Geschenktipp: Rubinrotes Herz, eisblaue See von Morgan Callan Rogers

„Rubinrotes Herz, eisblaue See“ ist der erste Roman der 1952 geborenen US-amerikanischen Schriftstellerin Morgan Callan Rogers. Dass dieser Roman mittlerweile ein Bestseller geworden ist, hat die Autorin laut dem Literaturkritiker Peter Hetzel dem Buchhandel zu verdanken. Denn auch ohne eine breit gefächerte Werbekampagne, wurde der Roman fast ausschließlich durch Mundpropaganda so bekannt.

Peter Hetzel gibt dem Roman die Schulnote 1, bei Amazon hat er bei den Kundenrezensionen durchweg 5 Sterne kassiert und die Buch-Community von LovelyBooks wählte „Rubinrotes Herz, eisblaue See“ in dieser Woche zum „Besten Buch 2010“ in der Kategorie „Allgemeine Literatur“.

Auch wenn das Buchcover durch die Gestaltung vielleicht auf Jugendliteratur schießen lässt, handelt es sich um eine emotionale, gut erzählte Geschichte für Erwachsene.

Pressestimmen
»Unabhängig von Ort und Zeit – dieser Roman packt einen einfach überall. Ein Buch wie Kino, reingehen, hinsetzen und mittendrin sein. Witzig, spannend, traurig, tragisch, es ist alles drin, es kommt alles vor. – Das perfekte Sommerbuch. Wenn nur eins in den Koffer passt, dann bitte dieses.« (Christine Westermann, WDR 2)

Kurzbeschreibung

Ein Fischerdorf an der Küste Maines, am nordöstlichsten Zipfel der USA. Dicht an dicht schmiegen die Häuser sich an die Granitfelsen. Florine lebt geborgen bei ihren Eltern und ihrer Großmutter inmitten der Gemeinschaft der Familien, die hier seit Generationen auf Hummerfang gehen. Die kleinen Reibereien zwischen ihrer lebenshungrigen Mutter Carlie und dem bodenständigen Vater können das Leben der Elfjährigen nicht ernsthaft erschüttern. Bis Carlie eines Tages spurlos verschwindet. Alle Nachforschungen scheinen ins Leere zu laufen. Die Frage, ob ihre Mutter Opfer eines Verbrechens wurde oder freiwillig ging, wird Florine in den folgenden Jahren ständig begleiten. Und sie muss mit der Zumutung fertig werden, dass das Leben um sie herum trotzdem weitergeht: Ihr Vater bandelt wieder mit seiner Jugendliebe an, ihre Großmutter altert zusehends, und ihr bester Freund hat nur noch Augen für seine neue Freundin. Doch Florine lässt sich nicht beirren und gibt das Warten auf die Rückkehr der Mutter nicht auf. Schlagfertig und mit einem ganz eigenen Humor erzählt sie davon, was es heißt, sich treu zu bleiben und sein Glück zu finden.

Buchrückseite
„Es war gut, dass Grand mich liebte, denn in dem Frühjahr, als ich vierzehn wurde, hätte mir jeder andere einen Zentnersack Zement ans Bein gebunden und mich im Meer versenkt.“

Über die Autorin
Morgan Callan Rogers, Jahrgang 1952, geboren und aufgewachsen im US-Bundesstaat Maine, umgeben von Stränden, Schiffswerften und Fischerdörfern, hat ihr Herz an diese Gegend verloren und lebt noch heute in der Hafenstadt Portland. Sie studierte Anglistik und veröffentlichte mehrere Essays und Erzählungen. Rubinrotes Herz, eisblaue See ist ihr erster Roman.

