Oktoberlied von Theodor Storm

Oktoberlied von Theodor Storm

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt,
So gänzlich unverwüstlich!

Und wimmert auch einmal das Herz –
Stoß an und laß es klingen!
Wir wissen’s doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Wohl ist es Herbst; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen!
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es steht die Welt in Veilchen.

Die blauen Tage brechen an,
Und ehe sie verfließen,
Wir wollen sie, mein wackrer Freund,
Genießen, ja genießen!

Quelle Foto: Flickr

Lesen! im ZDF: Campino trifft Elke Heidenreich am 31. Oktober

Lesen! geht weiter. Campino und Elke Heidenreich auf litColony.de (29.11.2008)

ACHTUNG: Das ZDF hat die Zusammenarbeit mit Elke Heidenreich mit sofortiger Wirkung beendet. Die beiden für dieses Jahr noch geplanten Ausgaben von „Lesen!†œ werden nicht mehr produziert. Anstelle der geplanten Sendungen am 31. Oktober und 5. Dezember wird das Kulturmagazin „aspekte†œ ausgestrahlt. Weitere Infos siehe hier! (23.10.2008)

Welches Buch er vorstellen wird, ist leider noch nicht bekannt, aber allein die Tatsache, dass Campino von den „Toten Hosen“ am 31. Oktober, um 22.30 Uhr, bei Lesen! im ZDF auf Elke Heidenreich trifft, ist schon eine nette Neuigkeit.

Campino, Frontmann und Sänger der „Toten Hosen“ heißt eigentlich Andreas Frege und wurde am 22. Juni 1962 in Düsseldorf geboren.
Sein Großvater Ludwig Frege war Präsident des Bundesverwaltungsgerichts. Campino wuchs als Sohn eines Richters und einer Lehrerin auf. Seine Mutter war Engländerin und erzog ihre Kinder zweisprachig. Er hat fünf Geschwister, darunter den zwölf Jahre älteren Bruder John, durch den er auf die Punkmusik aufmerksam wurde.

Im Alter von zwei Jahren zog er mit seinen Eltern nach Mettmann. Campino besuchte das Humboldt-Gymnasium in Düsseldorf, blieb zweimal sitzen und landete deshalb in der Klasse von Michael Breitkopf, ebenfalls ein Gründungsmitglied der Toten Hosen. Beide schlossen 1983 die Schule erfolgreich mit dem Abitur ab. Danach war Campino acht Monate bei der Bundeswehr, bis seine Verweigerung anerkannt war. Die restliche Zeit leistete er zusammen mit Michael Breitkopf Zivildienst in der Landespsychiatrie Düsseldorf-Grafenberg.

Von 1978 bis 1982 war er Sänger bei ZK und gründete im Anschluss zusammen mit Andreas von Holst, Michael Breitkopf, Andreas Meurer, Trini Trimpop und Walter November „Die Toten Hosen“.

Campino hat einen gemeinsamen Sohn mit der Schauspielerin Karina Krawczyk.

Campino hat sowohl als Sprecher der „Toten Hosen“, wie auch als Person in Deutschland eine hohe Medienpräsenz. Er nahm seit Mitte der 1980er Jahre die Einladung zu zahlreichen Talkshows im Fernsehen an und galt dort als angesehener Gesprächspartner. In Bettina Böttingers Sendung traf er zum Beispiel Gretchen Dutschke-Klotz, und von Alfred Biolek wurde er einmal zusammen mit seiner Mutter, ein anderes mal mit seinem Freund Stephan Schröer OSB, dem damaligen Abt der Benediktinerabtei in Meschede eingeladen und nahm in beiden Sendungen konkret Stellung zu Kirche, Glauben und Religion. Der NDR drehte 2001 in der Reihe „Gott und die Welt“ eine Dokumentation über den Rocksänger. Ein weiteres 42-minütiges Filmportrait mit dem Titel Campino †“ Mein Leben entstand 2004 für Arte und das ZDF.

