(M)ein Tag auf der Leipziger Buchmesse am 14. März 2013

Leipziger Buchmesse 2013_LogoGestern veröffentlichte die Leipziger Buchmesse endlich das so sehnsüchtig erwartete Programm für dieses Jahr.

Seit Dezember sind die Tickets für die Bahnfahrt von München nach Leipzig und das Hotel gebucht und dank meiner Freundin Gabriele, die weise voraus gedacht hat, haben wir in diesem Jahr sogar ein Zimmer dort gefunden und müssen nicht in Halle schlafen.

Das nachfolgende Programm stellt nur einen Bruchteil der Veranstaltungen am 14. März ab 13 Uhr dar und ist, ich weiß es jetzt schon, nicht zu schaffen. Ein besonderes Highlight an diesem Messenachmittag ist natürlich die Verleihung des Buchpreises um 16 Uhr. Der israelische Schriftsteller Amos Oz stellt in unterschiedlichen Veranstaltungen seinen neuen Roman „Unter Freunden“ vor, Judith Schalansky, Péter Esterházy und Egon Bahr werden erwartet. Meine Freundin freut sich darauf, ihren alten Kommilitonen Stefan Moster, der gleich zwei Veranstaltungen im Nordischen Forum moderiert, wieder zu sehen und Stefanie Leo (Ich mach was mit Kinderbüchern)  hat zum fröhlichen Kennenlernen, Wiedersehen und Schwatzen an den Buchmesse-Stand des Eselsohr (Halle 2, F 208) eingeladen.

Ich werde berichten, wie weit uns unsere Füße getragen haben und was wir alles geschafft haben. Die Programme für den Abend und für den 15. März 2013, unseren 2. Messetag,  folgen.

Programmübersicht – ein Ausschnitt für den 14. März 2013

Preis der Leipziger Buchmesse
14. März 2013 | 13:00 †“ 14:00 Uhr
Mitwirkende: Andreas Tretner, Maralde Meyer-Minnemann, Claudia Ott, Alexander Nitzberg, Eva Hesse
Veranstalter: Leipziger Buchmesse
Ort: Literaturforum Halle 4 Stand E101
Beschreibung: Die Nominierten der Kategorie ÜBERSETZUNG werden vorgestellt. Eva Hesse übersetzte aus dem Amerikanischem: Ezra Pound: Die Cantos (Arche), Maralde Meyer-Minnemann übersetzte aus dem Portugiesischen: António Lobo Antunes: Der Archipel der Schlaflosigkeit (Luchterhand), Alexander Nitzberg übersetzte aus dem Russischen: Michail Bulgakow: Meister und Margerita (Galiani Berlin), Claudia Ott ü…

Dreimal Kindheit im Süden Europas: Romanautorinnen aus Kroatien, Albanien und Montenegro lesen und erzählen
14. März 2013 | 13:00 †“ 14:00 Uhr
Mitwirkende: Lindita Arapi, Ksenija Popović, Mascha Dabić, MaŠ¡a Kolanović
Moderation: Bettina Hartz
Lesung und Gespräch
Ort: Traduki-Südosteuropa-Forum Halle 4, Stand D505
Beschreibung: Schlüsselmädchen und andere Kinder – Kindheitserfahrungen werden zu beeindruckender Literatur.

Esti
14. März 2013 | 13:00 †“ 13:30 Uhr
Mitwirkende: Péter Esterházy
Moderation: Wolfgang Herles
Veranstalter: Club Bertelsmann, Deutschlandradio Kultur, ZDF
Art der Veranstaltung: Autorengespräch
Ort: Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04

Fish’n’Chips & Spreewaldgurken
14. März 2013 | 13:00 †“ 14:00 Uhr
Mitwirkende: Jacinta Nandi, Jakob Hein
Moderation: Doris Akrap
Veranstalter: taz.die tageszeitung , Verlag Kiepenheuer & Witsch
Art der Veranstaltung: Lesung und Gespräch
Ort: taz.studio Halle 5, Stand E410a
Beschreibung: Jacinta Nandi & Jakob Hein über wahres Ossitum: Warum Ossis öfter Sex und Engländer mehr Spaß hatten.

Der Winter tut den Fischen gut
14. März 2013 | 13:30 †“ 14:00 Uhr
Mitwirkende: Anna Weidenholzer
Veranstalter: Hauptverband des Österreichischen Buchhandels , Residenz Verlag
Art der Veranstaltung: Lesung und Gespräch
Ort: Wiener Kaffeehaus Halle 4, Stand D213/E210

Ein allzu braves Mädchen
14. März 2013 | 13:30 †“ 14:00 Uhr
Mitwirkende: Andrea Sawatzki
Veranstalter: LVZ, Piper Verlag
Art der Veranstaltung: Gespräch
Ort: LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100

Nominierte(r) Preis der Leipziger Buchmesse (Belletristik)
14. März 2013 | 13:30 †“ 14:00 Uhr
Veranstalter: ARD
Art der Veranstaltung: Autorengespräch
Ort: ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C501

Deutscher Jugendliteraturpreis 2013
14. März 2013 | 14:00 †“ 15:00 Uhr
Mitwirkende: Stephanie Jentgens, Gina Weinkauff
Art der Veranstaltung: Preisverleihung
Ort: CCL Saal 3
Beschreibung: Die Kritikerjury und die Jugendjury geben ihre insgesamt 30 nominierten Titel bekannt. Mit Gina Weinkauff und Stephanie Jentgens

Der größte Fall meines Vaters
14. März 2013 | 14:00 †“ 14:30 Uhr
Mitwirkende: Zdenka Becker
Veranstalter: Deuticke (Carl Hanser Verlag)
Art der Veranstaltung: Lesung
Ort: Literaturforum Halle 4 Stand E101
Beschreibung: Ein alter Herr erinnert sich an den größten Kriminalfall und nimmt seine Tochter mit auf die Reise.

Hellmuth Karasek
14. März 2013 | 14:00 †“ 14:30 Uhr
Mitwirkende: Hellmuth Karasek
Veranstalter: HOFFMANN UND CAMPE VERLAG
Art der Veranstaltung: Signierstunde
Ort: Autorenbuchhandlung Halle 5, Stand A101
Beschreibung: Auf Reisen

Verleihung des Alfred-Kerr-Preises für Literaturkritik
14. März 2013 | 14:00 †“ 16:00 Uhr
Veranstalter: Börsenverein d. Dt. Buchhandels/LV Berlin-Brandenburg e.V. , Börsenblatt. Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel
Art der Veranstaltung: Preisverleihung
Ort: Berliner Zimmer Halle 5, Stand E315
Beschreibung: Das Börsenblatt vergibt zum 36. Mal den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik.