Schneegeflüster: 15 Liebesgeschichten zur Weihnachtszeit

Die Germanistin und Lektorin Uta Rupprecht hat im Oktober 2010 eine amüsante, kurzweilige Anthologie mit Geschichten rund um das Weihnachtsfest im Diana Verlag herausgegeben. 14 Autorinnen und Stefan Rogall haben in „Schneegeflüster: 15 Liebesgeschichten zur Weihnachtszeit“ über die romantische Liebe im Wien des 19. Jahrhunderts, witzige Frauengeschichten, eine historische Spionagestory oder Ehestreitigkeit im Treppenhaus geschrieben. In einigen Geschichten tummeln sich fantastische Wesen wie ein Vampir, eine Fee oder das Gespenst eines verstorbenen Onkels:

Susanne Becker, Morgen, Inka, wird†™ s was geben
Sybille Conrad, Die Weihnachtsrevue
Rebecca Fischer, Ein Geschenk des Himmels
Anette Göttlicher, Fehler 23
Marianne Hacker, Emmi
Gabi Hift, Jüdische Weihnachten
Nicole Joens, Das kirschrote Kleid
Lisa Kuppler, Der Adventskalender der guten Taten
Susanne Leinemann, Nie wieder Schwiegermutter
Hera Lind, Die Weihnachtshandtasche
Beate Maly, Vanillekipferl
Sabina Naber, Die Gefühlsirren
Stefan Rogall, Eine Bescherung nach der anderen
Claudia Toman, Hering mit Heiligenschein
Steffi von Wolff, Schneetreiben

Kurzbeschreibung
Alle Jahre wieder †” doch voller Überraschungen: WEIHNACHTEN

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Wirklich? Aber was, wenn man auf einer eingeschneiten Berghütte mit dem Mann vom Elektro-Notdienst festsitzt? Auf einem Filmset arbeitet, wo gerade die neue Sommerserie in Szene gesetzt wird? Oder vor der Himmelspforte aufwacht, wo einen gleich drei verstorbene Ehemänner in Empfang nehmen? Hera Lind, Rebecca Fischer, Steffi von Wolff, Andrea Vanoni und viele andere schreiben in bisher unveröffentlichten Originalgeschichten von großen Gefühlen und kleinen Pannen in der schönsten Zeit des Jahres.

Verblüffend,  dass dieses hinter Klischee und Konsumwahnsinn schon fast verschwundene Fest immer noch einen so unterhaltsamen Reigen an Ideen und Geschichten hervorrufen kann„, resümiert die Herausgeberin Uta Rupprecht in einem Fazit zu „Schneegeflüster: 15 Liebesgeschichten zur Weihnachtszeit“.

Die Taschenbuchausgabe umfasst 416 Seiten, ist im Oktober 2010 im Diana Verlag erschienen und für 8,99 Euro im Buchhandel erhältlich. Wer reinlesen möchte, findet hier eine Leseprobe beim Diana Verlag.

Magdalenas Garten von Stefanie Gerstenberger

Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wächst Magdalena bei ihren Großeltern auf. Diese verweigern ihr jegliche Auskunft über den Vater, den sie nie kennengelernt hat. Ein einziges Foto und das Wissen, dass ihr Vater aus Italien stammt, reichen ihr irgendwann nicht mehr. Sie kann und will sich nicht mehr mit dem ihr auferlegten Schicksal zufriedengeben, lernt Italienisch und macht sich im Urlaub als Reisebegleiterin einer Busreisegesellschaft in Italien auf die Suche nach ihrem Vater.

Schon bald findet sie auf Elba erste Hinweise, indem sie zufällig den Ort entdeckt, an dem das Foto entstanden ist. Damit fängt die Suche nach ihrem Vater erst richtig an. Nina und Matteo, ein Zweiergespann, dass sie eher durch einen unglücklichen Zufall kennenlernt, unterstützen sie bei ihren Recherchen und erweisen sich alsbald als gute Freunde.

