Emirates Airline International Festival of Literature ohne Margaret Adwood

atwood22Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood hat ihre Teilnahme am erstmals abgehaltenen „Emirates Airline International Festival of Literature†, das am 26. Februar in Dubai beginnt, abgesagt.

Die kanadische Tageszeitung The Globe and Mail berichtet heute, dass Margaret Atwood, die auch Vize-Präsidentin des Internationalen PEN ist, auf den Ausschluss der britischen Schriftstellerin Geraldine Bedell von der Teilnahme an dem Festival, mit ihrer Absage reagiert habe. Atwood habe in ihrer Email an die Verantwortlichen ausdrücklich von einem empörenden Fall der Zensur gesprochen, berichtet die Zeitung.

Die Organisatoren des Festivals hatten die Einladung an Bedell nach der Lektüre ihres Romans †œThe Gulf Between Us† zurückgenommen. In dem Roman geht es, vor dem Hintergrund des Irak-Kriegs, in einer Nebenhandlung um die Affaire eines homosexuellen Scheichs mit einem Engländer. Wie die Leiterin des Organisationskomitees, Isobel Abulhoul mitteilte, verletze das Buch „gewisse kulturelle Empfindlichkeiten†œ. Dies sei nicht im Interesse des Festivals. In den Vereinigten Arabischen Emiraten unterliegen alle Publikationen der Zensur. Besonders sexuelle und religiöse Themen stehen unter strenger Beobachtung.

Quelle: Börsenblatt

Missy Magazine – die weibliche Perspektive über Popkultur, Politik und Style

Feminismus ist passé? They don†™t think so.

Am 20. Oktober erschien die erste Ausgabe von Missy Magazine. Missy ist eine neue feministische Frauenzeitschrift zwischen Brigitte und Emma. Die drei Macherinnen Sonja Eismann, Stefanie Lohaus und Chris Köver gewannen im Februar 2008 den mit 25.000 Euro dotierten Hobnox Evolution Contest und somit ihr Startkapital für die erste Ausgabe. Sie setzten sich gegen 1.300 MitbewerberInnen durch.

Sie wollen über Frauen, die Musik machen, Filme drehen, die Welt retten oder auf andere Arten fantastisch sind, über coole Frauen also, über Popkultur, Politik und Style berichten. Dabei will Missy auf die 10.000. Anleitung zur richtigen Diät, dem richtigen Look oder dem richtigen Leben verzichten. Es soll ehrlich über Sex – über homo- und heterosexuellen, heißen, langweiligen oder auch nicht vorhandenen geredet werden, über Klamotten für Frauen, die nicht den gängigen Schönheitsnormen entsprechen. Handarbeit und Kochen sollen einen radikalen Anstrich bekommen. DJs erklären, wie man Platten ineinander mixt, Mechanikerinnen, wie man seinen Keilriemen austauscht und Rechtsanwältinnen, wie man sich von niemandem mehr abzocken lässt.

Ab Oktober 2008 ist das Missy Magazine in allen Bahnhofs- und Flughafen-Handlungen im Bundesgebiet (für 4,50 Euro), der Schweiz, Österreich und Luxemburg sowie in gut sortierten Verkaufsstellen größerer Städte erhältlich.

INHALT – Missy 01/08
DAS MISSY EDITORIAL
FEATURES

DAS MONSTER BIN JETZT ICH †“ Anja Plaschg aka Soap&Skin gilt als neues Wunderkind des österreichischen Pop. Mit uns sprach sie über ihre Jugend auf dem Land, ihre Arbeitsweise und die Gründe, warum man auf alle Erwartungen pfeifen sollte.

IM AUGE DER BETRACHTERIN †“ Die deutsche Fotografin Birgit Wudtke porträtiert Künstlerinnen in ungewöhnlichen Posen. Eine Werkschau.

SCHLAU ANGEZOGEN †“ Diese Frauen wissen Bescheid über Computer, Musik und Wissenschaft und sehen dabei irgendwie super aus. Die besten Streberinnen-Outfits für diesen Herbst.

