Druckfrisch mit Denis Scheck am 01.11. um 23.35 Uhr in der ARD

Druckfrisch

Am 01. November 2009 strahlt DasErste um 23.35 Uhr eine neue Folge der Literatursendung Druckfrisch mit Denis Scheck aus.

Herr AdamsonDenis Scheck spricht mit dem Schweizer Schriftsteller Urs Widmer über seinen neuen Roman Herr Adamson.

Das Glück begreift, wer dem Tode entronnen ist: Die Macht der Liebe, die Schönheit der Natur und das Geschenk des Lebens. Urs Widmer erzählt vom 94. Geburtstag eines Mannes, dem letzten Tag seines Lebens, der Tag, an dem er sich an seine Kindheit erinnert.

Kurzbeschreibung
Es ist Freitag, der 22. Mai 2032. Einen Tag nach seinem vierundneunzigsten Geburtstag sitzt ein Mann in einem üppig blühenden Garten – es ist der Paradiesgarten seiner Kindheit -, neben sich einen Rekorder, und spricht seine Geschichte mit Herrn Adamson auf Band.

Kindlers LiteraturlexikonDenis Scheck empfiehlt Kindlers Literaturlexikon. (alle 18 Bände kosten übrigens 1950 Euro)

Kindlers Literaturlexikon: Die Neuauflage von Kindlers Literatur Lexikon umfasst rund 13.000 Werke, die die Kulturgeschichte nachhaltig geprägt haben: von den ersten schriftlichen Zeugnissen der Menschheit bis zur Gegenwart, von der Belletristik bis zur Sachliteratur †“ aus allen Literatursprachen der Welt.

Kurzbeschreibung
Kindlers Literatur Lexikon auf dem Kenntnisstand des 21. Jahrhunderts
Die wichtigsten literarischen Werke aller Zeiten, aller Regionen, aller Kulturen
Rund 8.300 Einträge mit ca. 21.200 Einzelartikeln
Optimierte Gliederung: Autoren von A bis Z und Einzelwerke in chronologischer Reihenfolge
17 Bände und 1 Registerband erscheinen zeitgleich im September 2009
Ein Muss für Bibliotheken und LiteraturinteressierteDarauf haben Interessierte und Kenner gewartet: Kindlers Literatur Lexikon neu aufgelegt. Von den ersten schriftlichen Zeugnissen bis zur Gegenwart versammelt das epochale Nachschlagewerk rund 13.000 Werke aus allen Literaturen der Welt. Völlig neu bearbeitet und um eine Fülle von Einträgen ergänzt, erschließt das Werklexikon in 17 Bänden und einem Registerband Belletristik, Briefe, Tagebücher und Memoiren, Populär, Kinder- und Jugendliteratur sowie Sachtexte vielfältiger Disziplinen.
Neu: Einleitende Biogramme (biografische Kurzinformationen) skizzieren die zentralen Lebensdaten der Autoren. Eine Vielzahl zusätzlicher Werkgruppenartikel eröffnet kompakte Einblicke in das Gesamtwerk einzelner Schriftsteller. Die komplett überarbeitete Bibliografie schafft mit Hinweisen auf die wichtigste weiterführende Literatur eine fundierte wissenschaftliche Basis. Rund 600 anonyme Werke und Artikel zu Stoffen der Weltliteratur runden das Lexikon ab. Ein unentbehrlicher Wissensfundus und ein einzigartiges Memorandum.

Tokio im Jahr null Denis Scheck stellt Tokio im Jahr Null von David Peace vor.

Ein Serienmörder, ein korrupter Polizist und eine Stadt, die beherrscht wird vom organisierten Verbrechen. Die Religion, der Staat, die allgemeine Ordnung †“ alles befindet sich in der Auflösung. In seinem neuen historischen Kriminalroman seziert David Peace verwüstete Seelen und die düsteren Seiten des Menschen.
Kurzbeschreibung
Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Vor der Nachkriegskulisse Tokios, zwischen Häuserruinen und zerbombten Straßenzügen, jagt ein Polizist von zweifelhafter Identität einen eiskalten Serienmörder. Der spektakuläre Auftakt zu David Peaces lang erwarteter Tokio-Trilogie.Tokio, 1946: die Hölle auf Erden. Die Stadt liegt in Trümmern, ebenso wie die Seelen ihrer Bewohner. Es herrschen Angst und Korruption, niemand ist der, der er zu sein vorgibt. Inmitten der Schuttberge geht ein brutaler Serienmörder um, der junge Frauen missbraucht und erdrosselt. Die Polizei verhaftet schnell einen Verdächtigen, der aber nur einen der Morde gesteht. Inspektor Minami ist gezwungen, ältere Fälle neu aufzurollen, um den Täter zur Strecke zu bringen. Doch dabei verstrickt er sich in einem Netz aus Lügen und nackter Gewalt. Die Machenschaften des organisierten Verbrechens werden für ihn zur tödlichen Gefahr, genau wie die Intrigen innerhalb des Polizeiapparats. Langsam zerfließen die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit, und die Taten der Vergangenheit kommen ans Tageslicht. Denn auch auf Minamis Schultern lastet eine schwere Schuld …