Stefanie Gerstenberger hat mit Magdalena eine Protagonistin gezeichnet, die sich deutlich von vielen typischen Romanheldinnen von heute unterscheidet. Sie besitzt keine Traumfigur, begehrt mehr als sie begehrt wird und ist auch in beruflicher Hinsicht nicht besonders erfolgreich. Gerade durch diese Schwächen kann man sich sehr gut in Magdalena hineinversetzen, und sich so manches Mal sogar mit ihr identifizieren. Die Autorin, die selbst eine Zeitlang auf Elba gelebt hat, vermittelt eindrucksvoll einen italienischen Flair, den  sie vielfältig in den Beschreibungen von Gerüchen und Landschaften aufzeigt. „Magdalenas Garten“ ist eine schöne Sommerlektüre  – auch wenn die Story an sich nicht neu ist.

Magdalenas Garten“ von Stefanie Gerstenberger umfasst 448 Seiten und ist im August 2010 im Diana Verlag erschienen. Der Lesekreis bedankt sich bei Hannah für ihre schöne Buchbesprechung und beim Diana Verlag (hier findet sich auch eine Leseprobe) für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Über die Autorin
Stefanie Gerstenberger, 1965 in Osnabrück geboren, studierte Deutsch und Sport, bis sie erkannte, dass sie keine Lehrerin werden wollte. Nach einem Wechsel in das Hotelfach lebte und arbeitete sie auf Elba und Sizilien, in der Karibik und in San Francisco. 1993 lernte sie in Köln den Schauspieler Thomas Balou Martin kennen, mit dem sie heute verheiratet ist und zwei Kinder hat. Ihre erster Roman „Das Limonenhaus“ (Diana, 2009) wurde von der Presse hoch gelobt und auf Anhieb ein großer Erfolg.

Neuerscheinung: Verliebt, verschneit, verzaubert von Stefan Rogall

Am 11. Oktober 2010 ist im Diana Verlag der Debütroman des Drehbuchautors Stefan Rogall erschienen. Stefan Rogall schreibt seit 10 Jahren Drehbücher für Komödien und Kriminalfilme. Für „Polizeiruf 110: Kleine Frau“ wurde Stefan Rogall mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Mit „Verliebt, verschneit, verzaubert“ hat Stefan Rogall einen liebenswerten Roman zur Einstimmung in die Weihnachtszeit geschrieben.

Stefan Rogall über die Entstehung seines Romans „Verliebt, verschneit, verzaubert“:

Es war der erste Advent, und ich saß im Zug. Die Strecke Köln-Berlin, an einem Tag hin und zurück, ungefähr neun Stunden. Viel Zeit zum Nachdenken. Genau richtig, wenn man eine Geschichte schreiben will. Aber wie fängt man an? Für mich beginnt es immer mit einem Bild. Etwas, das ich sehe, löst in meinem Kopf weitere Bilder aus, und irgendwie fügen die sich zusammen. Auf dieser langen Zugfahrt sah ich eine junge Frau und einen Mann, die hintereinander durch das Abteil gingen. Und während er von der Fliehkraft hin und her geschleudert wurde, ging sie traumsicher geradeaus. Er schien voller Sorgen, sie voller Leichtigkeit. Zwei Gegensätze, die meiner Ansicht nach wunderbar zur Weihnachtszeit passen. Zu keiner Zeit prallen schließlich so viele Hoffnungen und Enttäuschungen aufeinander, so viel Nostalgie und Zynismus †“ ein perfektes Spannungsfeld für eine Komödie. Meine Hauptfigur Ben pendelt kräftig zwischen diesen Polen hin und her. Einerseits zweifelt er an dem Zauber, der von Weihnachten ausgeht. Andererseits hofft er, dass dieser Zauber wieder in sein Leben zurückkehrt †“ was auch passieren wird, allerdings anders, als Ben es erwartet …

Über den Autor:
Stefan Rogall, Jahrgang 1969, schreibt seit zehn Jahren erfolgreich Drehbücher für Komödien und Kriminalfilme. Für Polizeiruf 110: Kleine Frau hat er den Adolf-Grimme-Preis erhalten. Verliebt, verschneit, verzaubert ist sein erster Roman.

