Herber Verriss: Helmut Kraussers Tagebücher gehen der ZEIT auf die Nerven

Wir haben uns bemüht, ihn ins Herz zu schließen. Aber es geht nicht.

Unter dem Titel „Meine Jahre mit Helmut Krausser“ hat ZEIT ONLINE am 26.03.2010 eine Rezension zu Helmut Kraussers im Februar erschienenen Roman „Substanz: Das Beste aus den Tagebüchern“ veröffentlicht.

Dass Krausser u.a. im Prinzip alles „scheiße“ findet, schlechtgelaunte Vernichtungsfantasien und große Spießigkeit verbreitet, geht ZEIT-Rezensent Florian Illies auf die Nerven.

[…]„Alle fünf Goethe-Gedichte scheiße“ beziehungsweise „Sachen von Prada sehen so scheiße aus“. Die größten Flüche stößt Krausser allerdings alle paar Seiten auf die Literaturkritik aus †“ vor allem, weil sie sein Genie nicht erkennt, aber auch grundsätzlich: „Deshalb bin ich ja auch der Künstler und du nur ein popliger Redakteur“, schreibt er allen gewesenen und künftigen Kritikern seiner Werke ins Stammbuch. Helmut Krausser, so spürt man auf jeder zweiten Seite, will also von der Literaturkritik gehasst werden, um sein Selbstbild als verkanntes Genie nicht infrage stellen zu müssen. Wir haben uns deshalb bemüht, ihn ins Herz zu schließen. Sein Tagebuch mögen zu wollen. Damit er endlich mit dieser nervtötenden Noli-me-tangere-sonst-hau-ich-dir-in-die-Fresse-Pose aufhört. Und einfach weiter diese verrätselten, seltsamen, guten, schwierigen, schlechten, in jedem Fall: besonderen Bücher schreibt. – Aber es geht nicht.[…]

Bleibt die Frage, ob man sich ein Buch, das derartig verrissen wird, kaufen sollte.

„Es ist nicht die normale Tagebuchliteratur. Es ist Poesie vom feinsten, gepaart mit glasklarem Blick für die Wirklichkeit und oft auch für Hintergründe. Ein sehr zu empfehlendes Buch. „, heißt es der einzigen Kundenrezension bei Amazon.

Fragt sich nun wiederum, wer die geschrieben hat und wem man glauben kann.

Kurzbeschreibung
Zwölf Monate aus zwölf Jahren, von 1992 bis 2004: Helmut Kraussers Tagebücher sind ein einzigartiges literarisches Dokument. Sie sind viel mehr als das ungewöhnliche Selbstporträt des facettenreichsten Autors seiner Generation. Sie legen Zeugnis ab von Gesellschaft, Politik und Kultur unserer Zeit stets getrieben von rastloser Neugier. Voller Sprachwitz und Poesie bilden sie ein kluges, scharfsinniges, gnadenloses Journal. Die Tagebücher erschienen zwischen 1993 und 2005. Helmut Kraussers brillante Aufzeichnungen sind nun auf ihre Essenz konzentriert zwölf Jahre Gegenwart in einem Band.

Die gebundene Ausgabe umfasst 464 Seiten und ist am 18.02.2010 im DUMONT Literatur und Kunst Verlag erschienen. Substanz: Das beste aus den Tagebüchern ist für 24,95 Euro im Buchhandel erhältlich.

Quelle: ZEIT ONLINE

Von Frau zu Frau: Der Liebespakt von Susanne Leinemann

Der Liebespakt von Susanne Leinemann

Kurz vor ihrem 4. Hochzeitstag erfährt die erfolgreiche Innenarchitektin Antonia Jungbluth, genannt Toni, dass ihr Mann sie seit einiger Zeit mit einer Fernsehmoderatorin betrügt. Da ihr Mann Georg aber kurz vor einem großen Karrieresprung steht, bittet er sie, die glückliche Ehefassade noch vier Monate aufrecht zu erhalten und schließt mit ihr einen Vertrag:

Nach seiner Wahl zum Vorstandvorsitzenden eines großen Konzerns soll sie eine ausreichende Summe Geld erhalten, damit sie sich selbständig machen kann.

