Veraltete Guttenberg Biografie unter den Top Ten der Sachbuch-Charts

Am 01.03.2011 erschien im Droemer Verlag die 432 Seiten umfassende Biografie der FAZ-Redakteure Eckart Lohse und Markus Wehner über Karl-Theodor zu Guttenberg. Am selben Tag erklärte der Politiker aufgrund der Plagiatsaffäre den Rücktritt von allen Ämtern. Am 03.03.2011 wurde zu Guttenberg als Verteidigungsminister entlassen, sein Mandat als Abgeordneter des Bundestages gab er ebenfalls auf.

Gutes Timing möchte man meinen, denn Karl-Theodor von Guttenbergs Biografie stößt auf großes Interesse und landet direkt auf Platz 2 der Sachbücher der Spiegel-Bestenliste.

30.000 Exemplare der längst überholten Biografie müssen verkauft werden, bevor der Droemer Verlag einen aktualisierten Nachdruck mit einem Vorwort und einem zusätzlichen Kapitel auf den Markt bringen will. Das dürfte dann ja bald der Fall sein.

grauenhaft und real: Tiger, Tiger von Margaux Fragoso

Am 07.03.2011 erschien Margaux Fragosos autobiografischer Roman „Tiger, Tiger“ zeitgleich in 22 Ländern. Schon im Vorfeld wurde heftig darüber diskutiert, denn die Meinungen über das Buch gehen weit auseinander. Laut Spiegel Online ist es ein „grauenhaftes Buch, aber auf keinen Fall ein schlechtes.“

Grauenhaft ist die Geschichte, die Fragoso erzählt – weil es ihre eigene ist. Die Autorin ist heute Anfang 30, Mutter einer Tochter, und „Tiger, Tiger“ ist die Geschichte ihrer gestohlenen Kindheit. Es geht um Missbrauch und nicht um Tiger. Im Alter von 7 Jahren lernt Margaux Fragoso den 51-jährigen Pädophilen Peter Curran kennen. 15 Jahre später bringt er sich um, davor war er Freund, Ersatzvater und Geliebter von Margaux. Viele haben das gewusst, doch niemand hat eingegriffen.

„Tiger, Tiger“ ist kein Buch, das man gern liest. Man hat Fragoso schon die naive Erzählhaltung vorgeworfen, denn abgesehen von Vor- und Nachwort bewertet sie die Erlebnisse nicht, sondern beschreibt sie wie eine große Rebellions- und Liebesgeschichte. Diese Distanzlosigkeit ist eine Stärke des Buches: Die Autorin schlüpft zurück in die Perspektive des kleinen Mädchens. Für Fragoso mag das ein therapeutischer Akt gewesen sein, für den Leser ist es kaum auszuhalten.“

Kurzbeschreibung
An einem Sommertag in einem öffentlichen Freibad trifft Margaux Fragoso auf Peter Curran, der mit seinen Stiefsöhnen dort ist, und fragt, ob er mit ihr spielen will. Sie ist sieben, er 51. Als sie einige Zeit später mit ihrer Mutter in sein ungewöhnliches Haus eingeladen wird, findet das Mädchen dort ein zauberhaftes Kinderparadies vor, voller seltsamer Haustiere, Bücher, Musik und magischer Spielzeuge. Margaux Mutter ist liebevoll, aber vom Alltag überfordert und psychisch krank. Immer mehr überlässt sie Peter in fataler Verkennung dessen, was vor ihren Augen geschieht, ihre Tochter. Bald will Margaux ihre gesamte Zeit bei Peter verbringen, der eine ganze Welt für sie erschafft – ganz so wie Lewis Carroll es für Alice getan hat.
Ihre Beziehung entwickelt sich schnell vom Unschuldigen zum Illegalen. Mit der Zeit erschleicht sich Peter die Rolle von Margaux Spielkameraden, wird zu ihrem Vater, dann zum Liebhaber und Eroberer. Charmant und abstoßend, warmherzig und gewalttätig, liebevoll und manipulativ dringt Peter in jeden Bereich von Margaux Leben ein und verwandelt sie von einem vor Phantasie und Gefühl sprühenden Mädchen in eine jung-alte Frau am Rande des Suizids. Die Umwelt wird auf das ungleiche Paar aufmerksam, doch alle Erkundungen von außerhalb verlaufen im Sand. Als sie 22 ist, ist es Peter, der sich, gequält von der Angst, sie zu verlieren, mit 66 Jahren das Leben nimmt.