Nominierte(r) Preis der Leipziger Buchmesse (Belletristik)
14. März 2013 | 14:00 †“ 14:30 Uhr
Veranstalter: ARD
Art der Veranstaltung: Autorengespräch
Ort: ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C501

Die Abenteuer des Joel Spazierer
14. März 2013 | 14:00 †“ 14:30 Uhr
Mitwirkende: Michael Köhlmeier
Moderation: Dorothea Westphal
Veranstalter: Club Bertelsmann, Deutschlandradio Kultur, ZDF
Art der Veranstaltung: Autorengespräch
Ort: Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04

3sat liest
14. März 2013 | 14:00 †“ 14:30 Uhr
Mitwirkende: Aris Fioretos
Art der Veranstaltung: Gespräch und TV-Aufzeichung
Ort: 3sat Glashalle, Empore Nord, Stand 18
Beschreibung: Die halbe Sonne

Die vollkommene Lesemaschine. Über die Zukunft der Bücher
14. März 2013 | 14:00 †“ 15:30 Uhr
Mitwirkende: Kathrin Passig (Autorin, Berlin), Roland Reuß (Editionswissenschaftler, Heidelberg), Judith Schalansky (Autorin, Buchgestalterin, Berlin), Jo Lendle (verlegerischer Geschäftsführer, DuMont Verlag, Köln), Daniela Seel (Verlegerin, kookbooks, Berlin)
Moderation: Felicitas von Lovenberg (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Veranstalter: Leipziger Buchmesse
Art der Veranstaltung: bücher.macher
Ort: CCL Mehrzweckfläche 4 – Fachforum 4
Beschreibung: Die vollkommene Lesemaschine Über die Zukunft der Bücher Donnerstag, 14. März, 14.00 Uhr, CCL, Mehrzweckfläche 4 „Ein schönes Buch ist vor allem eine vollkommene Lesemaschine, deren Bedingtheiten recht genau durch die Gesetze und Methoden der physiologischen Optik bestimmt werden können; gleichzeitig ist es ein Kunstgegenstand, ein Ding †“ doch eines, das seinen persönlichen Charakt…

Abteil Nr. 6. Roman
14. März 2013 | 14:00 †“ 14:30 Uhr
Mitwirkende: Rosa Liksom
Moderation: Stefan Moster
Art der Veranstaltung: Lesung und Gespräch
Ort: Nordisches Forum Halle 4, Stand D300
Beschreibung: Mit Wodka, Knoblauch und einem Ex-Knacki durch die Weiten Sibiriens.

Der Tag der roten Nase
14. März 2013 | 14:30 †“ 15:00 Uhr
Mitwirkende: Mikko Rimminen
Moderation: Stefan Moster
Veranstalter: Finnland-Institut in Deutschland , dtv, FILI Finnish Literature Exchange , Botschaft von Finnland , Das finnische Buch e.V.
Art der Veranstaltung: Lesung und Gespräch
Ort: Nordisches Forum Halle 4, Stand D300
Beschreibung: Schräger Feel-Good-Roman über eine charmant-unbeholfene Suche nach Freunden

Unter Freunden
14. März 2013 | 14:30 †“ 15:00 Uhr
Mitwirkende: Amos Oz
Veranstalter: LVZ, Suhrkamp Verlag
Art der Veranstaltung: Gespräch
Ort: LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100

Aufgerissene Blicke
14. März 2013 | 14:30 †“ 15:00 Uhr
Mitwirkende: Ilma Rakusa
Veranstalter: Hauptverband des Österreichischen Buchhandels , Literaturverlag Droschl
Art der Veranstaltung: Lesung und Gespräch
Ort: Wiener Kaffeehaus Halle 4, Stand D213/E210
Beschreibung: Berlin-Journal

Love@Miriam
14. März 2013 | 15:00 †“ 15:30 Uhr
Moderation: Christiane Geldmacher
Veranstalter: Bookspot Verlag
Art der Veranstaltung: Lesung
Ort: Literaturcafé Halle 4, Stand B600
Beschreibung: Was geschieht mit Liebe, Eifersucht und Besessenheit im Zeitalter der sozialen Medien?

Ein plötzlicher Todesfall
14. März 2013 | 15:00 †“ 16:00 Uhr
Mitwirkende: Christian Berkel
Veranstalter: der Hörverlag
Art der Veranstaltung: Lesung
Ort: Forum Hörbuch + Literatur Halle 3, Stand B500
Beschreibung: Christian Berkel interpretiert eindrucksvoll J.K.Rowlings großen Roman über eine kleine Stadt.

Mörderisches NRW – wo der Krimiboom begann.
14. März 2013 | 15:00 †“ 15:30 Uhr
Mitwirkende: Ulrike Rodi, Horst Eckert
Moderation: Michael Serrer
Veranstalter: LiteraturRat NRW
Art der Veranstaltung: Gespräch
Ort: Literarischer Salon NRW Halle 5, Stand F406

Elsa ungeheuer
14. März 2013 | 15:00 †“ 15:45 Uhr
Mitwirkende: Astrid Rosenfeld
Moderation: Josephin Rotschky
Veranstalter: Gutenbergschule Leipzig, Diogenes Verlag
Art der Veranstaltung: Lesung
Ort: AusbildBar Halle 5, G603
Beschreibung: Der lang erwartete zweite Roman nach dem erfolgreichen Debüt †ºAdams Erbe†¹.

Auf Reisen. Wie ich mir Deutschland erlesen habe
14. März 2013 | 15:00 †“ 15:30 Uhr
Mitwirkende: Hellmuth Karasek
Veranstalter: LVZ, HOFFMANN UND CAMPE VERLAG
Art der Veranstaltung: Gespräch
Ort: LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100

Adelbert-von-Chamisso-Preis
14. März 2013 | 15:00 †“ 15:45 Uhr
Mitwirkende: Matthias Nawrat
Moderation: Lerke von Saalfeld
Veranstalter: Robert Bosch Stiftung
Art der Veranstaltung: Gespräch
Ort: ARTE Glashalle, Stand 11
Beschreibung: Gespräch mit dem aktuellen Chamisso-Förderpreisträger über sein Buch „Wir zwei allein†œ

Ingeborg Bachmannpreis (2012)
14. März 2013 | 15:00 †“ 16:00 Uhr
Mitwirkende: Olga Martynowa
Moderation: Annette Knoch
Veranstalter: Leipziger Buchmesse, Literaturverlag Droschl
Art der Veranstaltung: Lesung und Gespräch
Ort: Ausgezeichnet! Leipzig liest-Lesebühne Glashalle, Stand 13
Beschreibung: Mörikes Schlüsselbein. Die Autorin signiert.