Toni willigt ein, da sie ihren Mann noch liebt und ihn in den vier Monaten zurückgewinnen möchte. Angeregt durch die Liebesromane der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Illustrierten „Die Gartenlaube†œ, und die Unterstützung ihrer Freundinnen, versucht sie alle Register zu ziehen, um ihrem Noch-Ehemann die wahre Bedeutung der Ehe aufzuzeigen.

Sie kündigt sogar ihren Job, um sich ganz der Rettung ihrer Ehe zu widmen. Doch Georg ist zu sehr mit seinem Machtstreben beschäftigt und widersteht all ihren Bemühungen. Im Gegenteil. Nachdem er sie nochmals tief gedemütigt hat, gibt sie auf.

Auf einer gemeinsamen Geschäftsreise nähern sie sich dann doch wieder soweit an, dass sie eine leidenschaftliche Nacht miteinander verbringen, die aber ein abruptes Ende nimmt und sie vorzeitig abreisen lässt.

Am Vorabend der Vorstandswahl kommt es bei einer großen Galaveranstaltung zum finalen Showdown…

Dieser Roman ist eine herrliche Lektüre zum Entspannen und Abschalten. Er ist flüssig geschrieben und mit einer ordentlichen Priese Humor gewürzt. Auch regt er in manchen Passagen unwillkürlich zum Nachdenken an.
Die weiblichen Figuren, das gilt für die Protagonistin Toni und auch für ihre leicht flippigen Freundinnen, sind gut herausgearbeitet und überzeugen in ihren Handlungen. Der Ehemann wirkt dagegen etwas klischeehaft und profillos. Auch der Schluss ist leider etwas zu abrupt und unglaubwürdig.
Trotz der kleinen Fehler, hat mir das Buch gut gefallen. Es ist ein Roman von einer Frau für Frauen geschrieben. Die Autorin behandelt das Thema „Fremdgehen“ in der Ehe, ohne das Thema zu pessimistisch zu behandeln. Abschließend kann ich nur sagen: Wunderschöne leichte Kost, die man (frau) sich einfach mal gönnen sollte.

Die gebundene Ausgabe umfasst 384 Seiten und ist am 15.03.2010 im Diana Verlag erschienen. Der Liebespakt ist für 14,95 Euro im Buchhandel erhältlich.

Der Diana Verlag hat unter dem Titel: Susanne Leinemann im Gespräch über ihren neuen Roman „Der Liebespakt†œ ein Interview mit der Autorin veröffentlicht.

Kurzbeschreibung
Ein Ehepaar. Eine Geliebte. Und eine Abmachung, die es in sich hat …
Ein Mann, der eine andere liebt. Eine Frau, die dafür Schweigegeld erhält. Ein Paar, das die Bedeutung der Liebe erst lernen muss. Entlarvend, amüsant und mit großen Gefühlen schmiedet Susanne Leinemann einen Liebespakt zwischen Mann und Frau, der es in sich hat.
Vier Jahre Ehe †” und das soll alles gewesen sein? Auch wenn Toni ihren Job und ihre Unabhängigkeit manchmal mehr zu lieben glaubte als ihren Mann, fällt sie aus allen Wolken, als Georg ihr kaltherzig ein Angebot zum Ehe-Aus unterbreitet: Für eine halbe Million Euro soll sie stillschweigend akzeptieren, dass er eine Geliebte hat, und so lange die glückliche Ehefrau spielen, bis er in vier Monaten zum Vorstandsvorsitzenden gewählt wird. Toni willigt ein. Bis sie merkt, dass Geld allein tatsächlich nicht glücklich macht. Sie liebt Georg †” trotz allem. Und zieht alle Register, um ihn daran zu erinnern …
Vier Monate im Leben einer Frau, die auf sehr ungewöhnliche Weise um ihre Ehe kämpft.
Ein geistreicher Roman über die Rettungsaktion einer Ehe, die nach einem Seitensprung und einem Stillhalteabkommen eigentlich schon vor dem Aus steht.

