Schicksal des Blutes: Night Sky 03 von Stephanie Madea [Rezension]

Den Sternenträgern und ihren Partnern bleiben nur noch wenige Tage, um einen rasenden Nephilim aufzuhalten, dem es gestattet ist alle 700 Jahre am 1. Mai für 7 Tage auf der Erde zu wandeln. Oder sollte man besser sagen, die Erde heimzusuchen? Denn seine Beweggründe scheinen alles andere als friedlich zu sein und die verhängnisvolle Woche hat schon begonnen.
Wer schafft es, wer hat die Macht sich einem tobenden Nephilim entgegen zu stellen und in die Knie zu zwingen, oder ihn gar zu töten?

Ny´lane Bavarro, die mysteriöse, düstere Versuchung auf zwei Beinen, mit einem Körper zum Niederknien und gefährlicher als ein Schlangenbiss, ist den Lesern durch seine beeindruckenden Auftritte in den vorrangegangenen Bänden bestens bekannt. Sein unrühmliches Handeln in der Vergangenheit, seine Herkunft und nicht zuletzt seine Gefühle wusste er geschickt hinter einem harten undurchdringlichen Panzer aus Kaltblütigkeit und Dominanz zu verbergen. Als Tribor, ein nach weiblichem Blut süchtiger Vampir, ist er eigentlich eine große Gefahr für Amy. Doch ausgerechnet er wird von seinem Freund Jonas gebeten, sie zu beschützen. Und obwohl sie so gar nicht in sein Beuteschema passt, weil sie eine Weiße und noch dazu ein Mensch ist, kann er ihr nur sehr schwer widerstehen. Sie weckt Gefühle in ihm, die er schon vor langer Zeit verloren glaubte.

Amy, die beste Freundin von Cira, hat sich vorgenommen, diese harte Nuss zu knacken. Zielstrebig und selbstbewusst lässt sie sich durch nichts und niemanden von ihm abschütteln, insbesondere nicht von Mr. Silver Angel persönlich. Doch es ist nicht nur ihr journalistischer Spürsinn, der sie dazu treibt die Mysterien um Ny´lane aufzudecken. Sie hat sich trotz aller Gegensätze in ihn verliebt.

Die Liebe ist das größte Mysterium auf Erden. Sie zu verschenken heißt, selbst unendlich reich beschenkt zu werden.

Ein Paar, das unterschiedlicher nicht sein kann, scheint eine der wichtigen Schlüsselrollen in dieser Geschichte zu spielen. Es ist ein steiniger und mit Überraschungen gepflasterter Weg, bis alle Wahrheiten und Lügen aufgedeckt werden, Geheimnisse und Rätsel entschlüsselt sind, um die nahende Katastrophe aufzuhalten. Und das geschieht buchstäblich in letzter Sekunde.

San Francisco, Sierra Leone und die sagenumwobene Bibliothek von Alexandria in Ägypten sind alles Orte, die unsere liebgewonnen Helden aufsuchen müssen, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Alle ziehen, trotz unterschiedlicher Gattungen und Charaktere, an einem Strang, da sie nicht nur durch Geschehnisse in der Vergangenheit miteinander verbunden sind, sondern auch durch tiefe Liebe und Freundschaft. Selbst Lilith, die Körperdämonin mit der herrlich frechen Klappe, schließt sich ihnen an, um ihren Exchef aufzuhalten. Wie immer ist es einfach nur köstlich, wie sie verschiedene Körper besetzt, egal ob Mensch oder Tier, und dem Leser ihre etwas eigenwillige Meinung mitteilt. Wie dieser kapriziöse weibliche Dämon seine endgültige Gestalt bekommt, ist einer der fabelhaftesten Highlights in diesem Roman.

Atemberaubend spannend, wunderschön romantisch und sinnlich, mit einer Portion Gefühlschaos, Humor und liebevoll ausgearbeiteten Charakteren, schließt Stephanie Madea in ihrem fesselnden und wie immer sehr einfühlsamen Erzählstil in diesem letzten Band der Trilogie den Kreis um die Ringträger und ihre Verbündeten, um Legenden, Wahrheiten und tiefgehender Liebe.