DREI VON VIER †“ In Burkina Faso werden immer noch jährlich Tausende Mädchen verstümmelt. Lokale Frauenorganisationen kämpfen mit Aufklärung gegen die Praxis †“ und haben damit erste Erfolge.
AM START

ROLLE VORWÄRTS. Caroline Peters über naive Frauenfiguren und ihren Part als Claire in Jean Genets »Die Zofen«
DAS ANDERE GESCHLECHT. We heart Dietmar Dath
LIEBLINGSSTREBERINNEN. Paris Geller aus »Gilmore Girls«
FEMINISMUS-SAMMELKARTE. VALIE EXPORT
WAS HAST DU DIR DABEI GEDACHT? Bernadette La Hengst über ihren Song »Das Echo deiner Eltern«
HÖLLISCH GESTÖCKELT. Sonja Eismanns Mama über die Grausamkeit von Stöckelschuhen
ELECTRIC LADYLAND. Neues aus dem World Wide Web
YO MAJESTY haben keine Angst. vor dem HipHop-Patriarchat
BESTANDSAUFNAHME. Wann hast du dich das letzte Mal aufgrund deines Geschlechts benachteiligt gefühlt?
MACH ES SELBST

EINS, ZWEI, DREI. Wie mischt man zwei Platten ineinander?
ELTERN-ABC. A wie Abstillen von Christiane Rösinger
DEN FINGER IN DER NASE LASSEN. Die Künstlerin Nina Braun über selbst gehäkelte Skulpturen und Frauen in der Skateboard-Szene
BASTELN. How To Knit Your Own Tierchen
REISEFÜHRERIN WIEN. DJ Electric Indigo verrät, wo man am besten tanzen, einkaufen und knutschen kann
TV DINNER. Birnen-Polenta-Tarte aus »The L Word«
SEX

AUA ODER OAAAHHHH? Kamasutra-Positionen im Test
DER RICHTIGE. Unsere Autorin kauft sich einen Vibrator
UNTENRUM. Neues aus der Intimzone
STYLE

STYLE NEID. Nic Koskowski zeigt, was sie anhat
BEAUTY-TIPP. Wie klebe ich mir einen Bart?
KAUFRAUSCH. Superschicke Klamotten aus dem Supermarkt
GRÜN, GRÜN, GRÜN SIND ALLE MEINE KLEIDER. Designerin Andrea Imgenberg verkauft korrekte Mode
POLITIK

»ICH MUSS MIR EINEN VORNAMEN MACHEN«. Nayla Tueni erbte mit 23 Jahren den liberalsten Zeitungsverlag der arabischen Welt
SPIELEN LERNEN. Was mache ich, wenn ich unterbrochen werde?
WAS SIE SCHON IMMER TUN WOLLTE. Zelda Sayre Fitzgerald, das It-Girl der Zwanziger
NACHRICHTEN AbtreibungsgegnerInnen beten für das Leben, Deutschland blockiert EU-Richtlinie gegen Diskriminierung und mehr
EDUTAINMENT

MUSIK mit Barbara Morgenstern, Grace Jones und Dinky
FILM. Lornas Schweigen und mehr
LITERATUR. Martha Cooper, Madonna und neue Fanzines
KUNST. Die Ausstellung »Female Trouble«, die südafrikanische Writerin Faith47 und mehr
COMIC. Fernandas Fabulous Life

In der Süddeutsche Zeitung ist ein ausführlicher Artikel zur Erstausgabe erschienen. Fazit:
„Bei aller Kritik an der ersten Ausgabe: Missy ist ein Magazin, das es schon längst hätte geben müssen.“
Nachzulesen unter dem Titel: Neues Magazin: „Missy“ Männer müssen draußen bleiben.

Na dann, viel Glück und gutes Gelingen!

FrauenEdition München – Seerosenkreis: München, deine Frauen! in der Seidlvilla

Angefangen hat es mit einer Irritation:

Warum nur 4 Frauen unter den 50 Autoren der SZ-Edition? Wo bleiben Ingeborg Bachmann, Barbara Gowdy, Zeruja Shalev und all die anderen wunderbaren Schriftstellerinnen?

Die Antwort fanden Fabienne Pakleppa und Rita Winhart: „Wir stellen sie selbst vor!“ So entstand die FrauenEdition. Kein Verlag, sondern eine offene Gruppe von Frauen, die sich seit 2005 jeden vierten Mittwoch im Monat trifft.

Motto: Münchner Frauen und Münchner Künstlerinnen präsentieren sich und große Autorinnen.

Die nächste Veranstaltung der FrauenEdition findet am Dienstag, den 28. Oktober, um 19.30 Uhr in der Münchner Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, 80802 München, statt.

Seerosenkreis:
München, deine Frauen!