Pressestimmen
„Mit all seinen Irrungen und Wirrungen amüsiert ‚Der Liebespakt‘ ganz wunderbar. Der Roman liest sich wie eine Soap im Stil von ‚Verbotene Liebe‘ oder ‚Sex and the City‘. Großartige Unterhaltung!“ (Freundin )

Über die Autorin
Susanne Leinemann, geboren 1968 in Hamburg, wuchs in Washington D.C. und Bonn auf und studierte in Jena Geschichte. Nach dem Studium an der Deutschen Journalistenschule in München war Susanne Leinemann Redakteurin bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften und ist heute Kolumnistin für die »Berliner Morgenpost«. Im Diana Verlag erschien ihr Romandebüt „Warteschleife“ (2007). Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Berlin.

Der Lesekreis bedankt sich vielmals bei Angie für diese schöne Rezension und dem Diana Verlag für das Rezensionsexemplar!

Kleine Gemeinheiten: Makellose Morde to go von Susanne Henke

Makellose Morde to go: Erlesene Verbrechen und herzerfrischende Gemeinheiten von Susanne Henke

Makellose Morde to go: Erlesene Verbrechen und herzerfrischende Gemeinheiten in 25 Geschichten für zwischendurch.

Jede Geschichte ist spannend, zynisch, manches Mal skurril und beinhaltet mit Liebe erzählte Gemeinheiten über das Ableben.

Entstanden ist eine amüsante Mischung für alle, die gerne was Kurzes, Knackiges und bestimmt nichts Langweiliges lesen möchten.

Zuweilen kann man den eigenen Zeitplan nicht einhalten und kommt mit nur einer Story nicht aus, weil man unbedingt wissen will, ob die nächste vielleicht  noch bissiger ist. Die Autorin hat es hervorragend verstanden für Überraschungsmomente zu sorgen, denn zum Schluss kommt es meist anders, als man denkt.

Das Cover ist schön gestaltet und passt gut zum Inhalt.

Mir haben die „makellosen Morde to go“ so gut gefallen, dass ich hoffe, bald mehr von Susanne Henke lesen zu können. Ihre Schreibweise gefällt mir.

Die 130 Seiten umfassende Taschenbuchausgabe ist im Dezember 2009 im Verlag Books on Demand erschienen und für 9,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

Kurzbeschreibung
Es muss nicht immer Coffein sein. Auch Literatur belebt. Vor allem, wenn es um (unfreiwilliges) Ableben geht. Und darin ist die Hamburger Autorin, deren Geschichten Vito von Eichborn für den aktuellen Titel seiner Reihe für herausragende Neuerscheinungen ausgewählt hat, Expertin. Gut und Böse sind wunderbar gemischt in dieser Sammlung erlesener Verbrechen und herzerfrischender Gemeinheiten. Oft in ein und derselben Person.

