriminalliteratur spezialisierte Literaturkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus der Masse der Neuerscheinungen die zehn Titel aus, denen sie besonders viele Leser wünschen. Begründungen zum Ranking und Inhalt mit den jeweiligen Rezensionen der „Besten“ finden sich auf der Homepage der Krimi-Spezialisten unter www.arte.tv/krimiwelt
Die hier zu den einzelnen Büchern eingefügten Kurzbeschreibungen stammen von den Verlagen und geben nicht die Meinung der Jury wieder.

Brehms Tierland: Ein Abenteuerroman von Kai Splittgerber u. Dorothea Huber

Brehms Tierland: Aus dem Expeditionsbuch des Tierforschers E. Alfred Brehm. Ein Abenteuerroman von Kai Splittgerber (Autor) und Dorothea Huber (Illustratorin)

Brehms Tierland fällt aus der Reihe. Ein neues, außergewöhnliches Buch, ein origineller Bilderroman †“ ein Abenteuer.

Erzählt wird vom ungebremsten Forschertrieb des kauzigen Edmund Alfred Brehm. Mit einer skurrilen Piratencrew bricht der wunderliche Wissenschaftler auf zu einer recht eigenwilligen Entdeckungsreise. Tatsächlich landet der sonderbare Professor auf einer geheimnisvollen Insel. Nie zuvor gesehene, abstruse Lebewesen spürt er dort auf. Tierland nennt er das „Neue†œ und dokumentiert in seinem Expeditionsbuch, wie ihm geschieht. Aufregende, irritierende Begegnungen, große Rätsel bannen den eifrigen Brehm. Er kommt aus dem Wundern nicht heraus, erlebt wilde Überraschungen, ist unheilvollen Gefahren ausgesetzt. Er beobachtet und bestaunt die unbekannten Geschöpfe auf Tierland, verfällt ihrem Zauber. Arglos stolpert der Sonderling in einen wahren Horrortrip. Dabei riskiert er alles, sogar sein Leben.

Kai Splittgerber hat überbordende Einfälle in eine schillernde Story gepackt. Er erzählt geistreich, spritzig, faszinierend, in rasantem Tempo. Die Geschichte ist bizarr, geheimnisvoll und saugt den Leser in das turbulente Geschehen. Der Autor stürzt den wunderlichen Professor in unglaubliche Abenteuer, hinein in eine gruselige, unheimliche Zwischenwelt. Dabei jagt er seine Leser von Anfang an über einen straffen Spannungsbogen. Nie schläft die Handlung ein, immer wieder treibt sie neue, verblüffende Blüten. Und in all dem verführerischen Vordergründigen verbirgt Kai Splittgerber Hintergründiges. Bei jedem Wiederlesen †“ und man wird dieses Buch öfter lesen †“ sind neue witzige Zusammenhänge, treffliche Bezüge, zu entdecken; immer gehen wieder andere Lichter auf, amüsiert man sich mehr und mehr. Denn das Buch ist lustig, unterhaltsam und spannend.

Dorothea Huber bebildert diesen in sich geschlossenen Kosmos fabelhaft. Sie setzt Kai Splittgerbers Ideen phantasievoll zu 100 Prozent um †“ macht anschaulich, was da passiert. Sie gibt all den Schwirrewesen, den vieräugigen Ohrenduddelern, monströsen Zünzen, kuschelversessenen Fluken, den Luftikussen und dem Fröhöllerie Gesicht und Gestalt. Das ist das kleine Wunder dieses Buches: Text und Bild könnten nicht besser zusammenpassen, fügen sich ideal zu einem Ganzen.

Dorothea Hubers Kunst ist, die schrägsten Vögel, die verrücktesten Ausgeburten, die aberwitzigsten Gestalten in kunterbunte Form zu bringen †“ klar und kraftvoll auszudrücken. Kai Splittgerber entspringt kein noch so ausgefallenes Wesen, das Dorothea Huber nicht mit Stift und Farbe lebendig macht.

Wie in einem Zauberspiegel zeigt die Grafikerin den wundersamen Reigen der Fabelwesen. Mit ihrem eigenwilligen grafischen Stil versteht sie es, Charaktere nicht nur zu zeichnen, sondern zu überzeichnen. Hier unterstreicht sie „Findewörter†œ, dort verstärkt sie „Wortfindlinge†œ des Autors, so etwa sein Blaufleckenblau, sein Gefrierkatzenblau, oder die Überbläuerung des Himmels. Sie schafft unfassbare Typen zum Anfassen. Sie findet Bilder für fliegende Wäschelauge, einen Raupenschlummersack, die kleine Traurigkeit, die aus schimmernden Blasen immer wieder geboren wird. Tiefblaue Tränenseen werden sichtbar, in die sich die Bosperas hineinweinen. Mit sicherem Federstrich führt Dorothea Huber durch dieses Absurdistan und bringt dem Leser nahe, was zum Lachen und zum Weinen ist.