Denis Scheck kommentiert die Sachbücher der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste.

Quelle: Druckfrisch

Denis Scheck und die Top Ten: Bullshit, dämliches Twilight und sterile Plastikprosa

Einer Umfrage zufolge, die das Börsenblatt heute veröffentlicht hat, lassen sich 72 Prozent der Deutschen beim Buchkauf nicht von den Bestseller-Listen beeinflussen. Literaturkritiker wie Denis Scheck scheinen ebenfalls keinen Einfluss darauf zu nehmen, denn in seiner gestrigen Sendung Druckfrisch ließ er wieder kein gutes Haar an den derzeitigen Bestsellern:

MüllSo bescheinigt er Volker Klüpfels und Michael Kobrs „Rauhnacht“ (Platz 1) zwar einen ordentlichen Schreibstil und in Maßen selbstironische Unterhaltung, vergleicht den Regionalkrimi allerdings mit Heimatabenden, Musikantenstadeln und anderen Formen der Onanie.

MüllFür BULLSHIT hält er Dan Browns neuen Thriller „The Lost Symbol“, der derzeit in der englischen Originalausgabe auf Platz 2 rangiert.

MüllLängst bekannt ist Denis Schecks Abneigung gegen Stephenie Meyers Twilight-Saga. Der quälend langweilige amerikanische Fantasy-Roman Bis(s) zum Abendrot (Eclipse) belegt Platz 3, das alberne Finale dieser dämlichen Saga Bis(s) zum Ende der Nacht (Breaking Dawn) ist auf Platz 6 bei den Hardcovern gerutscht.

Müll„Das andere Kind“ von Charlotte Link (Platz 4) hält er für sterile Plastikprosa, da der deutschen Autorin so viel an Lokalkolorit und geschichtlicher Erfahrung fehlt, dass hier so gar nichts riecht, schmeckt noch sonst irgendeinen sinnlichen Eindruck hinterlässt.

MüllKitschig, verlogen und zusammengestümpert, wie bisher alles aus der Feder von Cecilia Ahern, befindet er auch ihren neuen Roman „Zeit deines Lebens“ (Platz 5).

MüllWilliam Paul Youngs „Die Hütte“ (Platz 7) markiert den Gipfel an Heuchelei und Scharlatanerie, denn der Roman weckt mit seiner Millionenauflage in ihm den Verdacht, dass wir vielleicht doch in der blödesten aller Welten leben.

MüllAus Dora Heldts „Tante Inge haut ab“ (Platz 8 ) steigt ein starker Geruch nach Leichenmoder, als feierten Heinz Rühmann, Inge Meysel und Theo Lingen fröhliche Auferstehung.

LesenSchön, dass wenigstens Elke Heidenreich und Bernd Schroeder mit „Alte Liebe“ (Platz 9) einen guten Unterhaltungsroman veröffentlicht haben und Denis Schecks Respekt für das Münchhausensche Kunststück „Aufbruch“ (Platz 10) von Ulla Hahn am Ende überwogen hat, denn ansonsten wäre die Tonne restlos voll geworden. 😉

Quelle: Rückschau Druckfrisch von 04.10.2009

Druckfrisch mit Denis Scheck am 04.10. um 23.35 Uhr

Druckfrisch

Am 04.10.2009 sendet DasErste eine neue Folge von Druckfrisch mit Denis Scheck. Die geplanten Themen sind:

Auf dem Weg zum Mond:

LimitDer neue Bestseller von Frank Schätzing
Sein letzter Roman „Der Schwarm“ war ein spektakulärer Erfolg, wurde millionenfach verkauft, die Filmrechte an dem Stoff sind inzwischen nach Hollywood vergeben. Entsprechend groß sind natürlich die Erwartungen an Schätzings neuen Roman „Limit“. In „Druckfrisch“ spricht Schätzing jetzt zum ersten Mal über das neue Buch…
(Frank Schätzing: Limit. Kiepenheuer & Witsch Verlag)

Kurzbeschreibung
Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitter-ten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken.
Während der exzentrische Konzernchef Julian Orley mit einer Schar prominenter Gäste zu einer Vergnügungstour ins All aufbricht, soll Detektiv Owen Jericho, den eine unglückliche Liebe nach Shanghai verschlagen hat, die untergetauchte Dissidentin Yoyo ausfindig machen. Was nach Routine klingt, ist tatsächlich der Auftakt zu einer alptraumhaften Jagd von China über Äquatorialguinea und Berlin bis nach London und Venedig. Denn auch andere interessieren sich für Yoyo, die offenbar im Besitz streng gehüteter Geheimnisse und ihres Lebens nicht mehr sicher ist.
Jericho muss sich mit der bildschönen, aber ziemlich anstrengenden Chinesin zusammentun, um den phantomgleichen Gegnern auf die Spur zu kommen. In einer Zeit, in der multinationale Konzerne der Politik zunehmend das Zepter aus der Hand nehmen, führen beide einen verzweifelten Kampf ums Überleben, gehetzt von einer Übermacht hochgerüsteter Killer. Die Suche nach den Drahtziehern führt mitten hinein in die Wirren afrikanischer Söldnerkriege, Machtkämpfe um Öl und alternative Energien, Vorherrschaftsträume im Weltraum †“ und zum Mond, auf dem sich Orleys Reisegruppe unvermittelt einer tödlichen Bedrohung gegenüber sieht.

Dichter und Dissident: Was Bei Dao über China weiß

Das Buch der NiederlageChina ist heuer das Gastland der Buchmesse, aber die wichtigsten Autoren dieses Landes sind zuhause verfemt und auch nicht offiziell nach Frankfurt eingeladen: Bei Dao zum Beispiel, der Dissident und Dichter, 1949 in Peking als Zhao Zhenkai geboren und seit 20 Jahren im Exil lebend. Er ist einer der bedeutendsten chinesischen Gegenwartsautoren, in der Volksrepublik China aber werden seine Gedichte und Essays nicht gedruckt.
( Bei Dao: Das Buch der Niederlage. Hanser Verlag)

Kurzbeschreibung
Bestandsaufnahme und Rückblick: Bei Daos Gedichte – als Exilliteratur in den USA entstanden – bedienen sich hauptsächlich der Paradoxie als Stilmittel. Dies sei, so sagt er, für ihn der einzige Weg, um die Welt in ihrer Widersprüchlichkeit zu entdecken. Indem er sein Leben poetisch analysiert, kommt auch die Geschichte zu Wort: die zerstobenen Illusionen eines Dichters, der von einer anderen, besseren Welt geträumt hat.

…außerdem, wie immer, Denis Schecks Kommentar zu den Büchern auf der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste (diesmal Belletristik) und eine ganz persönliche Empfehlung!

Quelle: Druckfrisch

Druckfrisch mit Denis Scheck am 06.09. um 0.00 Uhr in der ARD

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Am 06. September um 0.00 Uhr sendet die ARD erstmals nach der Sommerpause „Druckfrisch“ mit Denis Scheck. Die geplanten Themen sind:

Rüdiger SafranskiRüdiger Safranski: Goethe & Schiller †“ Geschichte einer Freundschaft

Die Männerfreundschaft der beiden Weimarer Klassiker ist bis heute ein Faszinosum. Denn Goethe und Schiller waren zwei durch und durch verschiedene Charaktere mit zwei sehr unterschiedlichen Lebensgeschichten: hier Naturliebe und Intuition, dort Intellekt und unbedingter Freiheitswille, hier ein langes, erfülltes Leben, dort Krankheit und früher Tod. Und doch sagte jeder der beiden vom anderen, er sei ihm der wichtigste Mensch gewesen. Rüdiger Safranski, der beste Erzähler intellektueller Biografien, den wir haben, schildert den Weg dieser einzigartigen Freundschaft.