Kurzbeschreibung
Ein Geschenk des Himmels …
Wenn der sechsunddreißigjährige Ben eines nicht ist, dann in Weihnachtsstimmung. Nach beinahe zehn Jahren ist seine Ehe in die Brüche gegangen, sein Arbeitgeber steht kurz vor der Pleite, und die Aussicht auf Weihnachten im Kreis der Patchwork-Familie trägt auch nicht zu Bens Erheiterung bei. Als er im Zug nach Hause Lili begegnet, ist er alles andere als gesprächig. Doch irgendetwas hat die junge Frau, das ihn auf beinahe magische Weise fasziniert. Spontan lädt Ben sie ein, Weihnachten mit ihm und seiner Familie zu verbringen †” und hat keine Ahnung, wie sehr die kommenden Tage sein Leben verändern werden …

Leseprobe:
23. Dezember
»Und †“ schon in Stimmung?«
Ben hoffte inständig, dass seine Chefin die Weihnachtszeit meinte. Was angesichts ihres Hangs zu Zweideutigkeiten und ihrer wie immer einen Knopf zu weit aufgeknöpften Bluse nicht unbedingt klar war.
Zwei Sätze später gab es jedoch keinen Zweifel mehr: Ja, Bens Chefin hatte das bevorstehende Weihnachtsfest gemeint, und ihre Ankündigung, die Urlaubstage »zwischen den Jahren« zu streichen, hatte nun alles versaut. Bens letzter Urlaub lag anderthalb Jahre zurück, und seine Wochenenden bestanden im Wesentlichen aus liegen gebliebener Arbeit, um am folgenden Montag nicht gleich wieder eine Aufholjagd starten zu müssen. Dazu all die privaten Querelen der letzten Jahre … Ben hatte auf die herannahende Weihnachtszeit nicht nur hingearbeitet, er hatte ihr verzweifelt entgegengefiebert. Ohne jene Tage, die zwischen Weihnachten und Neujahr lagen wie eine Insel, die die Zeit vergessen hatte, würde er entweder einen ohrenbetäubenden Schreikrampf erleiden oder seinen Schreibtisch umdrehen und darauf nackt das Treppenhaus hinunterrodeln.
Natürlich erlaubte Ben sich beides nicht. Stattdessen hörte er sich geduldig die vermutlich sogar ernst gemeinten Entschuldigungen seiner Chefin an, mit denen sie zu rechtfertigen versuchte, warum er und seine Kollegen sofort nach den Feiertagen an ihren Arbeitsplatz zurückkehren mussten.
Es waren schließlich harte Zeiten. Und jeder konnte froh sein, überhaupt einen Job zu haben. Dass sie selbst einen Kunden an Land gezogen hatte, der die Agentur vor dem sicheren Konkurs retten würde (wenigstens für ein paar weitere Monate), grenzte an ein Wunder. Ein Weihnachtswunder, wie sie hinzufügte und dabei die Winkel ihres blutrot geschminkten Mundes in die Höhe zog. Natürlich verdankte man dieses Wunder nicht nur ihrem überragenden Intellekt, sondern vor allem auch ihrem unnachahmlichen Charme. Warum Bens Chefin diesen Charme erst jetzt, nach dem ernüchternden letzten Besuch des Steuerberaters, hatte spielen