Sie malt den Kaninchen, die übrigens zum Verlieben sind, riesengroße Angst in die Augen. Sie macht ein zärtliches gegenseitiges Füttern sichtbar unter schützenden weiten Häuten. Sie zeigt, wie der Wollerwums sein Inneres nach außen kehren kann. Sie fertigt Abbilder vom schiefen Vulkan, von Fallen, hässlichen Ungeheuern, aussichtslosen Situationen, bis dem Leser der Angstschweiß aus der Gänsehaut bricht. Wüste Szenen wechseln ab mit kleinen feinen Skizzen. Dorothea Huber verfügt über eine große Liebe zum Detail. Hier versteckt sie Ironie und Humor vom Feinsten, weckt Lust am Suchen und Entdecken.

Das Schönste aber ist Mathilde, die Menschenfrau in ihrem Tierlandfrauhaus. Ein hinreißender Wirbelwind, schlagkräftig und liebeshungrig. Sie kocht Tee aus lebenden Teetierchen und nimmt, wenn nötig, ein Schnibelungenbad, weil es drachenharte Haut macht.

Kai Splittgerber vertauscht Männer und Frauen und stellt das Ganze noch mal auf den Kopf mit dem Matrosen, die fürchterliche Hermine im Kleid.

Und wie aus dem sonderlichen Brehm und der wilden Tierlandfrau ein ungewöhnliches Liebespaar wird, wird nicht verraten.

Genug geschwärmt von diesem Funkenfeuer der Phantasie! Ich empfehle es.

ROSWITHA HOFMANN

Wer Edmund Alfred Brehm übrigens näher kennenlernen möchte, findet ihn und seine über 1500 Freunde auf Facebook oder wirft einen Blick auf die Leseprobe, die der Verlag online gestellt hat.

Kurzbeschreibung

Der geniale Tierforscher Edmund Alfred Brehm reist mit Kapitän Pamphile und einer skurrilen Mannschaft auf die geheimnisvolle Insel Tierland, um unentdeckte Tiere mit unglaublichen Eigenschaften zu suchen. Ein spannender und satirischer Abenteuerroman über einen ebenso genialen wie größenwahnsinnigen Tierforscher. Seite für Seite fesselt Dorothea Huber den Leser mit ihren ironisch-frischen Illustrationen und ihrer einfallsreichen Typografie.Der geniale Tierforscher Edmund Alfred Brehm ist stinksauer auf die zoologische Akademie. Die hohen Herren haben es tatsächlich gewagt, die Finanzierung seiner Expedition nach Tierland abzulehnen, mit der lächerlichen Begründung, es existiere gar nicht. Dabei ist Tierland eine noch unbekannte Insel, auf der Tiere leben, die noch nie ein Mensch gesehen hat. Brehm ist es gewohnt, dass ihn seit seinen frühesten Tierforschungen in der Kindheit alle für einen Spinner halten. Aber er ist im Besitz einer Karte von Tierland, die ihm ein betrunkener Matrose verkauft hat. So heuert er auf eigene Faust eine Expeditionsmannschaft an und landet beim größten Piraten seiner Zeit Kapitän Pamphile , der eine Ladung Kaninchen nach Australien bringen soll. Ein Loch im Rumpf zwingt den Kapitän zu notwendigen Reparaturen, so dass Brehm drei Tage bleiben, um Tierland auf eigene Faust zu erkunden. Was er in diesen Tagen entdeckt, schildert er in seinem Expeditionsbuch. Er stößt auf die unglaublichsten Tiere, über die er Steckbriefe anfertigt. Doch Tierland birgt nicht nur fremde Tiere und phantastische Abenteuer, sondern auch bedrohliche Gefahren und eine sonderbare Liebe. Ein satirischer Abenteuerroman in dem sich absurder Witz und Spannung abwechseln, mit verblüffend einfallsreichen Illustrationen.

Über den Autor

Kai Splittgerber, geboren 1981 in Köln, studierte Kulturwissenschaften und kreatives Schreiben an der Universität Hildesheim. Er begründete den Glück & Schiller Verlag und das Verlagsnetzwerk Fruehwerk. Daneben war er Redakteur von «lit04.de-07.de», von «Non Fiktion. Arsenal der anderen Gattungen» und Kolumnist bei «subpool.de». Außerdem veröffentlichte er journalistische und literarische Beiträge u.a. im «Tagesspiegel», der «Berliner Zeitung» und in «BELLAtriste». Für die Arbeit an Brehms Tierland erhielt er 2010 das niedersächsische Arbeitsstipendium. Kai Splittgerber lebt in Oldenburg.

Über die Illustratorin

Dorothea Huber, geboren 1980 in Kaufbeuren, hat an der HAWK Hildesheim Grafikdesign studiert. Sie illustriert u.a. für «Das Magazin», «Brigitte», «Le Monde Diplomatique», «J’N†™C†™ Magazine», «Missy Magazine» und die «taz». 2008 erschien das von ihr illustrierte Buch «Kapitän Pamphile» von Alexandre Dumas in der Büchergilde, das prompt auf die Shortlist der schönsten Bücher 2008 gewählt wurde. Ihre Arbeiten wurden u.a. vom Art Directors Club ausgezeichnet. Dorothea Huber lebt in Berlin.

Die gebundene Ausgabe von „Brehms Tierland“ umfasst 234 Seiten und ist März 2011 in der Edition Büchergilde erschienen.