Es gibt kaum historische Frauen, denen man in München ein Denkmal gesetzt hat, dafür umso mehr Allegorisch-legendäres †“ von der Bavaria bis zum Rotkäppchen. Das gibt zu denken… In der ersten Folge der SZ-Edition großer Autoren finden sich unter 50 Werken gerade mal vier Bücher von Schriftstellerinnen. Das gab zu denken, verursachte Irritationen und veranlasste Fabienne Pakleppa und Rita Winhart, eine Frauenedition zu gründen: eine offene Gruppe, die sich monatlich trifft und Arbeiten von Kolleginnen aus dem schreibenden, bildnerischen oder musikalischen Bereich vorstellt. Moderner Salon, Kontaktbörse, Netzwerk Münchner Frauen, Ort des Austauschs †“ all das ist die Frauenedition in den letzten Jahren geworden. Der Abend bringt Kostproben aus der Produktion. Moderation: Brigitta Rambeck

Eintritt 7,00 bzw. 8,00 Euro

Die FrauenEdition sieht sich darüber hinaus als Kontaktbörse und als Ort des Austausches. Alle Frauen sind dazu herzlich eingeladen.

FrauenEdition München
Treffpunkt jeden letzten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr im

Café Luise, Luisenstraße 49, 80333 München

Quelle: Klappentext

Elke Heidenreichs Abrechung mit ZDF, ARD, Sat 1, RTL und Thomas Gottschalk

Bei der Aufzeichnung der Fernsehpreis-Verleihung im Kölner Coloneum am Freitag sollte Marcel Reich-Ranicki den Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises für sein Lebenswerk erhalten.

Als er schließlich nach vier Stunden vorzeitig, der Ablauf musste geändert werden, weil er schon vorher drohte den Saal zu verlassen, auf die Bühne gebeten wurde, wetterte er auch schon los:

„Meine Damen und Herren, ich habe in meinem Leben, in den 50 Jahren die ich in Deutschland bin, … viele Literaturpreise bekommen. Und ich habe immer gedankt für diese Preise, wie es sich gehört und bitte – verzeihen Sie mir, wenn ich offen rede – es hat mir keine Schwierigkeiten bereitet, für die Preise zu danken. Heute bin ich in einer ganz schlimmen Situation. Ich muss auf den Preis, den ich erhalten habe, irgendwie reagieren, und der Intendant Schächter sagt mir, bitte, bitte nicht zu hart. Ja, in der Tat. Ich möchte niemanden kränken, niemanden beleidigen oder verletzen. Aber ich möchte auch ganz offen sagen, ich nehme diesen Preis nicht an … Wäre der Preis mit Geld verbunden, hätte ich das Geld zurückgegeben. Aber er ist ja nicht mit Geld verbunden, ich kann nur diesen Gegenstand, der hier verschiedenen Leuten überreicht wurde, von mir werfen, oder jemanden vor die Füße werfen. Ich kann das nicht annehmen. Und ich finde das auch schlimm, dass ich das hier vier Stunden erleben musste. Bei dem vielen Blödsinn, den ich heute Abend gesehen habe, glaube ich nicht, dass ich dazugehöre. Ich habe viele schöne Fernsehabende, zum Beispiel bei Arte, verbracht….“

Schließlich griff Thomas Gottschalk, der durch die Sendung führte, ein und bot Reich-Ranicki eine einstündige Sendung zusammen mit den Chefs der großen Sender an, bei dem über alles geredet werden könne, was derzeit fehle im Fernsehen: Bildung, Erziehung, „Literatur“, wie der Kritiker ergänzt. Der willigte skeptisch ein, denn die Intendanten würden seine Vorschläge sicher sehr schön finden, dann aber sagen, das könnten sie nicht realisieren.

Die „Sondersendung“ mit ihm und Gottschalk soll bereits in dieser Woche, am kommenden Freitag, im ZDF gesendet werden.

So weit so gut, eine Preisverleihung an die man sich durch die Ehrung Reich-Ranickis noch in zehn Jahren erinnern wird.

Ebenfalls haften bleiben wird die Reaktion von Elke Heidenreich hierzu. In der FAZ schrieb sie am Sonntag einen Artikel  (Reich-Ranickis gerechter Zorn ), der sich wie eine längst fällige Abrechnung mit ZDF, ARD, Sat 1, RTL und Thomas Gottschalk liest.