lassen, durfte allerdings niemand zum Thema machen. Ebenso wenig die Tatsache, dass sie den rettenden Überraschungskunden nur durch das Versprechen preiswerter (also schamlos unterbezahlter) und schneller (unter diesem Zeitdruck nicht zu bewältigender) Arbeit geködert hatte, und zwar nach einer durchzechten Nacht, an deren Ende sie mit rasenden Kopfschmerzen und ohne Unterwäsche neben dem selig schnarchenden Kunden aufgewacht war und es nicht hatte erwarten können, unter die Dusche zu kommen. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, hatte Ben auch noch versprochen, über die Feiertage seine Eltern zu besuchen. Und zwar mit dem Zug.Laut Wettervorhersage waren weiterhin Eisregen und Glatteis angesagt, und Ben hatte erst vor ein paar Tagen die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Seine Höllenfahrt war nur durch eine Reihe parkender Nachbarautos gestoppt worden.
Als Ben endlich am Bahnhof stand, bereute er seine Entscheidung bereits: Der Zug hatte Verspätung und hielt natürlich nicht im angegebenen Gleisabschnitt. Immerhin hatte Ben einen Platz reserviert, doch der Weg dorthin war ein einziger Hürdenlauf. Dabei benutzte Ben sein Gepäck als Bollwerk gegen Mitreisende, die noch schnell vor ihm ins nächste Abteil huschen wollten und dabei
schamlos auf seinen Füßen herumtrampelten, wenn sie nicht im ohnehin verstopften Mittelgang umständlich nach ihrem Platz suchten oder andere Reisende von ihren Plätzen verscheuchen mussten.
Erstaunlicherweise war nicht nur Bens Sitz frei, sondern auch der daneben. Schnell lud er sein Gepäck darauf ab und erklärte einem Mitreisenden, dass seine Begleiterin gleich von der Toilette zurückkommen würde. Das Letzte, was er jetzt noch gebrauchen konnte, war ein neugieriger, gesprächiger oder gar schnarchender Nachbar.
Ben zog seinen Mantel aus, verstaute ihn auf der Gepäckablage und ließ sich endlich auf seinem Sitz nieder, dessen Kopflehne nach verschüttetem Kaffee roch. Für die folgenden zwei Stunden hatte Ben nur ein einziges Ziel: die Augen zu schließen und seine Umwelt auszublenden. Seit seiner Kindheit fiel es ihm schwer, in Autos, Zügen oder Flugzeugen mehr als oberflächlich einzudösen. Theresa hatte immer behauptet, das würde mit seiner Angst vor Kontrollverlust zusammenhängen. Ben schob sein Einschlafproblem lieber auf den thrombosefördernden Abstand zum Vordersitz, der Platzangst in ihm auslöste.
Heute war Ben eigentlich erschöpft genug, um einzuschlafen. Doch vor seinem inneren Auge erschien immer wieder das verzweifelt falsche Zuversicht ausstrahlende Gesicht seiner Chefin. Bevor er an diesem Nachmittag die Agentur verlassen hatte, war er noch einmal in ihr Büro marschiert, um sie davon zu überzeugen, wie nötig er die wenigen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr brauchte. Die Geschwindigkeit, mit der sie von freundlicher Gelassenheit auf wütende Geringschätzung umgeschaltet hatte, war beängstigend gewesen.
In den letzten Monaten hatte Ben öfter beobachtet, wie ihre Augen sich mit Tränen gefüllt hatten, die sie nur mit äußerster Konzentration hatte wegblinzeln können, um dann hastig ein Lächeln aufzusetzen, das Souveränität vermitteln sollte. Anscheinend
hing nicht nur Bens Job an einem seidenen Faden. Doch für seine Chefin, eine Endvierzigerin, würde das Ende ihrer Agentur den Anfang eines unaufhaltsamen Abstiegs einläuten. Ben hatte allerdings auch nicht viel, auf das er sich freuen konnte. Schon seit Monaten studierte er Stellenanzeigen, schickte Bewerbungen los und ging zu Vorstellungsgesprächen †“ alles ohne Erfolg.
Obwohl gerade mal 36 Jahre alt, schien Ben bereits der angsteinflößende Geruch vertaner Chancen zu umgeben. Zu lange, so sagte man ihm, sei er in einer Agentur geblieben, die ihre besten Tage nie gesehen hatte. Zu selten habe er sich einen Namen gemacht. Außerdem gäbe es inzwischen weitaus jüngere, flexiblere Kandidaten.[…]
Fortsetzung der Leseprobe aus „Verliebt, verschneit, verzaubert“ beim Diana Verlag

