Premiere: Die Vorleser Fried/Mangold am 10. Juli um 22.30 Uhr im ZDF

„Die Vorleser“ Amelie Fried und Ijoma Mangold geben den Zuschauern in der Premiere der neuen Literatursendung am 10. Juli um 22.30 Uhr im ZDF vielfältige Buchtipps für einen lektürestarken Sommer – belletristische Werke stehen im Mittelpunkt, aber auch Sachbücher und Jugendliteratur sind im Gespräch.

Jede Sendung wird ein besonderes Thema haben, dazu werden Romane, Erzählungen und Sachbücher vorgestellt, von bekannten und noch zu entdeckenden Autoren. Die beiden Gastgeber der neuen Literatursendung sprechen in ihrer Auftaktsendung aus dem ehemaligen Hauptzollamt des Hamburger Hafens mit einem prominenten Gast über aktuelle Bücher, die das Leben bereichern. Wer der Gast der ersten Sendung sein wird, ist noch nicht bekannt.

Unter dem Titel „Macht interessiert mich überhaupt nicht“ hat stern.de ein ausführliches Interview mit Amelie Fried über Kritik, Kritiker und ihre eigene Nachfolgerin Charlotte Roche online gestellt. Auf die Frage nach der Aufgabenteilung in der neuen Literatursendung zwischen ihr und Ijoma Mangold antwortete Amelie Fried folgendes:

„Auf den ersten Blick sieht es ja so aus, als wäre Ijoma Mangold für die ernsthafte Literaturkritik zuständig und ich eher für das Leichte. Das ist eine verführerische Vorstellung – aber so einfach ist das nicht. Weder ist er elitär noch bin ich nicht in der Lage, Literatur zu beurteilen. Das wird sich mischen. Trotzdem sind die verschiedenen Sichtweisen natürlich interessant: Er ist jung, ein Mann, ein Literaturkritiker, ich bin älter, eine Frau, Autorin. Da wird es auch schon mal zu unterschiedlichen Meinungen kommen.“

Viel Erfolg!

Denis Scheck befördert 7 der Top Ten der Bestenliste auf den Müll

druckfrisch1In seiner Literatursendung am 05.04. kommentierte Denis Scheck wieder die Top Ten der Spiegel-Bestenliste.
Dieses Mal traf es die Bestseller der Hardcover besonders hart. Nur drei der Top Ten fanden seine Gunst, die restlichen sieben beförderte Denis Scheck gnadenlos auf den Müll.

Gleich zwei der vier Titel von Stephenie Meyers erfolgreichen Twilight-Saga belegen derzeit die beiden ersten Plätze – völlig zu Unrecht, denn laut Denis Scheck verfasst Stephenie Meyer keine Literatur sondern einen sämigen Sprachbrei. Bei Sarah Kuttners Mängelexemplare diagnostiziert er Trittbrettfahrerei mit einem Hang zur Depression und bei Simon Becketts Leichenblässe nerven so langsam die ewig wiederkehrenden Serienkiller. Seine Abneigung gegen Charlotte Roches Malheur Feuchtgebiete sind schon hinlänglich bekannt. Auch Daniel Glattauers Fortsetzung von Gut gegen NordwindAlle sieben Wellen – hält Denis Scheck für überschätzt und überflüssig, ebenso wie Karen Roses Krimi Todesbräute mit seiner quälenden Länge in lupenreiner SMS-Prosa.

Na ja, immerhin bleiben uns Denis Schecks  Empfehlungen für Daniel Kehlmanns neuen großartigen Roman Ruhm, Unser allerbestes Jahr ein gutes Buch von David Gilmoure und Uwe Tellkamps Turm, gemessen am Rest dieser Bestsellerliste natürlich schieres Gold und ein literarischer Lichtblick!

Platz 1
mullStephenie Meyer: Bis(s) zum Ende der Nacht
In Band vier läuten für Bella Swan endlich die Hochzeitsglocken, der Auserwählte Edward darf sie beissen und schwängern, und für den leer ausgegangenen Werwolf-Nebenbuhler Jacob bleibt die Hoffnung auf das Töchterlein. Versteckt unter Meyers sämigem Sprachbrei findet sich stahlharte Ideologie: „Mädels, spart Euch bis zur Hochzeit auf, verwandelt Euch daraufhin in willige Gebärmaschinen und überlasst alle wichtigen Entscheidungen am besten Euren weisen Altvorderen!“, ruft die Mormonin Meyer ihren Leserinnen zu. Wenn Sie mich fragen: Hier ist jemand nicht von einem Vampir, sondern vom wilden Affen gebissen worden.
(Deutsch von Sylke Hachmeister, Carlsen Verlag, 788 Seiten, 19,90 €)

