Schauspieler in Sicherheit – Drachenläufer kann starten

DrachenläuferKinoWie am 05. Oktober 2007 ausführlich berichtet, musste der Filmstart von Drachenläufer aus Sicherheitsgründen verschoben werden. Weil sich seit Drehbeginn die Sicherheitslage in Afghanistan verschlechtert hat, befürchtet die Filmgesellschaft (Paramount Vantage) Repressalien gegen die jugendlichen Darsteller. In dem Film wird eine Vergewaltigungsszene (ein Hazara-Junge wird von einem Paschtunen vergewaltigt) gezeigt.
Es ist eine epische Erzählung über Väter und Söhne, Freundschaft und Betrug, die von den finalen Tagen der afghanischen Monarchie bis zu den Gräueltaten der Taliban-Herrschaft reicht. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Khaled Hosseini.

Die Jungen wurden nun an einen sicheren Ort in den Vereinigten Emiraten gebracht.  Hier ist die Kinopremiere für den 18. Januar 2008 vorgesehen.

Nicole Kidman als Hanna Schmitz in Berlin

Achtung, die Meldung ist überholt! Anfang Januar wurde bekannt, dass Kate Winslet die  Hanna Schmitz spielt. Nicole Kidmann hat aufgrund ihrer Schwangerschaft die Rolle abgelehnt.

Der „breite Rücken“, heißt es im Roman, „das zuckende Spiel der Muskeln“ ließen ihn an ein Pferd denken. Hanna sei „stark“, habe ein „kräftiges Kinn“, ein „herbes“ Gesicht, einen „sehr kräftigen“ Körper. Wenn sie von der Arbeit komme, rieche sie nach „frischem Schweiß und Straßenbahn“.

David KrossSo beschreibt der 15jährige Michael im Buch Hanna Schmitz. Nicole Kidman soll die ehemalige KZ-Aufseherin Hanna spielen, jene kräftige Frau, die im Kopf des pubertierenden Michael erotische Fantasien erzeugt. Man kann gespannt sein, wie die zierliche Kidmann in diese Rolle schlüpft.

Die Dreharbeiten zu Bernhard Schlinks Bestseller „Der Vorleser“ mit Hollywoodstar Nicole Kidman in der Hauptrolle haben am Mittwoch in Berlin begonnen. An der Seite von Kidman wird der erst 17-jährige deutsche Schauspieler David Kross („Knallhart“, „Krabat“) vor der Kamera stehen. Regie bei dem Film, in dem es auch um den Umgang mit der NS-Vergangenheit geht, führt der Brite Stephen Daldry

Szenen für den Film werden von Montag an auch im ostsächsischen Görlitz gedreht,wie die Neunte Babelsberg Film GmbH mitteilte. Noch unklar sei, wann genau Kidman zu den Dreharbeiten dazu stoßen werde, erklärte Senator Film in Berlin.

Der Film „Der Vorleser“ darf nicht in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen bei Berlin gedreht werden. Eine KZ-Gedenkstätte könne nicht Schauplatz eines Spielfilms sein, entschieden die Verantwortlichen.

Liebesleben von Zeruya Shalev – Kinostart am 08. November 2007

Zeruya ShalevEr war nicht mein Vater und nicht meine Mutter, weshalb öffnete er mir dann ihre Haustür, erfüllte mit seinem Körper den schmalen Eingang, die Hand auf der Türklinke, ich begann zurückzuweichen, schaute nach, ob ich mich vielleicht im Stockwerk geirrt hatte, aber das Namenschild beharrte hartnäckig darauf, daß dies ihre Wohnung war, wenigstens war es ihre Wohnung gewesen, und mit leiser Stimme fragte ich, was ist mit meinem Eltern passiert, und er öffnetet weit seinen großen Mund, nichts ist ihnen passiert, Ja´ara, mein Name rutschte aus seinem Mund wie ein Fisch aus dem Netz, und ich stürzte in die Wohnung, mein Arm streifte seinen kühlen Arm, ich ging an dem leeren Wohnzimmer vorbei, öffnete die verschlossene Tür ihres Schlafzimmers.

