Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten – Lesung mit Christian Kracht im Literaturhaus München

Am Donnerstag, 9.10.2008, um 20 Uhr, liest Christian Kracht aus Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten im Literaturhaus München.

„Die Schweiz ist rot, der Krieg tobt, und es liegt ewiges Eis. Christian Kracht bricht mit den Erzählmoden der Literatur und schreibt den wohl besten Roman dieses Herbstes.“ David Hugendick am 24.9.2008, Zeit Online

„Manchmal will man unbedingt aus dem Buch herauslaufen und anschreien gegen den Kitsch, die Schönheit und den Quatsch. Was ist da los, Kracht? Was soll das? Wieso fliegen hier überall Sonden herum? Kann man Lenin nicht vielleicht jetzt noch schnell in den Zug setzen, um all den Wahnsinn ungeschehen zu machen?
Aber dann hätten wir ja wieder die Welt, wie sie ist, mit langweiligen Realismus-Romanen und keinem Buch wie diesem.“
Volker Weiderman am 21.09.2008, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Kurzbeschreibung
Der Krieg der Schweizer. Nach „Faserland“ und „1979“ der lange erwartete, neue Roman von Christian Kracht: „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“ ist die literarische Erfindung eines alternativen Verlaufs der Weltgeschichte seit dem 1. Weltkrieg. Eine spannende Reise ans Ende der Nacht …

Es ist das Jahr 1917. Lenin besteigt n i c h t den plombierten Waggon von Zürich nach St. Petersburg. Die russische Revolution findet n i c h t statt. Stattdessen erlebt die Schweiz einen kommunistischen Umsturz, und die Geschichte des 20. Jahrhunderts entwickelt sich völlig anders als wir sie heute kennen.

Christian Kracht beginnt sein neues Werk mit der präzisen Sprache einer Kriegsberichts-Kolportage, nur, dass sich allmählich Elemente des Unwirklichen einschleichen und sich die uns bekannten Parameter mehr und mehr verschieben. So erzählt dieser zunächst historisch anmutende Roman die Geschichte eines Politkommissars, der einen Mord aufklären soll und zur Reduit, zur großen Schweizer Bergfestung, in das Herz der Finsternis, reist.

Der poetische Zauber, mit dem sich Christian Krachts düster-schillernder Zukunftsentwurf in fast filmischen Bildern wie ein – durch einen alten Projektor ratternder – Dokumentarfilm auf die Netzhaut des Lesers projiziert, liegt vor allem darin, dass er zwar innerhalb uns bekannter Koordinaten, jedoch in einer uns vollkommen fremden Welt spielt. Einer Welt, in der die Schweiz ein sozialistisches Imperium ist, eine Kolonialmacht, die sich im immerwährenden Krieg befindet. Zugleich Polit-Thriller, Science-Fiction und historischer Roman, führt uns „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“ in eine betörend fremde Welt, an dessen Ende nur die Kraft der Liebe steht.

Über den Autor
Christian Kracht, 1966 geboren, ist Schweizer. Kracht, der zu den bekanntesten Vertretern der deutschsprachigen Popliteratur der Gegenwart zählt, besuchte mehrere Elite-Internate, unter anderem die Schule Schloss Salem und die Lakefield College School in Lakefield, Ontario, Kanada. Kracht ist Absolvent des Sarah Lawrence College in Bronxville, New York, USA. In Deutschland war Kracht als Journalist für B.Z., Tempo und Der Spiegel tätig. Mitte der 1990er Jahre ging er als Indien-Korrespondent des Spiegels nach Neu-Delhi, als Nachfolger von Tiziano Terzani. Anschließend lebte Kracht für mehrere Jahre in Bangkok im Gebäude der ehemaligen jugoslawischen Botschaft und bereiste von dort aus verschiedene Staaten Asiens. Von Herbst 2004 bis Juni 2006 gab er gemeinsam mit Eckhart Nickel das Magazin Der Freund heraus. Er lebte zunächst am Redaktionssitz in Kathmandu. Kracht verließ Nepal mit der Redaktion aber, als die Unruhen in Nepal die Arbeitsbedingungen erschwerten. Das Magazin wurde danach in San Francisco fertiggestellt; dem ursprünglichen Plan gemäß erschienen acht Hefte. Krachts Vater, Christian Kracht sen., war in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Generalbevollmächtigter Axel Springers.

Bisher erschienen von ihm zwei Romane, „Faserland“ (1995) und „1979“ (2001), sowie drei Bücher mit kürzeren Texten: „Der gelbe Bleistift“ (2000), „Ferien für immer“ (1998, mit Eckhard Nickel), und 2006 der Erzählungsband „New Wave, Ein Kompendium 1999-2006“. Ferner liegen vor: die Anthologie „Mesopotamia“, das Performance-Projekt „Tristesse Royale“, der Nord-Korea-Photoband „Die totale Erinnerung“ (mit Eva Munz und Lukas Nikol) und „Metan“ (mit Ingo Niermann).

Sein neuer Roman „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“, der Ende September 2008 erscheint – es ist Krachts erster Roman seit sieben Jahren – wird zur Zeit in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorabgedruckt. Für Aufsehen sorgte bereits der Book-Trailer zu „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“. Dabei handelt es sich um kein bloßes Autorenportrait, sondern um einen „poetische[n], fast psychedelisch anmutende[n] Animationsfilm“.

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten, Verlag: Kiepenheuer & Witsch Verlag; Auflage: 1 (22. September 2008), 16,95 Euro

Veranstalter: Stiftung Literaturhaus, Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6 Euro

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