Platz 2
mullStephenie Meyer: Bis(s) zum Abendrot
Schock deine Eltern, heirate einen Vampir! Welch schöne Idee. Leider lieblos verschenkt, weil Stephenie Meyer schlicht eine in wirklich jeder Hinsicht †“ stilistisch, intellektuell, in ihrer Phantasie †“ beschränkte Autorin ist. Wie schafft man es nur, so dicke Romane über so schlichte Charaktere zu schreiben? Indem man wie Stephenie Meyer jede Aussage in gnadenloser Redundanz verdoppelt, ja verdreifacht. Hier runzelt keiner die Stirn, ohne dass er im gleichen Satz „tief in Gedanken“ ist und obendrein noch eine „grübelnde Miene“ aufsetzt.
(Deutsch von Sylke Hachmeister, Carlsen Verlag, 557 Seiten, 19,90 €)

Platz 3
mullSarah Kuttner: Mängelexemplare
Ein Schulbuchbeispiel für Trittbrettfahrerei in der Literatur: Was Charlotte Roche die Intimhygiene, ist Sarah Kuttner die Diagnose Depression. Während bei Roche aber wenigstens noch die ersten 20 Seiten imponieren, nervt Kuttners narzisstische Trotzköpfchen-Heldin ab Seite eins durch ihre Erzählstimme, ununterscheidbar vom manisch aufgekratzten Tonfall einer Telefonquizsendung im Fernsehen.
(S. Fischer, 272 Seiten, 14,95 €)

Platz 4
lesenDaniel Kehlmann: Ruhm
Ein in jeder Beziehung durchdachter Roman, ein Roman, der mal stimuliert, mal anrührt, mal verführt, ein Roman über Form, Funktion und Folgen moderner Massenkommunikation via Handy und Internet. Wenn schon E-Mail-Romane, dann bitte solche.
(Rowohlt, 203 Seiten 18,90 €)

Platz 5
mullSimon Beckett: Leichenblässe
Der Brite Dr. David Hunter hat von Arzt auf Forensiker umgeschult und übt auf Serienkiller dieselbe Wirkung aus wie ein Magnet auf Eisenspäne. Mal ehrlich: Wollen Sie wirklich noch ein Buch über einen Serienkiller lesen? Dieses hier ist ja einigermaßen routiniert geschrieben, aber haben solche Romane nicht etwas wahnsinnig Fades, eben Serielles? Immer nur den lieben langen Tag oder auch die Nacht vor sich hin massakrieren: Das kann’s doch nicht gewesen sein! Lesen Sie doch stattdessen mal ein gutes Buch †“ zum Beispiel das auf Platz 4!
(Deutsch von Andree Hesse , 415 Seiten, 19,90 €)

Platz 6
mullCharlotte Roche: Feuchtgebiete
Fängt stark an, lässt stark nach: Roches Geschichte um das einfältige Scheidungskind Helen Memel ist sprachlich zu arm und gedanklich zu schlicht. Im Schwäbischen nennt man so etwas einen Riesenseich. Sagen wir freundlicher: Hier ist jemandem ein kleines Malheur passiert.
(DuMont, 219 Seiten, 14,90 €)

Platz 7
mullDaniel Glattauer: Allen sieben Wellen
Die überflüssige Fortsetzung eines überschätzten Romans. Wer Ihnen einreden will, dieses Buch sei etwas Besonderes, weil ganz in Form von E-Mails erzählt, liest sicher auch gern all die vielen tollen Fax-, Fernschreiber, Telegramm- und Rohrpost-Liebesromane.
(Deuticke Verlag, 224 Seiten, 17,90 €)

Platz 8
lesenDavid Gilmoure: Unser allerbestes Jahr
Ein Vater macht seinem 15-jährigen Sohn ein unmoralisches Angebot: Er darf mit der verhassten Schule aufhören, vorausgesetzt, er schaut sich drei Filme die Woche zusammen mit seinem Dad an. Wie man mit Hilfe von Francois Truffaut, Marlene Dietrich und Marlon Brando einen Menschen aus sich machen kann, erzählt der Kanadier David Gilmoure in diesem autobiographischen Buch, das einen so wie ein schön kitschiger Kinofilm dreimal lachen und dreimal weinen lässt. Ein gutes Buch!
(Deutsch von Adelheid Zöfel, S. Fischer, 256 Seiten, 18,95 €)