Von der Autorin geschickt ausgeklügelt, schieben sich die verschiedenen Puzzleteile an die richtigen Stellen. Fäden, die in der Vergangenheit gesponnen wurden, werden in der Gegenwart verknüpft, um in der Zukunft bestand zu haben. Alles fügt sich wunderbar zu einem grandiosen Ende zusammen, das alle Beteiligten, auch die Leser, nach viel vergossenem (Herz)Blut, einfach verdient haben. Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, ist klar im Vorteil, da der Leser gleich auf den ersten Seiten ohne Umschweife wieder mitten ins Geschehen katapultiert wird.

Mir hat der 3. Teil sehr gut gefallen und ich vergebe gerne 5 von 5 Sternen. Vielen Dank für dieses wunderbar fantasievolle Lesevergnügen. Und nein, ich werde mir Ny´lane nicht mit Zöpfen vorstellen, denn irgendwie habe ich mich an seinen rasierten Schädel gewöhnt! Mach´s gut Lilith, auch du wirst mir fehlen. 😉

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Angie für diese hinreißende Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Schicksal des Blutes: Night Sky 03 von Stephanie Madea ist in der Taschenbuchausgabe im August 2012 im Sieben Verlag erschienen. Hier finden sich Rezensionen zu Night Sky 01 und Schwur des Blutes: Night Sky 02.

Kurzbeschreibung
Der mysteriöse Vampir Ny†™lane Bavarro fristet ein Dasein im Schatten. Niemand weiß, wer der gefährliche und sagenumwobene ‚Silver Angel†˜ wirklich ist. Seine einzigartige Gabe, die Gedanken anderer zu lesen, und seine Sucht nach weiblichem Blut, rauben ihm den Glauben an eine Zukunft. Nicht nur deshalb grenzt er sich ab und setzt alles daran, die Journalistin Amy Evans zu verschrecken, um seine unerklärlich tiefen Gefühle für sie nicht zu offenbaren. Die Sternträger kämpfen um das elementare Gefüge der Welt und stellen Amy unter Ny†™lanes Schutz. Aber sie vertraut ihm nicht und erfährt, dass Ny†™lane mehr über ihre grauenhafte Vergangenheit weiß. Sie beginnt, nach der seinen zu forschen, die auf erschreckende Weise mit ihrer verbunden scheint. Als Amy in Diamantenminen und vergessenen Katakomben Afrikas ein unvorstellbares Geheimnis entdeckt, kann nur noch Ny†™lane ihr Leben und das aller Menschen und Wesen retten. Doch Ny†™lane weigert sich, sein Schicksal zu akzeptieren …

Über die Autorin
Stephanie Madea, geboren 1977, wuchs in Norddeutschland auf. In ihrer Jugend fand sie Erfüllung in der Leitung von Sportgruppen wie dem Kinderturnen oder in der DLRG. Sie voltigierte, schrieb nächtelang Prosa und Poesie, vertonte eigene Hörspiele und komponierte Stücke auf der Orgel.

Sie erhielt ihren staatlich geprüften Abschluss zur Wirtschaftsassistentin in Fremdsprachen und Korrespondenz, ließ sich zur Speditionskauffrau mit Handelskammerabschluss ausbilden und erlangte den Titel zur staatlich geprüften Immobilienmaklerin-IMI.

Nach mehrjähriger Berufstätigkeit im In- und Ausland startete sie im kreativen Bereich ihre Selbstständigkeit und tauchte in die Tiefen der Schreibkunst ein.

Seit 2007 lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und ihren drei Katzen in einem kleinen Dorf auf Zypern und arbeitet als freie Schriftstellerin.

Stephanie Madea schreibt mit Herzblut für das Paranormal-Romance-Genre. Ihr Debüt †œSklave des Blutes† erschien im Juli 2011 als erster Band der Trilogie „Night Sky†œ. †œSchwur des Blutes† und †œSchicksal des Blutes† erscheinen im Februar und August 2012. Im Herbst 2012 startet eine neue Serie.