KrimiWelt-Bestenliste Dezember 2010

Platz 1 : Verräter wie wir von John Le Carré

Kurzbeschreibung
Dima ist die Seele der russischen Mafia. Seit seiner Zeit als Gefangener im Gulag hat er sich an ihre Spitze hochgearbeitet. Sein Spezialgebiet: die Geldwäsche. Doch seine Tage sind gezählt. Er hat Feinde unter den mächtigen Weggefährten. Um das Überleben seiner Familie zu sichern, geht er einen Pakt mit dem Westen ein. Er bietet sein Wissen im Tausch gegen ein Leben in England. Eine Sensation für den britischen Geheimdienst, der einwilligt. Aber die Agenten stoßen auf einen bedrohlichen Widerstand. Der lange Arm der Mafia reicht bis weit in den Westen. Wie lange wird Dima seine russischen Freunde täuschen können? Verräter wie wir ist ein leidenschaftlicher Roman über die Korrumpierbarkeit des Westens und über die Zerbrechlichkeit der Demokratie.

Platz 2 : Tage der Toten von Don Winslow

Kurzbeschreibung
Mit großem Tatendrang hat sich der US-Drogenfahnder Art Keller daran gemacht, in die Strukturen der mexikanischen Drogenmafia einzudringen †“ mit Erfolg. So viel Erfolg, dass die Drogendepots reihenweise auffliegen und die Narcotraficantes die Jagd auf ihn eröffnen. Nachdem sein Mitarbeiter von den Gangstern zu Tode gefoltert wurde, schwört Art Keller Rache und startet einen gnadenlosen, blutigen Feldzug gegen die Drogenbarone. Zu spät bemerkt er, dass er sich damit neue Feinde macht †“ und die sitzen in Washington. Was als „Iran-Contra-Affäre†œ in die Geschichte einging, erlebt Keller als gigantisches Drogen-, Geldwäsche- und Waffengeschäft. Vor die Wahl gestellt, seiner Regierung zu dienen oder seinem Gewissen zu folgen, trifft er eine einsame Entscheidung †“ und stößt dabei auf unverhoffte Verbündete. »Das Buch des Jahrzents.« Lee Child »Ein Epos wie Der Pate.« Andrew Vachss »Vom ersten, herzzerreißenden Satz an war ich süchtig nach diesem Buch.« Ken Bruen »Winslow ist einfach der Hammer.« James Ellroy

Platz 3 : Tokio, besetzte Stadt von David Peace

Kurzbeschreibung
David Peace legt nach. Im zweiten Band seiner preisgekrönten Tokio-Trilogie lässt er zwölf Personen von einem rätselhaften Giftmord erzählen. Jede aus ihrer Sicht, jede mit ihrem eigenen Verhältnis zur Wahrheit. Denn niemand kann den dunklen Schatten der Vergangenheit entkommen.Tokio, 1948: In den Ruinen der kriegsversehrten Stadt beginnt der Wiederaufbau, doch es herrschen immer noch Korruption und Gewalt. Die Menschen kämpfen ums Überleben, schuldbeladen und gedemütigt von der amerikanischen Besatzungsmacht. An einem kalten Tag im Januar betritt ein Mann die Zweigstelle der Teikoku Bank im Viertel Shiinamachi. Er weist sich als Amtsarzt aus und erklärt dem stellvertretenden Filialleiter, dass es in der Nachbarschaft einen Fall von Ruhr gegeben habe und er vom Gesundheitsministerium beauftragt worden sei, alle Mitarbeiter zu impfen. Die sechzehn anwesenden Bankangestellten folgen seinen Anweisungen und trinken die verabreichte Flüssigkeit. Zwölf von ihnen sterben sofort, die anderen vier werden bewusstlos. Der Mann raubt nur einen Teil der Geldvorräte und verschwindet spurlos. Es beginnt die größte Verbrecherjagd in der Geschichte Japans.

