München: Sven Regener & Element Of Crime – Zusatzkonzert am 10.02.

Element Of Crime am 25.01.2010 in München  ist bereits AUSVERKAUFT!  Die gute Nachricht, es gibt ein Zusatzkonzert am 10.02.2010!

Sven Regener ist mit seiner Band Element Of Crime auf Tour und macht gleich zwei Mal Station in München. Element Of Crime spielen ihre melancholisch-schönen Lieder am 25. Januar in der Tonhalle.  Und da das Konzert schon ausverkauft ist, findet am 10.02.10 ebenfalls in der Tonhalle ein Zusatzkonzert statt. Die Karten für das Zusatzkonzert am 10.02.  kosten 32,70 Euro, Einlass ist um 19.30 Uhr und Konzertbeginn um 20.30 Uhr.

ELEMENT OF CRIME

TOUR 2010

19.01 Zürich – Kaufleuten / Zusatztermin
20.01 Zürich – Kaufleuten / ausverkauft
21.01. Bern – Bierhüebeli
22.01. Linz – Posthof / ausverkauft
23.01. Innsbruck – Hafen
25.01 München – Tonhalle / ausverkauft
26.01 Stuttgart – Theaterhaus / ausverkauft
27.01 Erlangen – Heinrich-Lades-Halle
28.01 Leipzig – Haus Auensee
29.01 Dresden – Alter Schlachthof / ausverkauft
30.01 Offenbach – Capitol / ausverkauft
01.02. Köln – Palladium
02.02. Bielefeld – Ringlokschuppen
03.02. Bochum – Jahrhunderthalle
04.02. Hannover – Capitol
05.02. Hamburg – Alsterdorfer Sporthalle
06.02. Bremen – Pier 2
07.02. Berlin – Arena
09.02. Wien – Gasometer
10.02. München – Tonhalle / Zusatztermin
11.02. Dresden – Alter Schlachthof / Zusatztermin

Quelle: Element Of Crime, Foto: Flickr.com Fotostream von MissMaze

zehnSeiten.de mit Autoren am 10.12. in den Münchner Kammerspielen

zehnSeiten.deEin Abend mit den Machern von zehnSeiten.de, ihren Autoren und Freunden.
10.12.2009, 20 Uhr. Münchner Kammerspiele/Neues Haus

„Bücher hören und sehen“ heißt der programmatische Slogan und wer auf die Seite geht, wird überrascht sein, wie gut das umgesetzt ist: Auf einer virtuellen Lesebühne präsentieren hier die Autoren ihre Bücher, in dem sie zehn Seiten aus ihrem Werk lesen. Direkter und sinnlicher kann man Literatur nicht im Netz vermitteln!

lesend auf der Bühne:
Harriet Köhler
Alexander Schimmelbusch
David Schalko

an den Plattentellern:
Thomas Meinecke

an der Bar:
Blumenbar

Harriet Köhler, geboren 1977, lebt in Frankfurt am Main. Sie besuchte die Deutsche Journalistenschule, arbeitete als freie Autorin unter anderem für Die Zeit, den Tagesspiegel, GQ, das Jugendmagazin „Neon†œ, den Zündfunk und den Musiksender MTV.
Ihr erster Roman „Ostersonntag“ war die allererste Lesung auf zehnSeiten.de, und nun schenkt sie uns abermals eine Premiere: Es wird ihre erste öffentliche Lesung aus ihrem im Frühjahr 2010 bei Kiepenheuer & Witsch erscheinenden neuen Roman „Und dann diese Stille“ sein.

Alexander Schimmelbusch, geboren 1975, wuchs in New York auf, studierte an der Georgetown University in Washington Volkswirtschaftslehre und Germanistik und arbeitete fünf Jahre als Investmentbanker in London. 2005 erschien sein viel beachteter Debütroman „Im Sinkflug“, in dem er die globale Krise literarisch vorwegnahm. Lesen wird er aus seinem neuen bei Blumenbar erschienenen Roman „Blut im Wasser“, für den er dieses Jahr den Preis der Hotlist der Independent-Verlage erhalten hat.

David Schalko ist 1973 geboren, lebt als Autor und Regisseur in Wien. Bekannt machte ihn seine für das Fernsehen stilprägende „Sendung ohne Namen“, die mit zahlreichen TV-Preisen ausgezeichnet wurde (u.a. Goldene Romy 2003, nominiert für die Rose d†™Or und das New York T.V. Festival). Sein Fernsehzweiteiler Aufschneider (gemeinsam mit Josef Hader) wird 2010 im Hauptabendprogramm gezeigt.
David Schalko wird aus seinem neuen Roman „Weisse Nacht“ lesen, diesen Herbst erschienen im Czernin Verlag. Seine großartige Lesung aus „Wir lassen uns gehen“ ist auf www.zehnSeiten.de zu sehen.