Ein Adler bleibt immer ein Adler
14. März 2013 | 15:30 †“ 16:00 Uhr
Mitwirkende: Patrick K. Addai
Veranstalter: Adinkra Verlag
Art der Veranstaltung: Lesung mit Musik
Ort: Lesebude 1 Halle 2, Stand H204
Beschreibung: Lesung mit afrikanischer Musik

Bewusstlos
14. März 2013 | 15:30 †“ 16:00 Uhr
Mitwirkende: Sabine Thiesler
Veranstalter: Heyne Verlag
Art der Veranstaltung: Lesung
Ort: Literaturforum Halle 3 ‚buch aktuell‘ Stand E401
Beschreibung: Die Autorin liest aus ihrem neuen Psychothriller voller atemberaubender Spannung!

„Das musst du erzählen†œ. Erinnerungen an Willy Brandt
14. März 2013 | 15:30 †“ 16:00 Uhr
Mitwirkende: Egon Bahr
Veranstalter: LVZ, Propyläen Verlag
Art der Veranstaltung: Gespräch
Ort: LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100

Unter Freunden (Suhrkamp)
14. März 2013 | 16:00 †“ 16:30 Uhr
Mitwirkende: Amos Oz
Veranstalter: ARD
Art der Veranstaltung: Autorengespräch
Ort: ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C501

Preis der Leipziger Buchmesse 2013
14. März 2013 | 16:00 †“ 17:00 Uhr
Mitwirkende: Lisa Kränzler, Ralph Dohrmann, Birk Meinhardt, David Wagner, Anna Weidenholzer, Götz Aly, Kurt Bayertz, Hans Belting, Helmut Böttiger, Wolfgang Streeck, Maralde Meyer-Minnemann, Alexander Nitzberg, Andreas Tretner
Veranstalter: Leipziger Buchmesse
Art der Veranstaltung: Preisverleihung
Ort: Glashalle Magnolienallee
Beschreibung: Feierliche Preisverleihung und Bekanntgabe der Gewinner in den Kategorien „Belletristik“, „Sachbuch/Essayistik“ und „Übersetzung“.

Das musst du erzählen! Erinnerungen an Willy Brandt (Propyläen)
14. März 2013 | 17:00 †“ 17:30 Uhr
Mitwirkende: Egon Bahr
Veranstalter: ARD
Art der Veranstaltung: Autorengespräch
Ort: ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C501

Preis der Leipziger Buchmesse 2013
14. März 2013 | 17:00 †“ 18:00 Uhr
Moderation: Wolfgang Herles
Veranstalter: Club Bertelsmann, Deutschlandradio Kultur, ZDF
Art der Veranstaltung: Interview
Ort: Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
Beschreibung: Vorstellung der Preisträger in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung

3sat liest
14. März 2013 | 17:00 †“ 17:30 Uhr
Mitwirkende: Amos Oz
Art der Veranstaltung: Gespräch und TV-Aufzeichnung
Ort: 3sat Glashalle, Empore Nord, Stand 18
Beschreibung: Unter Fremden

Happy Hour Brazil
14. März 2013 | 17:00 †“ 17:45 Uhr
Veranstalter: Brasilien †“ Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2013
Art der Veranstaltung: Empfang
Ort: Frankfurter Buchmesse Halle 4, Stand B501
Beschreibung: Das Gastland der Frankfurter Buchmesse 2013 lädt Brasilien-Interessierte zu einem „Get Together“ ein.

Quelle: Leipzig liest

Leipziger Buchpreis 2013 – Die nominierten Titel im Überblick

Preis der Leipziger Buchmesse 2013 - LogoIn diesem Jahr reichten 141 Verlage insgesamt 430 Titel für den Preis der Leipziger Buchmesse ein. Die siebenköpfige Jury (Hubert Winkels (DIE ZEIT), René Aguigah (Deutschlandradio Kultur), Martin Ebel (Tages-Anzeiger Zürich), Eberhard Falcke (Freier Kulturjournalist und Literaturkritiker), Ursula März (DIE ZEIT), Lothar Müller (Süddeutsche Zeitung) und Daniela Strigl (Freie Literaturkritikerin), nominierte jeweils fünf Autoren bzw. Übersetzer in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung für den Leipziger Buchpreis 2013. Folgende Titel wurden nominiert:

Belletristik

Kronhardt von Ralph Dohrmann

KronhardtKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 23. August 2012 im Ullstein Verlag (928 Seiten)
„So stiegen sie den Grubenrand hoch, und hinter ihnen das Gebell wurde leiser. Bald sahen die Jungs eine Libelle; die mathematische Anmut ihrer Geraden, und sie spürten diesen Augenblick in sich, diesen Blick, wenn man frei ist.“ In der Maschinenstickerei Kronhardt & Sohn rattern nach dem Krieg die Maschinen, als wäre nichts gewesen. Willem, einziges Kind der Firmenerbin, wächst unter der strengen Kontrolle von Mutter und Stiefvater auf. Früh geht er auf Distanz, sucht seine Freiheit auf ausgedehnten Ausflügen in die Natur und in der Begegnung mit ganz unterschiedlichen Menschen. In bewegenden Bildern und einprägsamer Sprache erzählt dieser große deutsche Entwicklungsroman über sechzig Jahre Leben in der Bundesrepublik. Kapitel für Kapitel öffnet sich ein Kosmos aus Ereignissen, Erinnerungen und Blickwinkeln, in dessen Zentrum die Suche des Menschen nach sich selber steht.

Nachhinein von Lisa Kränzler

NachhineinKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: Februar 2013 im Verbrecher Verlag (300 Seiten)
„Nachhinein“ erzählt von der Entwicklung zweier Mädchen und ihrer sich verändernden Freundschaft. Zwischen ihnen gibt es einen wesentlichen Unterschied: Die eine wird behütet, geliebt, entschuldigt, darf sogar rebellisch sein, die andere hingegen ist arm, wird angegriffen und in ihrer Familie missbraucht. Aus diesem Grund ändert sich bald auch die Beziehung der Mädchen zueinander, die zunehmend von Liebe, Eifersucht und erwachender Sexualität, von Machtspielen und Grausamkeit geprägt wird. Bis die Ereignisse außer Kontrolle geraten. Im Juli 2012 erhielt Lisa Kränzler den 3sat-Preis beim Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb für einen Auszug aus diesem Roman. „Ein sehr intensiver und durchkonstruierter Text, dabei aber nicht spröde – hier wird der Leser wieder seinen eigenen Kindheitserfahrungen ausgesetzt“, meinte Juror Paul Jandl.