Kurzbeschreibung
Ihre Freundschaft ist eine Sternstunde des deutschen Geistes: Friedrich Schiller bringt seine Dramen mit Goethes Hilfe auf die Bühne. Johann Wolfgang von Goethe erlebt durch Schiller in Weimar seine zweite Jugend. Dennoch ist ihre gemeinsame Geschichte nicht frei von Konflikten: etwa Schillers Neid auf den bewunderten Goethe oder Goethes Angst vor dem Aufstieg Schillers. Trotz aller Gegensätze lernte Schiller in der Freundschaft, „dass es dem Vortrefflichen gegenüber keine Freiheit gibt als die Liebe“. Und jeder der beiden sagte vom anderen: er sei ihm der wichtigste Mensch gewesen. Rüdiger Safranskis Buch ist die spannend erzählte Biographie dieser für die Dichtung in Deutschland so wichtigen Begegnung.

Über den Autor
Rüdiger Safranski, geboren 1945, Philosoph und Schriftsteller, lebt in Berlin. Er veröffentlichte Biographien über E. T. A. Hoffmann, Schopenhauer und Heidegger sowie den großen philosophischen Essay „Wieviel Wahrheit braucht der Mensch? Über das Denkbare und Lebbare“. Rüdiger Safranski erhielt 2006 den „WELT-Literaturpreis“ und den „Friedrich-Hölderlin-Preis“.

Der Mann schläftSibylle Berg: Der Mann schläft

Die Liebe, das Glück, die Nähe †“ und warum all das so schwer festzuhalten ist: Davon erzählt Sibylle Bergs neuer Roman. Eine Frau hat den Mann ihres Lebens gefunden, keinen geistigen Überflieger, keinen Kerl mit Waschbrettbauch, aber einen, der ihr das Gefühl gibt, liebenswert zu sein. Eines Tages beschließt sie, wir beiden sollten doch mal verreisen. Doch auf dieser Reise kommt ihr der Mann einfach abhanden. Sibylle Berg beschreibt die Sehnsucht nach Vertrautheit und Liebe, den Widerspruch zwischen den großen Träumen und dem, ja, kitschig gesagt, stillen kleinen Glück. Und sie fragt, ob es Zuneigung ist oder Angst, wenn Paare sich andauernd an der Hand des anderen festklammern.
Zeitgleich erscheint das Hörbuch, gelesen von Katja Riemann (Verlag Osterwold audio)

Kurzbeschreibung
Eine Frau liebt einen Mann, weil der die Frau liebt. Was kann man sich Besseres wünschen in einer Welt, in der die Liebe nur noch ein Marketinginstrument ist? Ebendiese Welt kennt kein Pardon: Auf einer Reise nach China kommt der Mann gleich wieder abhanden, und man fragt sich, ob das mit rechten Dingen zugeht. Warum sucht man nach Veränderung, wenn man das Glück gefunden hat? Warum bleibt man nicht dort, wo man glücklich ist? Sibylle Berg erzählt eine moderne Liebesgeschichte und zeigt mit so melancholischen wie bösartigen Bildern eine Welt, in der man höchstens zu zweit überleben kann.

Über die Autorin
Sibylle Berg, geboren vor nicht allzu langer Zeit in Weimar, gilt seit ihrem Debüt-Roman „Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot“ als Übermutter der jungen deutschen Literatur. Darauf könnte sie verzichten. Neben Büchern schrieb die überzeugte Kettenraucherin Theaterstücke und Texte für verschiedene Magazine in Deutschland und der Schweiz, darunter „Das Magazin“ (Zürich), „Allegra“ (Hamburg) und das „Zeit-Magazin“. 2008 erhält sie den Wolfgang-Koeppen-Preis.Sibylle Berg lebt in Zürich.

Was wirdA.L. Kennedy: Was wird

Die schottische Erzählerin A.L. Kennedy ist eine der bekanntesten und wichtigsten britischen Autorinnen. Ihr neues Buch versammelt zwölf Erzählungen, die alle, fast wie klassische Novellen, auf einen dramatischen Höhepunkt zulaufen †“ obwohl die Themen oft ganz alltäglich sind. Aber alle Protagonisten, Männer und Frauen, Singles und Paare, haben einen Riss in ihrem Leben, leiden an gebrochenem Herzen, suchen einen neuen Weg. Kennedys Meisterschaft besteht darin, dass sie die großen Emotionen ihrer Figuren ohne jede falsche Sentimentalität beschreibt †“ und ihnen gerade so Tiefe und Wahrheit gibt. Ein Buch über die Gefühlsverwirrungen unserer Zeit.