Weitere Informationen finden sich auf der Autorenhomepage von Stephanie Madea.

Herzen aus Stein: Wächterschwingen 01 von Inka Loreen Minden [Rezension]

Noir ist die letzte Überlebende einer mächtigen Hexenfamilie. Seitdem ihre Familie von einem Dämon getötet wurde, ist sie auf der Flucht. Sie weiß nicht, dass der Gargoyle Vincent Balentine Tag und Nacht in ihrer Nähe ist, um sie zu beschützen.

Als sie eines Tages in einen gefährlichen Kampf verwickelt wird, kommt Vincent nicht umhin, seine Deckung aufzugeben und ihr zu helfen. Lange hat er davon geträumt, sich ihr zu zeigen, denn er hat sich über die Jahre in Noir verliebt. Doch als Gargoyle darf er sich eigentlich nicht mit einer Menschenfrau einlassen. Zudem wurde ihm von seinem Clanführer ein Fluch auferlegt: Alles was er mit seinen menschlichen Händen berührt, erstarrt zu Stein. Vincent hat einen schweren Stand innerhalb der eigenen Art, weil er nur zur Hälfte ein Gargoyle ist.

Nun, da er sich Noir zu erkennen gegeben hat, kommen die beiden sich näher, denn auch Noir merkt, dass sie füreinander bestimmt sind. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem stierköpfigen Dämon Ceros, der sich bei einem Attentat auf Noirs Familie ein mächtiges Artefakt angeeignet hat.

Inka Loreen Minden hat eine einzigartige Romantic Fantasy Geschichte entworfen, in der es von mythischen Wesen nur so wimmelt. Auch wenn der Hauptteil der Geschichte von Noir und Vincent handelt, lernt man in einem weiteren Handlungsstrang Kara, den weiblichen Wächterengel der Londoner Gargoyles, näher kennen. Kara verliebt sich in den Dämon Ash, der, obwohl er Ceros Handlanger ist, ganz eigene Ziele verfolgt. Ash ist kein gewöhnlicher Dämon und seine Bestimmung, als auch Karas, sind mit den Schicksalen von Noir und Vincent eng verknüpft.

Man taucht direkt in diese wundervolle Geschichte ein. Alles beginnt in London, als Vincent noch der unbemerkte Beschützer von Noir ist. Abwechselnd aus allen Perspektiven der Protagonisten erzählt, bekommt man tiefe Einblicke in ihre Intentionen und erhält so auch Einblicke in ihre Erinnerungen. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar, man fühlt in allen Situationen mit ihnen und verfolgt atemlos die Entwicklung der Beziehung zwischen der Hexe und dem Gargoyle. Beide sind aufgrund ihres Lebensstils recht unerfahren in der Liebe und so kommt die Romantik und Erotik nicht zu kurz. Dennoch bleibt der Spannungsbogen recht hoch. Die Schauplätze sind vielfältig in London, Paris und Florenz angesiedelt und einige faszinierende Abstecher führen in die Unterwelt – all das versteckt in der menschlichen Welt wie wir sie kennen. Auch die Engelshierarchie spielt eine große Rolle, gibt sie doch oft den Anstoß, der das Schicksal in die richtigen Bahnen leitet.

Der Roman bietet einen verheißungsvollen Plot mit viel Potenzial für eine oder mehrere Fortsetzungen. Ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Teil weitergeht. Auch alle Nebencharaktere sind interessant und liebevoll gestaltet, sodass ich gerne mehr über sie erfahren möchte. Die verschiedenen Schicksale und Handlungsfäden fügen sich zu einem schlüssigen Gesamtbild am Ende des Buches zusammen. Der Autorin ist es gelungen, einen spannenden, ganz und gar nicht vorhersehbaren Roman zu schreiben, der ungeahnte Wendungen bereit hält und in einem schönen Happy-End abschließt.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Doc für diese aufschlussreiche schöne Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Herzen aus Stein: Wächterschwingen 01 von Inka Loreen Minden ist in der Taschenbuchausgabe am 1. September 2012 im Sieben Verlag erschienen. Der 400 Seiten umfassende Fantasy-Roman ist für 14,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

