Druckfrisch mit Denis Scheck im Ersten am 27.01.2013 um 23.35 Uhr

Denis Scheck_1Liebe Literaturfreunde,
… was ist lesenswert? Und was sollten wir uns sparen, erklärt uns Denis Scheck am Sonntag, 27. Januar 2013, um 23:35 Uhr im Ersten auf seine einzigartige Weise.

Denis Scheck trifft Hilary Mantel, die in „Falken“ englische Geschichte lebendig werden lässt. Poetisch wird’s mit Gerhard Falkners „Pergamon Poems„. Als Empfehlung dieses Mal: „Das große Hobbit Buch“ in der von Douglas A. Anderson kommentierten Ausgabe.

Die Bücher der Sendung

Falken von Hilary Mantel

FalkenKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 25. Februar 2013 im Dumont Buchverlag
„Sieh meinen Sohn Thomas böse an, und er sticht dir ein Auge aus. Stell ihm ein Bein, und er schneidet es dir ab“, sagt sein Vater über den jungen Cromwell. 35 Jahre später hat Thomas Cromwell die bescheidenen Verhältnisse des Elternhauses hinter sich gelassen. Sein Aufstieg am Hofe von Henry VIII verläuft parallel mit dem von Anne Boleyn, Henrys zweiter Frau, deretwegen dieser mit Rom gebrochen und eine eigene Kirche gegründet hat. Doch Henrys Verhalten hat England ins Abseits manövriert, und Anne konnte ihm keinen Thronfolger gebären. In Wolf Hall verliebt sich der König in die stille Jane Seymour. Cromwell begreift, was auf dem Spiel steht: das Wohl der gesamten Nation. Im Versuch, die erotischen Fallstricke und das Gespinst der Intrigen zu entwirren, muss er eine „Wahrheit“ ans Licht bringen, die Henry befriedigen und seine eigene Karriere sichern wird. Doch weder Minister noch König gehen unbeschadet aus dem blutigen Drama um Annes letzte Tage hervor. Falken ist die kühne Vision einer Tudor-Gesellschaft, deren Schatten bis in unsere Zeit reicht. Und es ist das Werk einer großen Autorin auf der Höhe ihres Könnens.

Pergamon Poems: Gedichte + 5 Clips auf DVD von Constantin Lieb (Herausgeber), Andreas Töpfer (Illustrator), Gerhard Falkner (Autor), Felix von Boehm (Produzent), Mark Anderson (Übersetzer)

Pergamom PoemsKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: Juli 2012 bei KOOKbooks
Die griechischen Götter und Giganten waren die Superhelden der Antike. Wie ein monumentaler 3D-Comic erzählt der berühmte Pergamonfries ihre Geschichten. In Marmor gebannte Energie. Diese Energie nimmt Gerhard Falkner in seinem jüngsten Projekt, den Pergamon Poems, mit Verve auf und bringt Bewegung ins Gedicht. Defragmentierung der alten Platten. Pulsierende Reappropriation statt Antikenkitsch. Superhelden revisited. „Alles ist Impuls.“ Impulsgeber für die Pergamon Poems waren auch die Regisseure Constantin Lieb und Felix von Boehm. Im Auftrag der Staatlichen Museen zu Berlin sollten sie Poesie-Clips über den Pergamonaltar erstellen und luden Gerhard Falkner zur Mitwirkung ein. Die bisherigen Reaktionen sind euphorisch. Seit ihrer Veröffentlichung Anfang April 2012 werden die Mini-Filme als ganz neue Form des Poetry-Clips gefeiert. So schreibt Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung: „Selten sieht man, wie genial sich das älteste Medium der Menschheit, die mündliche Dichtung, mit ihrem jüngsten, dem Videokanal, verbünden kann. Angeblich ist der Pergamon-Altar angeregt durch Verse Homers, die von den Wohnungen der Götter handeln. Gerhard Falkner schlägt diesen Bogen zurück und macht den Berliner Marmorsturm zum Anlass neuer Dichtung: klassischer und gegenwärtiger geht es nicht.“ Neben den Gedichten im deutschen Original umfasst das Buch Übersetzungen ins Englische von Mark Anderson, fotografische Abbildungen sowie die aus fünf der Gedichte entstandenen Clips, eingesprochen von Schauspielern der Berliner Schaubühne, auf DVD.