Kurzbeschreibung
Momentaufnahmen aus dem Leben von Menschen mit gebrochenen Herzen: Singles auf der Suche nach dem Lebenspartner, Paare auf der Suche aus der Krise, alle auf der Suche nach dem Sinn. Erzählungen über das Leben in Gesellschaft.

Über die Autorin
A.L. Kennedy, geboren 1965 im schottischen Dundee, gehört zu den meistbeachteten britischen Autorinnen. Ihre Bücher wurden vielfach ausgezeichnet und sind in viele Sprachen übersetzt. Sie lebt als Autorin, Filmemacherin und Dramatikerin in Glasgow. Bei Wagenbach sind bisher erschienen: „Stierkampf“, „Gleissendes Glück“, „Alles was du brauchst“, „Also bin ich froh“, „Day“, „Paradies“ und die Erzählsammlungen „Ein makelloser Mann“ und „Hat nichts zu tun mit Liebe“ sowie die Anthologie „Cool Britannia“.

Außerdem empfiehlt Denis Scheck zwei posthume Meisterwerke, die jetzt erscheinen:

Unendlicher SpaßDavid Foster Wallace:  Unendlicher Spaß (Kiepenheuer und Witsch)

Kurzbeschreibung
DAS literarische Ereignis in diesem Jahr! Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace, einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Literatur, das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags. Unendlicher Spaß – so nannte James Incandenza seinen Film, der Menschen, die ihn anschauen, so verhext, dass sie sich nicht mehr von ihm lösen können und dabei verdursten und verhungern. Sein Sohn Hal, ein Tenniswunderkind mit außergewöhnlichen intellektuellen Fähigkeiten, studiert an der Enfield Tennis Academy (ETA), die von seinem Vater gegründet wurde. Hier sowie im nahe gelegenen Ennet-House, einem Entziehungsheim für Drogenabhängige, spielt ein Teil der überbordenden Handlung, die jeden literarischen Kosmos sprengt – in einem leicht in die Zukunft versetzten Amerika, das mit Kanada und Mexiko die Organisation der nordamerikanischen Nationen bildet und von radikalen Separatisten in Kanada bekämpft wird. 1996 erschien Infinite Jest in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Nicht allein der schiere Umfang, sondern vor allem die sprachliche Kreativität, die ungeheure Themenvielfalt, die treffsichere Gesellschaftskritik, scharfe Analyse sowie der Humor machen den Roman zum Meilenstein der amerikanischen Literatur. Namhafte Autoren von Dave Eggers bis Jonathan Franzen sehen in diesem Buch ein Vorbild für ihr Schaffen. Ulrich Blumenbach hat sechs Jahre lang an der Übersetzung gearbeitet, und seine kongeniale Übertragung ins Deutsche gibt deutschsprachigen Lesern nun endlich die Möglichkeit, das Buch kennenzulernen.

2666Roberto Bolano: 2666  (Hanser)

Kurzbeschreibung
Literatur von einem anderen Planeten: Roberto Bolanos posthum erschienener Jahrhundertroman „2666“ über die unaufgeklärte Mordserie an Frauen in Mexiko ist eine atemberaubende Reise ins finstere Herz der modernen Welt. Wir begeben uns auf die Suche nach dem Schriftsteller und ehemaligen Nazi Benno von Archimboldi der in Santa Teresa, einer Wüstenstadt an der Grenze zwischen Mexiko und den USA, verschwunden ist. Ebendort wurden Hunderte von Frauen Opfer von Vergewaltigung und Mord. Wer sind die Mörder, und was hat Archimboldi mit ihnen zu tun? Das literarische Vermächtnis des aus Chile stammenden und 2003 in Barcelona verstorbenen Bolano ist Gangster- und Bildungsroman, Science-Fiction und Reportage.

Über den Autor
Roberto Bolaño, geboren 1953 in Santiago de Chile, gestorben 2003, erhielt 1999 den wichtigsten südamerikanischen Literaturpreis „Rómulo-Gallegos“. Lange Zeit lebte er in Mexiko. 1973, während Pinochets Militärputsch wurde er in Chile verhaftet, saß ein halbes Jahr im Gefängnis und ging danach zurück nach Mexiko und weiter nach Spanien.

Und wie immer gibt es den Parforceritt durch die aktuelle SPIEGEL Bestsellerliste, diesmal im Bereich Sachbuch.