Platz 4 : Der letzte Winter von Ške Edwardson

Kurzbeschreibung
Ein kalter Dezembertag. Völlig in sich versunken spielt Erik Winters Tochter am Strand. Da treibt plötzlich ein Toter im Wasser. Tagelang quälen die kleine Elsa Alpträume. An Heiligabend erhält Erik Winter eine DVD, mit der ihm der Killer einen weiteren Mord ankündigt. Hilflos muss Winter zusehen, wie das Böse in sein Leben eindringt.
Pressestimmen
„Spannende Dialoge und eine nervenzerreißende Jagd auf den Täter“ –HörZu, 05.11.10

Platz 5 : Du von Zoran Drvenkar

Kurzbeschreibung
Du kannst dir nicht trauen!
Nimm einen Mann, der durch ganz Deutschland reist und keine Gnade kennt. Wo er hinkommt, bleibt niemand am Leben. Nenn ihn Der Reisende, mach ihn zum Mythos und fürchte ihn.
Nimm fünf Freundinnen, die erst dem Chaos die Tür öffnen und dann die Flucht ergreifen. Nenn sie Die süßen Schlampen und meide sie.
Nimm einen Vater, der verfolgt wird von seiner Vergangenheit und über Leichen geht, um sein Ziel zu erreichen. Und jetzt stell dir vor, er will die fünf Freundinnen aufhalten. Um jeden Preis. Nenn ihn Der Logist und meide ihn.
Sie alle bewegen sich aufeinander zu, sie sind voller Rache und haben keine Ahnung, dass du sie beobachtest.

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Platz 6 : Trio Infernal von Solange Fasquelle

Kurzbeschreibung
Ein Stück Filmgeschichte, ein sprichwörtlich gewordener Titel, ein wahres Verbrechen und ein bis jetzt nie übersetzter Krimierfolg: Trio Infernal.Marseille, Mitte der 20er Jahre. Der angesehene Rechtsanwalt Georges Sarret betreibt Versicherungsbetrug in ottem Stil, indem er seine Komplizinnen, die deutschen Schwestern Philomène und Catherine Schmidt an ältere, nicht mehr ganz gesunde Herren verheiratet und nach dem freundlichen Hinscheiden der Ehemänner mit ihnen die ausgezahlten Lebensversicherungen verpraßt. Ganz ohne fremde Helfer kommen sie nicht aus, aber der kühl planende Sarret ist entschlossen, das entsprechende Risiko gering zu halten, koste es, was es wolle. Nach einem wahren Kriminalfall werden so in Solange Fasquelles Roman in beängstigendem Tempo aus unangenehmen Mitwissern blutige Schwefelsäuresuppen und aus dem lasziven Gaunertrio das „Trio Infernal“.

Platz 7 : Das verborgene Netz von Oliver Bottini

Kurzbeschreibung
Berlin: Ein Mann wird zusammengeschlagen, der Täter entkommt unerkannt. Kripo-Hauptkommissarin Louise Bonì ermittelt, denn eine Spur führt nach Freiburg. Ein beunruhigender Fall: Der Täter scheint ein Profi zu sein, das Opfer ein Geheimdienstspitzel, die einzige Zeugin weiß mehr, als sie sagt, und im Hintergrund agiert der Verfassungsschutz, verweigert aber die Kooperation. Ein ums andere Mal wird Louise Bonì ausgebremst doch wann hätte sie sich davon je beeindrucken lassen? Sie spürt, dass sich das Netz immer enger zusammenzieht. Doch bis sie die Wahrheit entdeckt, ist es für einen der Beteiligten bereits zu spät
Oliver Bottini, Träger des Deutschen Krimi Preises, erzeugt in seinem fünften Roman mit Kommissarin Louise Bonì eine faszinierend-bedrohliche Atmosphäre der Spannung, der sich keiner entziehen kann.