Schon der erste Satz des Romans Liebesleben von Zeruya Shalev ist ein verführerisches Gebilde. Das Leben der Protagonistin und Ich-Erzählerin Ja´ara gerät durch die Begegnung mit Arie aus den Fugen. Vom ersten Moment an verfällt sie der erotischen Anziehungskraft des älteren Mannes, der ein Freund ihres Vaters ist. Sie verzichtet auf ihr bisheriges Leben, um sich bedingungslos dem tyrannischen, egozentrischen Arie hinzugeben.

Auf den Vorwurf, dass ihr Roman den falschen Titel trage, weil es zwischen Arie und Ja´ara ja nun wirklich keine Liebe gebe, hat Shalev einmal geantwortet: „Es gibt vielleicht keine romantische Liebe in diesem Buch, aber dafür viele verschiedene Arten von Liebe. Es gibt leidenschaftliche Liebe, kränkende, besitzergreifende, egoistische, mitleidige, unschuldige, lästige … und noch viel mehr. Darum geht es mir.†œ

Die obsessive Geschichte von Liebesleben ist das Regiedebüt der Schauspielerin Maria Schrader (u.a. Aimée und Jaguar), die gemeinsam mit Laila Stieler (u.a. Drehbuch für Andreas Dresens Willebrock) auch das Drehbuch schrieb. Der Kinostart ist am 08.11.2007. Die Schauspielerin Netta GartiNetta Garti spielt den Part der Jara (Ja´ara), Rade SherbedgiaRade Sherbedgia den von Arie. Liebesleben ist eine Produktion von X Filme in Co-Produktion mit Transfax Film Production/Tel Aviv, dem Bayerischen Rundfunk und Arte und wurde gefördert von der Filmstiftung NRW, FFA, BKM und dem Medienboard Berlin-Brandenburg.

Wir haben das Buch im Januar 2001 im Lesekreis gelesen und sehr kontrovers diskutiert.

Er nahm meine Hand, wie im Laden, und legte sie mit einer natürlichen, sogar müden Bewegung auf seinen Hosenschlitz und sagte, dafür bist du doch gekommen, und drückte sie fest dagegen, du kannst jetzt gleich gehen und du kannst in ein paar Minuten gehen, nachdem du ihn bekommen hast, und ich schaute auf die Uhr, als sei es eine Frage der Zeit, und vor lauter Anspannung sah ich nichts und flüsterte, meine Kehle war trocken und zusammengeschnürt, was würdest du mir denn empfehlen? Das ist deine Entscheidung, sagte er, und ich fragte, aber was willst du, und er sagte, für mich spielt es wirklich keine Rolle. Schließlich bist du zu mir gekommen und nicht ich zu dir, und trotzdem öffnete er langsam seinen braunen Gürtel ….

Drachenläufer – Filmstart aus Sicherheitsgründen verschoben

DrachenläuferWie die New York Times gestern berichtete, wird der Filmstart des Beststellers „Drachenläufer (The Kite Runners) von Khaled Hosseini aus Sicherheitsgründen verschoben, da auf drei jugendliche Schauspieler aus dem Film ein Attentat verübt werden könnte.

Sechs Wochen später, also für den 14. Dezember ist nun die Premiere geplant. Bis dahin werden die 12-jährigen Jungen ihr Heimatland Afghanistan verlassen haben.

Wie das Filmstudio berichtete, erfolgt diese außergewöhnliche Vorsichtsmaßnahme, weil sich die Sicherheit in Afghanistan seit Drehbeginn verschlechtert hat. In dem Film wird unter anderen eine Szene gezeigt, in der ein Junge des Stammes der Hazara von drei Jugendlichen des rivalisierenden Stammes der Paschtunen vergewaltigt wird.

„Obwohl sich die Meinungen betreffs des Potenzials des Films, ethnische Gewalt anzuregen, sehr unterscheiden, fühlen wir uns verpflichtet, für die Sicherheit der Kinder zu garantieren,“ berichtete Megan Colligan, die Marketingleiterin von Paramount Vantage. Das Studio stellte einen ehemaligen CIA Offizier an, um die Gefahren zu bewerten, die den jugendlichen Darstellern drohen.

„Wir haben uns geeinigt sie aus dem Land zu holen,“ sagte John Kiriakou, der Ex-CIA Anti-Terror-Spezialist, der ungefähr zwei Dutzend afghanische Politiker und andere im Auftrag des Studios interviewte.
Alle drei Jungdarsteller, Ahmad Khan Mahmoodzada, Zekiria Ebrahimi und Ali Danish Bakhty, waren Schüler ohne vorherige schauspielerische Erfahrung, sie wurden vom Besetzungsleiter des Films in Kabul entdeckt.