Brüder und Schwestern: Die Jahre 1973 – 1989 von Birk Meinhardt

Brüder und SchwesternKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 28. Januar 2013 im Hanser Verlag (704 Seiten)
Willy Werchow ist Direktor einer großen SED-eigenen Druckerei in der thüringischen Provinz. Zähneknirschend fügt er sich den Vorgaben der Partei, geht mehr und mehr Kompromisse ein. Mit seiner Frau und den drei Kindern Britta, Erik und Matti gerät er in einen Strudel von Konflikten. Ob durch die Zwänge des politischen Systems der DDR, ob durch persönliche Fehltritte †“ die Familie droht auseinanderbrechen. „Brüder und Schwestern†œ ist ein großes deutsches Gesellschaftspanorama, das bis in den letzten Winkel voller Leben steckt. Die ungleichen Ängste, Hoffnungen und Träume der Werchows kulminieren in den Ereignissen von 1989. Doch ihre Geschichte ist damit noch lange nicht zu Ende.

Leben von David Wagner

LebenKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 8. März 2013 im Rowohlt Verlag (288 Seiten)
„Wann passiert es schon, daß einem die Verlängerung des eigenen Lebens angeboten wird?“ Der Anruf kommt um kurz nach zwei. Ein junger, sterbenskranker Mann geht ans Telefon, und eine Stimme sagt: Wir haben ein passendes Spenderorgan für Sie. Auf diesen Anruf hat er gewartet, diesen Anruf hat er gefürchtet. Soll er es wagen, damit er weiter da ist für sein Kind? Er nimmt seine Tasche und läßt sich ins Berliner Virchow-Klinikum fahren. Von der Geschichte und Vorgeschichte dieser Organtransplantation handelt „Leben“: von den langen Tagen und Nächten im Kosmos Krankenhaus neben den wechselnden Bettnachbarn mit ihren Schicksalen und Beichten †“ einem Getränkehändler etwa, der heimlich seine Geliebte besucht, oder einem libanesischen Fleischer, der im Bürgerkrieg beide Brüder verlor. Beim Zuhören bemerkt er zum ersten Mal, daß auch er schon ein Leben hinter sich hat. Und da, in seinem weißen Raumschiff Krankenbett, unterwegs auf einer Reise durch Erinnerungs- und Sehnsuchtsräume, kreisen die Gedanken: Wen hat er geliebt? Für wen lohnt es sich zu leben? Und welcher Mensch ist gestorben, so daß er weiter leben kann, möglicherweise als ein anderer als zuvor? David Wagner hat ein berührendes, nachdenklich stimmendes, lebenskluges Buch über einen existentiellen Drahtseilakt geschrieben. Ohne Pathos und mit stilistischer Brillanz erzählt er vom Lieben und Sterben, von Verantwortung und Glück †“ vom Leben, das der Derwisch eine Reise nennt.

Der Winter tut den Fischen gut von Anna Weidenholzer

Der Winter tut den Fischen gutKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 4. September 2012 im Residenz Verlag (250 Seiten)
Maria hat Zeit. So sitzt sie tagsüber oft auf einer Bank am Platz vor der Kirche, beobachtet das Treiben dort, ein Kommen und Gehen, Leute, die Ziele haben und wenig Zeit. Die arbeitslose Textilfachverkäuferin kennt sich mit Stoffen aus, weiß, was zueinander passt, was Schwächen kaschiert und Vorzüge betont. In ihrem Fall ist das schwieriger: Welcher Vorzug macht ihr Alter vergessen für einen Markt, der sie nicht braucht? Alt ist sie nicht, aber ihr Leben läuft trotzdem rückwärts, an seinen Möglichkeiten, Träumen und Unfällen vorbei: Otto, den sie im Gemüsefach vergisst, Walter, den Elvis-Imitator von der traurigen Gestalt, der sie zur Witwe macht, Eduard, der mit einer anderen aus der Stadt zurückkehrt, ihre kleinere Schwester, die sosehr Mutter ist, dass sie Maria wie ein Kind behandelt. In solchen Geschichten um solche Menschen, liebenswert in ihrer skurrilen Versponnenheit, entwirft Anna Weidenholzer ein Bild von einer Frau am Rande der Gesellschaft. Und das ist immer noch mitten im Leben.

Sachbuch/Essayistik

Die Belasteten. Euthanasie 1939-1945″ von Götz Aly

Die BelastetenKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 7. März 2013 im S. Fischer Verlag (352 Seiten)
Die „Euthanasie-Morde“ und wie wir damit umgehen.
200.000 Deutsche wurden zwischen 1939 und 1945 ermordet, weil sie psychisch krank waren, als aufsässig, erblich belastet oder einfach verrückt galten. Nicht wenige Angehörige nahmen den Mord an ihren behinderten Kindern, Geschwistern, Vätern und Müttern als Befreiung von einer Last stillschweigend hin. Die meisten Familien schämen sich bis heute, die Namen der Opfer zu nennen. Beklemmend aktuell lesen sich die Rechtfertigungen der vielen Beteiligten: Erlösung, Gnadentod, Lebensunterbrechung, Sterbehilfe oder Euthanasie. Götz Aly bringt mit seinem neuen Buch Licht in ein düsteres Kapitel der deutschen Gesellschaftsgeschichte.

Der aufrechte Gang von Kurt Bayertz

Der aufrechte GangKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 17. September 2012 im Beck Verlag (415 Seiten)
Dass wir auf zwei Beinen gehen, halten wir für selbstverständlich, und doch ist der Mensch eines der ganz wenigen Lebewesen, die dazu in der Lage sind. In seinem glänzend geschriebenen Opus Magnum führt Kurt Bayertz den Leser zu nichts weniger als der Frage, was Menschsein bedeutet.
Was macht den Menschen zum Menschen? Was erhebt ihn – im wahrsten Sinne des Wortes – über alle anderen Lebewesen? Was beschert ihm seine Sonderstellung, Hochmut und Rückenprobleme inklusive? Bayertz hat das Denkmotiv des „aufrechten Ganges“ durch zweieinhalbtausend Jahre Geistesgeschichte verfolgt, von Ovid, in dessen Schöpfungsgeschichte der „rohe, ausdruckslose Erdenkloß“ durch seine Aufrichtung erst menschlich wird, über die „aufrecht kriechenden Maschinen“ bei La Mettrie, die trotz all ihrer Bemühungen stets „nur Tiere“ bleiben, bis hin zum Appell an den „aufrechten Gang“ im November 1989 in der DDR. Die Körperhaltung bestimmt stark das menschliche Selbstbild und findet in der Politik bis heute ihren Ausdruck im „aufrechten“ Menschen als Metapher und Symbol für ein würdiges Leben.