Campino fungierte oftmals selbst als Journalist. So druckte der Spiegel 1994 Campinos Interview mit der damaligen Jugendministerin Angela Merkel ab, der er Fragen über ihre Erfahrungen mit Drogen, Alkohol und den ersten Berührungen mit Popmusik stellte. Ähnliches fragte er im Jahr davor Paul McCartney. Ein Jahr vor Joe Strummers Tod interviewte Campino den Frontmann von The Clash im August 2001 für das SZ-Magazin. Bereits 1989 hatte Campino die Punkmusiker Joey Ramone und Dick Manitoba in New York besucht, um sie für ME Sounds zu befragen.

Auch als Schauspieler war Campino mehrmals zu sehen. Er übernahm bereits 1986 im Film Verlierer von Bernd Schadewald eine Nebenrolle, und 1990 mimte er in der Vorabendserie Der Fahnder einen Punk. 1992 spielte er die Hauptrolle neben Gisela Schneeberger in der Filmkomödie Langer Samstag von Hanns Christian Müller. In einer Inszenierung von Bertolt Brechts Dreigroschenoper unter der Regie von Klaus Maria Brandauer für den Berliner Admiralspalast, das zwischenzeitliche Metropol-Theater, stand Campino von August bis Oktober 2006 in der Rolle des Mackie Messer unter anderem mit Gottfried John, Katrin Saß, Birgit Minichmayr und Maria Happel auf der Bühne. In Wim Wenders†™ neuestem Werk Palermo Shooting hat Campino die Hauptrolle übernommen. Die Premiere fand Ende Mai 2008 bei den 61. Filmfestspielen in Cannes statt. Campino hat zugesagt, in einer Neuverfilmung von Die Vorstadtkrokodile unter der Regie von Christian Ditter eine Nebenrolle zu übernehmen. Der Kinostart ist für 2009 geplant.

Als das ZDF 2003 zur Wahl der einhundert größten Deutschen aufrief, erreichte Campino unter den dreihundert zur Auswahl gestellten Menschen Platz 65. 2006 übernahm Campino die Laudatio für den Echo an Bob Geldof. Seit dem 6. Dezember 2006 ist Campino Pate der Regine-Hildebrandt-Schule in Birkenwerder. Dort betreut er ein Projekt mit dem Namen Schule ohne Rassismus †“ Schule mit Courage.

Und für alle, die mit den Toten Hosen und Campino so gar nichts anfangen können, hier Deutschlands bester „Motivations-Song“.

Die Toten Hosen gehen übrigens ab Ende November auf Tour und sind am 27.12. in der Münchner Olymipahalle zu erleben. Die Karten kosten humane 29 Euro! Live ist die Band ein absolutes Highlight – also nicht verpassen! 😉

Quellen: Börsenblatt, Wikipedia, Die Toten Hosen

Geschenktipp: Luxusausgabe von Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien

Ende Oktober erscheint DER HERR DER RINGE in einer neuen limitierten Luxusausgabe im Schafsledereinband, ausgestattet mit prächtiger Sonderausstattung und Prägung in Echtgold!

Und zwar in der alten Übersetzung von Margaret Carroux!

Die Rechtschreibung wurde überarbeitet, die Carroux-Übersetzung erscheint jetzt erstmals in der neuen Rechtschreibung. Es gibt von Tolkien Anmerkungen zu der Übersetzung von Ortsnamen aus Korrespondenzen mit dem niederländischen Übersetzer. Da erläutert er, wie er diesen oder jenen Namen meint. Dies wird in der neuen Ausgabe berücksichtigt, Margaret Carroux lagen diese Informationen bei ihrer Übersetzung damals noch nicht vor.

– Dünndruckausgabe
– flexibler Ganzledereinband (Schafsleder)
– Fadenheftung
– Prägung auf Rücken- und Vorderseite in Echtgoldfolie
– zweifarbige Karte von Mittelerde in Einstecktasche
– Schmuckschuber

Diese HERR DER RINGE Luxusausgabe enthält alle drei Bände, die Anhänge und Register und eine zweifarbige Karte von Mittelerde in einer Einstecktasche.  Bis zum 31.01.2009 kostet die Ausgabe  98 Euro. ab dem 01.02.2009 kostet sie 128 Euro.  Die Auflage ist auf 7.777 Exemplare limitiert!