Der Verlag über das Buch
Meine Buchhändlerin sagte mir:  „Ja, schwarzer Humor hört sich gut an. Eigentlich haben es Geschichten ja immer schwer am Markt. Aber wenn sie lustig und böse sind, kann das funktionieren. Da fällt mir E . W . Heine ein. Und natürlich Henry Slesar …†œ „Genau†œ, unterbrach ich sie, „sein Buch ,Erlesene Verbrechen und makellose Morde†˜ könnte auch für diese Sammlung auf dem Titel stehen. Diese Stories sind wirklich herzerfrischend boshaft mit atemberaubenden Effekten, sie changieren zwischen fast surrealen Elementen und witzigem Sarkasmus und …†œ „Witz, ja, das ist das Stichwort†œ, fiel nun sie mir ins Wort, „wenn was von ,Witzen†˜ auf Büchern steht, sind sie oft ziemlich stammtischmäßig jenseits aller Geschmacksgrenzen. Ist dies denn intelligent geschrieben?†œ „Also bitte, sonst würde ich doch nicht so dafür werben. Das ist nicht platt, sondern achtersinnig, wie die Hamburger sagen. Es gibt einen atemberaubenden Einfalls-, Spannungs- und Pointenreichtum mit großem Tempo …†œ „Witz ist Sigmund Freud zufolge eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlich tabuisierten Bereichen. Wovon handeln diese Geschichten eigentlich?†œ „Das mit der Gesellschaft stimmt natürlich. Die Schauplätze reichen vom Fitness-Studio über das Redaktionsbüro bis zum Callcenter, vom Skilaufen bis zur Klippe auf Mallorca, von der Kaufhausverkäuferin bis zur Millionärin, vom Lebenshilfe-Guru bis zu Film-Dreharbeiten in einer römischen Arena und …†œ „Boah, Mann, ist das nicht ein bisschen overdone?†œ „Überhaupt nicht . In dieser Aufzählung fehlen die übrigen Hauptdarsteller †“ nämlich Menschen wie du und ich. Und die Sache mit der freudschen Bedeutung sollten wir nicht zu hoch hängen. Gut und Böse sind hier bunt gemischt, wie sonst auch oft in ein und derselben Person. Die klassischen Mordmotive wie Eifersucht, Neid, Gier und Verführung wechseln mit vollkommen überraschenden Plots. Und die Morde deklinieren auch alles durch: vom Giftring übers Erschossenwerden, vom Sturz in die Tiefe bis zum Genickbruch und dem Tod im Eis …†œ Ich brach ab, denn meine Buchhändlerin hörte nicht mehr zu. Sie hatte mir das Buch aus der Hand genommen und las blätternd hier und da: „Aber das ist doch überhaupt nicht gewichtig, sondern wunderbar leichtfüßig geschrieben†œ, meinte sie, „und die Autorin hat ja auch ein reichhaltiges Vokabular …†œ Sie brach ab, weil die Ladentür klingelte. Und stante pede, wie sie es immer tat, ließ sie mich stehen, um eine Kundin zu begrüßen. Heißt das beim Schreiben nicht leichthändig ? Und ich hatte doch gar nichts von gewichtig gesagt? Nee, wirklich. Ich schwöre: All die makabre Hinterlist und fiese Heimtücke in diesen Stories ist rundherum allerbeste Unterhaltung . Unbeschwertes Lachen wünscht Vito von Eichborn.

Klappentext
„Mit ihren weißen Fluffhaaren sehen sie aus wie ein Löwenzahnstrauß. Einmal pusten, und sie lösen sich in Luft auf. Wenn es doch nur so einfach wäre.†œ Aufgeben? Niemals. Henkes Helden sind der Traum eines jeden Arbeitgebers: engagiert, flexibel und lösungsorientiert. Kein Einsatz ist ihnen zu hoch für Quote oder Kundenglück, den Platz in der ersten Reihe, das Lächeln der Liebsten oder die ungestörte Ruhe ihres Refugiums. Menschen wie du und ich, scharfzüngig seziert und pointiert in den Abgrund gestoßen. Ein giftig-guter Cocktail garstiger Geschichten, der (schaden-) freudigen Genuss verspricht.

†œWer Geschichten à la Roald Dahl mag, wird dieses Büchlein lieben.† Hamburger Morgenpost über „Bissige Stories für boshafte Leser“

†œMinimalistisch, makaber, menschlich.† Literaturkritik.de über „Finderlohn und andere Stories“

Über die Autorin
Susanne Henke lebt mit ihrem Mann in Hamburg und spürt seit 2005 hauptberuflich der Frage nach: „Was wäre, wenn …?†œ Ihre Antworten finden sich in Form satirischer Kurzkrimis in Anthologien, Zeitschriften und ihren „Bissigen Stories“. Ihre Figuren erweckt sie mit wenigen Strichen zum Leben †“ einem Leben, das selten die Hoffnungen der Protagonisten, oft jedoch die Schadenfreude des Lesers befriedigt. „Sprachlich und inhaltlich sehr beeindruckt†œ war die Jury des Wettbewerbes „Deutschland schreibt†œ und prämierte ihr Debüt „Bissige Stories für boshafte Leser†œ 2005 mit einem der vier Nachwuchspreise. 2007 wurde sie für den Deutschen Kurzkrimipreis nominiert.

