Aminatta Forna erhält LiBeraturpreis für ihr Debüt „Abies Steine“

Der diesjährige LiBeraturpreis geht an die Schriftstellerin Aminatta Forna aus Sierra Leone/Großbritannien für ihren Debütroman „Abies Steine†œ (Berlin Verlag).

Die Jury hob besonders die außergewöhnliche Erzählweise in Aminatta Fornas Roman hervor: Vier Frauen des Dorfgründers erzählen ihre Geschichte und damit die ihrer Familie aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln. Es entsteht ein beeindruckendes Mosaik voll poetischer, bildsprachlicher Kraft, die wunderbare Bilder zeichnet und eine Chronik der verschiedenen Epochen darstellt, ihres Wandels von der Kolonialzeit über die ersten Jahre der Unabhängigkeit, den Zusammenbruch des Gemeinwesens im Bürgerkrieg Sierra Leones bis zur Hoffnung eines Neuanfangs nach dessen Ende.

Kurzbeschreibung
Abies Steine beginnt mit einem Brief. „Die Kaffeeplantage in Rofathane gehört dir. O yi di. Sie ist da“, schreibt ihr Cousin. Er bittet sie nicht zurückzukommen – er verfügt es. Abie folgt dem Ruf, sie kehrt zurück in das Land ihrer Ahnen, in einen entlegenen Winkel der Erde, der ihr aus der Kindheit vertraut ist und der nun ihr gehört – wenn sie ihn will. In Rofathane erwarten sie nicht nur die Landschaft, die Gärten ihrer Kindheit, es erwarten sie vor allem die Geschichten ihrer Tanten. Vier Frauen, deren Mütter alle mit dem Patriarch Gibril Umaru Kholifa, dem Gründer der Plantage, verheiratet waren: Abies Großvater. 1926 war er in unwegsamstes Gelände aufgebrochen, hatte es urbar gemacht, war zu Reichtum gelangt und hatte im Laufe seines langen Lebens elf Frauen geehelicht. In den Geschichten von Asana, Mariama, Hawa und Serah wird das Bild dieser längst vergangenen Zeit lebendig. Kraftvoll, farbig und voller Poesie erzählt Aminatta Forna von den Leben der Frauen, von ihrem Bestreben, sich aus erdrückenden Strukturen zu befreien, und vom Verschwinden einer spirituellen Welt.

Der LiBeraturpreis, der zum 21.Mal verliehen wird, wird von Lesern vergeben und will auf Schriftstellerinnen aus Afrika, Asien und Lateinamerika aufmerksam machen. Er ist mit einem symbolischen Preisgeld von 500 Euro dotiert, mit der Auszeichnung ist eine Einladung zur Frankfurter Buchmesse verbunden. Die Preisverleihung findet am 12. Oktober um 16 Uhr in der Christuskirche in Frankfurt statt.

Die Initiative LiBeraturpreis ist 1987 aus der Arbeit des Ökumenischen Zentrums Christuskirche in Frankfurt am Main erwachsen.

Quelle: Börsenblatt

Herzzeit: Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Paul Celan

„Atemloser und verzweifelter haben zwei Liebende kaum je um Worte gerungen: Die in der deutschen Literaturgeschichte nur wenig bekannte Liebesbeziehung dieser beiden Dichter gehört zu den dramatischsten und folgenreichsten Begebenheiten der deutschen Literatur.“ Mitherausgeberin Andrea Stoll stellt den erstmals zugänglichen Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vor. <- Artikel der FAZ

Kurzbeschreibung

„Du warst, als ich dir begegnete, beides für mich: das Sinnliche und das Geistige.“ Paul Celan an Ingeborg Bachmann

Die Liebesbeziehung zwischen den beiden bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern nach 1945 beginnt im Wien der Nachkriegszeit. Bachmann studiert dort Philosophie, für Paul Celan ist Wien eine Zwischenstation. Im Mai 1948 lernen sie einander kennen, Ende Juni geht er nach Paris. Ihr Briefwechsel nach der Trennung ist zuerst schütter, verläuft zögernd, dann setzt er sich fort in immer neuen dramatischen Phasen. Jede dieser Phasen hat ihr eigenes Gesicht: ihren besonderen Ton, ihre Themen, ihre Hoffnungen, ihre Dynamik, ihre eigene Form des Schweigens. Ende 1961 brechen das briefliche Gespräch und die persönlichen Begegnungen ab, als sich Celans psychische Krise auf dem Höhepunkt der „Goll-Affäre“ zuspitzt.