Über die Autorin
Margaux Fragoso hat unerschrocken ihre eigene Geschichte aufgeschrieben: Lolitas Geschichte, erzählt aus der Perspektive des Mädchens. In poetischer Sprache und mit bestrickender Klarheit hat Margaux Fragoso die dunkelsten Phasen ihres eigenen Lebens niedergeschrieben, und hilft uns damit zu verstehen, wie Pädophile vorgehen, ganz öffentlich und doch geheim, um Kindern ihre Kindheit zu stehlen. Entstanden ist ein außergewöhnlicher autobiographischer Roman, der einen nie da gewesenen Einblick in ein unbegreifliches Geschehen gibt, und mehr als nur das: ein Roman, der die heilende Kraft beschwört, die das Erinnern und das Aussprechen der Wahrheit haben kann. Margaux Fragoso hat kürzlich ihren PhD in English und Creative Writing an der Binghamton University abgeschlossen, wo sie gemeinsam mit dem Romanautor John Vernon studiert hat. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten und Gedichte in amerikanischen Literaturmagazinen, darunter The Literary Review, Barrow Street, Pennsylvania English, Margie, Other Voices und Paddlefish. „Tiger, Tiger“ ist ihre erste Buchveröffentlichung. Margaux Fragoso †“ heute selbst Mutter †“ will mit ihrem autobiographischen Roman Eltern und Kinder für das Thema Pädophilie sensibilisieren. Sie versteht ihren Text als Beitrag, um zu verhindern, dass noch mehr Kinder in den Bann eines Menschen wie Peter geraten und dass sich das, was sie selbst über den Zeitraum von 15 Jahren durchlebt hat, wiederholt.

PROLOG

Ich begann, dieses Buch im Sommer nach dem Tod von Peter Curran zu schreiben, den ich mit sieben Jahren kennenlernte und mit dem ich fünfzehn Jahre eine Beziehung hatte, bis er im Alter von sechsundsechzig Selbstmord beging.

In der Hoffnung, dem, was geschehen ist, einen Sinn zu geben, habe ich die Geschichte meines Lebens aufgezeichnet. Selbst wenn ich nicht an ihr arbeitete, wenn sie nur in einem Fach meines Wandschranks lag, überfiel mich täglich um Punkt zwei Uhr nachmittags die Verzweiflung und erinnerte mich an das Geschehene, denn das war die Zeit, wenn Peter mich zu unserer täglichen Spazierfahrt abholte. Dieselbe Verzweiflung quält mich noch heute um fünf Uhr nachmittags, dann, wenn ich ihm immer, den Kopf an seiner Brust, etwas vorlas. Um sieben Uhr abends, wenn er mich in den Arm nahm, und schließlich um neun Uhr, wenn wir zu unserer abendlichen Rundfahrt aufbrachen: zuerst auf dem Boulevard East in Weehawken, dann zur River Road und anschließend hinunter zum Imbiss Royal Cliffs, wo ich einen Becher Kaffee mit viel Sahne und exakt sieben Stück Zucker und einen Brotpudding mit Rosinen und Schlagsahne kaufte oder, wenn Peter etwas anderes wollte, einen Reisauflauf. Wenn ich wieder im Wagen war (dem Granada, dem Cimarron, dem Escort oder dem schwarzen Mazda), wendete er, und wir fuhren über die River Road und den Boulevard East zurück, vorbei an den teuren Häusern im viktorianischen oder neogotischen Stil, blickten über den Hudson River hinüber zu den Lichtern der Wolkenkratzer, die wie tausend Spiegel funkelten, und manchmal hielten wir an und beobachteten ein Gewitter.

In einem seiner Abschiedsbriefe schlug Peter mir vor, ich solle meine Erinnerungen an unser gemeinsames Leben niederschreiben – eine völlig abwegige Idee. Denn unser Leben, unsere gemeinsame Welt hatten ja nur durch Heimlichkeiten bestehen können; hätte man uns unsere Lügen und unsere Geheimsprache, unsere Blicke, Symbole und Verstecke genommen, hätte man uns alles genommen. Und wäre mir das im Alter von zwanzig oder fünfzehn oder zwölf passiert, ich hätte mich vielleicht umgebracht, und niemand mehr hätte von dieser kleinen Insel erfahren können, die aus Lügen und geheimer Sprache, aus versteckten Blicken, Symbolen und Lieblingsorten bestand. Wenn man all diese Geheimnisse zusammen nahm, hätte man den Universalschlüssel gehabt, doch fragen Sie einen Schlosser, ob es den Universalschlüssel gibt, der jedes Schloss der Welt öffnen kann, er wird es verneinen. Allerdings ist es durchaus möglich, einen Schlüssel herzustellen, der in einem bestimmten Gebäude sämtliche Türen öffnet. Die Schlösser sind dann so konstruiert, dass der sogenannte Generalschlüssel in alle passt; einen Schlüssel für jedes schon existierende Schloss zu entwerfen ist hingegen nicht möglich. Peter wusste das, weil er einmal einen Generalschlüssel für ein Krankenhaus angefertigt hatte; er hatte sich das selbst beigebracht, hatte erst abends das Handwerk in Bibliotheken studiert und dann, nachdem er sich in eine Anstellung geblufft hatte, entsprechende Erfahrungen in der Praxis gesammelt.