Ledereinband: 1295 Seiten, Verlag: Klett-Cotta

American Psycho am New Yorker Broadway

Die Johnson-Roessler Company, David Johnson, Craig Roessler und Jesse Singer, die Kollektive’s Aaron Ray und XYZ-Filme „Nate Bolotin“ haben sich zusammengeschlossen, um die Geschichte vom gewalttätigen Wall Street Investmentbanker Patrick Bateman aus Bret Easton Ellis Bestseller „American Psycho“ am New Yorker Brodway aufzuführen. Der Autor persönlich soll bei der Produktion beratend mitwirken.
Für 2010 ist die Uraufführung der Musical-Version von „American Psycho“ geplant.

Um die Rechte an den Hits von Bands wie Talking Heads, Genesis und Huey Lewis und den News wird noch verhandelt. Patrick Bateman, der Protagonist im Roman, lässt sich bei seinem mörderischen Schaffen oftmals von der Musik inspirieren. Die Musik wird ausführlich im Roman erwähnt.

Johnson sagte, dass, abgesehen von seiner Liebe zu dem 1991 veröffentlichen umstrittenen Roman, seine wichtigste Inspiration für das Projekt der Handlungsort, nämlich die Wall Street, sei. Hier werde „die große wirtschaftliche Kluft in seinem Land“ deutlich. Das Buch ist eine Satire und eine „elektrische Ladung“, sowohl für Fans als auch für Gegner.

Musikalische Mörder hatten bislang gemischten Erfolg auf der Bühne am Broadway. Seit „Sweeney Todd“ hat die dunkle und blutspritzende Variante auf der Bühne Einzug gehalten. „Sweeney Todd“ wurde international bekannt und lief einigermaßen erfolgreich, „Carrie“ und „Assassins“ fanden dagegen wenig Anklang beim Publikum.

Im Film verkörpert Christian Bale die Rolle des wohlhabenden, gepflegten, topmodernen, arroganten und schlachtfreudigen Yuppies. Wer käme schon auf die Idee, dass das Morden von Frauen zu seinen Hobbies gehört. Niemand ahnt etwas. Allzu sehr fügt sich Bateman perfekt in den New Yorker Mikrokosmos aus Banalität und Oberflächlichkeit ein. Seelenruhig bringt er Unliebsame um, ohne von einem Detective (Willem Dafoe) nennenswert aus der Ruhe gebracht zu werden.

Was Christian Bale in der Verfilmung von „American Psycho“ in Perfektion zelebrierte, soll ab 20010 jeden Abend live aufgeführt werden.
Wer die Rollen in dem Musical spielt, steht noch nicht fest, auch ist wohl noch unklar, wer die Regie führen wird.

Vorbei sind die Zeiten, in denen die Musicals auf heile Welt machten.

Quelle: The Huffington Post, Fotos: Flickr

Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten – Lesung mit Christian Kracht im Literaturhaus München

Am Donnerstag, 9.10.2008, um 20 Uhr, liest Christian Kracht aus Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten im Literaturhaus München.

„Die Schweiz ist rot, der Krieg tobt, und es liegt ewiges Eis. Christian Kracht bricht mit den Erzählmoden der Literatur und schreibt den wohl besten Roman dieses Herbstes.“ David Hugendick am 24.9.2008, Zeit Online

„Manchmal will man unbedingt aus dem Buch herauslaufen und anschreien gegen den Kitsch, die Schönheit und den Quatsch. Was ist da los, Kracht? Was soll das? Wieso fliegen hier überall Sonden herum? Kann man Lenin nicht vielleicht jetzt noch schnell in den Zug setzen, um all den Wahnsinn ungeschehen zu machen?
Aber dann hätten wir ja wieder die Welt, wie sie ist, mit langweiligen Realismus-Romanen und keinem Buch wie diesem.“
Volker Weiderman am 21.09.2008, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Kurzbeschreibung
Der Krieg der Schweizer. Nach „Faserland“ und „1979“ der lange erwartete, neue Roman von Christian Kracht: „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“ ist die literarische Erfindung eines alternativen Verlaufs der Weltgeschichte seit dem 1. Weltkrieg. Eine spannende Reise ans Ende der Nacht …

Es ist das Jahr 1917. Lenin besteigt n i c h t den plombierten Waggon von Zürich nach St. Petersburg. Die russische Revolution findet n i c h t statt. Stattdessen erlebt die Schweiz einen kommunistischen Umsturz, und die Geschichte des 20. Jahrhunderts entwickelt sich völlig anders als wir sie heute kennen.