Platz 9
mullKaren Rose: Todesbräute
Einiges in diesem auf seiner ganzen quälenden Länge in lupenreiner SMS-Prosa verfassten Krimi kommt mir ziemlich weit hergeholt vor. Zum Beispiel, dass der Bruder des ermittelnden Special Agent ein Serienkiller ist und ihre Eltern umgebracht hat, während seine potentielle Geliebte sich als die Zwillingsschwester jener Frau erweist, die vor 13 Jahren auf exakt dieselbe Weise ermordet wurde wie das heutige Opfer. Sehr naheliegend erscheint mir allerdings der Verdacht, der IQ der Autorin könnte sich nach Verzehr einiger Austern kurzzeitig verdoppeln.
(Deutsch von Kerstin Winter, Droemer Knauer, 684 Seiten, 14,95 €)

Platz 10
lesenUwe Tellkamp: Der Turm
Uwe Tellkamp erzählt in „Der Turm“ von den letzten sieben Jahren der DDR. Ich habe viele Einwände gegen diesen Roman: gegen seine in meinen Augen traditionshörige Schwerblütigkeit, gegen seine Machart und seine erheblichen Längen genauso wie gegen seine Familienfixiertheit und sein dumpf-deutsches Kunstwollen. Aber um zur Abwechslung mal über Maßstäbe zu sprechen: Gemessen am Rest dieser Bestsellerliste ist Tellkamps „Turm“ natürlich schieres Gold und ein literarischer Lichtblick!
(Suhrkamp Verlag, 976 Seiten, 24,80 €)

Quelle: Druckfrisch

Druckfrisch mit Denis Scheck am 05.04. um 23.35 Uhr in DasErste

Druckfrisch

Es gibt viele Gründe, warum man heute die Sendung Druckfrisch mit Denis Scheck um 23.35 Uhr nicht verpassen sollte:

Zum einen spricht er mit Juli Zeh, einer wirklich sehr sympathischen, schlagfertigen,  intelligenten und vielfach ausgezeichneten Autorin und absoluten Powerfrau, über ihren neuen Roman Corpus Delicti, zum anderen stellt er den Bestsellerautor Eoin Colfer mit seiner Buchreihe über Artemis Fowl vor und präsentiert ein Sachbuch von Florian Werner über die allgegenwertigen Kühe in unserem Leben. Denis Scheck befördert wieder hemmungslos einige Bestseller der Top Ten in die Mülltonne und macht auf ungewöhnliche „Hintergrundmusik“ aufmerksam.

Desweiteren war Denis Scheck mit T.C Boyle in einer Stuttgarter Buchhandlung unterwegs um Kunden Bücher ans Herz zu legen.
Dabei lief ihm zufällig, und das ist ein weiterer Grund die Sendung nicht zu verpassen – zumindest für Blogger aus der Literaturszene, unsere geschätzte Maren von der Biblomanie direkt in die Arme. Leider hat sie den Strubbelkopf mit dem Schal und der Sonnenbrille, der gerade von Denis Scheck interviewt wurde, nicht gleich erkannt. Maren hat die Situation dann aber meisterhaft gelöst, indem sie schnell einen Roman von T.C. Boyle kaufte und ihm zum Signieren vorlegte. Für ein Foto haben sich die beiden dann auch noch zur Verfügung gestellt.

corpus-delictiJuli Zeh: Corpus Delicti
Wir schreiben das Jahr 2057. Das Staatswesen übt eine penible Gesundheitsdiktatur aus. Alles wird kontrolliert. Der Staat zwingt seine Bürger zu radikalster Vorsorge. Ein sehr nachdenklich machendes Buch, das aufzeigt, wie hehre ökologische und gesundheitspolitische Ziele sich verselbstständigen können und ins Brutale abgleiten.

Kurzbeschreibung
Jung, attraktiv, begabt und unabhängig: Das ist Mia Holl, eine Frau von dreißig Jahren, die sich vor einem Schwurgericht verantworten muss. Zur Last gelegt wird ihr ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat, reicht diese Innenausstattung aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. Mia Holl will beweisen, dass ihr Bruder, verurteilt wegen einer angeblichen Vergewaltigung, unschuldig ist. Sie gerät also in Stellung gegen das System, hier „Methode“ genannt, auch aus Liebe zu ihrem Bruder, der sich das Leben nahm.