Stellen Sie sich ein ungefähr siebenjähriges Mädchen vor, das die roten Kugeln aus dem Kaugummiautomaten mag, aber die blauen und grünen nicht anrührt, ein Kind, dessen Turnschuhe keine Schnürsenkel, sondern Klettverschlüsse haben, ein Kind, dessen Beine sich um das metallene Pferdchen im Einkaufszentrum Pathmark klammern, nachdem ein Vierteldollar eingeworfen wurde. Ein Mädchen, das Angst hat vor den Jokern im Kartenspiel und deshalb verlangt, dass sie vor dem Spielen herausgenommen werden, das seinen Vater fürchtet und keine Puzzles mag (zu langweilig!), ein Kind, das Hunde, Kaninchen, Leguane und Wassereis liebt, das gerne hinten auf dem Motorrad mitfährt, denn welches siebenjährige Kind darf das schon? Ein Mädchen, das nie nach Hause gehen will, weil Peters Haus wie ein Zoo ist, und vor allem, weil es lustig ist bei Peter, weil Peter genauso ist wie sie, nur größer, und Dinge kann, die sie nicht beherrscht.

Vielleicht war ihm bekannt, dass sich die Zellen des menschlichen Körpers alle sieben Jahre erneuern und in jedem Zyklus aus den bisherigen Atomen einen neuen Menschen hervorbringen. Man könnte sagen, dass dieser Mann, also Peter, im Verlauf der nächsten sieben Jahre die sprießenden Zellen dieses Kindes neu programmierte. Aufmerksam prägte er sich ein, wie man dem Mädchen Freude bereiten konnte, folgte der deutlichen Spur seiner stillen Wünsche: Vanilleeis mit Orangenüberzug, wie ein Junge ohne Oberteil herumlaufen, sich von einer niedlichen rosa Hundezunge durchs Gesicht lecken lassen und einem Kaninchen zusehen, das frisches Grün mümmelt. Später lernte Peter gewissenhaft die Texte von Madonna auswendig und wusste die Titel von zwanzig Nirvana-Liedern.

Fortsetzung der Leseprobe bei der Frankfurter Verlags-Anstalt.

Vom Dämon versucht von Diana Rowland [Rezension]

Kurz nachdem Detektive Kara Gillian ihren letzten Fall abgeschlossen hat, ermittelt sie wieder an einem neuen Mordfall. Dieses Mal ist das Opfer ein ehemaliger Kollege. Zunächst hat alles den Anschein, dass es sich um einen Selbstmord handelt. Doch Kara ist keine normale Polizistin. Durch ihre Gabe als Beschwörerin von Dämonen, kann sie an der Leiche erkennen, dass dem Opfer die Seele geraubt wurde.

Bei den Ermittlungen kommt ihr wieder der FBI-Agent Ryan Kristoff zu Hilfe, der ebenfalls Spuren von Übersinnlichem wahrnehmen kann. Karas Tante Tessa liegt nach wie vor im Koma und kann ihre Nichte bei den Ermittlungen nicht unterstützen. Im Haus der Tante, um das Kara sich kümmert, geschehen seltsame Dinge. Kara erkennt, dass sie die Vorfälle aufklären muss, und so sucht sie die Unterstützung bei den Dämonen, um den Zugang zur Bibliothek ihrer Tante zu finden. Sie hofft, dort Hinweise für ihre Ermittlungen und ebenso für die Wiederbelebung von Tessa zu finden.