Die weiteren geplanten Termine für 2009: 04.10., 23.35 Uhr, 01.11., 23.35 Uhr, 29.11., 23.35 Uhr

Quelle: Druckfrisch

Denis Scheck befördert 7 der Top Ten der Bestenliste auf den Müll

druckfrisch1In seiner Literatursendung am 05.04. kommentierte Denis Scheck wieder die Top Ten der Spiegel-Bestenliste.
Dieses Mal traf es die Bestseller der Hardcover besonders hart. Nur drei der Top Ten fanden seine Gunst, die restlichen sieben beförderte Denis Scheck gnadenlos auf den Müll.

Gleich zwei der vier Titel von Stephenie Meyers erfolgreichen Twilight-Saga belegen derzeit die beiden ersten Plätze – völlig zu Unrecht, denn laut Denis Scheck verfasst Stephenie Meyer keine Literatur sondern einen sämigen Sprachbrei. Bei Sarah Kuttners Mängelexemplare diagnostiziert er Trittbrettfahrerei mit einem Hang zur Depression und bei Simon Becketts Leichenblässe nerven so langsam die ewig wiederkehrenden Serienkiller. Seine Abneigung gegen Charlotte Roches Malheur Feuchtgebiete sind schon hinlänglich bekannt. Auch Daniel Glattauers Fortsetzung von Gut gegen NordwindAlle sieben Wellen – hält Denis Scheck für überschätzt und überflüssig, ebenso wie Karen Roses Krimi Todesbräute mit seiner quälenden Länge in lupenreiner SMS-Prosa.

Na ja, immerhin bleiben uns Denis Schecks  Empfehlungen für Daniel Kehlmanns neuen großartigen Roman Ruhm, Unser allerbestes Jahr ein gutes Buch von David Gilmoure und Uwe Tellkamps Turm, gemessen am Rest dieser Bestsellerliste natürlich schieres Gold und ein literarischer Lichtblick!

Platz 1
mullStephenie Meyer: Bis(s) zum Ende der Nacht
In Band vier läuten für Bella Swan endlich die Hochzeitsglocken, der Auserwählte Edward darf sie beissen und schwängern, und für den leer ausgegangenen Werwolf-Nebenbuhler Jacob bleibt die Hoffnung auf das Töchterlein. Versteckt unter Meyers sämigem Sprachbrei findet sich stahlharte Ideologie: „Mädels, spart Euch bis zur Hochzeit auf, verwandelt Euch daraufhin in willige Gebärmaschinen und überlasst alle wichtigen Entscheidungen am besten Euren weisen Altvorderen!“, ruft die Mormonin Meyer ihren Leserinnen zu. Wenn Sie mich fragen: Hier ist jemand nicht von einem Vampir, sondern vom wilden Affen gebissen worden.
(Deutsch von Sylke Hachmeister, Carlsen Verlag, 788 Seiten, 19,90 €)

Platz 2
mullStephenie Meyer: Bis(s) zum Abendrot
Schock deine Eltern, heirate einen Vampir! Welch schöne Idee. Leider lieblos verschenkt, weil Stephenie Meyer schlicht eine in wirklich jeder Hinsicht †“ stilistisch, intellektuell, in ihrer Phantasie †“ beschränkte Autorin ist. Wie schafft man es nur, so dicke Romane über so schlichte Charaktere zu schreiben? Indem man wie Stephenie Meyer jede Aussage in gnadenloser Redundanz verdoppelt, ja verdreifacht. Hier runzelt keiner die Stirn, ohne dass er im gleichen Satz „tief in Gedanken“ ist und obendrein noch eine „grübelnde Miene“ aufsetzt.
(Deutsch von Sylke Hachmeister, Carlsen Verlag, 557 Seiten, 19,90 €)

Platz 3
mullSarah Kuttner: Mängelexemplare
Ein Schulbuchbeispiel für Trittbrettfahrerei in der Literatur: Was Charlotte Roche die Intimhygiene, ist Sarah Kuttner die Diagnose Depression. Während bei Roche aber wenigstens noch die ersten 20 Seiten imponieren, nervt Kuttners narzisstische Trotzköpfchen-Heldin ab Seite eins durch ihre Erzählstimme, ununterscheidbar vom manisch aufgekratzten Tonfall einer Telefonquizsendung im Fernsehen.
(S. Fischer, 272 Seiten, 14,95 €)