Kurzbeschreibung
Eine Hexe auf der Flucht vor grausamen Dämonen – Ein Gargoyle, ihr heimlicher Beschützer Niemals darf er sich ihr zeigen, niemals darf er sich in sie verlieben, die Konsequenzen wären verheerend. Doch das Schicksal hat andere Pläne. Noir LeMar, die letzte Überlebende eines Hexenklans, ist auf der Flucht vor Dämonen, die einst ihre Familie auslöschten. Sie weiß nicht, dass sie in dem Gargoyle Vincent einen heimlichen Beschützer hat, der sie Tag und Nacht bewacht, während sie versucht, die Mörder ihrer Eltern zu finden. Um Noirs Leben zu retten, muss Vincent seine Deckung aufgeben. Auch wenn zwischen den beiden sofort eine unwiderstehliche Anziehungskraft herrscht, dürfen sie niemals ihrer Leidenschaft freien Lauf lassen. Denn Vincent wurde mit einem Fluch belegt. Alles, was er in seiner menschlichen Gestalt berührt, wird zu Stein.

Über die Autorin
Inka Loreen Minden, die auch unter dem Pseudonym Lucy Palmer, Mona Hanke (Erotik) und Loreen Ravenscroft (Romantasy) schreibt, ist eine bekannte deutsche Autorin (homo-)erotischer Literatur. Von ihr sind bereits 26 Bücher, 6 Hörbücher und zahlreiche E-Books erschienen.

Neben einer spannenden Rahmenhandlung legt sie viel Wert auf eine niveauvolle Sprache und lebendige Figuren. Explizite Erotik, gepaart mit Liebe, Leidenschaft und Romantik, ist in all ihren Storys zu finden, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen spielen.
Mehr über die Autorin findet sich auf ihrer Homepage unter www.inka-loreen-minden.de.

 

Literaturverfilmung: Rubinrot von Kerstin Gier – Kinostart am 14.03.13 [Trailer]

RUBINROT ist die Verfilmung des ersten, gleichnamigen Bandes der „Liebe geht durch alle Zeiten„-Trilogie von Kerstin Gier.

Nach seiner Veröffentlichung im Februar 2009 stand der Roman insgesamt 54 Wochen auf der Spiegel-Bestenliste, die beiden Nachfolgebände „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“ insgesamt 89 Wochen. Allein in Deutschland gingen über eine Million Bücher über den Ladentisch. „Rubinrot“ wurde in 26 Sprachen übersetzt und in 22 Länder verkauft.

Die Lieblingsfilm GmbH (München-Geiselgasteig) hat die Filmrechte an der Fantasy-Trilogie erworben. Im Frühjahr 2011 startete ein Fan-Casting für die Verfilmung. Über 1000 Fans beteiligten sich daran und mehr als 750 Casting-Videos wurden auf den Rubinrot-Kanal bei YouTube hochgeladen. Die Rollen von Cynthia Dale und Sarah Blooomberg (beides Klassenkameradinnen der Heldin Gwendolyn und ihrer Cousine Charlotte) wurden so an die Laiendarstellerinnen Oxana Salzmann (Cynthia) und Friederike Rhein (Sarah) vergeben.

In den Hauptrollen sind Maria Ehrich (Gwendolyn Shepherd) und Jannis Niewöhner (Gideon de Villiers) sowie Laura Berlin (Charlotte) zu sehen. In weiteren Rollen u.a. Veronica Ferres als Grace, Gwens Mutter und Katharina Thalbach als Großtante Maddy.

Kinostart ist am 14.03.2013.

Heute wurde der erste Trailer dazu veröffentlicht.