Thomas Meinecke ist 1955 in Hamburg geboren. Ab 1977 in München lebend, war er dort von 1978 bis 1986 Mitherausgeber und Redakteur der Avantgarde-Zeitschrift „Mode & Verzweiflung“.
In den 80er Jahren erschienen in unregelmäßigen Abständen in der ZEIT Kolumnen von ihm. Thomas Meinecke ist außerdem Musiker in der 1980 von ihm mitgegründeten Band Freiwillige Selbstkontrolle (FSK). Wie Harriet Köhler ist Thomas Meinecke zehnSeiten-Autor der ersten Stunde. Inzwischen ist er als bisher Einziger bereits mit drei Lesungen vertreten. Diesmal wird er jedoch nicht lesen, sondern für uns & Euch an den Plattentellern stehen!

Eintritt: 8 Euro ( ermäßigt 5 Euro)

Quelle: zehnSeiten.de

München: Neues Literaturfestival kommt 2010 mit Ilja Trojanow

Obwohl alle CSU-Stadträte einstimmig gegen das geplante Literaturfestival in München gestimmt haben, hat der Kulturausschuss in der gestrigen Sitzung aufgrund der Mehrheitsverhältnisse zugestimmt.

München bekommt also im nächsten Jahr ein Literaturfestival!

Der vielfach ausgezeichnete 44-jährige Schriftsteller Ilja Trojanow übernimmt als Kurator die Konzeption. Trojanow studierte von 1985 bis 1989 an der Maximilians-Universität München Rechtswissenschaften und Ethnologie. Er sammelte erste Erfahrungen mit der Organisation eine Literaturfestivals in Berlin. Dort kuratierte er im April 2008 das Literaturfestival „RE ASIA – Avatar. Asiens Erzähler“ im Berliner Haus der Kulturen der Welt.

CSU-Stadträtin Ursula Sabathil kritisierte, dass weder die Personalie Ilja Trojanow noch das genaue Procedere mit ihnen abgesprochen worden sei. Außerdem sei das Literaturfestival ohne Etatausweitung kaum zu realisieren.

Laut der Süddeutschen Zeitung reagierte Kulturreferent Hans-Georg Küppers gestern verärgert über die Ablehnung der CSU, die behauptet hatte, dass man sie finanziell über „den Tisch ziehen“ wolle. Erklärte sich dann aber doch bereit, dem Ausschuss in einiger Zeit über die weitere Arbeit an dem neuen Festival zu berichten. Er sei „glücklich und froh“, dass man in Trojanow einen „Top-Mann“ gewonnen habe.

Nachtrag vom 26.10.2010

Mittlerweile liegt das komplette Programm für das Literaturfest München vor. Leider gibt es keinen gemeinsamen Veranstaltungskalender. Die einzelnen Veranstaltungen können auf den jeweiligen Internetseiten gebucht werden.

Münchner Bücherschau

forum:autoren

Literaturhaus München

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Münchner Literaturfestival 2010

Die Münchner Bücherschau ist die größte Buchmesse in Deutschland, mit mehr Publikum als Frankfurt oder Leipzig. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Bücherschau 18 Tage dauert, während sich die Besucher in Frankfurt auf drei Tage und in Leipzig auf fünf Tage verteilen.

Kulturreferent Hans-Georg Küppers hat ein Konzept erarbeitet, das morgen vom Kulturausschuss genehmigt werden soll. Bei dem Konzept geht es um eine schon für 2010 geplante Parallelveranstaltung zur Bücherschau. München soll ein Literaturfestival bekommen. Der Schriftsteller Ilja Trojanow soll als Kurator dem Literaturfestival „eine zwar bewegliche und offene, aber erkennbare inhaltlich-thematische Struktur“ geben. Das Literaturfestival soll gleichermaßen lokale und internationale Autoren präsentieren, also literarisch die Münchner Eigenschaft als Millionendorf und Weltstadt in einem widerspiegeln.

Wenn Bücherschau und Literaturfestival zusammenfallen, dann wären alle Aspekte um das Buch in München abgedeckt. Bleibt die Frage der Finanzierung. 73 000 Euro gibt die Stadt, 30 000 Euro der Freistaat, 15 bis 20 000 sollen als Werbemittel vom Börsenverein und von der Stiftung Literaturhaus kommen – macht in etwa 120 000 Euro. „Soll man da lachen oder weinen?“, fragt sich Eva-Elisabeth Fischer am 11. November in der SZ. Erlangen gibt 160 000 Euro für ihr Literaturfestival aus, Harbour-Front stehen 620 000 Euro zur Verfügung und das arme Köln gibt gar eine Million Euro für die LitCOLONGE aus.