Faces. Eine Geschichte des Gesichts von Hans Belting

FacesKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 11. März 2013 im Beck Verlag (343 Seiten)
Wo immer der Mensch im Bild erscheint, steht das Gesicht im Mittelpunkt. Gleichzeitig trotzt das Gesicht allen Versuchen, es auf Bilder festzulegen. Im Bild erstarrt es zur Maske, gegen die das lebendige Gesicht als Gegenspieler auftritt. Hans Belting erkundet diese Spannung in seiner grandiosen Geschichte des Gesichts – der ersten, die je geschrieben wurde.
Sie beginnt bei den Masken der Steinzeit und endet bei den Gesichtern, die die modernen Massenmedien produzieren. In Theatermasken und der Mimik des Schauspielers, im europäischen Porträt und in der Fotografie, im Film und in der Gegenwartskunst entdeckt Belting die vielfältigen Versuche, sich des Gesichts zu bemächtigen, und deren permanentes Scheitern am Leben des Gesichts und des Selbst. Dieses Leben ist undarstellbar, bleibt gegen alle Normen und Klischees resistent und drängt doch immer wieder ins Bild. Selbst die Porträtkunst der europäischen Neuzeit hat am Ende oft nur Masken produziert. Und auch der Film, der das menschliche Gesicht in unvergleichlicher Intimität vorführte, scheiterte an seinem Anspruch, den Menschen zum ersten Mal wirklich ins Bild zu bringen. Beltings Buch ist voll von funkelnden Einsichten, mit denen es unsere gängigen Vorstellungen durchbricht. Es ist eine brillante Erkundung der Bilder, die sich die Menschen im Laufe der Geschichte von sich selbst gemacht haben.

Die Gruppe 47 von Helmut Böttiger

Die Gruppe 47Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 12. November 2012 bei der Deutschen Verlags-Anstalt (480 Seiten)
Die Gruppe 47 ist zu einem Markenzeichen geworden. Jeder nimmt Bezug auf diese von Hans Werner Richter 1947 ins Leben gerufene lose Schriftstellervereinigung. Jeder hat eine Vorstellung von ihrer Wirkung. Helmut Böttiger legt nun den ersten umfassenden Überblick über die Geschichte dieser Institution vor, die unseren Literaturbetrieb erfunden und die politische Öffentlichkeit Nachkriegsdeutschlands mitgeprägt hat. Bei näherer Betrachtung wird aber klar: Vieles von dem, was man zu wissen glaubt, verkehrt sich ins Gegenteil. Die Gruppe 47 war erstaunlich pluralistisch; Paul Celan hatte ihr seinen Erfolg zu verdanken; und wenn es eine Symbolfigur für die Mechanismen der Gruppe 47 gibt, heißt sie viel eher Hans Magnus Enzensberger als Günter Grass. Durch die Auswertung vieler bisher unbekannter Dokumente und Gespräche mit Zeitzeugen entsteht ein lebendiges Bild der Frühgeschichte der BRD: von den Schwierigkeiten, die Prägungen durch den Nationalsozialismus abzustreifen, bis zu einem neuen, prekären Wechselspiel zwischen Literatur, Markt und Mediengesellschaft, das bis heute anhält. Es ist an der Zeit, die Ursprünge kennenzulernen!

Gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus von Wolfgang Streeck

Gekaufte ZeitKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 11. März 2013 im Suhrkamp Verlag (271 Seiten)
Die Krise hält uns in Atem und erzeugt zugleich ein diffuses Gefühl der Ratlosigkeit. Auf schier unüberschaubare Problemlagen folgen Maßnahmen, die wie Notoperationen am offenen Herzen der westlichen Welt wirken †“ durchgeführt ohne Kenntnis der Krankengeschichte. So ernst die Lage ist, so wenig scheinen wir zu verstehen, was genau vor sich geht. Und wie es dazu kommen konnte. Wolfgang Streeck legt in seiner Frankfurter Adorno-Vorlesung die Wurzeln der gegenwärtigen Finanz-, Fiskal- und Wirtschaftskrise frei, indem er sie als Moment der langen neoliberalen Transformation des Nachkriegskapitalismus beschreibt, die bereits in den 1970er Jahren begann. Im Anschluss an die Krisentheorien der damaligen Zeit analysiert er, wie sich die Spannung zwischen Demokratie und Kapitalismus über vier Jahrzehnte entfaltet hat und welche Konflikte daraus zwischen Staaten, Regierungen, Wählern und Kapitalinteressen resultierten. Schließlich beleuchtet er den Umbau des europäischen Staatensystems vom Steuer- über den Schulden- zum Konsolidierungsstaat und fragt nach den Aussichten für eine Wiederherstellung sozialer und wirtschaftlicher Stabilität. »Gekaufte Zeit« ist Aufklärung par excellence, denn es zeigt, dass der gegenwärtigen Situation etwas zugrunde liegt, das uns tief beunruhigen sollte: die Transformation des Verhältnisses von Demokratie und Kapitalismus.

Übersetzung

Die Cantos von Ezra Pound. Aus dem Amerikanischen von Eva Hesse

Die CantosKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 1. September 2012 im Arche Verlag (1500 Seiten)
Das Jahrhundertwerk erstmals vollständig auf Deutsch: Von der einzigartigen Pound-Spezialistin Eva Hesse übertragen und von den Literaturwissenschaftlern Heinz Ickstadt und Manfred Pfister sorgfältig ediert und kommentiert, ist diese zweisprachige Ausgabe eine publizistische Sensation. »Ich halte die Cantos für komisch, aufregend, aufreizend, zart bis an die Grenze des Erträglichen, dogmatisch über alle Maßen, herausgeschrieen, gemurmelt, geflüstert, gesungen, wahr, falsch und querköpfig, schön, hässlich, handgefertigt, zuversichtlich, widersprüchlich, am Rande des Zusammenbruchs †“ kurz, für ganz und gar menschlich, lebendig und relevant.«, schreibt die englische Autorin und Kritikerin Christine Brooke-Rose. „In meinem Urteil ist Ezra Pound einer der größten Dichter, die je gelebt haben.“ Ernest Hemingway