Platz 4
lesenDaniel Kehlmann: Ruhm
Ein in jeder Beziehung durchdachter Roman, ein Roman, der mal stimuliert, mal anrührt, mal verführt, ein Roman über Form, Funktion und Folgen moderner Massenkommunikation via Handy und Internet. Wenn schon E-Mail-Romane, dann bitte solche.
(Rowohlt, 203 Seiten 18,90 €)

Platz 5
mullSimon Beckett: Leichenblässe
Der Brite Dr. David Hunter hat von Arzt auf Forensiker umgeschult und übt auf Serienkiller dieselbe Wirkung aus wie ein Magnet auf Eisenspäne. Mal ehrlich: Wollen Sie wirklich noch ein Buch über einen Serienkiller lesen? Dieses hier ist ja einigermaßen routiniert geschrieben, aber haben solche Romane nicht etwas wahnsinnig Fades, eben Serielles? Immer nur den lieben langen Tag oder auch die Nacht vor sich hin massakrieren: Das kann’s doch nicht gewesen sein! Lesen Sie doch stattdessen mal ein gutes Buch †“ zum Beispiel das auf Platz 4!
(Deutsch von Andree Hesse , 415 Seiten, 19,90 €)

Platz 6
mullCharlotte Roche: Feuchtgebiete
Fängt stark an, lässt stark nach: Roches Geschichte um das einfältige Scheidungskind Helen Memel ist sprachlich zu arm und gedanklich zu schlicht. Im Schwäbischen nennt man so etwas einen Riesenseich. Sagen wir freundlicher: Hier ist jemandem ein kleines Malheur passiert.
(DuMont, 219 Seiten, 14,90 €)

Platz 7
mullDaniel Glattauer: Allen sieben Wellen
Die überflüssige Fortsetzung eines überschätzten Romans. Wer Ihnen einreden will, dieses Buch sei etwas Besonderes, weil ganz in Form von E-Mails erzählt, liest sicher auch gern all die vielen tollen Fax-, Fernschreiber, Telegramm- und Rohrpost-Liebesromane.
(Deuticke Verlag, 224 Seiten, 17,90 €)

Platz 8
lesenDavid Gilmoure: Unser allerbestes Jahr
Ein Vater macht seinem 15-jährigen Sohn ein unmoralisches Angebot: Er darf mit der verhassten Schule aufhören, vorausgesetzt, er schaut sich drei Filme die Woche zusammen mit seinem Dad an. Wie man mit Hilfe von Francois Truffaut, Marlene Dietrich und Marlon Brando einen Menschen aus sich machen kann, erzählt der Kanadier David Gilmoure in diesem autobiographischen Buch, das einen so wie ein schön kitschiger Kinofilm dreimal lachen und dreimal weinen lässt. Ein gutes Buch!
(Deutsch von Adelheid Zöfel, S. Fischer, 256 Seiten, 18,95 €)

Platz 9
mullKaren Rose: Todesbräute
Einiges in diesem auf seiner ganzen quälenden Länge in lupenreiner SMS-Prosa verfassten Krimi kommt mir ziemlich weit hergeholt vor. Zum Beispiel, dass der Bruder des ermittelnden Special Agent ein Serienkiller ist und ihre Eltern umgebracht hat, während seine potentielle Geliebte sich als die Zwillingsschwester jener Frau erweist, die vor 13 Jahren auf exakt dieselbe Weise ermordet wurde wie das heutige Opfer. Sehr naheliegend erscheint mir allerdings der Verdacht, der IQ der Autorin könnte sich nach Verzehr einiger Austern kurzzeitig verdoppeln.
(Deutsch von Kerstin Winter, Droemer Knauer, 684 Seiten, 14,95 €)

Platz 10
lesenUwe Tellkamp: Der Turm
Uwe Tellkamp erzählt in „Der Turm“ von den letzten sieben Jahren der DDR. Ich habe viele Einwände gegen diesen Roman: gegen seine in meinen Augen traditionshörige Schwerblütigkeit, gegen seine Machart und seine erheblichen Längen genauso wie gegen seine Familienfixiertheit und sein dumpf-deutsches Kunstwollen. Aber um zur Abwechslung mal über Maßstäbe zu sprechen: Gemessen am Rest dieser Bestsellerliste ist Tellkamps „Turm“ natürlich schieres Gold und ein literarischer Lichtblick!
(Suhrkamp Verlag, 976 Seiten, 24,80 €)

Quelle: Druckfrisch