Christian Kracht beginnt sein neues Werk mit der präzisen Sprache einer Kriegsberichts-Kolportage, nur, dass sich allmählich Elemente des Unwirklichen einschleichen und sich die uns bekannten Parameter mehr und mehr verschieben. So erzählt dieser zunächst historisch anmutende Roman die Geschichte eines Politkommissars, der einen Mord aufklären soll und zur Reduit, zur großen Schweizer Bergfestung, in das Herz der Finsternis, reist.

Der poetische Zauber, mit dem sich Christian Krachts düster-schillernder Zukunftsentwurf in fast filmischen Bildern wie ein – durch einen alten Projektor ratternder – Dokumentarfilm auf die Netzhaut des Lesers projiziert, liegt vor allem darin, dass er zwar innerhalb uns bekannter Koordinaten, jedoch in einer uns vollkommen fremden Welt spielt. Einer Welt, in der die Schweiz ein sozialistisches Imperium ist, eine Kolonialmacht, die sich im immerwährenden Krieg befindet. Zugleich Polit-Thriller, Science-Fiction und historischer Roman, führt uns „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“ in eine betörend fremde Welt, an dessen Ende nur die Kraft der Liebe steht.

Über den Autor
Christian Kracht, 1966 geboren, ist Schweizer. Kracht, der zu den bekanntesten Vertretern der deutschsprachigen Popliteratur der Gegenwart zählt, besuchte mehrere Elite-Internate, unter anderem die Schule Schloss Salem und die Lakefield College School in Lakefield, Ontario, Kanada. Kracht ist Absolvent des Sarah Lawrence College in Bronxville, New York, USA. In Deutschland war Kracht als Journalist für B.Z., Tempo und Der Spiegel tätig. Mitte der 1990er Jahre ging er als Indien-Korrespondent des Spiegels nach Neu-Delhi, als Nachfolger von Tiziano Terzani. Anschließend lebte Kracht für mehrere Jahre in Bangkok im Gebäude der ehemaligen jugoslawischen Botschaft und bereiste von dort aus verschiedene Staaten Asiens. Von Herbst 2004 bis Juni 2006 gab er gemeinsam mit Eckhart Nickel das Magazin Der Freund heraus. Er lebte zunächst am Redaktionssitz in Kathmandu. Kracht verließ Nepal mit der Redaktion aber, als die Unruhen in Nepal die Arbeitsbedingungen erschwerten. Das Magazin wurde danach in San Francisco fertiggestellt; dem ursprünglichen Plan gemäß erschienen acht Hefte. Krachts Vater, Christian Kracht sen., war in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Generalbevollmächtigter Axel Springers.

Bisher erschienen von ihm zwei Romane, „Faserland“ (1995) und „1979“ (2001), sowie drei Bücher mit kürzeren Texten: „Der gelbe Bleistift“ (2000), „Ferien für immer“ (1998, mit Eckhard Nickel), und 2006 der Erzählungsband „New Wave, Ein Kompendium 1999-2006“. Ferner liegen vor: die Anthologie „Mesopotamia“, das Performance-Projekt „Tristesse Royale“, der Nord-Korea-Photoband „Die totale Erinnerung“ (mit Eva Munz und Lukas Nikol) und „Metan“ (mit Ingo Niermann).

Sein neuer Roman „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“, der Ende September 2008 erscheint – es ist Krachts erster Roman seit sieben Jahren – wird zur Zeit in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorabgedruckt. Für Aufsehen sorgte bereits der Book-Trailer zu „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“. Dabei handelt es sich um kein bloßes Autorenportrait, sondern um einen „poetische[n], fast psychedelisch anmutende[n] Animationsfilm“.

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten, Verlag: Kiepenheuer & Witsch Verlag; Auflage: 1 (22. September 2008), 16,95 Euro

Veranstalter: Stiftung Literaturhaus, Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6 Euro