Über der Herausgeber
Vito von Eichborn war Journalist, dann Lektor im S. Fischer Verlag, bevor er 1980 den Eichborn Verlag gründete, dessen Programm noch heute ein breites Spektrum umfasst: Humor, Kochbücher und Ratgeber, Sachbücher aller Art, klassische und moderne Literatur sowie die Andere Bibliothek. Nach seinem Ausstieg im Jahre 1995 war er u.a. Geschäftsführer bei Rotbuch/EuropSische Verlagsanstalt und sechs Jahre Verleger des Europa- Verlags. Seit 2005 ist Vito von Eichborn selbständig als Publizist tätig und fungiert u.a. seit März 2006 als Herausgeber der Edition BoD.

Neuerscheinung Ladythriller: Rescue me von Christy Reece

Rescue me – Niemand wird dich schützen: Thriller von Christy Reece

Jordan Montgomery arbeitet als Agent für eine amerikanische Regierungsbehörde. Er nimmt sich vor, letztmalig einen Auslandsauftrag anzunehmen, ehe er sich sesshaft macht und seine Freundin heiratet. Innerlich trauert er nach wie vor seiner großen Liebe Devon nach, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat und die spurlos verschwunden ist.

Devon ist die Stieftochter seines Patenonkels und acht Jahre jünger als er. In Paris will Jordan, neben den Untersuchungen an seinem aktuellen Fall, letzte Recherchen über Devons Verbleib anstellen, bevor er mit seiner Vergangenheit endgültig abschießen kann.

Unverhofft sieht er in einem Pariser Restaurant eine Frau, die das gleiche Tattoo wie Devon, einen kleinen Kolibri, auf der Schulter trägt. Obwohl sie ansonsten keinerlei Ähnlichkeit mit seiner Jugendliebe hat, spricht er sie an, da er sie auf unbestimmte Art sehr anziehend findet. Aber Devon gibt sich ihm nicht zu erkennen, sondern lässt Jordan in dem Glauben zurück, sich wieder einmal getäuscht zu haben.

Dabei ist es wirklich Devon, die sich nun Eden nennt und undercover als Geheimagentin für LCR tätig ist. LCR (Last Chance Rescue) ist eine private Organisation, die vermisste oder entführte Personen sucht, nachdem die Polizei erfolglos geblieben ist. Devon hat das Leben in den Staaten völlig hinter sich gelassen und lebt nun unter einer neuer Identität in Paris.

Das Schicksal bringt Jordan und Eden beruflich erneut zusammen.

Zum einen ist da die Vergangenheit von Eden, die sich zu einem echten Cliffhanger entwickelt. Als Leser möchte man unbedingt erfahren, was ihr als Jugendliche schreckliches zugestoßen ist. Zum anderen geht es um Kinderhandel in der Organisation. Eden, die an dem Fall mit Jordan zusammen arbeitet, ringt mit der Entscheidung ihre Identität preiszugeben oder Jordan eine gefälschte Akte über Devons Tod zu zeigen.

Welche Rolle spielt Noah, der Boss von LCR und väterlicher Freund von Eden? Man verfolgt ein Katz- und Mausspiel durch einen rasanten Einstieg in das Buch. Jede Menge offener Fragen machen neugierig auf die Hintergründe von Edens schrecklichem Geheimnis.