Die Jungen, jeder begleitet von einem Familienmitglied, werden wahrscheinlich die afghanische Hauptstadt Kabul Ende Oktober, mehr als einen Monat vor Schuljahresende, verlassen und mit einem Privatlehrer in die Vereinigten Staaten reisen. Colligan sagte, Vorbereitungen seien für die Jungen getroffen worden in die Vereinigten Arabischen Emiraten zu gehen, wo sie wahrscheinlich mindestens bis März bleiben werden. Bis dahin wird der Film in den Kinos der Welt veröffentlicht worden sein.

Falls die Drohungen gegen die Jungen weiterhin andauern, wird ihnen erlaubt auf unbestimmte zu bleiben.

Der 2003 erschienene Roman „Drachenläufer“ beschreibt die afghanische Gesellschaft über mehr als drei Jahrzehnte, beginnend mit der Zeit vor der sowjetischen Invasion bis zur Machtergreifung der Taliban. Es geht um die Freundschaft zwischen Amir, dem Sohn eines wohlhabenden Paschtunen, und Hassan, dem Hazara Sohn des Dieners des Vaters. In einer umstrittenen Szene wird Hassan in einem Hof in die Enge getrieben und von drei jugendlichen Paschtunen vergewaltigt. Ein dritter Charakter, Sohrab, wird später gezwungen einen erotischen Tanz vor korrupten Taliban aufzuführen.

Ahmad Jaan Mahmoodzada, Vater von Ahmad Khan Mahmoodzada, der den Hassan spielt, hat in Interviews gesagt, dass er über die Vergewaltigungsszene vorab nicht informiert wurde. Die Filmgesellschaft bestreitet dies, ihm sie die Szene lange im voraus bekannt gewesen und er hätte zugestimmt.

Die Vergewaltigungsszene betrachtet Kiriakou als Zündstoff, obwohl niemand in Afghanistan bislang den Film gesehen hat

KhaledDer Autor Khalded Hosseini sagt in einem Interview zu seinem Buch: “ Ich möchte, dass die Leser sich auf die Figuren einlassen und an ihren Schicksalen Anteil nehmen. Wenn dieses Buch einen Dialog über Afghanistan auslöst und erfolgreich im öffentlichen Bewusstsein hält, dann, denke ich, hat es eine Menge erreicht.“

So hat er sich das sicherlich nicht vorgestellt!

Nicole Kidman spielt die Rolle der Hanna Schmitz in „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink

Nicole KidmanRalph FiennesAchtung, die Meldung ist überholt! Anfang Januar wurde bekannt, dass Kate Winslet die  Hanna Schmitz spielt. Nicole Kidmann hat aufgrund ihrer Schwangerschaft die Rolle abgelehnt.

Anfang Juli wurde bekannt, dass der britische Regisseur Stephen Daldry Bernhard Schlinks internationalen Bestseller „Der Vorleser“ verfilmt. Daldry nahm für seine Recherchen an einem Berliner Mordprozess teil. Heute berichtet die Süddeutsche, dass die Rolle der KZ-Aufseherin Hanna Schmitz von Nicole Kidman gespielt wird. Die zweite Hauptrolle in dem Film übernimmt Ralph Fiennes.

Der 15-jährige Gymnasiast Michael Berg lernt Ende der 1950er Jahre in Heidelberg Hanna Schmitz kennen. Die 20 Jahre ältere Straßenbahnschaffnerin kümmert sich um ihn, als ihm, an Gelbsucht erkrankt, auf dem Nachhauseweg übel wird. Wieder gesund besucht er sie und erlebt mit ihr seine erste Liebe.

In dem zuerst in den USA erschienenen Roman, in dessen Mittelpunkt eine seltsame Liebesgeschichte steht, setzt sich Bernhard Schlink †“ auch aus rechtsphilosphischer Sicht †“ mit der Judenvernichtung im »Dritten Reich«, der Schuldfrage und dem Generationenkonflikt in den 1950/60er Jahren kritisch auseinander.

Die Dreharbeiten für den Film sollen Ende September in Berlin beginnen.