Zum Inhalt des Film
Eigentlich ist Gwendolyn Shepherd (Maria Ehrich) ein ganz normaler sechzehnjähriger Teenager – ärgerlich nur, dass ihre Familie definitiv einen Tick zu viele Geheimnisse hat. Allesamt ranken die sich um ein Zeitreise-Gen, das in der Familie vererbt wird. Jeder ist sich sicher: Gwens Cousine Charlotte (Laura Berlin) trägt das Gen in sich und so dreht sich alles ständig um sie. Bis sich Gwen eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Ihr wird schlagartig klar, dass stattdessen sie zur Zeitreisenden geboren wurde. Und das, obwohl sie darauf gut verzichten könnte. Genauso wie auf Charlottes arroganten Freund Gideon de Villiers (Jannis Niewöhner), mit dem sie sich nun zusammentun muss, um das größte Geheimnis ihrer Familiengeschichte aufzuklären. Eins steht für sie fest: Sie wird alles daran setzen die uralten Mysterien zu lösen. Was ihr dagegen nicht klar ist: Dass man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert!

Regie: Felix Fuchssteiner
Drehbuch: Katharina Schöde
Kamera: Sonja Rom
Schnitt: Wolfgang Weigl

Der Film wird gefördert vom Deutschen Filmförderfonds, dem FilmFernsehFonds Bayern, der Film- und Medienstiftung NRW, der Mitteldeutschen Medienförderung und der Filmförderungsanstalt sowie unterstützt vom Bayerischen Bankenfonds.

Quelle: Rubinrot – der Film

Blutrünstig und spannend: Das schwarze Kollektiv von Michael Zandt [Rezension]

Militärisch erzogen und gedrillt von dem schwarzen Kollektiv, zieht der erst knapp 16-jährige Soldat Ariko in den Krieg gegen die Hameshi, ein Volk, das im Einklang mit der Natur tief in den Wäldern lebt.

Nach einiger Zeit kristallisieren sich die wahren Motive des Kollektivs heraus. Zweifel an den Entscheidungen seiner Vorgesetzten und ein seltsamer Ruf, der Ariko in seinen Träumen heimsucht, lassen ihn die Seiten wechseln und sich zu den Hameshi durchschlagen, um an deren Seite zu kämpfen. Hier trifft er Lamis´jala, die schon vor langer Zeit sein Herz berührt hat, endlich wieder.

Doch auch bei den Hameshi ist sein Leben von Regeln bestimmt, die er nicht immer akzeptieren kann und auch hier greift der Krieg mit seinen grausamen Klauen nach ihm. Selbst als der Krieg nach Jahren endlich vorbei ist, steht der Frieden auf sehr wackeligen Füßen und seine Liebe zu Lamis´jala wird auf eine harte Probe gestellt.

Der Krieg entmenschlichte alle. Die einen mehr, die anderen weniger, doch jeder, der von ihm berührt wurde, musste ihm einen Teil seiner Seele überlassen.†œ

Diese Erkenntnis macht Ariko schmerzlich bewusst, dass ihm jahrelang ein falsches Weltbild vermittelt worden ist. Seine Zweifel an der Okkupation des Lebensraumes der Hameshi und einige einschneidende Vorfälle machen ihm immer mehr bewusst, dass er trotz seiner harten Ausbildung nicht zum Soldaten geboren ist.

Der Autor Michael Zandt lässt Ariko freie Hand, seine Geschichte zu erzählen. Und wie schon in Hapu (sh.: Hapu: Teufel im Leib von Michael Zandt), dem ersten Roman des Autors, versteht er es wieder sehr gut, den Leser am Ende eines Kapitels vor Betroffenheit nach Luft schnappen zu lassen. Er vermittelt einen interessanten Einblick in das Leben und Wirken der verschiedenen Clans der Hameshi, führt an magische Orte und schildert in sehr plastischen Worten die Schrecken des Krieges, in den nicht nur Menschen, sondern auch Götter und Dämonen verwickelt sind.

Blutrünstig und spannend mit verblüffenden Wendungen in einem ansprechend fantasievollen Erzählstil hinterlässt die Geschichte eine düstere Erinnerung an die Kreuzzüge und Zwangsmissionierungen aus längst vergangenen Zeiten. Tiefer Glaube, Fanatismus und Magie gehen in diesem Roman Hand in Hand.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, auch wenn man sich zu Beginn durch viele Informationen, ungewöhnliche Begriffe und Namen kämpfen muss. Aber es hat sich gelohnt. Leider ist Hapu ein bisschen zu kurz gekommen. Vielleicht hat sie ja demnächst wieder einen etwas größeren Auftritt, denn wie es aussieht, wird es einen 3. Teil geben. Ariko hat noch etwas sehr Wichtiges zu erledigen…
Allein das Cover ist leider nichts für meine Augen – es ist mir einfach zu dunkel geraten.