„Rescue me“ ist ein spannender Mix aus Erotik- und Psychothriller. Eine toughe Frau als Protagonistin macht dieses Buch zu einem echten Pageturner. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, und man hat keine Probleme sich in der Story zurecht zu finden. Viele Fragen, die man als Leser unbedingt beantwortetet haben möchte, steigern die Spannung und so fällt es einem zuweilen schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der Autorin ist es gelungen keinen der parallelen Handlungsstränge zu kurz kommen zu lassen. Die Charaktere werden im Laufe des Buches immer genauer gezeichnet und wachsen einem richtig ans Herz.

„Rescue Me“ ist der Debütroman von Christy Reece und der erste Teil einer Trilogie. Die 448 Seiten umfassende Taschenbuchausgabe ist am 01. März 2010 im Diana Verlag erschienen und für 8,95 Euro im Buchhandel erhältlich. „Return to me“ lautet der Titel der Fortsetzung, der im Mai 2009 in den USA erschienen ist.

Kurzbeschreibung
Eine dunkle Vergangenheit, ein Versteckspiel, kein Entkommen

Das Versteckspiel ist für die Undercover-Agentin Eden St. Claire mehr als nur ein Beruf: Es schützt sie vor den Schatten ihrer dunklen Vergangenheit und den schrecklichen Erlebnissen, deren Opfer sie als junges Mädchen wurde. Doch dann kehrt Jordan, Edens Jugendfreund, plötzlich in ihr Leben zurück, ohne ihr beklemmendes Geheimnis zu kennen. Leidenschaftliche Liebe und panische Angst brechen über Eden herein und bedrohen zugleich ihre Mission und ihr Leben …

Die perfekte Mischung: prickelnde Leidenschaft trifft Hochspannung.

Über den Autor
CHRISTY REECE wuchs in Alabama auf, wo sie auch heute mit ihrem Mann lebt. Die Arbeit bei einem großen Versicherungsunternehmen gab sie auf, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. Als Romanautorin ist sie Mitglied bei den International Thriller Writers.

Neuerscheinung: So wahr uns Gott helfe von Michael Conelly

So wahr uns Gott helfe von Michael Conelly

Der 42-jährige Anwalt Mickey Haller erbt von seinem Ex-Kollegen Jerry Vincent, der von einem Unbekannten in seinem Auto erschossen wurde und mit dem er eine lockere Freundschaft unterhielt, dessen Kanzlei und die unerledigten Fälle. Ein Aufsehen erregender Mord erweckt sein Interesse, und er hofft nach einjähriger Pause wieder in seinem Beruf Fuß fassen zu können.
Die Pause war nicht ganz freiwillig. Nach einem Attentat, bei dem er schwer verletzt wurde, rutschte in die Abhängigkeit von Schmerzmitteln. Eine Entziehungskur befreit ihn erfolgreich von der Sucht, und so stürzt er sich nun mit neu gewonnenem Elan in die Verteidigung von dem obersten Boss eines Filmstudios in Los Angeles, der des Mordes an seiner Frau und deren Geliebten angeklagt wurde.

Seine rechte Hand, eine seiner Ex-Frauen, und sein Ermittler helfen ihm bei den Recherchen. Unerwartete Unterstützung erhält er ebenfalls von dem Detektiv Harry Bosch. Nicht ganz überzeugt von der Unschuld seines Mandanten, erfordert dieser Fall sein ganzes Können und bringt ihn noch zusätzlich in Lebensgefahr.

Dieser Roman gibt dem Leser einen tiefen Einblick in das amerikanische Rechtssystem, das hier als absolut korrupt beschrieben wird. Die Darstellung wirkt in einigen Kapiteln, wenn auch nachvollziehbar beschrieben, ein wenig überzogen. „So wahr uns Gott helfe“ lässt sich gut lesen, ist flüssig geschrieben und die Thematik ist sehr interessant. Die einzelnen Charaktere, obwohl sie etwas farblos bleiben, überzeugen in ihren Handlungen. Am sympathischsten ist die Figur des Anwalts, der sich noch einen Funken Menschlichkeit in einem Sumpf aus Korruption und Intrigen bewahrt hat, sein Gewissen neu entdeckt und zum Schluss seine Konsequenzen zieht.