Juli Zeh entwirft in Corpus Delicti das spannende Science-Fiction-Szenario einer Gesundheitsdiktatur im Jahr 2057. Sie zeichnet ein System, das alle und alles kontrolliert. Gesundheit ist zur höchsten Bürgerspflicht geworden. Die „Methode“ verlangt ein festes Sportpensum ebenso wie die Abgabe von Schlaf- und Ernährungsberichten. Buchstäblich über jeden Schritt seiner Bürger ist dieser Staat informiert.

Corpus Delicti handelt von höchst aktuellen Fragen: Wie weit kann und wird der Staat individuelle Rechte einschränken? Gibt es ein Recht des Einzelnen auf Widerstand? Juli Zehs Corpus Delicti. Ein Prozess ist ein visionäres und ungeheuer spannendes Buch über unsere Zukunft, die wir immer weniger bestimmen können.
artemis-fowlEoin Colfer: Artemis Fowl. Das Zeitparadox
Artemis Fowl ist der Held einer Buchreihe, die fast so erfolgreich ist wie „Harry Potter“, nur dass ihr Held kein Zauberschüler, sondern ein hochintelligenter, aber schwerkrimineller Dieb ist. In dessen jüngstem Abenteuer macht die Erkrankung seiner Mutter an der tödlichen Seuche eine Reise in die Vergangenheit notwendig.

Kurzbeschreibung
Ein neues phantasievolles Abenteuer des jugendlichen Genies Artemis Fowl und seiner Freunde aus dem Erdland: Durch einen Zeittunnel reisen Artemis und Elfe Holly Short in die Vergangenheit. Um das Leben seiner Mutter zu retten, muss Artemis Fowl gegen sein jüngeres Ich kämpfen. Rasant, mitreißend und raffiniert erzählt!
die-kuhFlorian Werner: Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung
Viel ist in diesen Tagen der Weltwirtschaftskrise von Cash cows, Kuhhandeln und den Melkkühen der Nation die Rede. Die Kuh ist das kapitalistische Tier schlechthin, so Florian Werner in seinem grandiosen Buch.

Kurzbeschreibung
In unserem Leben ist sie allgegenwärtig – als Werbeträgerin, als Gegenstand der Forschung und der Dichtung, als Brotbelag, als Glücksbringer und Spielzeug. Sie wird als heilig verehrt oder für blöd befunden, nur gleichgültig ist sie uns nie: Nach bald 10.000 Jahren Zusammenleben ist uns das geheimnisvolle Rindviech noch immer ein Rätsel. Anhand von Anekdoten, Kuriositäten und überraschenden Funden präsentiert Florian Werner, Autor und Musiker aus Berlin, die Kulturgeschichte der Kuh, mit Bildern und vielen Literaturhinweisen.

In der Buchhandlung empfiehlt Denis Scheck:

Monika Rinck: „Helle Verwirrung & Rincks Ding- und Tierleben
Rawi Hage: „Als ob es kein Morgen gäbe

T.C Boyle empfiehlt:
Kazuo Ishiguros „Alles, was wir geben mussten

Quelle: Druckfrisch

Lesen! im ZDF: Amelie Fried und Ijoma Mangold sind Heidenreichs Erben

Wie die Süddeutsche heute berichtet, werden die Moderatorin Amelie Fried und der Jouranlist Ijoma Mangold das neue Literaturmagazin des ZDF präsentieren.
Der öffentlich-rechtliche Sender bestätigte beide Personalien am Montag dieser Woche, Fried und Mangold waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Noch im Mai will das ZDF mit dem Nachfolger von „Lesen!“ ins Programm. Wie bisher wird die neue, zunächst 30-minütige Sendung offenbar sechs- bis achtmal im Jahr am Freitagabend statt des Kulturmagazins „Aspekte“ um 22.30 Uhr ausgestrahlt. Einen Titel gibt es derzeit nicht. Mit Gästen aus dem Literaturbetrieb sollen Mangold und Fried vor kleiner Studiokulisse mit Publikum über Bücher diskutieren und Empfehlung wie Kritik aussprechen.

Amelie Fried, 50, ist seit 1998 gemeinsam mit dem Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit, Giovanni di Lorenzo, Gastgeber der Talkshow „3 nach 9“ von Radio Bremen. Die Tochter eines Publizisten und Verlegers aus Ulm studierte Theaterwissenschaft, später besuchte sie die Hochschule für Fernsehen und Film in München und schloss in den Fächern Fernsehpublizistik und Dokumentarfilm ab. 1984 begann sie mit TV-Moderationen, zunächst bei „Live aus dem Alabama“, der so erfolgreichen ehemaligen Jugendsendung des Bayerischen Rundfunks. Schon damals war di Lorenzo ihr Kollege, auch Günther Jauch und Sandra Maischberger sammelten bei „Live aus dem Alabama“ erste Talkshow-Erfahrung.