Der Archipel der Schlaflosigkeit von António Lobo. Aus dem Portugiesischen von Maralde Meyer-Minnemann

Der Archipel der SchlaflosigkeitKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 27. August 2012 im Luchterhand Literaturverlag (320 Seiten)
Ein Landgut in Trafaria, südlich von Lissabon, auf der anderen Seite des Flusses Tejo: Hier leben, über ein halbes Jahrhundert lang, drei Generationen einer portugiesischen Familie, gefangen im Würgegriff des patriarchalischen Großvaters, vor dessen tyrannischer Herrschaft es für sie fast kein Entrinnen gibt.
Der Roman beginnt mit der Beerdigung des Großvaters, der das Gut vor Jahrzehnten gegründet und es mit äußerster Kälte, Rücksichtslosigkeit und Gewalt zu wirtschaftlicher Blüte geführt hat. Eine gefühlslose Gier, sowohl in materiellen wie in sexuellen Dingen, prägt ihn bis ins hohe Greisenalter. Er ist gewohnt, sich einfach zu nehmen, was er begehrt, er unterdrückt und betrügt seine Frau, und er verachtet seinen Sohn und seine Enkel, die er für Idioten und Schwächlinge hält. Zusammen mit seinem ebenso gefürchteten Verwalter und mit Unterstützung auch des Priesters herrscht er über das Gut und seine Bewohner mit harter Hand. Gleichwohl verfällt das Gut über die Jahre unaufhaltsam. Und erst als sein jüngster Enkel auf das Erbe verzichtet und alles daransetzt, wenigstens seinen Bruder zu retten, scheint der Teufelskreis aus Unterdrückung und Angst durchbrochen zu werden. „Der Archipel der Schlaflosigkeit“ erzählt eine Geschichte von der Allgegenwärtigkeit archaischer Gewalt. Im Mittelpunkt stehen die Themen, die das Werk dieses vielleicht größten portugiesischen Autors unserer Zeit bis heute prägen: der Aufstieg und Niedergang des Landes und seiner Menschen und die Frage, wie es dazu kommen konnte, der Schrei nach Liebe und menschlicher Wärme und die Suche nach dem Sinn unserer Existenz in einer grausamen Welt, in der selbst Gott, wie es scheint, den Menschen nicht mehr helfen kann.

Meister und Margarita von Michail Bulgakow. Aus dem Russischen von Alexander Nitzberg

Meister und MargaritaKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 16. August 2012 im Galiani Verlag (608 Seiten)
Kongenial neu übersetzt: Meister und Margarita Bulgakows Meisterwerk und das Lieblingsbuch ganzer Generationen †“ so frech, klug, aberwitzig und frisch wie nie zuvor Ohne Frage: Michail Bulgakows Meister und Margarita ist Kult! Schon als der Roman †“ 26 Jahre nach dem Tod des Autors †“ stark zensiert erstmals in den 60er Jahren erschien, lernten viele seiner Landsleute ihn auswendig; heimlich angefertigte Kopien der herausgestrichenen Stellen kursierten und die verhexte Wohnung Nr. 50 in der Sadowaja †“ der zentrale Handlungsort des Romans, von dem aus der Teufel namens Woland, der Riesenkater Behemoth und viele andere die Stadt Moskau auf den Kopf stellen †“ wurde zur Pilgerstätte. Und bis heute ist die Zahl der Verehrer für den inzwischen in den Kanon der Weltliteratur als Geniestreich und Meisterwerk der russischen Moderne aufgenommenen Roman unendlich groß: Ob Mick Jagger, Anna Netrebko, Wladimir Kaminer, Maximilian Brückner, Alina Bronsky, Gabriel García Márquez †“ sie alle haben Meister und Margarita verschlungen. Kaum ein anderes Buch hat ganze Generationen so geprägt, viele der Fans sagen: bis heute. Radikal modern übersetzt Alexander Nitzberg diese aberwitzige Satire auf ein erstarrtes System und übertriebenen Atheismus. Ein Großstadtroman, magisch, verrückt und gegenwärtig. Und in eine Sprache übertragen, die vor allem eins ist: frisch und zupackend.

101 Nacht nach der Handschrift des Aga Khan Museums. Aus dem Arabischen von Claudia Ott

101 NachtKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 8. Oktober 2012 im Manesse Verlag (336 Seiten)
Ein Juwel der arabischen Literatur!
Ein literarischer Sensationsfund: Die Arabistin Claudia Ott hat eine 800 Jahre alte Handschrift entdeckt †“ und damit ein gutes Dutzend funkelnagelneuer, bislang gänzlich unbekannter Schahrasad-Geschichten! Die betörende kleine Schwester von „1001 Nacht“ feiert nun zweieinhalb Jahre nach dem Fund Weltpremiere. Eines der imposantesten Klassikerereignisse der letzten Jahrzehnte!
Edle Ritter und listige Bösewichte, Beduinen und Großwesire, Lindwürmer und Jungfrauen †“ die Figuren von »101 Nacht« haben eine dichterische Unmittelbarkeit und Frische, die auf Anhieb bezaubert. 2010 von Claudia Ott aus den Beständen des Aga Kahn Museums geborgen, wird die andalusische Handschrift von 1234 nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht †“ sachkundig übersetzt, sorgfältig ediert und bibliophil veredelt: mit handschmeichlerischem Samtüberzug, Goldfolienprägung und Schmuckfarbdruck.

Briefsteller von Michail Schischkin. Aus dem Russischen von Andreas Tretner

BriefstellerKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 1. Oktober 2012 bei der Deutschen Verlags-Anstalt (384 Seiten)
Eine Frau, ein Mann, eine Sommerliebe. Sascha und Wolodja werden durch einen Krieg getrennt und können sich nur Briefe schreiben. Sie erzählen einander darin von allem und jedem: von Kindheit, Familie, Alltag, von Freud und Leid. Ein normaler Briefwechsel zweier Liebender †“ bis sich beim Leser Zweifel regen und klar wird, dass die Zeit der beiden verrückt ist, dass sie durch Raum und Zeit getrennt sind. Sie lebt in der Gegenwart, er kämpft im Boxeraufstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegen chinesische Rebellen. Er stirbt in einem der ersten Gefechte dieses halb vergessenen Krieges, aber seine Briefe kommen weiterhin an. Sie heiratet, verliert ein Kind †“ und schreibt ihm unbeirrt weiter, als ob eine Parallelwelt bestünde, als ob die Zeit keine Rolle spielte, ebenso wenig wie der Tod. Ein großer, anrührender Liebesroman, der die grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz behandelt und der durch die Macht des Wortes die Gesetze von Zeit und Raum außer Kraft setzt.
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Die Preisverleihung zum Leipziger Buchpreis 2013 findet am  Donnerstag, 14. März, auf der Bühne der Glashalle der Leipziger Buchmesse statt.