Das große Hobbit-Buch: Der komplette Text mit Kommentaren und Bildern von Douglas A. Anderson

Das große Hobbit BuchKurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 23. April 2012 bei Klett-Cotta
Für Hobbitologen und solche, die es werden wollen: die große kommentierte Ausgabe
Der komplette Text von „Der Hobbit“ mit Hintergründen aus dem Tolkien-Legendarium und reichem Bildmaterial, kommentiert von Tolkien-Forscher Douglas A. Anderson.Der komplette Text von „Der Hobbit“ mit Hintergründen aus dem Tolkien-Legendarium und reichem Bildmaterial, kommentiert von Tolkien-Forscher Douglas A. Anderson.
75 Jahre nach dem ersten Erscheinen des „Hobbit“ liegt Andersons historisch-kritische Ausgabe zum ersten Mal auf Deutsch vor. Ein Meilenstein, der die zahlreichen literarischen Einflüsse der vielschichtigen Erzählung offenlegt, Personen, Schauplätze und Gegenstände erklärt und den visionären Autor gleichsam bei der Arbeit zeigt. Es enthält die Originalkarten und Farbtafeln, den Volltext mit „Die Fahrt zum Erebor“ und vieles mehr.
„Faszinierend … macht aus dem Hobbit ein regelrechtes Tolkien-Handbuch!“ Washington Post
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Die Musik zur Sendung wird wie immer erst nach der Sendung verraten. Denis Scheck kommentiert die Spiegel-Bestseller aus dem Genre „Sachbuch“.

Sende- und Wiederholungstermine: Sonntag, 27.01.13 um 23:30 Uhr, Das Erste und Montag, 28.01.13 um 15:00 Uhr, EinsPlus

Quelle: Druckfrisch

Martin Mosebach erhält den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2013

Mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung werden seit 1993 jährlich Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, deren Werke der Freiheit ihr Wort geben und sowohl von politisch-gesellschaftlicher Bedeutsamkeit wie auch von ästhetisch-literarischer Qualität zeugen und Orientierungsinstanzen in Zeiten des Wertewandels darstellen.

Der 61-jährige Schriftsteller Martin Mosebach hat in diesem Jahr die Statuten der Konrad-Adenauer-Stiftung zur Vergabe ihres mit 15.000 Euro dotierten Literaturpreises erfüllt.

Staunen ist der Anfang des Denkens, und Martin Mosebachs Werke sind eine elegante Schule des Selbst-Denkens. Fortschritt und Zeitgeist haben darin durchaus ihren Platz, sofern sie nicht historisch bewährte Grundwerte †“ wie die Verantwortung für die Freiheit des Wortes †“ gefährden. Auf diese Weise gemahnt Mosebach daran, dass der Mensch nicht nur eine politische und ästhetische Existenz hat, sondern auch von Geschichte und Tradition abhängt„, heißt es u.a. in der Urteilsbegründung der Jury.

Der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung wird ihm am 23. Juni in Weimar verliehen werden.

Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung

Literaturverfilmung: Das finstere Tal von Thomas Willmann als Alpen-Western

Wie die Presseabteilung der X Verleih AG mitteilte, haben am 21. Januar 2013 die Dreharbeiten zu „Das finstere Tal“ begonnen. Bis Mai 2013 wird unter der Regie von Andreas Prochaska die Romanadaption von Thomas Willmanns gleichnamigen Krimi aus dem Jahr 2010 mit Sam Riley, Tobias Moretti, Clemens Schick, Paula Beer und vielen anderen verfilmt. Als Kulisse eines abgeschiedenen Hochtals in den Alpen, Ende des 19. Jahrhunderts, dienen Schauplätze in Südtirol, Salzburg und Bayern.

Das finstere Tal

Das finstere Tal“ ist der erste Roman von Thomas Willmann. Er wurde 2010 mit dem Stuttgarter Krimipreis für das beste Krimidebüt ausgezeichnet und von der Jury der KrimiWelt-Bestenliste unter die 10 besten Krimis des Jahres 2010 gewählt.

Das finster Tal - BuchcoverZum Inhalt
Erscheinungstermin: 19. Juli 2010 bei Liebeskind
Ein Hochtal im Jahr 1875. Der Pfad dorthin wenig mehr als ein halb verwitterter Fußsteig zwischen Felsen. Dass dort so nah unter dem Himmel jemand lebt, ist unten kaum mehr als eine halb vergessene Legende.

Schon liegt der Geruch von Schnee in der Luft. Ein Fremder reitet auf seinem Pferd, ein schwer beladenes Maultier hinter sich her ziehend, durch die schmale Kluft zwischen den Felswänden in die Hochebene hinein. Auf die geduckt liegenden Höfe zu. Sechs Männer erwarten ihn. Hinter ihnen die wenigen, feindseligen Bewohner des Tals. Der Fremde wird den Winter über im Tal bleiben. Gegen gute Bezahlung.

Die sechs Söhne des Brenner Bauern gestatten es ihm. Sie ahnen nicht, dass er ihr furchtbares Geheimnis kennt. Und das ihres Vaters, des Brenner Bauern, der seit Menschengedenken Herr über das finstere Tal ist. Sie ahnen nicht, dass Greider Vergeltung will. Für alles.