Der Briefwechsel zwischen 1948 und 1961 (ein letzter Brief Celans datiert aus dem Juni 1967) ist ein bewegendes Zeugnis: zunächst als das Gespräch einer Liebe nach Auschwitz mit allen symptomatischen Störungen und Krisen aufgrund der so konträren Herkunft der beiden und ihrer schwer zu vereinbarenden Lebensentwürfe als Frau und als Mann und als Schreibende. Aber es ist auch ein Ringen um Freundschaft oder um wenigstens irgendeine Beziehung. Ergänzend zu den beinahe zweihundert Zeugnissen ihrer Korrespondenz wurden die Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Gisèle Celan-Lestrange sowie zwischen Paul Celan und Max Frisch in den Band aufgenommen.

Über die Autorin
Ingeborg Bachmann, geboren 1926 in Klagenfurt, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der deutschsprachigen Nachkriegsgeneration. Ihr Werk umfaßt Romane, Kurzprosa und Lyrik, aber auch Übersetzungen aus dem Italienischen. 1964 wurde ihr der Georg-Büchner-Preis verliehen. Sie starb 1973 in Rom.
Über den Autor
Paul Celan, geboren 1920 in Czernowitz in der Bukowina, entkam durch Flucht dem Holocaust und lebte seit 1948 in Paris. 1960 erhielt er den Georg-Büchner-Preis für sein lyrisches Werk und seine meisterhaften Übersetzungen.1970 wählte er den Freitod.

„Und ja, es geht uns etwas an“ (Der Spiegel):
Noch vor seinem Erscheinen wird der Briefwechsel zwischen den beiden bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern nach 1945 als Sensation gefeiert: als „das Ereignis des Bücherherbstes“, „vorbildlich ediert und kommentiert“ (Weltwoche), als „Dokument eines verzweifelten Ringens nach Worten unter den Trümmern“ (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), „elementares Kernstück für die Literaturgeschichte der deutschen Nachkriegszeit“ und „ein dramatisches, tief erschütterndes Lebenszeugnis, das keinen Leser unberührt lässt“ (Der Tagesspiegel). „So etwas hat man von Bachmann wie von Celan bisher noch nicht gelesen.“ (Süddeutsche Zeitung)

Gebundene Ausgabe: 401 Seiten, erschienen im Verlag: Suhrkamp; Auflage: 1 (August 2008), 24,80 Euro

Udo Wachtveitl und Robert Hültner – Mörderisches Bayern

Das mörderisch gute Team der Lesungen
Das mörderisch gute Team der Lesungen


Unter dem Titel „Mörderisches Bayern“ hat Robert Hültner eine Textcollage aus drei Kriminalromanen um den bayerischen Inspektor Paul Kajetan zusammengestellt: Walching, Inspektor Kajetan und die Sache Koslowski und Die Godin.

In das „Mörderische Bayern“ der 20er und 30er Jahre aus Robert Hültners Romanen wird der Zuhörer zurückversetzt, wenn er sich entschlossen hat Karten für diese originelle Lesung mit Udo Wachtveitl zu besorgen.

Wer Udo Wachveitl noch nicht in einer Lesung erlebt hat, sollte sich dieses Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen. Die Musiker Sebastiano Tramontana (Posaune), Erwin Rehling (Schlagzeug) und Andreas Koll (Akkordeon und Komponist) rahmen die Texte ein sorgen mit ungewöhnlichen Tönen zusätzlich für Spannung und Witz. Die Zwischentexte von Hans Kriss verbinden die Geschichten.