Quelle: Leipziger Buchmesse

Preise der Leipziger Buchmesse 2012 für Herrndorf, Viragh und Baberowski

Am 15.März 2012 wurden in der Glashalle des Leipziger Messegeländes die Preise der Leipziger Buchmesse in den Kategorien Belletristik an Wolfgang Herrndorf, Übersetzung an Christina Viragh und Sachbuch/Essayistik an Jörg Baberowski verliehen.

Seit 2005 werden am ersten Buchmessetag die mit jeweils 15.000 Euro dotierten Literaturpreise in den drei Kategorien vergeben. In diesem Jahr reichten 147 Verlage insgesamt 470 Titel ein. Die siebenköpfige Kritikerjury nominierte jeweils fünf Autoren bzw. Übersetzer für die Shortlist. Ausgezeichnet werden herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen und Übersetzungen, die bis zur Leipziger Buchmesse 2012 erschienen sind.

Kategorie Belletristik

Wolfgang Herrndorf erhielt in der Kategorie Belletristik den Preis der Leipziger Buchmesse für seinen im November 2011 im Rowohlt Verlag erschienen Roman „Sand„.

Ein furioser Abenteuerroman, ein faszinierend verwirrender Antiagenten-Thriller, der so waghalsig wie gekonnt mit verschiedenen Ebenen jongliert„, lautete die Begründung der Jury. Da Wolfgang Herrndorf aufgrund seiner Krankheit an der Preisverleihung nicht teilnehmen konnte, nahm Robert Koall, ein enger Freund und Dramaturg seiner Stücke sowie Chefdramaturg am Staatstheater Dresden, den Preis in Empfang.

Kurzbeschreibung
„Er aß und trank, bürstete seine Kleider ab, leerte den Sand aus seinen Taschen und überprüfte noch einmal die Innentasche des Blazers. Er wusch sich unter dem Tisch die Hände mit ein wenig Trinkwasser, goß den Rest über seine geplagten Füße und schaute die Straße entlang. Sandfarbene Kinder spielten mit einem sandfarbenen Fußball zwischen sandfarbenen Hütten. Dreck und zerlumpte Gestalten, und ihm fiel ein, wie gefährlich es im Grunde war, eine weiße, blonde, ortsunkundige Frau in einem Auto hierherzubestellen.“ Während in München Palästinenser des „Schwarzen September“ das Olympische Dorf überfallen, geschehen in der Sahara mysteriöse Dinge. In einer Hippie-Kommune werden vier Menschen ermordet, ein Geldkoffer verschwindet, und ein unterbelichteter Kommissar versucht sich an der Aufklärung des Falles. Ein verwirrter Atomspion, eine platinblonde Amerikanerin, ein Mann ohne Gedächtnis †“ Nordafrika 1972. Ein mitreißender Agententhriller †“ und noch viel mehr: ein literarisches Abenteuer, ein außerordentlicher Roman.

Kategorie Übersetzung

Eine Herkulesaufgabe für einen Übersetzer: Christina Viragh hat für Péter Nádas†™ 1700 Seiten umfassenden Roman Parallelgeschichten eine atmosphärisch sehr dichte und genaue, vom Düsteren ins Helle schwingende Sprache gefunden„, begründete die Jury die Wahl der ungarisch-schweizerischen Schriftstellerin und Übersetzerin.

Péter Nádas „Parallelgeschichten“ sind im Februar 2012 im Rowohlt Verlag erschienen. Der Autor hat 18 Jahre daran gearbeitet, Christina Viragh brauchte für die Übersetzung sechs Jahre.

Kurzbeschreibung
Zwanzig Jahre nach seinem international gefeierten Buch der Erinnerung legt Péter Nádas sein Opus maximum vor. Als die Parallelgeschichten 2005 in Ungarn erschienen, wurden sie als ein «Krieg und Frieden des 21. Jahrhunderts» begrüßt. 1989, im Jahr des Mauerfalls, findet der Student Döhring beim Joggen im Berliner Tiergarten eine Leiche. Mit dieser kriminalistischen Szene beginnt der Roman, eröffnet zugleich aber auch die weitgespannte Suche nach dem düsteren Geheimnis einer Familie. Es ist die Geschichte der Budapester Familie Demén und ihrer Freunde, deren persönliche Schicksale mit der ungarischen und deutschen Vergangenheit verknüpft werden. Die historischen Markierungen sind die ungarische Revolution 1956, die nachrevolutionäre Zeit, der ungarische Nationalfeiertag am 15. März 1961 und, rückblickend, die Deportation der ungarischen Juden 1944/45 und die Vorkriegszeit der dreißiger Jahre in Berlin. Der Roman entwirft ein Panorama europäischer Geschichte, in einer überwältigenden Fülle von Geschichten, die keine realistische Konstruktion zu einer Story vereinen könnte. Die eine große Metaerzählung des Romans jedoch bilden die Geschichten der Körper, die für Nádas zum Schauplatz der Ereignisse werden. Der männliche und weibliche Körper und seine Sexualität prägen die Lebenswirklichkeit der Personen, sie sind das «glühende Magma», das «in der Tiefe ihrer Seele oder ihres Geistes ruhende Zündmaterial», das die Parallelgeschichten zur Explosion bringt. Aufgrund seines analytischen Scharfblicks und der Kraft seiner Personengestaltung stellt die internationale Kritik Péter Nádas neben Proust. Wenn dessen großer Roman am Beginn einer literarischen Moderne steht, dann mag diese in den Parallelgeschichten ihre Vollendung finden.

Kategorie Sachbuch/Essayistik

Jörg Baberowski bekam in der Kategorie Sachbuch/Essayistik den Leipziger Buchpreis 2012 für „Verbrannte Erde: Stalins Herrschaft der Gewalt“ zugesprochen.