1987 übernahm Fried die ZDF-Talkshow „Live aus der Alten Oper in Frankfurt“. Anfang der neunziger Jahre sah man sie dann bei RTL als Vertretung von Günther Jauch bei „Stern TV“. Sie hatte zu dieser Zeit bereits den Adolf-Grimme-Preis gewonnen und begann, Kinderbücher zu verfassen. 1996 erschien ihr erster Roman, „Traumfrau mit Nebenwirkungen“, der später wie vier andere Bücher für das ZDF, die ARD und Sat 1 verfilmt wurden.

ZDF-intern hat wohl Frieds starke berufliche Bindung an die Literatur eine große Rolle gespielt neben ihrer TV-Erfahrung. Ihre Berufung ist daher nicht überraschend, die von Mangold allerdings schon.

Der 37-Jährige ist Jurymitglied des Ingeborg-Bachmann-Preises, er hat für 2009 eine Gastprofessur für Literaturkritik in Göttingen und war seit 2001 Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Von April an †“ nach einer kurzen Einarbeitung †“ soll er Stellvertreter des von Florian Illies und Jens Jessen verantworteten neuen Feuilletons der Zeit werden, in dem die bisherigen Teile Literatur und Feuilleton zusammenfließen.

Mangold arbeitet also mit der langjährigen ARD-Talkshow-Partnerin seines Chefredakteurs fürs ZDF. Amelie Fried wird erst einmal weiter mit di Lorenzo bei „3 nach 9“ Gespräche führen, die nächsten schon an diesem Freitagabend. Es wird, sofern sie sich mit dem neuen Literaturformat durchsetzt, der Anfang vom Abschied aus Bremen.

Quellen: Süddeutsche Zeitung

Wer soll die neue Literatursendung im ZDF moderieren? Alsmann führt vor Willemsen

Viele interessiert brennend die Frage, wer die Nachfolgesendung von Elke Heidenreichs Lesen! im ZDF moderieren wird.

Das ZDF hat Elke Heidenreich fristlos gekündigt, nachdem sie ihre Kritik am deutschen Fernsehen („hirnlose Scheiße“) nach der Fernsehpreis-Verleihung an Marcel Reich-Ranicki öffentlich in der FAZ publik gemacht hatte.

Nach dem unglücklichen Rauswurf von Elke Heidenreich hat das ZDF Ersatz für die Literatursendung ab 2009 versprochen.

Der oder die NachfolgerIn soll populär sein und doch auch ein bisschen fachkundig, er oder sie sollte selbst gern lesen, aber zugleich ein Fernsehmensch sein und natürlich „gut rüberkommen“ auf der Mattscheibe. SPIEGEL online hat Charlotte Roche, Roger Willemsen, Jörg Pilawa, Harald Schmidt, Claus Kleber und Gundula Gause, Hape Kerkeling, Dieter Bohlen, Sigrid Löffler, Cherno Jobatey und Günter Jauch als die zehn aussichtsreichsten BewerberInnen vorgestellt.

Wir haben bei unserer internen Abstimmung (siehe Startseite oben rechts) auf Wunsch einiger KommentatorInnen zusätzlich Götz Alsmann ins Rennen geschickt. Und siehe da, Götz Alsmann führt im Moment eindeutig vor Roger Willemsen!

Im Juli war Götz Alsmann zu Gast bei Elke Heidenreich und präsentierte dem Publikum „Der Orientalist“ von Tom Reiss als sein Lieblingsbuch und sprach über seine Liebe zu Ivan Turgenev, den er als einen der bedeutendsten Schriftsteller des 19. Jahrhunderts bezeichnete.

Vielleicht macht ihn ja sein Geheimnis tatsächlich zum passenden Nachfolger:

Götz Alsmann ist eine Ausnahmeerscheinung der deutschen Unterhaltungsbranche. Kaum eine andere Person im nationalen Showgeschäft kann ein vergleichbares Maß an musikalischem Talent, unverkrampftem Witz und gehobener Wortakrobatik vorweisen. Entsprechend facettenreich und medienübergreifend ist Götz Alsmanns Karriere: Ob als Radio- und TV-Moderator, Bandleader, Musiker, Sänger oder Hörbuchsprecher †“ was der promovierte Musikwissenschaftler abliefert, hat stets künstlerisches Gewicht und zugleich Charme und Leichtigkeit. Er ist einer der letzten großen Entertainer im eigentlichen Sinne.

Quellen Fotos: Wikipedia, Flickr