Das finstere Tal“ ist eine Koproduktion von Allegro Film und X Filme, hergestellt mit Unterstützung vom Österreichisches Filminstitut, ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens, Filmfonds Wien, Filmstandort Austria, BLS Business Location Südtirol, Standort Agentur Salzburg sowie ZDF, FFF Bayern, DFFF, MBB und FFA.

Quelle Foto: © X Verleih AG

7 Fragen an Juli Zeh

Juli ZehJuli Zeh, geboren am 30. Juni 1974 in Bonn, studierte nach dem Abitur an der Pädagogium Otto-Kühne-Schule in Bonn Rechtswissenschaften mit Studienschwerpunkt Völkerrecht in Passau, Krakau, New York und Leipzig. Nach einem Praktikum bei der UNO in New York folgte ein juristischer Aufbaustudiengang „Recht der Europäischen Integration“, den sie mit dem Magister der Rechte (LL.M.Eur.) abschloss.

Das Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig hatte Juli Zeh 1996, noch vor Abschluss des Jurastudiums, begonnen und im Jahr 2000 mit dem Diplom abgeschlossen. Ihren literarischen Ruf setzt Juli sie mittlerweile auch politisch ein. Im Bundestagswahlkampf 2005 gehörte sie zu den Autorinnen und Autoren, die den Aufruf von Günter Grass zur Unterstützung der rot-grünen Koalition unterschrieben haben. 2009 war sie Mitglied der 13. Bundesversammlung.

Ihr Roman „Adler und Engel“ (2001) wurde zu einem Welterfolg und ist mittlerweile in über 30 Sprachen übersetzt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem „Deutschen Bücherpreis“ (2002), dem „Rauriser Literaturpreis“ (2002), dem „Hölderlin-Förderpreis“ (2003), dem „Ernst-Toller-Preis“ (2003), dem „Carl-Amery-Literaturpreis“ (2009) und dem Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (2009). Zuletzt erschien im August 2012 von Juli Zeh der Roman „Nullzeit“ im Schöffling Verlag. Sie lebt heute in Leipzig. Mehr über Juli Zeh findet sich auf iher Facebook-Seite oder auf ihrer Homepage.

7 Fragen an Juli Zeh

1. Mit wem würden Sie gerne für einen Tag den Platz tauschen?

Mit meiner Katze.

2. Welche Projekte warten auf ihre Vollendung?

Unzählige Romanprojekte (habe aufgehört zu zählen).

3. Was bringt Sie so richtig auf die Palme?

Hunger auf Kokosnüsse. 😆

4. Worauf sind Sie besonders stolz?

Mein Haus, mein Mann, meine Pferdepfleger.

5. Mit welcher historischen Figur/Person hätten Sie sich gerne zum Essen verabredet?

Vladimir Nabokov (falls er historisch ist).

6. Über welche verpasste Gelegenheit ärgern Sie sich noch heute?

Nicht zwischen 20 und 30 die ersten drei Kinder bekommen zu haben.

7. Womit haben Sie ihr erstes Geld verdient?

Hunde ausführen.
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Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Juli Zeh für die Teilnahme an unserem kleinen Online-Interview.

Quelle Biografie: Wikipedia

Interessenskonflikt: Edition Elke Heidenreich wird zugunsten des Literaturclubs eingestellt

Elke Heidenreich ist zurück im Fernsehen. Seit dem Herbst letzen Jahres debattiert sie wieder gewohnt engagiert und leidenschaftlich über aktuelle Neuerscheinungen, Sachbücher sowie Klassiker, die neu aufgelegt werden. Gemeinsam mit Rüdiger Safranski und Hildegard E. Keller ist Elke Heidenreich unter der Leitung von Stefan Zweifel im „Literaturclub“ im Schweizer Fernsehen regelmäßig anzutreffen. Die nächste Sendung wird übrigens am 29. Januar 2013 ausgestrahlt.

Die 2009 (2010, 2011, 2012) erstmals erschienene „Edition Elke Heidenreich“ wird in diesem Jahr eingestellt. Die Begründung klingt plausibel und verständlich: „Ich habe in meiner Edition jetzt rund 40 Büchern in die Welt verholfen, und nun gehe ich wieder ins Fernsehen und rede über Bücher. Und wenn ich das mache, kann ich nicht Herausgeberein bei einer so großen Verlagsgruppe wie Random House sein, zu der mehr als 45 Verlage gehören. Ich käme in einen Interessenskonflikt†œ, erklärt Elke Heidenreich.

Die bisher in der Edition erschienenen Titel bleiben in der Backlist und im Taschenbuch von btb weiter lieferbar, heißt es aus München. Die verantwortliche Lektorin der Edition, Linda Walz, werde künftig als Cheflektorin von C. Bertelsmann agieren.

Quelle: Buchreport