Der Lesekreis bedankt sich bei Angie ganz herzlich für diese anschauliche Buchbesprechung und bei Grit Richter, Leiterin des in diesem Jahr gegründeten Art Skript Phantastik Verlags, für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Die Taschenbuchausgabe Das schwarze Kollektiv umfasst 264 Seiten und ist für 11,80 Euro im Juli 2012 erschienen.

Kurzbeschreibung
Ariko ist ein Sohn der Straße. Von den Eltern verlassen, von den Behörden ins Waisenhaus gesteckt, gerät er früh in die Fänge des Militärs. Er wird zum Soldaten erzogen und in den Krieg gegen das geheimnisvolle Volk der Hameshi geschickt. In deren riesigen Wäldern lernt er verlorene Seelen und grausame Götter, aber auch die magische Schönheit der Schöpfung kennen. Ariko begegnet einem Mädchen. Sie ist jung, sie ist schön und sie ist eine feindliche Kriegerin. Der Waise wechselt die Fronten, doch findet er auch bei den Hameshi keinen Frieden. Er muss gegen Widersacher kämpfen und heimtückischen Dämonen widerstehen. Ariko lernt viel im Reich der ewigen Wälder, aber wird er am Ende auch begreifen, dass der Keim alles Bösen in der Liebe liegt?

Über den Autor
Michael Zandt, geboren 1967, lebt im Herzen des Stauferlandes. Im Jahr 2011 war eine seiner Kurzgeschichten für den Deutschen Phantastik Preis nominiert, im selben Jahr erschien auch sein Debüt-Roman Hapu: Teufel im Leib.

Unheiliger Engel von Andrea Mertz

Sergej Nikolaj Kasamarov ist ein charismatischer und erfolgreicher Geschäftsmann in Hamburg. Er ist unermesslich reich und sieht sehr gut aus. Kein Wunder, dass ihm die Frauen willig zu Füßen liegen und er sie nur aufzuheben braucht. Doch sie bedeuten ihm nichts, bis die hübsche Elaine Jäger seinen Weg kreuzt. Als er des Mordes verdächtigt wird und alles auf ihn als Täter hinweist, tritt die Kommissarin in sein Leben und in sein Herz. Elaine ist gezwungen gegen ihn zu ermitteln, obwohl sie befangen ist, denn auch sie hat sich in ihn verliebt. Magisch voneinander angezogen versuchen sie den dunklen Mächten zu trotzen, die ihre Hände im Spiel haben. Sergej umgeben viele Geheimnisse, seine Unsterblichkeit ist nur eines davon.

Den wahren Täter kennt nur nur Sergej. Die bösartige Hexe Anna Petrova, die ihm schon in der Vergangenheit das Leben schwer gemacht hat, scheint in die Sache verwickelt zu sein. Sie lässt ihre dämonischen Schergen auf seine wenigen Freunde los, um Sergej endgültig an ihre Seite zu zwingen.

Ohne zu wissen, wer er in Wirklichkeit ist, ist Sergej dazu verdammt unter den Menschen zu leben, die ihm eigentlich verhasst sind. Er weiß nur eines, er ist unsterblich, altert nicht und hat besondere Kräfte, die er gut verbergen muss, um nicht aufzufallen. So wandert er durch die Jahrhunderte. Dabei ist er immer auf der Suche nach dem Warum und immer wieder gezwungen, sich nach einigen Jahren eine neue Existenz zuzulegen.