Quelle: Süddeutsche Zeitung 11.11.2009

Herta Müller in der LMU

Herta Müller - LMU1
Stefan Sienerth und Herta Müller - LMU, 12.11.09

Das Audimax der Münchner LMU ist seit dem 11.11.09 besetzt. Studenten protestieren gegen die „Ökonomisierung der Bildung“. Die geschichtsträchtige große Halle wird durch die vielen Transparente der Streikenden, die auf die Aktion hinweisen, ein Mal mehr zur willkommenen Bühne im Kampf um Bildung. Die Security weist den oft verdutzten (geschätzten 800 bis 1000) Besuchern der Lesung von Herta Müller den Weg zur Großen Aula in den ersten Stock der LMU. Im Foyer können die reservierten Karten abgeholt werden. Die Veranstaltung ist ausverkauft.  Viele haben sich umsonst angestellt. 2000 Karten hätten sie verkaufen können, schätzt Reinhard Wittmann vom Literaturhaus München laut einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 13.11.2009 (Kapitulation gegenüber vom Audimax)

Herta Müller - LMU2Die Atmosphäre in der Großen Aula ist angenehm. Vielleicht ist dies sogar ein stilvollerer Ort für die Lesung als das wesentlich größere Audimax. Aber auch hier verschwindet die sehr zierliche Herta Müller fast hinter dem Schreibtisch auf dem Podium.

Neben ihr sitzt Stefan Sienerth, Direktor des Instituts für die Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilian-Universität. Sienerth entstammt wie der Dichter Oskar Pastior der deutschen Minderheit der Siebenbürger Sachsen. Der Autor Oscar Pastior hatte einen wesentlichen Anteil an Herta Müllers Roman Atemschaukel.  Ohne ihn hätte sie dieses Buch wohl nicht geschrieben.

So geht es zum Beginn des Gesprächs zwischen Sienerth und der Literaturnobelpreisträgerin um Pastior, der 1927 in Hermannstadt (Sibiu) geboren und als 17-Jähriger, wie insgesamt etwa 175 000 Deutsche Südosteuropas, auf Befehl Stalins zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert wurde. Herta Müller lernte Oskar Pastior 1987 kennen, nachdem sie selbst aufgrund ihrer Verfolgung durch die  Securitate, dem rumänischen Geheimdienst, ihre Heimat im rumänischen Banat verlassen hatte.

Gemeinsam mit Pastior machte sich Herta Müller, deren Mutter ebenfalls fünf Jahre zur Zwangsarbeit deportiert war, auf Spurensuche und daran, die Erinnerungen von Pastior und die vielen Erzählungen von Deportierten aus ihrem Dorf aufzuschreiben. 2006 starb Pastior und Herta Müller brauchte über ein Jahr, bevor sie weiter an ihrem Roman arbeiten konnte. Die Geschichte von Pastior hat sie in Atemschaukel in dem Protagonisten Leopold Auberg festgehalten: Ich muss dem Hunger heute noch zeigen, dass ich ihm entkommen bin. Ich esse buchstäblich das Leben selbst, seit ich nicht mehr hungern muss. Ich bin eingesperrt in den Geschmack des Essens, wenn ich esse. Ich esse seit meiner Heimkehr aus dem Lager, seit sechzig Jahren, gegen das Verhungern.

Mit erstaunlich kräftiger, dunkler Stimme und einem harten Akzent liest Herta Müller fast 40 Minuten lang 3 Kapitel aus der Atemschaukel.
Die Kapitel „Zement“, „Taschentuch und Mäuse“ und „Vom Hungerengel“ hat sie für ihre Lesung ausgewählt. Sie liest ohne Betonung in kühler Sprechweise und vielleicht liegt es daran, dass so poetische Sätze wie: „Manchmal kriegen die Dinge eine Zartheit, eine monströse, die man von ihnen nicht erwartet“, so manchen Zuhörer schaudern lassen.

Herta Müller - LMU3
Reinhard Wittmann und Herta Müller

Im Anschluss an die Lesung signiert Herta Müller und zwar nach einem zuvor verkündeten strengen Reglement von Herrn Sienerth: Keine Widmung, kein Datum, nur ein Buch pro Person, keine Fotos, keine Eintrittskarten zum Signieren und „bitte alle schön brav anstehen“, erklärt Sienerth augenzwinkernd. Die Erschöpfung ist der Autorin anzumerken: Nach einer Stunde wird aus der Signatur Herta Müller ein H. Müller. Sie schüttelt ihre Hände aus und verlangt nach einer Zigarette.

Große Aula der Ludwig-Maximilian-Universität, München
Große Aula der Ludwig-Maximilian-Universität, München

Endlich ist das Ende der langen Schlage erreicht und die Große Aula der LMU leert sich. Hunderte Male hat Herta Müller ihren Namen geschrieben. Aber der Lesemarathon wird für sie weiter gehen. Viele Städte stehen noch auf dem Programm ihrer Lesereise. Am 10. Dezember wird sie nach Stockholm fahren, um dort ihren Nobelpreis in Empfang nehmen zu können.

Quellen: Süddeutsche Zeitung, Wikipedia Fotos: Lesekreis