Leider lässt sich Michael Conelly mit dem Aufbau der Spannung viel Zeit, um dann auf den letzten 150 Seiten alles nachzuholen. Trotzdem hat mir der Krimi nach einigen Anlaufschwierigkeiten ganz gut gefallen. Die amerikanische Justiz hat bei mir einmal mehr einen schlechten Beigeschmack hinterlassen. Jede Geste, jede Körperhaltung und jede Mimik vor Gericht scheint einstudiert zu werden. Man gewinnt schnell den Eindruck, dass es den Staatsanwälten und Verteidigern nicht um den Menschen geht, oder um Gerechtigkeit, sondern einzig um die eigene Profilsucht. Das hat der Autor in meinen Augen sehr überzeugend beschrieben. Die klischeehaften Äußerungen des Angeklagten über die Deutschen hätte er sich meiner Meinung nach allerdings verkneifen können!
Da mich das Buch zu Anfang nicht so richtig zu fesseln vermochte, und ich die Spannung sehr vermisst habe, war ich des Öfteren versucht es Beiseite zu legen. Gut, dass ich es nicht getan habe, kann ich nur abschließend hinzufügen.

Die 512 Seiten umfassende gebundene Ausgabe von „So wahr uns Gott helfe“ ist am 15.02.2010 im Heyne Verlag erschienen und für 19,90 Euro im Buchhandel erhältlich. Für das Rezensionsexemplar bedanken wir uns recht herzlich beim Heyne Verlag.

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Kurzbeschreibung
Der Anwalt Mickey Haller steht vor dem spektakulärsten Fall seiner Karriere: Nach dem Mord an einem Kollegen übernimmt er die Verteidigung des Hollywood-Tycoons Walter Elliot. Dem ermittelnden Detective Harry Bosch ist Haller zunächst ein Dorn im Auge, doch als Hallers Untersuchungen auf die Spur des Killers führen, wendet sich das Blatt. Gemeinsam nehmen sie die Fährte auf, doch je näher sie der Wahrheit kommen, desto größer wird die Gefahr. Und eines Tages ist Mickey Haller verschwunden.

Als Mickey Haller ins Gericht von Los Angeles gerufen wird, ahnt er nicht, dass eine folgenschwere Entscheidung vor ihm liegt. Überraschend wird ihm der hochkarätige Klientenstamm seines Kollegen Jerry Vincent übertragen, doch als Haller den Hintergrund erfährt, ist ihm nicht nach Feiern zumute. Vincent wurde Opfer eines kaltblütigen Mordanschlags. Da eine seiner Akten verschwunden ist, liegt der Verdacht nahe, dass der Mörder unter Vincents Klienten zu finden ist. Haller zögert dennoch nicht lange und übernimmt Vincents aktuellen Fall. Der Filmmogul Walter Elliot ist des Mordes an seiner Ehefrau und deren Geliebten angeklagt. Elliot beschwört seine Unschuld, und Haller findet tatsächlich bald den entscheidenden Hinweis, der den Angeklagten entlastet. Doch Detective Harry Bosch hat seine Zweifel, und auch Haller ist nicht gänzlich von Elliots Unschuld überzeugt. Zu spät erkennt er, dass die Beweislage manipuliert wurde. Mit diesem Wissen gerät er in tödliche Gefahr.

Über den Autor
Michael Connelly lebt und arbeitet in Florida. Bereits für seinen Debütroman „Schwarzes Echo“ wurde er mit dem renommierten „Edgar Award“ ausgezeichnet. Zahlreiche Preise und Ehrungen folgten. Neben den Romanen um Detective Harry Bosch wurde er vor allem durch seine Bestseller „Der Poet“, „Das zweite Herz“ (verfilmt von und mit Clint Eastwood), „Schwarze Engel“, „Dunkler als die Nacht“ und „Die Rückkehr des Poeten“ bekannt. Zuletzt bei Heyne erschienen: „Echo Park“.