Warum wurde der Traum von einer besseren Gesellschaft in Blut ertränkt? Jörg Baberowski beantwortet diese Frage auf neue Weise in einer packenden Gesamtdarstellung der stalinistischen Gewaltherrschaft„, meint die Jury in der Begründung. „Verbrannte Erde: Stalins Herrschaft der Gewalt“ erschien im März 2012 im Beck Verlag. Jörg Baberowski bedankte sich bei der Preisverleihung bei seiner Frau dafür, dass sie „Stalin“ über so eine lange Zeit als Gast in ihrem Haus ertragen hat.

Kurzbeschreibung
Stalins Gewaltherrschaft fielen Millionen Menschen zum Opfer. Sie verhungerten, verschwanden im „Archipel Gulag“ oder wurden im Laufe der „Säuberungen“ von Partei, Staatsapparat und Militär ermordet. In seinem großen, berührenden Buch entwickelt Jörg Baberowski neue Perspektiven auf die stalinistischen Verbrechen und führt den Leser hinab in die paranoide Welt des sowjetischen Diktators. Die Bolschewiki wollten eine neue Gesellschaft erschaffen und träumten vom neuen Menschen. Doch reicht es aus, auf das bolschewistische Projekt der Modernisierung zu verweisen, um die stalinistischen Gewaltexzesse zu erklären? War Stalins Terrorherrschaft eine notwendige Folge der kommunistischen Ideologie? Das bolschewistische Projekt, so die These des Buches, bot eine Rechtfertigung für den Massenmord. Aber es schrieb ihn nicht vor. Es war Stalin, ein Psychopath und passionierter Gewalttäter, der den Traum vom neuen Menschen im Blut der Millionen erstickte. Er war Urheber und Regisseur des Terrors, der erst mit seinem Tod aufhörte. Er errichtete eine Ordnung des Misstrauens und der Furcht, in der jedermann jederzeit zum Opfer werden konnte. Wer in dieser Weise den inneren Preis der Leipziger Buchmesse 2012 in der Kategorie Sachbuch/Essayistik!

Kitt einer Gesellschaft zerstört, der hinterlässt auch in den Seelen der Menschen verbrannte Erde. „Lasst, die ihr eingeht, jede Hoffnung fahren“, steht über Dantes Höllentor. Dieser Satz hätte auch an den Grenzpfählen der Sowjetunion stehen können.

Quelle: Leipziger Buchmesse

Ein Streiflicht von der Leipziger Buchmesse am 15.03.2012

Mein Hotel lag direkt an der Linie 16 – der Straßenbahnverbindung vom Hauptbahnhof zum Messegelände.  Ein schönes Zitat von Aristoteles erwartete mich in meinem Zimmer.

Frank Schulz stellte im Gespräch mit Peter Unfried am taz-Stand seinen neuen Roman „Onno Viets und der Irre vom Kiez“ vor. Nach „Morbus fonticuli: Oder Die Sehnsucht des Laien“ bin ich ein echter Fan von Frank Schulz.

Roger Willemsen sorgte mit Annika Ross in der LVZ-Autorenarena für gute Laune. „Das müde Glück: Roger Willemsen und Kitty Kahane erzählen eine Geschichte von Hiob“ heißt das Kinderbuch von Roger Willemsen, das gerade im Hansisches Druck- und Verlagshaus erschienen ist.

Rolf Lappert auf dem Roten Sofa im Interview mit mephisto 97,6, dem Lokalradion der Uni Leipzig, zu seinem neuen Roman „Pampas Blues„.

Kurz vor 16 Uhr – Countdown zur Vergabe der Preise zur Leipziger Buchmesse 2012

Ein Presseausweis bietet schon einige Vorteile, denn sonst hätte ich bestimmt nicht so eine schöne Aussicht auf die Jury gehabt.

Jury-Vorsitzende Verena Auffermann

Christina Viragh erhält der Preis der Leipziger Buchmesse 2012 in der Kategorie Übersetzung für ihre 6 Jahre währende Arbeit an Péter Nádas´ Werk „Parallelgeschichten„.

Jörg Baberowski nimmt den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik für „Verbrannte Erde: Stalins Herrschaft der Gewalt“ entgegen. Die Laudatio hält Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung.

Jörg Baberowski und Burkhard Jung

Der schwer krebskranke Berliner Autor Wolfgang Herrndorf konnte an der Preisverleihung nicht teilnehmen, er ließ sich durch seinen Freund Robert Koall vertreten. Den Preis der Leipziger Buchmesse 2012 erhielt er in der Kategorie Belletristik für seinen Roman „Sand„, der beim Online-Voting auch schon gewonnen hat. Der Laudatio hielt die sächsische Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer.

Nach einer Stärkung mit Brezen und Prosecco im Anschluss an die Buchpreisverleihung und einigen Zwischenstationen ging es weiter zum 3sat-Forum. Der ungarische Autor Péter Nádas stellte sich hier den Fragen von Ernst A. Grandits zu seinem Roman „Parallelgeschichten„.

18 Jahre hat der sympathische ungarische Schriftsteller Péter Nádas an den „Parallelgeschichten“ geschrieben, das Werk umfasst 1800 Seiten.

… Fortsetzung folgt… 😉

Wolfgang Herrndorf gewinnt Leipziger Buchpreis 2012 in der Online-Abstimmung

Am Freitag, 9. März 2012, wurde das Ergebnis der Online-Abstimmung zum Preis der Leipziger Buchmesse 2012 veröffentlicht.

Klarer Publikumsliebling ist Wolfgang Herrndorfs jüngstes Werk „Sand„. Schon im letzten Jahr gewann Herrndorf die Publikumsabstimmung mit „Tschick„. 1.315 Bücherfans beteiligten sich in 2011 an der Abstimmung – in diesem Jahr gaben 1.450 Teilnehmer ihre Stimme ab und wählten Wolfgang Herrndorfs „Sand“ mit 32 Prozent (464 Stimmen) auf den ersten Platz.

Die 7-köpfige Jury entschied sich 2011 für den österreichischen Schriftsteller und Übersetzer Clemens J. Setz und seinen Roman †œDie Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes†œ. Am 15. März 2012 gibt die Jury bekannt, welche von den fünf Nominierten in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung den Preis der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr mit nach Hause nehmen können.

Neben Wolfgang Herrndorf sind Anna Katharina Hahn (Am Schwarzen Berg), Thomas von Steinaecker (Das Jahr, in dem ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und anfing zu träumen), Sherko Fatah (Ein weißes Land) und Jens Sparschuh (Im Kasten) auf der Shortlist der Kategorie Belletristik nominiert.

Das Publikumsvoting ist hoch spannend für die Verlage und den Handel, nimmt aber keinen Einfluss auf die Jury-Entscheidung„, erklärt Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse.

Quelle: Börsenblatt