Es geschehen weitere Morde, die zuerst keinen erkennbaren Zusammenhang haben, außer dass allen Opfern die Essenz des Lebens herausgerissen wurde. Auch Karas Verhältnis zu dem Dämonenfürsten Rhyzkahl geht weiter. Nachdem er ihr ein neues Leben geschenkt hat, träumt sie noch immer von ihm. Um wichtige Antworten zu bekommen, beschwört sie ihn ein weiteres Mal. Der schöne Dämonenfürst hat ein Interesse an Kara, warum das so ist, bleibt jedoch weiterhin ein Rätsel. Er macht ihr ein Angebot. Da sie ihn immer noch nicht durchschaut und seine Absichten erkennt, weiß sie nicht wie gefährlich er ihr werden könnte. Doch die Verlockung ist groß. Die Beziehung zwischen Kara und Ryan entwickelt sich ebenfalls weiter. War sie in ihrem Leben immer eher eine Einzelgängerin, merkt sie nun durch seine Gegenwart, was ihr bisher immer gefehlt hat. Sein Verhalten zu deuten ist allerdings schwierig für sie. Sieht er sie eher als Kollegin und Freundin oder kann er sich mehr zwischen ihnen vorstellen? Und warum reagieren die Dämonen so negativ auf Ryan?

Nach und nach fügen sich die Puzzleteile bei den Ermittlungen zusammen und das Bild wird immer klarer. Korruption und politische Interessen spielen in diesem Fall auch eine Rolle, und Kara muss sehr vorsichtig sein.
Der Roman setzt unmittelbar am Ende von „Vom Dämon gezeichnet„, dem ersten Teil der Reihe von Diana Rowland, ein. Die Autorin verliert sich nicht in störenden Wiederholungen oder Erklärungen. Dass Diana Rowland einen beruflichen Background bei der Forensik und der Polizei hat, merkt man dem Buch im positiven Sinn an. Nicht zu fachlich formuliert, aber auch nicht überzogen wie in einem Blockbuster, schildert sie die Ermittlungen und schafft so einen professionellen Spannungsbogen.

Bis der Fall geklärt ist, schwebt man auch selbst im Ungewissen und stellt den Mörder mit den Protagonisten gemeinsam. Man sollte aber auf jeden Fall den ersten Teil dieser Reihe gelesen haben, denn hier wird einfach das Wissen, das man dort über die Beschwörungen und die Protagonisten erlangt hat, vorausgesetzt.

Das Buch schließt den Mordfall ab und eine frohe Botschaft wartet am Ende auf Kara. Einige Fragen, die einen gespannt auf die Fortsetzung warten lassen, bleiben noch ungeklärt. Was genau will der Dämonenfürst von Kara? Und was hat es mit Ryans Gabe auf sich? Diese Details werden in „Vom Dämon versucht†œ nur teilweise beantwortet. Ich bin mir sicher, dass der nächste Teil genauso wunderbar die Handlung fortschreiten lässt wie dieser Teil. „Vom Dämon versucht†œ ist ein absolut gelungener Urban-Fantasy Thriller, den man kaum aus der Hand legen kann.

Vom Dämon versucht“ von Diana Rowland umfasst 396 Seiten und ist am 11.02.2011 im LYX Verlag erschienen. Der Lesekreis bedankt sich bei Doc Jane für die schöne Buchbesprechung und bei LYX Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Kara Gillian ist keine gewöhnliche Kommissarin. Sie besitzt die Fähigkeit, in die Welt des Übersinnlichen zu blicken und Dämonen zu beschwören. Und bei ihrem neuesten Fall kann sie die Hilfe des attraktiven Dämon Rhyzkahl gut gebrauchen. Kara hat erstaunliche Parallelen zwischen zwei Mordfällen entdeckt. Die Opfer wurden nicht einfach nur ermordet, sondern ihrer Seelen beraubt. Der Täter scheint übernatürliche Kräfte zu besitzen und zur Oberschicht der Stadt Beaulac, Louisiana, zu gehören. Als weitere Leichen gefunden werden, muss Kara feststellen, dass sie über die Welt der Dämonen noch einiges zu lernen hat …

Über die Autorin
Diana Rowland lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Louisiana. Nach einem Mathematikstudium hat sie alle möglichen Jobs ausgeübt, unter anderem als Polizistin, Kriminaltechnikerin und Assistentin in einer Leichenhalle. Weitere Informationen unter: www.dianarowland.com

Darkyn 03 – Dunkle Erinnerung von Lynn Viehl [Rezension]

Darkyn 03 – Dunkle Erinnerung von Lynn Viehl [Rezension]

Samantha Brown, eine Polizistin in Fort Lauderdale, ermittelt in einem mysteriösen Mordfall an einer jungen Frau, deren Spuren zu dem attraktiven Gothic-Nachtclub Besitzer Lucan führen. Lucan ist jedoch kein gewöhnlicher Mensch, er ist ein Darkyn, ein Vampir, der überzeugt ist, weder Herz noch Seele zu besitzen. Seine Hände können allein durch die Berührung mit seinen Opfern absolut tödlich sein. Er versucht seine Vergangenheit als Auftragskiller seines Highlords Richard Tremayne hinter sich zu lassen und als Besitzer des Nachtclubs „Infusion†œ ein neues Leben zu beginnen. Seine unerwiderte Liebe zu der vor mehr als 200 Jahren verstorbenen Frances hat ihn geprägt.