Die Geschichte um Sergej, sein Leben und Wirken auf Erden, seine Vergangenheit, seine widersprüchlichen Gefühle und seine Wandlung ist so faszinierend beschrieben, dass Elaine dagegen etwas verblasst und ein bisschen in den Hintergrund gedrängt wird. Aber das mindert das Lesevergnügen letztlich nicht. Denn wer kann es schon mit einem unsterblichen Mann aufnehmen, der viele Jahrhunderte auf der Erde mitten unter den Menschen lebt. Sein wahres Ich ist so tief in ihm verborgen, dass er selbst nichts von seiner wahren Identität ahnt. Die Erinnerung an sein früheres Leben wurde ihm genommen – und zwar von niemand Geringerem als dem Erzengel Michael. Dieser gewährte ihm einst eine letzte Chance, als er ihn auf die Erde verbannte um der endgültigen Vernichtung zu entgehen.

Anna, eine von Machtgier besessene Hexe, möchte sich Sergejs Dämon, der in ihm lauert, zu Nutze machen und zwingt ihn bei einem Ritual diesen zu entfesseln. Elaine ist die einzige, die es schafft diesen Dämon in Schach zu halten. Sie ist es auch, die ihm Halt und Zuversicht gibt, um Anna endgültig zu vernichten. Doch bis dahin sind noch einige Hürden zu überwinden.

Alles dreht sich um Sergej, er steht in diesem Roman eindeutig im Vordergrund. Elaine ist eigentlich nur schmückendes Beiwerk, gewinnt aber im weiteren Handlungsverlauf mehr Beachtung, besonders am Ende, als es zum großen Showdown in Rumänien kommt.

Die Geschichte um Engel und Dämonen, Gut und Böse, Freundschaft und Liebe ist von der Autorin sehr anschaulich und spannend geschrieben – flüssig und gut zu lesen. Besonders hat mir der Prolog gefallen. Er weckte gleich meine Neugierde und mein Verlangen nach mehr.

Der Lesekreis bedankt sich ganz herzlich bei Angie für diese anschauliche Buchbesprechung und beim Sieben Verlag für die freundliche Überlassung eines Rezensionsexemplares.

Die Taschenbuchausgabe „Unheiliger Engel“ von Andrea Mertz umfasst 224 Seiten und ist im Juli 2012 für 14,90 Euro im Sieben Verlag erschienen.

Kurzbeschreibung
Arrogant, geheimnisvoll, skrupellos und gefährlich.
Sergej Nikolaj Kasamarov kultiviert seinen sagenhaften Ruf als schwerreicher Geschäftsmann und notorischer Playboy. Auf seine besonderen Fähigkeiten und Kräfte hat er lange verzichtet und im Laufe der Jahrhunderte gelernt, mit seiner Unsterblichkeit umzugehen, zu tarnen, und keine unnützen Gefühle zu investieren.
Als seine alte Feindin und rassige Hexe Anna, sowie die attraktive Polizeikommissarin Elaine Jäger in sein geordnetes Leben treten, überschlagen sich die Ereignisse. Er wird des bestialischen Mordes beschuldigt und verhaftet. Sergej muss nicht nur seine tiefen Gefühle und Sehnsüchte für Elaine in den Griff bekommen und seine Unschuld beweisen, sondern auch den Kampf gegen Anna und ihre dämonischen Gesellen aufnehmen. Doch die größte Gefahr für die Menschheit ist er selbst.

Über die Autorin
Das Licht der Welt erblickte Andrea Mertz 1969 im malerischen Menden/Sauerland. Sie schlug nach dem Abitur eine langjährige kaufmännische Laufbahn ein und arbeitete zuletzt als Assistent Manager und Innendienstleitung Export im Vertrieb von Medizinprodukten.

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit blieb Andrea Mertz jedoch ihrer eigentlichen Passion, dem kreativen Schreiben, immer treu, verfasste einige Gedichte und Kurzgeschichten. 2011 erschien ihre erste Romanreihe mit dem Titel „Der schwarze Lord“ in einem Berliner Verlag.

Aktuell lebt Andrea Mertz mit ihrer Familie sowie einer „tierischen“ Rasselbande am Rande des Sauerlandes. Das Schreiben nimmt einen wichtigen Platz in ihrem Leben ein.

Weitere Informationen über die Autorin finden sich auf ihrer Autorenhomepage bei Facebook.