Die fünf Künstler lassen Robert Hültners ausgefeilten Erzählstil zum wahren Kopfkino werden, es entsteht ein einmaliges zweistündiges Gesamtkunstwerk.

Termine

Samstag, 13.09.2008
Hörzhausen, Schrobenhausen
20 Uhr – Kastlhof, Obermühlstraße 27

Sonntag, 14.09.2008
München
20.30 Uhr – Lustspielhaus München

Samstag, 20.09.2008
Garching/Alz
20 Uhr – Nikolaussaal

Samstag, 27.09.2008
Hilpoltstein (KulTour 2008)
20 Uhr – Aula der Realschule

Samstag, 11.10.2008
Donauwörth
20 Uhr – Stadtsaal im Tanzhaus, Reichstraße 34

Sonntag 19. 10. 2008
München
20 Uhr – Augustinum, München-Neufriedenheim

Quelle: Mörderisches Bayern

Eric Clapton und Jakob Dylan am 17.08. auf dem Münchner Königsplatz

Eric Clapton und Jakob Dylan in Leipzig

Gitarrenfans bekommen bei dem Konzert am 17. August auf dem Münchner Königsplatz gleich zwei Highlights geboten. Eric Clapton und Jakob Dylan sind gemeinsam auf Tour.

Eric Clapton ist wahrscheinlich der beste Blues- und Rockmusikgitarrist der Welt, seine künstlerische Präsenz ist unübertroffen.

Jakob Dylan, geboren am 09. Dezember 1969, ist der Sohn von Bob Dylan, und das jüngste seiner vier Kinder. Bekannt wurde er mit der Gruppe The Wallflowers.

„Der Blues“, sagte Eric Clapton einmal in einem Interview, „hat mich mein Leben lang inspiriert und mir immer wieder Kraft gegeben, mit den Unzulänglichkeiten des Alltags fertig zu werden.“ Eric Claptons Wirkung ist ungebrochen, seitdem er als Gitarrist der Yardbirds, Cream und Blind Faith Musikgeschichte schrieb. Songs wie „Layla†œ, „After Midnight“, „Change The World“ und „Tears in Heaven†œ zählen zu den Meilensteinen der Rockmusik.

Mit seinem im Jahr 1992 veröffentlichten Live-Album „MTV Unplugged†œ erweiterte er nochmals seine Fangemeinde. Das Album markierte außerdem einen Wendepunkt, indem es die große Ära der „Unplugged†œ-Alben einleitete, die weite Teile der neunziger Jahre dominieren sollten. Es ging 15 Millionen Mal über die Ladentische und erreichte in Deutschland Doppelplatin.

Neben stehenden Ovationen von Presse und Publikum gewann Clapton 1993 eine ganze Handvoll Grammies in den Kategorien Best Rock Vocalist, Best Pop Vocalist, Unplugged: Album of the Year, „Tears In Heaven“: Single Of The Year, „Layla“: Best Rocksong. 1997 folgten dann weitere drei Grammies für den Song „Change The World“ aus dem Film „Phenomenon“.

Insgesamt kann Eric Clapton sich ganze 19 Grammies auf den Kamin stellen, und als einziger Musiker kann er die Ehre verbuchen, gleich drei Mal in die Rock†™n†™Roll Hall of Fame aufgenommen worden zu sein: Als Mitglied der Yardbirds (1992), als Mitglied von Cream (1993) und für sein Solowerk (2000).

„Eric Slowhand Clapton: Kollektive Streicheleinheiten – Sir Eric Clapton ist auf Deutschland-Tour und feiert in der Arena in Leipzig seinen Tourauftakt. Auf der Bühne transportiert er statt buntem Show-Gehabe echte Handarbeit – und stürzt sich in einen echten Blues-Rausch“, berichtet die Münchner Abendzeitung in ihrer Ausgabe vom 13. August 2008.

17. August 2008
Königsplatz München
Karten an der Abendkasse zwischen 58,95 Euro und 101,50 Euro
Einlass 17 Uhr, Beginn 19 Uhr.

Quelle Fotos: Flickr