Als er Samantha zum ersten Mal sieht, ist er zunächst nur fasziniert von ihrer Ähnlichkeit mit Frances. Doch sie bezaubert ihn in kürzester Zeit in vielerlei Hinsicht, sodass er ihr auf Dauer nicht widerstehen kann. Dann geschieht ein zweiter Mord und es steht schnell fest, dass jemand versucht, Lucan die Morde in die Schuhe zu schieben, obwohl er für beiden Tatzeiten ein Alibi vorweisen kann.

Samantha und Lucan, magisch voneinander angezogen, suchen nun gemeinsam den Täter, und plötzlich befindet sich Samantha in einer Welt wieder, die nicht einfach für sie zu begreifen ist. Ein zu einem Monster mutierter Darkyn, der seine Existenz nicht mehr ertragen kann, ist unterwegs zu Lucan um sich von ihm töten zulassen. Michael Cyprien und seine Gefährtin, die Ärztin Alexandra Keller, sind auf dem Weg nach Fort Lauderdale um dies zu verhindern. Auch ein uralter Feind der Darkyn, die intoleranten und radikalen Brüder des Lichts, droht mit deren endgültiger Vernichtung. Es kommt zu einem temporeichen Showdown, der für einige Überraschungen sorgt. Doch dann schlägt ein ganz anderer Gegner unerwartet zu…

Die Autorin Lynn Viehl führt uns Leser mit jedem Band ihrer „Darkyn†œ-Reihe immer tiefer in die geheimnisvolle Welt der Kyn, eine straff strukturierte Gesellschaftsform von Vampiren, deren Herkunft immer noch ziemlich mysteriös ist. Fast nebenbei beantwortet sie dabei einige Fragen, die sie uns in den ersten Bänden hinterlassen hat, sät aber gleichzeitig neue Rätsel.

Samantha, die sympathische Protagonistin in dieser Geschichte, hat durch eine Nahtod-Erfahrung eine besondere Gabe erhalten und hält, obwohl sie ein Mensch ist, an ihrer wachsenden Liebe zu Lucan unbeirrbar fest.

Lucan, der Lesern aus den vorherigen Bänden bestens als diabolischer und kaltblütiger Mann bekannt ist, zeigt sich hier von einer ganz anderen Seite. Er versucht Samantha vor seiner brutalen Welt zu beschützen und gleichzeitig zu überzeugen, dass ihre Liebe zu ihm ein großer Irrtum ist. Natürlich ist sein Scheitern vorprogrammiert.

Wie immer ist es interessant und spannend dem parallel laufenden Erzählstrang von John Keller, dem ehemaligen Priester und Bruder von Alexandra Keller, zu folgen. Zerrissen zwischen seinem Glauben und der Welt der Darkyn, versucht er endlich seinen Weg zu finden.

Sehr gut ausgearbeitet sind auch die Charaktere der Randfiguren, jede einzelne, ob liebenswürdig oder abgründig. Da ist Chris, die hilfsbereite, leicht chaotische junge neue Nachbarin von Samantha. Sie ist immer zur Stelle, wenn es brennt. Auch Alexandra, die herrlich schlagfertige Protagonistin aus dem ersten Band, die unerklärlicherweise die Verwandlung in eine Kyn überlebt hat, spielt hier eine bedeutende Nebenrolle. Und nicht zu vergessen die fanatischen und verblendeten Brüder des Lichts, die sich teilweise an Grausamkeiten gegenseitig überbieten und sich die Vernichtung der Kyn zum Ziel gesetzt haben.