Platz 8 : Kahlschlag von Joe R. Lansdale

Kurzbeschreibung
Osttexas in den 30er Jahren: In Camp Rapture ist die Sägemühle der Familie Jones der größte Arbeitgeber. Pete, einziger Sohn der Familie und Constable des kleinen Orts, prügelt und vergewaltig regelmäßig seine Frau Sunset, bis diese ihn eines Tages in Notwehr erschießt. Ganz Camp Rapture steht Kopf, als Petes Mutter sich nicht nur auf Sunsets Seite schlägt, sondern auch noch dafür sorgt, dass ihre Schwiegertochter der neue Constable des Ortes wird. Als wäre diese Kröte nicht schon schwer genug zu schlucken, nimmt Sunset ihre neue Aufgabe auch noch außerordentlich ernst. Ihre Untersuchung eines rätselhaften Doppelmords reißt sie in einen gefährlichen Strudel aus Gier, Korruption und brutaler Gewalt.

Platz 9 : Die Perspektive des Gärtners von Håkan Nesser

Kurzbeschreibung
Der neue Nesser †“ Tatort New York
Wo ist Sara? Vierzehn Monate ist es her, dass Erik und Winnie Steinbecks vierjährige Tochter verschwunden ist. Beim Spielen von einem fremden Mann auf der Straße angesprochen, in einem dunklen, großen Wagen mitgenommen. Das ist alles, was man weiß. Danach verliert sich die Spur. Kein Erpresserbrief, kein Hinweis auf mögliche Täter. Es ist nicht der erste Schicksalsschlag für Winnie †“ war doch ihr erster Mann zusammen mit der gemeinsamen Tochter tödlich verunglückt. Um Abstand zu gewinnen, schlägt Winnie Erik deshalb vor, in die USA zu ziehen. Die beiden lassen sich in New York nieder. Und zunächst scheint dies die rettende Idee. Winnie fängt wieder an zu malen, Erik geht jeden Tag in eine öffentliche Bibliothek, um dort zu schreiben. Schon bald jedoch kippt die Situation. Seltsame Dinge geschehen. Winnie behauptet zu wissen, dass Sara noch lebt. Sie malt ein Bild, das exakt die Situation der Entführung wiedergibt, alles ist fotogenau wiedergegeben †“ bis auf das Gesicht des Mannes. Erik ist beunruhigt. Durch Zufall entdeckt er, dass seine Frau heimlich aus dem Haus geht, wenn er fort ist. Dass sie obskure Bekanntschaften pflegt. Sie streitet es ab. Und dann erfährt er, dass Winnie ihm nicht die Wahrheit gesagt hat über ihre Vergangenheit …

Platz 10 : Batmans Schönheit: Chengs letzter Fall von Heinrich Steinfest

Kurzbeschreibung
Der Privatdetektiv Markus Cheng hat glücklich privatisiert. Er lebt jetzt zufrieden mit Frau und Stieftochter. Doch als er dem Wunsch der kleinen Lena nach einem Haustier nachgibt – man einigt sich auf Krebse -, fangen die Probleme an. Denn mit dem Zucht-Set Urzeitkrebse ist es nicht getan. Bald zucken zwar Larven durchs Wasser, und irgendwann gibt es auch kleine Krebstiere. Doch nach ein paar Wochen sind alle tot – bis auf einen, den Cheng Batman tauft. Die faszinierende Langlebigkeit Batmans basiert auf einem Verbrechen. Als Cheng das erkennt, ist es schon fast zu spät.

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Quelle: Die KrimiWelt-Bestenliste wird in der Kooperation ARTE, WELT und NordwestRadio von Tobias Gohlis als verantwortlichen Sprecher monatlich erstellt. Der Jury kommt es auf Qualität an. Monatlich wählen 17 auf Kriminalliteratur spezialisierte Literaturkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus der Masse der Neuerscheinungen die zehn Titel aus, denen sie besonders viele Leser wünschen. Begründungen zum Ranking und Inhalt mit den jeweiligen Rezensionen der „Besten“ finden sich auf der Homepage der Krimi-Spezialisten unter www.arte.tv/krimiwelt
Die hier zu den einzelnen Büchern eingefügten Kurzbeschreibungen stammen von den Verlagen und geben nicht die Meinung der Jury wieder.