Ihr Fazit: „Schmeißt mich doch raus!“

Man kann gespannt sein, ob das ZDF ihrer Aufforderung nachkommt.

Elke Heidenreich über die Fernsehpreis-Verleihung:

Der Moderator Thomas Gottschalk schritt routiniert über die Bühne und hudelte ohne einen Funken von Witz oder Geist seine „Moderationen“ herunter, die er so oder anders schon tausendmal gemacht hat.

Nahezu jeder Preisträger stammelte am Mikrofon herum, das sei so ein toller Preis, und man wisse nun gar nicht, was man sagen solle, und man sei totaaaaal überrascht, und man danke aber dem tollen Team und dem tollen Redakteur und dem Ehemann und dem Kind und, Mama, das ist für dich.

Die dargebotenen Produkte und Arbeiten waren in der Mehrzahl jämmerlich, jämmerlich wie unser Fernsehen ist, wie arm, wie verblödet, wie kulturlos, wie lächerlich.

Man mutet keinem so intelligenten, achtundachtzig Jahre alten Mann einen solchen stundenlangen Schwachsinn in hässlicher Kulisse zu.

Thomas Gottschalk hat eine einzige Eigenschaft, die ihn zum Moderator befähigt, nur eine †“ er ist nicht intelligent, er ist nicht charmant, er hat keinen Witz, aber er ist reaktionsschnell.

Der Kritiker, der Spielverderber ist weg, nun ziehen wir unsere hirnlose Scheiße durch bis zum Schluss.

Keiner der Programmdirektoren oder Intendanten kam auf die Bühne in diesem Augenblick, weil es verknöcherte Bürokarrieristen sind, die das Spontane längst verlernt haben, das Menschliche auch, Kultur schon sowieso.

Man schämt sich, in so einem Sender überhaupt noch zu arbeiten. Von mir aus schmeißt mich jetzt raus, ich bin des Kampfes eh müde.

Ich schäme mich, ich entschuldige mich stellvertretend für alle Leidenden an diesen Zuständen, und derer sind auch in diesen verlotterten Sendern noch viele, bei Marcel Reich-Ranicki für diesen unwürdigen Abend.

Bitte nimm den Preis nicht an, jetzt nicht und nie. Lass dich nicht einlullen. Und rede nicht mit den Vertretern der Sender, es bringt nichts. Sie werden es nicht begreifen.

Und was die Macher eines solchen desolaten Abends angeht: Fahrt bitte einmal im Mai nach Hamburg zum Henri Nannen Preis und lernt, wie die das machen †“ ein unterhaltender Abend für intelligente Menschen. Es ist möglich. Aber eben nicht bei ZDF, ARD, Sat 1 und RTL. Und schon gar nicht mit Thomas Gottschalk.

Chapeau, Elke Heidenreich!

Nachtrag vom 23.10.2008:
Das ZDF hat die Zusammenarbeit mit Elke Heidenreich mit sofortiger Wirkung beendet. Die beiden für dieses Jahr noch geplanten Ausgaben von „Lesen!†œ werden nicht mehr produziert. Anstelle der geplanten Sendungen am 31. Oktober und 5. Dezember wird das Kulturmagazin „aspekte†œ ausgestrahlt. Weitere Infos siehe hier!

Quelle: Süddeutsche Zeitung, FAZ

Andrea Maria Schenkel mit Tannöd in der Katalanischen Shortlist

Tannöd von Andrea Maria Schenkel ist in der Shortlist des Katalanischen Buchpreises Premi Llibreter Narrativa 2008 vertreten. Auf der Katalanischen Shortlist sind fünf Titel nominiert. Der Gewinner wird am 30. Oktober bekannt gegeben. Es handelt sich um einen Ehrenpreis, der mit keinem Geldbetrag verbunden ist.

Im Frühjahr ist Tannöd auf Spanisch bei Ediciones Destino und auf Katalanisch bei Editorial Proades erschienen.

Beide Verlage werden im Frühjahr 2009 auch Schenkels zweiten Roman Kalteis veröffentlichen.

Der Literaturpreis wird alljährlich vom katalanischen Buchhändlerverband Gremi de Llibreters de Barcelona i Catalunya verliehen. Eine Jury wählt die Finalisten aus den Titeln aus, die seit dem Herbst des Vorjahres bis zum Spätsommer des laufenden Jahres erschienen sind. Verliehen wird er in den Kategorien Belletristik und Kinderbuch.

Quelle: Börsenblatt