Mit ihrem flüssigen Schreibstil verbindet die Autorin am Ende dieser Geschichte geschickt die verschiedenen Stränge miteinander. Atemlose Spannung und Aktion gehen auch in „Dunkle Erinnerung†œ Hand in Hand mit Liebe und Leidenschaft. Herrschte in den ersten beiden Bänden noch das Grausame, Blutrünstige und Brutale vor, steht in diesem Band etwas mehr das Sinnliche, sprich Erotische, im Vordergrund. Spannend bleibt der Roman bis zur letzten Seite. Ich möchte ja nicht zu viel verraten, aber mir persönlich hat die These von Dr. Keller in Bezug auf die Kreuzritter und Templer sehr gut gefallen.

Darkyn 03 †“ Dunkle Erinnerung†œ ist ein Lesegenuss, und dank des Cliffhangers, den die Autorin meisterhaft am Ende hinterlässt, werden die Fans die Fortsetzung kaum erwarten können. Um die „Fachbegriffe†œ der Darkyn, die immer umfangreicher werden, besser verstehen zu können, wünsche ich mir von Lynn Viehl in dem nächsten Band nur noch ein Glossar.

Darky 03 – Dunkle Erinnerung von Lynn Viehl umfasst 398 Seiten und ist am 11.02.2011 im LYX Verlag erschienen. Der Lesekreis bedankt sich bei Angie für die schöne und ausführliche Buchbesprechung und beim LYX Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Kurzbeschreibung
Die Mordkommissarin Samantha Brown ist eine toughe und erfolgreiche Polizistin. Sie verfolgt einen psychisch gestörten Mörder, und der einzige Hinweis auf seine Identität ist ein mittelalterliches Kreuz, in das der Name Lucan eingraviert ist. Genau so heißt der Besitzer eines neu eröffneten Nachtclubs, der sich in der Nähe des Tatorts befindet. Doch als Samantha gegen Lucan zu ermitteln beginnt, muss sie feststellen, dass sein düsterer Charme ein tiefes Verlangen in ihr weckt. Was Samantha nicht ahnt: Lucan ist ein Vampir. Und er erkennt in der hübschen Kommissarin die Reinkarnation seiner ersten großen Liebe.

Über die Autorin
Die amerikanische Autorin Lynn Viehl wurde 1961 geboren. Unter Pseudonym hat sie bereits zahlreiche erfolgreiche Liebesromane geschrieben und erste Ausflüge in die Romantic Fantasy unternommen. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Florida.

Neuerscheinung: „Der Menschenmacher“ von Cody Mcfadyen

Am 18. Februar 2011 ist im Lübbe Verlag der neue Thriller von Cody Mcfadyen unter dem Titel „Der Menschenmacher“ mit einer Startauflage von 120.000 Exemplaren erschienen. Wie das Börsenblatt heute berichtet, hat er es auf Anhieb auf Platz 1 in die Bestenliste der Hardcover geschafft.

Schon mit seinem ersten Thriller „Die Blutlinie“ sorgte der 42-jährige US-amerikanische Schriftsteller Cody Mcfadyen weltweit für Aufsehen. Auch „Der Todeskünstler„, „Das Böse in uns“ und „Ausgelöscht“ wurden zu Bestsellern.

Die deutschsprachige Gesamtauflage des US-Autors liegt inzwischen bei mehr als zwei Millionen Exemplaren. „Der Menschenmacher“ handelt erstmals nicht von der FBI-Agentin Smoky Barrett, sondern erzählt die Geschichte von drei Kindern, die isoliert von der Außenwelt bei einem Geisteskranken aufwachsen.

Ricarda Ohligschläger findet, „Cody McFadyen schreibt mit einer anschaulichen und wortgewaltigen Sprache, sodass man als Leser gar nicht anders kann als ein bombastisches Kopfkino aufzubauen„. Die vollständige Rezension ist auf ihrem Literaturnotiz †“ Blog nachzulesen.

Kurzbeschreibung
David lebt mit zwei anderen Kindern bei einem Mann, den sie Vater nennen. Der Mann hält sie gefangen und stellt ihnen unmögliche Prüfungen, an denen sie wachsen sollen ═ „evolvieren“, wie er sagt. Wenn sie versagen, wird Vater sehr böse. Oft benutzt er einen Gürtel, manchmal eine Zigarette. Den Kindern bleibt keine Wahl: Wenn sie überleben wollen, müssen sie Vater töten. Zwanzig Jahre später. David ist ein erfolgreicher Autor. Doch noch immer träumt er jede Nacht von dem schrecklichen Mord, den sie begangen haben. Eines Tages erhält er einen Brief mit einem einzigen Wort: Evolviere. Vater ist vielleicht doch nicht tot. Die Vergangenheit kehrt zurück. Und mit ihr eine schreckliche Wahrheit.